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Leitz Phone 1: Leica präsentiert High End-Smartphone im ikonischen Design

Leica ist eine deutsche Kameramanufaktur mit Sitz in Wetzlar. Die heutige Aktiengesellschaft wurde 1986 gegründet – die Geschichte der Marke geht allerdings bis in das Jahr 1849 zurück. 1918 wurden erstmals Kameras unter dem Namen Leica veröffentlicht und noch heute gelten die Fotoapparate mit dem roten, kreisrunden Logo als unerreichbarer Traum vieler Fotografen.

Im professionellen Bereich spielen Kameras von Leica schon seit vielen Jahrzehnten keine Rolle mehr. Das Unternehmen konnte dafür andere Bereiche erschließen. So ist beispielsweise die Leica Q unter Influencern und Fotografen, die sich an Kunst und Kreativität erfreuen, sehr beliebt. Leica baut Kameras für Liebhaber und Idealisten, für Kreative und Geltungsbedürftige. Das geschieht durchgehend auf einem – wenn es um Verarbeitungsqualität, Service und Prestige geht – unerreicht hohen Level.

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Leitz Phone 1 (Bildquelle: XDA Developers)

Die Zusammenarbeit mit Huawei hat uns in den letzten Jahren einige gute Smartphone-Kameras beschert. Die Aufnahmen waren jederzeit gut, teilweise sogar ausgezeichnet. Allerdings sind das die Kamerasysteme von Samsung, Xiaomi und Oppo ebenso. Dem Anspruch von Leica, höchstmögliche Qualität zu einem horrenden Preis zu verkaufen, wurden die Smartphones von Huawei mit Leica-Kameras nie gerecht. Teilweise ist das sicherlich auch gut so, da die Chinesen den Massenmarkt bedienen wollen. Mittlerweile fällt Huawei selbst das aber immer schwerer, da die Relevanz unter den Sanktionen der US-Regierung stark gelitten hat. Selbst im Heimatmarkt hat das einstige Glanzlicht der Technologiebranche einen schweren Stand.

Das bedeutet scheinbar auch für Leica, dass man sich nach neuen Partnern umsehen muss. Die erste Kooperation ist nun gefunden und bringt das Leitz Phone 1 hervor. Das Smartphone erscheint exklusiv in Japan und unter dem Markennamen Leica – die Technik stammt aber größtenteils von Sharp. Genauer gesagt dient das Sharp Aquos R6 als Basis, während das Gehäuse komplett von Leica entwickelt und gestaltet wurde.

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf das Leica Smartphone und ziehen dabei auch Ergebnisse eines Testberichts von XDA-Developers mit in die Betrachtung ein.

Leitz Phone 1: Design & Materialien des Leica-Smartphones

Leica Leitz Phone 1 TitelbildDas Leica Leitz Phone 1 ist im Innern zwar ein High End-Smartphone von Sharp, äußerlich aber ein echtes Leica-Original. Vorder- und Rückseite bestehen aus Gorilla Glas – der Rahmen aus Aluminium. Das kennen wir so auch von Herstellern wie Sony. Während die Gestaltung dort aber auf Zurückhaltung gebürstet ist, geht das Leitz Phone 1 ohne Frage All-In. Das fängt bereits auf der Rückseite an, die von einem gigantischen Kameraelement dominiert wird. Das erinnert unweigerlich an das Huawei Mate 40 Pro, ohne aber eine Kopie dessen zu sein.

Ebenfalls auf der Rückseite verortet ist das ikonische Leica-Logo. Das befindet sich ebenso auf der Kappe aus Aluminium, die zum Verdecken der Kameras verwendet werden kann. Das soll vor allem gegen Kratzer schützen, da die Linse (wie bei so gut wie jedem, aktuellen Smartphone) aus dem Gehäuse hervorsteht. Die Abdeckung ist magnetisch und soll auch bei ruckartigen Bewegungen nicht abfallen. Die schwarze Rückseite ist übrigens matt gestrahlt, wobei die Beschichtung dem Tester bei XDA Developers nicht zusagt. Die Haptik wird dort als plastikähnlich beschrieben.

Der Alu-Rahmen des Leitz Phone 1 beherbergt einen USB-C-Anschluss, offenbar aber keinen zusätzlichen Audioanschluss. Bevor wir uns der Vorderseite widmen, kommen wir noch kurz zum Lieferumfang. Im Kurztest bei XDA wird nämlich bemängelt, dass kein Netzteil beiliegt. Das hat Apple dieses Jahr leider salonfähig gemacht – bei einem rund 1.400 Euro teuren Smartphone ist das trotzdem eine Frechheit. Toll finden wir hingegen, dass eine Schutzhülle mit dabei ist.


Auf der Front befindet sich dasselbe Display, das im Sharp Aquos R6 für gute Rezensionen gesorgt hat. Es handelt sich um ein OLED-Panel mit einer Diagonale von 6,67 Zoll. Die Selfie-Kamera ist mit einem mittigen Punch Hole in das Display integriert. Außerdem sind die Ränder allesamt relativ dünn und der Bildschirm geht fließend in den Rahmen über. Zudem gibt es Stereo-Lautsprecher über und unter dem Display. Das Leitz Phone 1 wiegt 212 Gramm und misst 162 x 74 x 9,5 Millimeter. Das Smartphone ist nach IP68 zertifiziert und damit wasser- und staubdicht.

Technische Daten

Im Innern des Leitz Phone 1 werkelt der Snapdragon 888 von Qualcomm. Das ist der aktuell performanteste Chip für Android-Smartphones, den wir aus dem Mi 11, OnePlus 9 und Xperia 1 III kennen. Abseits der bekannten Hitzeprobleme bei grafisch anspruchsvollen Aufgaben konnte der Prozessor in diversen Testberichten überzeugen. Ebenfalls verbaut sind 12 Gigabyte LPDDR5-RAM und 128 Gigabyte UFS 3.1-Speicher. Das könnte etwas mehr sein – immerhin ist eine Erweiterung per microSD-Karte um bis zu einem Terabyte vorgesehen.

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Leitz Phone 1 (Bildquelle: XDA Developers)

Das eben bereits angesprochene Display löst mit 2.730 x 1.260 Pixel auf. Das ist etwas mehr als Full HD, allerdings weniger als WQHD oder gar 4K. Unter dem Panel sitzt ein Fingerabdrucksensor von Qualcomm. Beeindruckend ist die maximale Bildwiederholrate, die 240 Hertz beträgt. Im Test von XDA Developers wird der Mehrwert gegenüber Smartphones mit 120 Hertz und 144 Hertz infrage gestellt. Um den Akku zu schonen, kann das Leitz Phone 1 fließend auf minimal ein Hertz herunterregeln. Noch beeindruckender als das ist die maximale Helligkeit, die der Hersteller mit 2.000 Lux angibt. Das würde alle aktuellen Flaggschiff-Smartphones übertreffen.

Der Akku misst 5.000 mAh und kann nur per Kabel geladen werden. Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz, obendrauf gibt es ein UI von Sharp. Das Interface erinnert insgesamt deutlich an Stock Android, bietet aber einige zusätzliche Features. Diese Taktik kennen wir so bereits von OnePlus und Sony. Leica-Features gibt es indes nur zwei: ein Widget für den Startbildschirm und einen Schwarz/Weiß-Modus in der Kamera-App.

Das Kamerasystem des Leica Leitz Phone 1

Damit sind wir auch schon beim spannendsten Thema angelangt. Bei einem Smartphone, das unter dem Namen eines großen Kameraherstellers erscheint, sind die Erwartungen natürlich hoch. Zumindest die Hardware kann teilweise sogar überzeugen. Der Hauptsensor ist ein Zoll groß und damit sogar größer als der Samsung ISOCELL HM1. Die Auflösung beträgt 20 Megapixel und das Weitwinkelobjektiv bringt es auf 19 Millimeter Brennweite und eine f/1.9-Blende.

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Leitz Phone 1 (Bildquelle: XDA Developers)

Allem voran sorgt der große Sensor für eine kleine Schärfeebene, was eine geringere Schärfentiefe bedeutet. Selbst ohne Portraitmodus wirkt der Hintergrund verschwommen, was je nach Aufnahmesituation Fluch oder Segen sein kann. Leider wird im Kurztest von XDA Developers bemängelt, dass die Software bei Weitem nicht mit Samsung und Xiaomi mithalten könne. Das mache sich in schlechten Lichtverhältnissen und schwierigen Gegenlichtsituationen besonders bemerkbar. Trotz der guten Hardware schaffen es Sharp/Leica also nicht, mit der ersten Liga der Kamera-Smartphones gleichzuziehen.

Immerhin soll der Schwarz/Weiß-Modus zu überzeugen wissen. Deutlich lieber wäre mir aber eine gute Ultraweitwinkelkamera.

Konnektivität

Mit 2G/3G/4G/5G, Wifi 6, NFC und GPS ist alles mit an Bord, was wir von einem über 1.000 Euro teuren Smartphone erwarten. Leider konnten wir keine Quelle auftreiben, die mehr über die unterstützten Frequenzbänder verrät. Die aktuelle Entwicklung im Markt lässt aber vermuten, dass auch das LTE-Band 20 und die in Deutschland wichtigen 5G-Bänder verbaut sind.

Unsere Einschätzung zum Leitz Phone 1

Das Leitz Phone 1 erscheint nur in Japan und kostet dort umgerechnet rund 1.400 Euro. Damit sind ein Mi 11 Ultra, Sony Xperia 1 III, OnePlus 9 Pro und sogar ein iPhone 12 Pro deutlich günstiger. Der Import dürfte sich also wirklich nur für Liebhaber der Marke lohnen.

Leica lebt von seinem Prestige und von der Fokussierung auf das Wesentliche. Ich liebe meine Sony a7r II und schraube gerne verschiedenste Objektive auf den Vollformatanschluss. Gleichzeitig reizt mich eine Leica Q – vielleicht sogar eine Leica Q2 Monochrom. Diese Kameras sind kompakt und reduziert auf eine Brennweite, teilweise sogar auf Schwarz/Weiß. Leica steht für eine andere Art der Fotografie. Es geht nicht um technische Perfektion, eine hohe Serienbildgeschwindigkeit oder gar einen tollen Videomodus. Es geht nur um zwei Dinge: Spaß und Kunst. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das Leitz Phone 1 diese Attribute in sich vereinen kann.

Quellen


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