Asus Zenfone 9 Test

Getestet von Lennart Moog am
Updatezeitraum: ZenUI 9
Bewertung: 84%
Vorteile
  • kompaktes Design
  • starke Performance
  • alle aktuellen Konnektivitätsstandards
  • gute Hauptkamera
  • 3,5 Millimeter Klinkenanschluss
  • Gimbal-Stabilisierung
Nachteile
  • geringe Displayhelligkeit
  • Kamerasetup insgesamt dem Preis nicht angemessen
  • kein Wireless-Charging
  • Kunststoff-Rückseite
  • langsame Ladegeschwindigkeit
Springe zu:
CPUSnapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz
RAM8 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 730 - 900MHz
Display 2400 x 1080, 5,9 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemZenUI - Android 12
Akkukapazität4300 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 12MP (dual)
Frontkamera12 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht169 g
Maße146,5 x 68,1 x 9,1 mm
Antutu1093237
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am28.09.2022

Mit dem Asus Zenfone 9 hat der Hersteller aus Taiwan ein weiteres kompaktes Smartphone auf den Markt gebracht. Nachdem das Asus Zenfone 8 schon eins der kompaktesten Smartphones des letzten Jahres war, hat man diese Tradition weitergeführt. Mit einem Snapdragon 8+ Gen 1, einem 120 Hertz OLED-Display und einem 4300 mAh großen Akku möchte man dieses Jahr wieder überzeugen. Mit einem Einstiegspreis von 800 Euro und dem verbauten Prozessor siedelt sich das Gerät im High-End-Segment an. Ob es hält, was es verspricht, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

Design & Verarbeitung

So wie wir es dieses Jahr schon häufiger bei Smartphones gesehen haben, ist auch das Zenfone 9 in einem eckigen Design gehalten. Mit Abmessungen von 146,5 x 68,1 x 9,1 Millimeter ist es schön handlich und spielt in einer Größenliga mit dem iPhone 13 Mini oder einem Xiaomi 12. Das Gewicht von gerade einmal 169 Gramm macht das Smartphone in Verbindung mit der Größe zu einem wahren Handschmeichler. Der Formfaktor des Gerätes gefällt mir ausgezeichnet. Natürlich ist es mit 9,1 Millimeter nicht gerade ein dünnes Smartphone, das fällt aber im alltäglichen Gebrauch gar nicht auf.

Der Rahmen ist so eckig, dass das Smartphone senkrecht auf dem Tisch stehen kann. Dieser Rahmen beherbergt auf der rechten Seite die Lautstärke-Wippe und den Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor und ZenTouch. Der Fingerabdrucksensor funktioniert einwandfrei und ist viel schneller als typische Sensoren unter dem Display. Das liegt zum einen am raschen Entsperren und zum anderen an der guten Position im Rahmen. Die Unterseite bietet Platz für den Einschub für zwei SIM-Karten, ein Mikrofon, den USB-C-Anschluss und einen der beiden Lautsprecher – der zweite Lautsprecher ist die Hörmuschel.

Eine Speichererweiterung ist leider nicht möglich. Die größte Überraschung finden wir aber auf der Gehäuseoberseite: Ja, es gibt ihn noch! Das Asus Zenfone 9 besitzt noch einen 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss. Für die eine oder den anderen mag das zwar nicht wichtig erscheinen, aber es gibt Nutzer, die sich über solche Kleinigkeiten freuen. Neben dem Klinkenanschluss sitzt noch ein zweites Mikrofon. Ansonsten ist der Metallrahmen bis auf ein paar Antennenstreifen blank gehalten.

Die Rückseite ist anders als bei fast allen anderen High End Geräten nicht aus Glas. Asus setzt bei seinem Topmodell auf Kunststoff. Die Rückseite fühlt sich dennoch hochwertig an und liegt weich in der Hand. Vorteil dieser Rückseite ist natürlich, dass sie nicht splittern kann. Dafür sieht sie aber nicht so hochwertig aus, wie sie sich eigentlich anfühlt. Schaut man sich die Rückseite an, stechen einem aber eigentlich gleich zwei Dinge ins Auge: Die Kameralinsen sind in zwei großen Kreisen untergebracht, die durch dicke silberne Metallrahmen von der Kunststoffrückseite abgehoben sind.

Rechts daneben sitzt dezent ein Blitz. Unterhalb der Kamera ist ein leichter „50 MP Wide Camera Gimbal Stabilization“-Schriftzug. Darunter die Modellbezeichnung „09“ – rechts unten der „ASUS Zenfone“-Schriftzug. Die Front wird von einem 5,9 Zoll großen AMOLED Display geziert, welches lediglich von der Selfie-Kamera in einem Punch-Hole unterbrochen wird. Die Displayränder oben und unten sind definitiv breiter als bei der Konkurrenz. Überraschenderweise fällt aber auch das nicht negativ im Alltag auf.

Die Verarbeitung ist insgesamt auf einem hohen Niveau. Es gibt keinerlei scharfe Kanten und alle Übergänge sind sanft. Dank des Edelstahlrahmens ist das Gerät sehr robust. Eine Kleinigkeit habe ich an der Verarbeitung jedoch auszusetzen: Die Lautstärke-Wippe wackelt, lässt sich mit dem Finger nach oben und unten verschieben, was etwas nervig ist. Der Powerbutton hingegen sitzt bombensicher im Rahmen und besitzt keinerlei scharfe Kanten. Außerdem ist das Asus Zenfone 9 nach IP68 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt.

Lieferumfang des Asus Zenfone 9

asus zenfone 9 lieferumfang 8

  • Zenfone 9
  • Hardcase
  • 30 Watt Netzteil
  • USB-C auf USB-C Kabel

Display des Asus Zenfone 9

Das 5,9 Zoll große AMOLED-Display löst mit 2400 x 1080 Pixel und einer Pixeldichte von 445 Pixel pro Zoll sehr hoch auf. Einzelne Pixel sind somit nicht zu erkennen. Das AMOLED-Display unterstützt Bildwiederholungsraten von 60, 90 und 120 Hertz. Zwischen diesen Raten kann das Display intelligent je nach Aktion umschalten. Die LTPO-Technik unterstützt das Gerät allerdings nicht. Das ist in Anbetracht des Akkus in diesem Fall aber kein Problem – mehr dazu später.

Für die einen ein Nachteil, für die anderen ein großer – oder kleiner (?) – Vorteil ist die Displaygröße. Wer sich ein Asus Zenfone 9 kauft, sollte sich definitiv bewusst sein, dass das Display deutlich kleiner ist als bei anderen aktuellen High-End-Geräten. Das zuletzt von uns getestete OnePlus 10T hat im Vergleich ein deutlich größeres Display.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Asus gibt eine maximale Displayhelligkeit von maximal 1100 Lux bei HDR-Content an. Damit liegt die Helligkeit deutlich unter der Konkurrenz. Die Topliste führt derzeit das Xiaomi 12S Ultra mit 1600 Lux Spitzenhelligkeit an. Gefolgt vom Oneplus 10T mit 1400 Lux. In der Realität erreicht das Zenfone 9 mit „nur“ knapp 800 Lux deutlich weniger als die Konkurrenz. Es kann beim Thema Helligkeit also nicht mithalten. In der Sonne ist der Inhalt aber dennoch gut abzulesen, wenngleich nicht so gut wie bei anderen Modellen. Die Darstellung der Inhalte ist auf einem Top-Niveau. Alles läuft flüssig und die Farbwiedergabe ist brillant. Wem die Voreinstellungen in der Farbwiedergabe nicht gefallen, dem werden seitens der Software eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. So muss man nicht nur auf diverse „Standardprofile“ zurückgreifen, sondern kann mittels Schiebeelement auch eine persönliche Einstellung treffen. Hierbei verläuft die Skala von sehr kaltem Licht (Blau) zu sehr warmen Licht (Gelb).

asus zenfone 9 display 2

Eine Funktion, die in einem Smartphone-Test eigentlich nie erwähnt wird, weil sie selbstverständlich ist, ist die automatische Helligkeit. In diesem Test muss ich diese Funktion allerdings leider erwähnen, da sie nicht so funktioniert, wie sie sollte. Ohne, dass die Umgebung dunkler oder heller wird, dunkelt das Display nämlich regelmäßig ab. So muss man die Helligkeit manuell wieder so einstellen, dass man überhaupt etwas erkennen kann. Besonders in der Sonne ist das häufig nervig. Das ist eine Kleinigkeit, die Asus aber durch ein Softwareupdate einfach beseitigen könnte – das ist bisher jedoch nicht geschehen.

Leistung

Befeuert wird das Asus Zenfone 9 vom aktuellen Top-Prozessor im Android-Bereich: dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1. Der Nachfolger des 8 Gen 1 wird ebenfalls im 4 Nanometer-Verfahren gefertigt. Die Produktion wechselt von Samsung wieder nach Taiwan zu TSMC und der Prozessor wird in folgende Cluster eingeteilt:

  • 1x 3,2 GHz
  • 3x 2,5 GHz
  • 4x 1,8 GHz

Für grafikintensive Spiele steht dem Asus Zenfone 9 eine Adreno 730 GPU zur Seite. Dem SoC stehen wahlweise acht Gigabyte Arbeitsspeicher mit 128 oder 256 Gigabyte Massenspeicher zur Verfügung. Die Top-Version, die wir im Test haben, bietet 16 Gigabyte Arbeitsspeicher gepaart mit 256 GB Massenspeicher. Ähnlich wie auch schon beim OnePlus 10T muss für die maximale Leistung in Benchmarks ein Hochleistungsmodus aktiviert werden, der sich teilweise aber auch von allein einschaltet. Wieso die Hersteller diesen Schritt gehen und ob man damit einer möglichen Überhitzung vorbeugen möchte, ist nicht klar.

Klar ist aber: Beim Oneplus 10T hätte das – wenn es so wäre – nicht funktioniert. Ähnlich beim Asus, denn das wird nicht nur bei Benchmarks ungewöhnlich warm. Auch im Alltag bemerkt man häufig Wärme in der Hand, die schon bei kleinen Multitasking-Aufgaben entsteht. Also ein weiteres Winter-Smartphone😊. Nach Benchmarks, wie Antutu oder Wildlife Extreme, ist das Smartphone sehr unangenehm warm. Im Alltag macht sich das aber selten unangenehm bemerkbar.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife)

Das System läuft ansonsten aber einwandfrei. Es gibt nahezu keine Wartezeiten, ebenso wenig Ruckler. Apps sind in Sekundenschnelle installiert und geöffnet. Wirklich schade bleibt aber, dass man die Hitzeentwicklung bei Smartphones auch in der neusten Generation nicht in den Begriff bekommt. Seit dem Snapdragon 888 verfolgt uns dieses lästige Thema mit Thermal Throttling nun schon und es scheint keine Aussicht auf Besserung. Die meisten Hersteller bekommen das Problem trotzt aufwendiger Kühlung häufig nicht in den Griff. Es bleibt zu hoffen, dass Qualcomm das Problem in der nächsten Generation unter Kontrolle bekommt.

System

Auf dem Asus Zenfone 9 läuft Android 12 als System. Darüber legt der Hersteller seine hauseigene ZenUI. Was Updates angeht, ist die Politik von Asus leider etwas undurchsichtig. In den letzten Jahren war es jedoch so, dass die Top-Smartphones zwei „große“ Android-Updates bekommen. Für das Zenfone 9, das mit Android 12 ausgeliefert wird, verspricht der Hersteller zwei Jahre Updates. Das bedeutet, dass es maximal noch das Android 14 Update bekäme. Genauso lange, wie Asus Android-Updates ausliefert, bekommen die Smartphones auch Sicherheitsupdates. Schade, dass Asus hier nicht mit der Konkurrenz mithält und mindestens drei Android-Updates liefert.

Alles in allem ähnelt Zen UI sehr stark reinem Android. Hinzu kommen jedoch einige kleine Anpassungen, wie zum Beispiel beim Launcher und eigene System-Apps von Asus selbst. So ist etwa die Einstellungs-App in einem anderen Design als bei reinem Android. Außerdem bietet Asus eine eigene Galerie, Uhren-App und einen Dateimanager. Nachdem ich anfänglich meine Probleme mit dem Launcher hatte, habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt und komme gut damit klar. Insgesamt gefallen mir das System und dessen Anpassungen gut. Ein Vorteil des Fingerabdruckscanners, der im Rahmen integriert ist, ist das sogenannte ZenTouch. Dieses ermöglicht weitere sinnvolle Systemeingaben. So kann zum Beispiel über eine Wischgeste von oben nach unten die Statusleiste heruntergezogen werden. Alternativ könnt ihr damit auch durch den Browser scrollen oder diesen aktualisieren. Das funktioniert in der Praxis ausgezeichnet, jedoch kommt es aufgrund der Position des Powerbuttons häufig zu Fehleingaben.

Kamera des Asus Zenfone 9

asus zenfone 9 design 2

Ausgestattet ist das Asus Zenfone 9 auf der Rückseite mit zwei Kameramodulen, die aussehen als könne man darauf ein Ei braten. Das Design muss nicht jedem gefallen, mir gefällt es jedenfalls. Hinter den Scheiben sitzen ein Sony IMX766 als Hauptkamera und ein IMX363 als Ultraweitwinkelkamera.

Insgesamt sieht das Kamera-Setup wie folgt aus:

  • Hauptkamera: 50 MP, Sony IMX766, f/1.9, 23.8 Millimeter, 1/1.56“, 1.0 µm, PDAF, 6-Achsen OIS Gimbal-Stabilisierung
  • Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, Sony IMX363, f/2.2, 14,4 Millimeter, 113°, 1/2.55“, 1.4 µm, PDAF
  • Selfiekamera: 12 MP, Sony IMX663, f/2.45, 1/2.9“”

Hauptkamera

Beim IMX 766 handelt es sich um den gleichen Sensor wie auch im OnePlus 10T und einigen anderen BBK-Smartphones. Erfahrungsgemäß sind die Bilder des Sensors brauchbar. Das Besondere an dem Sensor im Asus Zenfone 9 ist, dass er mithilfe eines besonders starken “OIS-Gimbals” stabilisiert wird. Das ist vorwiegend für Videoaufnahmen interessant, aber auch bei Nachtfotografien bietet das einen deutlichen Mehrwert. Die Bilder sind gestochen scharf und verwackeln praktisch nie. Die Bildqualität ist hervorragend und die Farben werden naturgetreu dargestellt. Eine Menge Details werden sichtbar, der Weißabgleich gelingt fast immer und der Dynamikumfang ist auch auf einem sehr hohen Niveau – und das bei fast allen Lichtverhältnissen. Es handelt sich also um eine gute Hauptkamera.

Einziger Wermutstropfen ist, dass schnelle Schnappschüsse mit dem Asus Zenfone 9 nur selten gelingen, da das Gerät lange zum Auslösen benötigt. Das ist schade, aber dafür bekommt man im Gegenzug bei etwas Geduld schöne Ergebnisse. Bei Personen neigt das Gerät dazu, teilweise etwas zu überschärfen. Einen optischen Zoom besitzt das Zenfone 9 leider nicht. In der Software wird aber dennoch eine Taste angezeigt, die einen vermeintlichen 2-fach optischen Zoom suggeriert. Die Software greift hier aber auf die Hauptkamera zurück, mit der zweifach digital hereingezoomt wird. Die Ergebnisse sind also leider nicht verlustfrei und werden schnell unscharf. Der digitale Zoom kann bedauerlicherweise überhaupt nicht überzeugen und daher hätte ich mir zusätzlich noch eine Zoom-Kamera gewünscht.

Ultraweitwinkelkamera

Die Aufnahmen der Ultraweitwinkelkamera sehen im Großen und Ganzen gut aus. Jedoch kann man es schon auf dem Smartphone-Display erahnen und auf einem größeren Monitor wird es schließlich klar: Den Bildern fehlt es deutlich an Schärfe und Details. Aber auch hier ist die Farbwiedergabe gut gelungen und auch der Dynamikumfang gefällt. Insgesamt sind die Aufnahmen schön anzusehen, sie rechtfertigen allerdings nicht den Preis von mindestens 800 Euro.

Nachtaufnahmen

Bei Nacht gelingen mit dem Asus Zenfone 9 ebenfalls gute Aufnahmen – jedenfalls mit der Hauptkamera. Die Bilder sind schön hell und bieten einige Details. Bei Backsteingebäuden sind auch die einzelnen Steine noch zu erkennen. Auch die Farben werden schön eingefangen. Probleme hat das Smartphone aber auch hier manchmal mit Überschärfungen von einigen Details. Die Ultraweitwinkelkamera hingegen hat Probleme mit der Schärfe, hier naturgemäß noch mehr als bei Tageslicht. Bildrauschen ist teilweise vorhanden.

Hier ein Vergleich beider Kameras, einmal mit drei Sekunden Belichtungszeit und einmal mit sieben Sekunden Belichtungszeit. Das Smartphone wurde hierfür dank des glatten Rahmens auf einen Tisch gestellt und nicht bewegt.

Die Ergebnisse der Hauptkamera sind einfach der Wahnsinn. Die Bilder wurden bei wenig Licht aufgenommen. Auffällig ist aber auch, dass die Ultraweitwinkelkamera einiges an Qualität dazugewinnen kann, sobald das Smartphone stillsteht.

Selfiekamera

Selfies gelingen mit dem Asus Zenfone 9 auch gut. Der 12 Megapixel Sony-Sensor fängt eine Menge an Details ein und auch die Farbwiedergabe ist realistisch. Bildrauschen ist kaum vorhanden.

Videos

Die Kombinationen bei Videoaufnahmen beim Asus Zenfone 9 sind insgesamt etwas kompliziert. Prinzipiell unterstützt das Smartphone auch 8K-Aufnahmen mit bis zu 24 Bildern pro Sekunde. Hierbei muss man allerdings auf HDR und die Bildstabilisierung durch die Software komplett verzichten. 4K-Aufnahmen können mit eingeschalteter Stabilisierung sowohl in 30 als auch 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Sobald HDR eingeschaltet ist, stehen allerdings immer nur noch 30 Bilder zur Verfügung – dabei ist es egal, in welcher Auflösung gefilmt wird. In FHD und HD sind Aufnahmen in 30 und 60 Bildern möglich. Bei 30 Bildern lässt sich bei beiden Auflösungen der „HyperSteady“-Modus aktivieren.

HDR kann hierbei aktiviert werden. In diesem Modus. Hier zoomt das System zusätzlich zur normalen Gimbal-Funktion ein wenig in das Bild herein, um heftigere Bewegungen besser „abfedern“ zu können. Insgesamt kann die Stabilisierung auf jeden Fall überzeugen. Wackler werden gut herausgefiltert und die Videos können sich sehen lassen. Die Ultraweitwinkelkamera kann Videos in bis zu 4K aufnehmen, unterstützt aber ausschließlich 30 Bilder pro Sekunde. Da ist die Frontkamera besser aufgestellt, denn diese unterstützt in FHD und HD auch 60 Bilder pro Sekunde. Während eines Videos ist es leider nicht möglich, zwischen den einzelnen Linsen zu wechseln.

Zwischenfazit Kamera

Insgesamt liefert das Asus gute Fotoergebnisse. Die Kameras werden aber enttäuschenderweise dem Preis nicht wirklich gerecht. Für mindestens 800 Euro (Grundausstattung 8/128 GB) hätte ich mehr erwartet. Mir ist ein guter Zoom wichtig, den ich beim Asus vermissen musste – das ist aber definitiv Ansichtssache. Die Hauptkamera liefert ansonsten bei Tag und auch bei Nacht schöne Ergebnisse. Überzeugen kann auch der Gimbal, der die Kamera sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen deutlich unterstützt.

Konnektivität und Kommunikation

asus zenfone 9 konnektivitaet 2 e1664348845121

Natürlich bietet der Snapdragon 8+ Gen 1 alle Konnektivitätsstandards. Darunter auch alle wichtigen Netzfrequenzen. Hier alle Frequenzen im 4G und 5G-Netz:

  • LTE-FDD: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28
  • LTE-TD: 34, 38, 39, 40, 41, 42
  • 5G SA: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n28, n38, n77, n78
  • 5G NSA: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n28, n38, n77, n78

Der Empfang und die Gesprächsqualität können im Test überzeugen. VoLTE und VoWiFi sind mit am Start und können genutzt werden. Hinzu kommen WiFi 6 und Bluetooth 5.2 mit aptX HD und LDAC-Support. Das WLAN-Signal ist stark. So stark, dass mir auch zwei Kilometer von zu Hause entfernt noch ein WLAN-Signal angezeigt wird. Spaß beiseite: Auch hier ist ein kleiner Fehler im System. Ich habe bisher nicht tiefergehend analysieren können, woran es liegt. Aber wenn ich mit dem Auto von zu Hause aus losfahre, ohne mobile Daten zu aktivieren, verliert das Smartphone logischerweise irgendwann das Signal.

Es kann sich aber nicht im mobilen Netzwerk einwählen und so geschieht es, dass das Zenfone 9 weiterhin eine WLAN-Verbindung anzeigt – auch wenn diese nicht mehr vorhanden ist. Sobald jetzt die mobile Datennutzung aktiviert wird, bemerkt es das Gerät und die WLAN-Anzeige verschwindet. NFC für kontaktloses Zahlen ist natürlich auch dabei. Verzichten muss man hingegen leider auf kabelloses Laden. Widevine L1 für das Streamen von HD-Inhalten ist mit an Bord. Zudem gibt es Standortbestimmung per GPS (Dual) GLONASS, Galileo (Dual), Beidou und A-GPS. Die Navigation funktioniert sowohl im Auto als auch zu Fuß zuverlässig. Zu Beginn des Testzeitraumes kam es hier aber teilweise zu Ungenauigkeiten.

Für die Audiowiedergabe ist ein Zweiergespann aus Ohrmuschel und Lautsprecher auf der Unterseite zuständig. Der Klang kann durch gute Tiefen und einen generell ausgewogenen Klang überzeugen. Ab 90 Prozent Lautstärke ändert sich die Anzeige des Smartphones auf Orange. Genau ab dieser Schwelle beginnt der Klang blechern zu klingen. Die ersten 90 Prozent klingen aber überdurchschnittlich gut. Auch beim Telefonieren ist der Klang der Ohrmuschel exzellent.

asus zenfone 9 display 4

Akkulaufzeit des Asus Zenfone 9

Asus Zenfone 9 AkkulaufzeitDer Akku im Asus Zenfone 9 ist 4300 mAh groß und damit um 300 mAh im Vergleich zum Vorgänger gewachsen. Viele Worte zum Akku gibt es eigentlich nicht. Außer: Der Akku ist der Wahnsinn. Mit dem Zenfone 9 braucht man sich praktisch nie Sorgen um einen leeren Akku zu machen. Eineinhalb Tage schaffte ich immer ohne Probleme. Bei geringer Nutzung sind auch zwei Tage problemlos möglich. Im PC-Mark Akkubenchmark konnte das Smartphone ebenfalls voll überzeugen.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Ein schlechter Wert hingegen ist die Ladegeschwindigkeit. Mit gerade einmal 30 Watt lädt das Asus Zenfone 9 deutlich langsamer als die meisten Konkurrenten – Apple, Samsung und Google ausgenommen. Insgesamt dauert ein voller Ladevorgang rund 75 Minuten.

Testergebnis

Getestet von
Lennart Moog

In Zeiten, in denen Smartphones immer größer werden, begrüße ich es sehr, dass Asus  kleine Geräte herstellt. Insgesamt kann das Asus Zenfone 9 aber nicht nur durch die handliche Größe, sondern auch durch die Ausstattung überzeugen. Der leistungsstarke Prozessor in Verbindung mit einem starken Akku kann beeindrucken. Die Kamera macht gute Bilder, eine weitere Linse wäre dem Preis aber angemessen gewesen. Besonders begeistert hat mich die Gimbal-Funktion – auch wenn ich persönlich im Alltag wenige Videos mache. Das Display macht im Alltag auch seinen Job, kann bei der geringen Helligkeit aber nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Auch bei der automatischen Helligkeitsregelung sollte Asus dringend nachbessern. 

Insgesamt handelt es sich um ein starkes Gerät, das durch die Größe verbunden mit der High-End-Ausstattung ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Android-Markt hat. Auch der 3,5mm Kopfhöreranschluss ist ein Alleinstellungsmerkmal. Jedoch ist das Asus Zenfone 9 mit mindestens 800 Euro für die kleinste Speichervariante äußerst kostspielig.

Für all diejenigen, die auf der Suche nach einem kleinen High End Smartphone sind, kann ich eine Kaufempfehlung für das Asus Zenfone 9 aussprechen. Wer allerdings nicht so viel Wert auf die Größe legt, der bekommt in unseren Bestenlisten bessere Modelle für weniger Geld.


Gesamtwertung
84%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
75 %
Leistung und System
90 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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Uwe Müller
Gast
Uwe Müller (@guest_92543)
1 Jahr her

Hallo, besten Dank für diese Testbericht, hört sich gut an. ich habe seit 12 Monaten den Vorgänger Zenfone8 liegen, installiert mit Daten-SIM, aber nicht genutzt, ich habe noch eine “altes” Nokia8 mit den von mir genutzten Apps – Bank, Office365, Bahn, +++, Akku inzwischen etwas schwach, Display leicht angebrochen, funktioniert aber für mich als “alter” ITler – Programmierer seit 1977 im Job 🙂 ok. du hast die ZenUI angesprochen, diese ist mein Problem, das Wischen und App-Schliessen ist gewöhnungsbedürftig, nicht mehr lernfähig?? Apple-UI ist wohl ähnlich. auch vermisse ich die “back-Taste”, also die 3 Tasten unter dem Bildschirm. u.U. auch… Weiterlesen »

Uwe Müller
Gast
Uwe Müller (@guest_92571)
1 Jahr her
Antwort an  Uwe Müller

Hallo Lennart.
versuche bitte meinen Blog aufzurufen http://www.uwedmueller.wordpress.com und dann ein Bild mit anklicken als einzelnes zu sehen. genau hier fehlt die Back-Taste in ZenUI, um diese zu verlassen. WordPress erzeugt keinen Goback links oben, also Programmierer kann ich das zu erzeugen, aber es fehlt mir auch an anderen Sites im Browser

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
1 Jahr her
Antwort an  Uwe Müller

Moin Uwe, eigentlich erlaubt doch jedes Android-Smartphone, die drei On-Screen-Buttons statt der Wischgesten zu verwenden. Auch Asus. Nur bei Apple ist das nicht möglich, wenn ich mich nicht täusche.

sonoro
Gast
sonoro (@guest_92298)
1 Jahr her

Herzlichen Dank für den Testbericht! Das Zenfone 9 ist für mich sehr interessant, da es eines der wenigen ist, welches “echte” Flaggschiff-Qualitäten bietet (Prozessor etc.) und trotzdem kompakte Abmessungen hat. Nach eurem Testbericht kommt es für mich durchaus zum Kauf in Frage.
Frage: Woher habt ihr die weiße Version mit 256GB/16GB RAM? Im offiziellen Asus-Store wie auch in sämtlichen übrigen Webshops, die ich gefunden habe, gibt es das Gerät mit 16 GB RAM ausschließlich in schwarz..? Nur die Modelle mit weniger Speicher / weniger RAM konnte ich in anderen Farben finden.

sonoro
Gast
sonoro (@guest_92315)
1 Jahr her
Antwort an  Lennart Moog

Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung, Lennart! Schade, dass es das Gerät mit der besten Speicher-Ausstattung offenbar nur in Schwarz gibt, obwohl Asus es ja offensichtlich für Pressezwecke auch in anderen Farben herstellt. Merkwürdige Entscheidung von Asus, aber das muss man wohl nicht verstehen 😉

Andreas
Gast
Andreas (@guest_91705)
1 Jahr her

Hallo Lennart, erstmal möchte ich mich für den recht ausführlichen Testbericht bedanken. Nur um mir das komplette Datenblatt als PDF zu ersparen. Beherrscht das Zenfone 9 Bildausgabe über USB-C ? Diese Info bietet z.B. Amazon nicht direkt an. Auch das es keinen Micro-SD hat, habe ich erst über Umwege rausgefunden. Unter anderem über diesen Testbericht. Miracast können ja fast alle, ich finde es über Kabel aber besser, weil auch stabiler. Außerdem benutze ich häufig ein mobiles 2560×1600 Display welches über einen Mini-HDMI und USB-C Eingang verfügt (Stromversorgung per USB-C Anschluss nochmal einzeln dabei und auch per Powerbank möglich) Unter devicespecifications… Weiterlesen »

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
1 Jahr her
Antwort an  Andreas

Hey Andreas, wir haben leider vergessen, den USB-Standard zu testen… Normalerweise gehört das zu unserem Testverfahren in dieser Preisklasse dazu. Ich habe gerade mal nachgeschaut: Offenbar handelt es sich in der Tat um einen USB 2.0 Anschluss. Damit ist eine Bildübertragung via USB unmöglich.

Groo
Gast
Groo (@guest_91143)
1 Jahr her

Ich habe seit dem ersten Tag (Vorbesteller) das Zenfone 8 mit 256GB Für mich war der Formfaktor ausschlaggebend, also her damit! Der Support war bis jetzt ohne jeglichen Tadel!!! SW Updates kommen ca alle zwei Monate, Update auf A12 ist schon länger raus und wenn man beim Asus Beta-Programm mitmacht, gibts glaub sogar schon A13. Alternativ gibt es LOS19. HW-Seitig gab es bei mir schon eine Reparatur, die auf Garantie ging. Innerhalb einer guten Woche war das Gerät zurück, ebenfalls alles ohne Probleme. Es gibt nur zwei Dinge, die mich stören: 1. Das SD888 (bekanntes Problem) und die Dicke des… Weiterlesen »

Shorty
Gast
Shorty (@guest_91132)
1 Jahr her

Der Preis ist irre und der tolle Gimbal wohl auch nicht so gut wie gedacht. 800€ für zwei Jahre Updates, selber schuld wer’s kauft

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