Oppo Find N2 vorgestellt
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Oppo Find N ist zu Beginn des letzten Jahres die chinesische Offensive auf den Foldable Markt so richtig losgegangen. Inzwischen haben Huawei, Vivo und Xiaomi nachgelegt und allesamt starke faltbare Smartphones im Angebot. Zuletzt hat das Xiaomi Mix Fold 2 (zum Test) eindrücklich gezeigt, dass Samsung mit dem Z Fold 4 (Zum Test) absolut nicht mehr das einzig valide Foldable anbietet. Über die aktuelleren Foldables mag das Oppo Find N schon etwas in Vergessenheit geraten sein, verdient hat es das aber nicht. Das Oppo Find N hat uns in unserem Test richtig gut gefallen, nun steht ein Nachfolger in den Startlöchern. Wir schauen uns das Oppo Find N2 jetzt mal etwas genauer an und verraten euch, was das Gerät zum kommenden Foldable Champion machen könnte.
Design des Find N2
Leider müssen wir mit einer kleinen Enttäuschung in diese Ankündigung starten: Das Oppo Find N2 ist mit 14,6 Millimetern im gefalteten Zustand ziemlich dick. Wir hatten gehofft, dass Oppo sich hier im Vergleich zum Vorgänger (15,9 Millimeter dick) noch etwas mehr verbessert. Verglichen zur Konkurrenz von Xiaomi und Huawei (beide 11,2 Millimeter dick) ist das Gerät somit erst einmal unhandlicher. Fans kleiner Smartphones kommen dennoch auf ihre Kosten, das Find N2 misst nämlich gerade mal 132,2 x 72,6 Millimeter. Wird das Gerät entfaltet, sind es dann 132,2 x 140,5 Millimeter. Das Gewicht ist mit 237 Gramm kaum höher als bei großen nicht faltbaren Smartphones.
Farblich habt ihr beim Oppo Find N2 drei Möglichkeiten: Weiß, Schwarz und ein Blau-Grün. Mir hat das erste Oppo Find N in Weiß ausgezeichnet gefallen, besonders der Oppo typische sanft ansteigende Kamerahügel hat einiges hergemacht. Der bleibt uns zwar auch im Find N2 erhalten, wird aber durch ein noch mal aufgesetztes Plateau für die Kameras ergänzt. Das wirkt nicht mehr so flüssig, wie im Vorgänger, schade.
Displays des Oppo Find N2
Eines der interessanten Features des Find N war seine Bildschirmaufteilung. Wir haben es in unserem Test so ausgedrückt:
Das ist der große Unterschied zu anderen Foldables. Das Mi Mix Fold oder die Galaxy Z Fold Geräte sind Tablets mit Smartphonebildschirm auf der Vorderseite. Das Oppo Find N hingegen ist ein Smartphone mit Tablet auf der Innenseite.
Inzwischen hat sich das etwas geändert, Samsung hängt zwar immer noch bei unpraktischen 23:9, bei Xiaomi ist man inzwischen bei einem deutlich praktischerem 21:9 Format angekommen. Oppo hält für das Find N2 hingegen an einem 18:9 Format für den Frontscreen fest. Dadurch wird auch der innere Bildschirm deutlich breiter als bei der Konkurrenz. Gleichzeitig ist das Gerät bedeutend kleiner als bei Samsung oder Xiaomi. Der vordere Bildschirm misst 5,54 Zoll, der innere Bildschirm 7,1 Zoll. Für mich eine sehr sinnvolle Herangehensweise. Statt eines großen, übermäßig langen Displays und einem noch größeren auf der Innenseite, bietet Oppo ein handliches Smartphone, ohne auf ein großes Display verzichten zu müssen.
Nun aber noch ein paar Worte zu den Spezifikationen der Bildschirme. Der äußere Screen löst in Full HD (2120 x 1080, 429 Pixel pro Zoll) auf, der innere Bildschirm kommt auf eine Pixeldichte von 370 Pixeln pro Zoll (1920 x 1792 Pixel). Beide Bildschirme setzen auf AMOLED und damit knallige Farben und tiefe Schwarztöne. 120Hz gibts auch für beide Screen, innen wohl in Form eines LTPO Displays, Oppo wirbt zumindest mit einer Bildwiederholungsrate von 1-120Hz. Außen spart man sich die LTPO Technologie. Die Spitzenhelligkeit gibt Oppo mit 1550 Lux für das innere und 1350 Lux für das äußere Display an. Geschützt wird das äußere Display durch Gorilla Glas 7. Wer möchte, kann das innere Display auch mit dem optional erhältlichen Oppo Pen benutzen.
Leistung und System
Inzwischen gibts mit dem Xiaomi 13 oder Vivo X90 Pro Plus die Ersten vom Snapdragon 8 Gen2 angetriebene Smartphone. Den gönnt Oppo dem Find N2 nicht, stattdessen gibt es den Snapdragon 8+ Gen1. Der Chip bietet brachiale Leistung und wird über Jahre in der Lage sein, alle Aufgaben problemlos zu erfüllen. Außerdem scheinen die Hitzeprobleme zumindest etwas weniger schlimm zu sein als im Snapdragon 8 Gen 1 ohne +. Das kommt jedoch sehr stark auf die Kühlung im Gerät an, sodass wir hier keine Prognose wagen wollen. Außerdem ist das ohnehin ein rein hypothetisches Problem, das nur bei Benchmarks wirklich auffällt. Als Vergleichswerte blenden wir euch hier mal die Bechmarkergebnisse des Samsung Z Fold 4 ein, das Gerät wird ebenfalls vom Snapdragon 8+ Gen 1 angetrieben.
AntutuBeim Speicher habt ihr die Wahl zwischen 12GB RAM + 256GB Festspeicher und 16GB RAM + 512GB Festspeicher. Dabei setzt Oppo auf schnellen LPDDR5 Arbeitsspeicher und UFS 3.1 für den Festspeicher. Eine Speichererweiterung bietet das Gerät nicht.
Als System setzt Oppo auf das hauseigene ColorOS in der Version 13.0, diese beruht auf Android 13. Im Vorgänger gab es erhebliche Mängel an der Software, vor allem Abstimmung auf den westlichen Markt war nicht gegeben (auch kaum zu erwarten bei einem nur in China verkauftem Gerät). Wir hoffen, dass Oppo seine Foldable Softwarefeatures inzwischen für mehr Apps verfügbar gemacht hat, immerhin wird es wohl zumindest der kleine Bruder des Find N2, das Find N2 Flip, auch auf den europäischen Markt schaffen.
Kamera des Oppo Find N2
- Hauptkamera: 50MP, f/1.8, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel: 48MP, f/2.2, Autofokus, 115°
- Telefoto: 32MP, f/2.0, Autofokus, 2x Zoom
- Frontkamera: 32MP, f/2.4
Wir waren seiner Zeit mit den Aufnahmen des Oppo Find N durchaus zufrieden. Der Sony IMX766 aus der Hauptkamera hat sich inzwischen in vielen Geräten knapp unter den echten Flaggschiffen als potenter Sensor herausgestellt. Nun bewegen wir uns mit dem Find N2 preislich aber im absoluten Flaggschiffbereich und da könnte man von der Kamera wohl noch etwas mehr erwarten.
Zuletzt hat der IMX766 uns im Xiaomi Mix Fold 2 leider ziemlich enttäuscht, wir hoffen also, dass Oppo für das Find N2 auf ein Sensor Upgrade setzt. Von Oppo selbst gibt es dazu keine Angaben, GSMArena spricht vom Sony IMX890. Das wäre genau das Upgrade, das wir uns für die Kamera wünschen. Dazu gibt es Updates für die Zoom- und die Ultraweitwinkel Kamera. Beide setzen nun auch auf hochauflösende Sensoren. Das Oppo Find N2 setzt auf zwei Selfiekameras, eine für jeden Bildschirm. Zu einer der Kameras sind leider noch keine Daten zu finden. Wir gehen davon, dass sich die oben benannte 32MP Selfieknipse im äußeren Bildschirm befindet und die innere Selfiekamera deutlich schlechtere Fotos schießen wird. So war es zumindest im Vorgänger.
Konnektivität und Akku
Das Oppo Find N2 versteht sich mit zwei Nano SIM-Karten und funkt in folgenden Frequenzen:
- 4G:1/2/3/4/5/7/8/17/12/18/19/20/26/28/66/34/38/39/40/41
- 5G SA: n1/n3/n41/n77/n78/n79/n5/n8/n28A&B/n7/n20/n38/n40/n66
Das in Deutschland bei Vodafone wichtige Band 20 ist mit dabei und somit steht von dieser Seite dem Import nichts im Wege. Dazu gibts WiFi 6, Bluetooth 5.3 inklusive aptX HD, LDAC und LHDC und natürlich NFC. Geortet wird über GPS, Glonass, Galileo und QZSS. An Sensoren gibts Umgebungslicht, Farbtemperatur, Näherung, Beschleunigung, Gyroskop und einen Fingerabdruckscanner im Powerbutton des Geräts.
Der Akku des neuen Oppo Foldable misst 4520mAh. Im letzten Find N konnte Oppo mit einem 4500mAh großen Akku für ein Flaggschiff exzellente Akkulaufzeiten erreichen, wir hoffen, dass das auch dieses Jahr wieder der Fall ist. Die Ladegeschwindigkeit wird im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt. Statt 33 Watt ladet ihr nun mit standesgemäßen 67 Watt per SUPERVOOC 2.0 über den USB-C-Anschluss an der Unterseite des Geräts.
Einschätzung und Preis – Oppo Find N2
Das Oppo Find N2 wurde zunächst nur für China vorgestellt und kostet dort in der Version mit 12/256GB umgerechnet 1081 Euro. Wer die Version mit 16/512GB attraktiver findet, muss dafür umgerechnet 1216 Euro hinlegen. Dafür gibt es dann vielleicht eines der interessantesten Foldables des Jahres. Der Formfaktor hat sich für mich im ersten Find N bewährt und Oppo bessert für die zweite Version an den richtigen Stellschrauben nach. Der äußere Screen kann jetzt auch 120Hz, das Gerät wird dünner, der Prozessor bekommt ein Update. Etwas unsicher lässt uns die Kamera zurück, die neuen Sensoren für die sekundären Kameras hören sich vielversprechend an, wir hoffen, dass auch die Hauptkamera einen neuen Sensor verpasst bekommt. Die zweite Unsicherheit ist die Software. Hier hoffen wir auf eine etwas angepasstere Software, die sich auch mit einigen westlichen Apps besser versteht als im Vorgänger.
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Ich muss sagen LTPO fürs äußere Display fänd ich schon wichtig. Bei meinem Galaxy S20 FE sieht man den Unterschied zwischen den 120 Hz und 60 Hz deutlich. Allerdings ist auch die Akkulaufzeit erheblich kürzer. Da man beim Oppo vermutlich auch überwiegend das äußere Display nutzt könnte das ohne LTPO schon ordentlich am Akku saugen.