EcoFlow PowerStream – Balkonkraftwerk mit intelligentem Speicher
Erst kürzlich hatten wir für euch den ersten bezahlbaren Speicher für Balkonkraftwerke von Zendure im Kurztest. Das Zendure SolarFlow (zum Test) kombiniert ein bereits vorhandenes Balkonkraftwerk mit einem konfigurierbaren PV Hub mit dazugehörigem Speichersystem. Auch EcoFlow hat an einem ähnlichen System gearbeitet. Mit dem EcoFlow PowerStream möchte man eine Komplettlösung aus einer Hand präsentieren, die auf den vorhandenen Powerstations des Herstellers aufbaut und zudem auch mobil eingesetzt werden kann.
Was sich genau hinter dem EcoFlow PowerStream verbirgt, möchten wir in diesem kurzen Artikel näher erläutern.
Aufbau und Funktionsweise des EcoFlow PowerStream
Klassische Balkonkraftwerke bestehen in der Regel aus einem Wechselrichter und ein bis zwei Solarmodulen. Die Solarmodule erzeugen bei Sonneneinstrahlung den Strom, der dann vom Wechselrichter in Wechselspannung umgewandelt wird, welche dann in das heimische Netz eingespeist wird. Wer noch ein wenig mehr darüber erfahren möchte, kann vorab unseren Artikel zum Thema Balkonkraftwerke (zur Einführung) lesen. Leider haben Balkonkraftwerke das Problem, dass der Strom nur dann genutzt werden kann, wenn er gerade erzeugt wird. Erzeugt euer Kraftwerk in den Mittagsstunden mehr Energie als ihr gerade verwenden könnt, dann wird dieser in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhaltet ihr allerdings keine Vergütung. Sinnvoller wäre es, den Strom in einem Akku zwischenzuspeichern und bei Bedarf (TV, Computer, Konsole) oder in der Nacht abzurufen. Genau hier setzt das EcoFlow PowerStream an und stellt euch die Energie genau dann zur Verfügung, wann ihr sie benötigt.
Aufbau
Der genaue Lieferumfang des Powerstream Systems ist bisher noch nicht bekannt. Es wird sich wahrscheinlich aber um ein komplettes Balkonkraftwerk inkl. Speichermöglichkeit handeln. Das bedeutet, ihr bekommt ein bis zwei Solarmodule, einen EcoFlow Wechselrichter und eine Powerstation, die als Speicher fungieren kann. Des Weiteren arbeitet das System mit intelligenten Steckdosen, den sogenannten Smart Plugs zusammen.
Während tagsüber die Sonne scheint, lädt der Wechselrichter die angeschlossene Powerstation auf und speist überschüssigen Strom in euer Hausnetz ein. Laut EcoFlow sollen alle Powerstations des Herstellers als Akku für das Balkonkraftwerk eingesetzt werden können.
Funktionsweise
Währens bei dem Zendure SolarFlow System bisher nur eine konstante Menge an Strom in den Abendstunden eingespeist werden kann (konfigurierbar in der App), möchte das EcoFlow PowerStream System euren Verbrauch intelligent erfassen. Somit soll die Menge der eingespeisten Energie je nach Bedarf geregelt werden. Doch wie genau soll das funktionieren? Hier kommen die sogenannten Smart Plugs ins Spiel. Dabei handelt es sich um intelligente Steckdosen, die in beliebiger Anzahl zwischen eure Elektrogeräte und der Steckdose gesteckt werden.
Die Smart Plugs erfassen dann den Stromverbrauch des entsprechenden Gerätes und senden diese Daten an den EcoFlow Wechselrichter. Dieser weiß somit, welche Geräte im Haus gerade wie viel Strom verbrauchen und regelt je nach Bedarf die Leistung, die der Wechselrichter in euer Stromnetz einspeist. In den Morgenstunden stellt euch somit die Powerstation die Energie für Kaffeemaschine, Fernseher und Radio zur Verfügung. Im weiteren Tagesverlauf wird die Powerstation durch die Kraft der Sonne wieder geladen und kann in den Abendstunden beispielsweise euren Fernseher oder Computer versorgen.
Mobilität und Notstromfunktion des EcoFlow PowerStream
Eine Powerstation für die Speicherung von überschüssigem Strom zu verwenden, hat noch einen weiteren Vorteil. Wenn man den Strom an einem anderen Ort benötigt, kann die Powerstation einfach vom Balkonkraftwerk getrennt und dorthin mitgenommen werden, wo die Energie gerade benötigt wird.
Seid ihr öfter mit dem Wohnmobil unterwegs oder beim Camping oder Angeln, begleitet euch die Powerstation und liefert den Strom genau da, wo ihr euch gerade aufhaltet. Den Rest des Jahres fungiert die Powerstation dann als Speicher für euer Balkonkraftwerk und steht nicht ungenutzt herum. Unter diesen Aspekten erscheint der Kauf einer Powerstation noch wesentlich attraktiver.
Notstromfunktion
EcoFlow wirbt damit, dass im Falle eines Stromausfalls eure wichtigsten Geräte weiter versorgt werden können.
Wer jetzt allerdings denkt, dass das Balkonkraftwerk auch bei Stromausfall die Versorgung eures heimischen Stromnetzes übernimmt, der irrt sich. Alle netzgekoppelten Wechselrichter, die in Deutschland betrieben werden, benötigen das öffentliche Netz für die Synchronisation und müssen bei einem Netzausfall sofort abschalten. Mit der Notstromfunktion meint EcoFlow die Möglichkeit, die wichtigsten Geräte direkt an der Powerstation unabhängig vom öffentlichen Netz weiterzubetreiben. Dies ist natürlich jederzeit möglich, solange die Powerstation noch über entsprechende Ladung verfügt.
Verfügbarkeit und Einschätzung
Die Themen Balkonkraftwerke und erneuerbare Energien sind momentan in aller Munde und endlich kommt wieder Bewegung in den Markt. Das EcoFlow trifft dabei die Bedürfnisse vieler Kunden, ihren erzeugten Strom zielgerichtet zu verbrauchen und erweitert zudem das Nutzungsspektrum für Powerstations.
Das EcoFlow PowerStream soll bereits ab Ende Mai verfügbar sein und ausgeliefert werden. Über den genauen Preis und Lieferumfang ist bisher noch nichts bekannt.
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Solarkollektoren erzeugen keinen Strom sondern Wärme. Wird genutzt um z.B. Wasser zu erwärmen für’s Duschen etc.
Um Strom zu erzeugen braucht es Photovoltaik Kollektoren. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.
Hallo Cince
In unserem Bericht schreiben wir nichts von Solarkollektoren sondern Solarmodulen oder Solarpaneelen. Das ist die allgemein übliche Bezeichnung für Photovoltaikmodule. Das was du meinst sind Solarthermie Solarkollektoren.
„Alle Wechselrichter, die in Deutschland betrieben werden, benötigen das öffentliche Netz für die Synchronisation und müssen bei einem Netzausfall sofort abschalten.“ Das stimmt nur halb. Ein Autarkiebetrieb im Black-Out Fall ist durchaus legal umsetzbar. Es darf nur keine Rückkopplung ins Netz erfolgen und muss technisch verhindert werden. Sobald aber der Autarkiebetrieb läuft, kann auch der Wechselrichter arbeiten und die Speicher weiter laden.
Wie ist das genau umsetzbar?
Hallo DomHaw
Ja du hast natürlich recht. Ich habe den Satz ergänzt. Das Abschalten gilt nur für netzgekoppelte Wechselrichter. Die Notstromfunktion einiger Wechselrichter ist nur durch Netztrennschalter umsetzbar und für den Betrieb von Balkonkraftwerken und den Mikrowechselrichtern nicht relevant. Diese schalten bei Stromausfall ab und bieten von Werk aus keine Notstromfunktion.