Realme X50 5G Test

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: RMX2144_11_A.18
Bewertung: 81%
Vorteile
  • schneller Snapdragon 765G
  • flüssiges 120 Hz Display
  • schnelle Ladegeschwindigkeit
  • starker Empfang
Nachteile
  • durchschnittliche Kamera
  • durchschnittliche Akkulaufzeit
  • keine Benachrichtigung-LED + kein AOD
  • kein 3,5mm Kopfhöreranschluss
Springe zu:
CPUSnapdragon 765G - 1 x 2,4GHz + 1 x 2,2GHz + 6 x 1,8GHz
RAM6 GB RAM
Speicher128 GB
GPUAdreno 620 - 700MHz
Display 2400 x 1080, 6,5 Zoll 120Hz (IPS)
BetriebssystemRealme UI - Android 10
Akkukapazität4200 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht204 g
Maße163,8 x 75,8 x 8,9 mm
Antutu360640
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am08.11.2020

Auch in Europa ist Realme auf den 5G-Zug mit aufgesprungen und hält für uns ein Mittelklasse-Modell parat: Das Realme X50 kommt mit Snapdragon 765G und 120 Hertz Display – Überzeugt es für knapp 300€ im Test?

Zu der restlichen Ausstattung zählen ein 4200mAh Akku, der sich mit 30 Watt laden lässt, standesgemäße 6/128GB Speicher und gleich sechs Kamerasensoren. Aufgrund der teuren Komponenten, Prozessor und 5G, gibt es aber auch Einschränkungen: Lediglich ein LCD Panel und ein schwächerer Hauptkamera-Sensor samt unnötiger Komplementärsensoren.

Realme X50 Testbericht Gerät 9

So ist das Realme X50 schon ein paar Monate auf dem Markt und die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht: Ein Xiaomi Mi 10T Lite gibt es bereits für ca. 250€, ein Mi 10 Lite ist auf 230€ gefallen und Realme selbst hat mit dem Realme 7 und Realme 7 Pro interessante Alternativen ohne 5G. Kann man nach dem Praxistest des Realme X50 trotzdem eine Kaufempfehlung aussprechen? Finden wir es heraus. 

Europa Realme X50 = China Realme X50m

Wer sich am chinesischen Sortiment orientieren möchte: Dort ist 5G deutlich wichtiger und Realmes Angebot an 5G-Handys entsprechend größer. Unser Realme X50 basiert auf dem chinesischen Realme X50m, das im Vergleich zum besseren (chinesischem) Realme X50 bei der Kamera runtergestuft wurde: der Samsung 48MP kommt statt dem 64MP Samsung Sensor zum Einsatz, außerdem werden der 12MP Telephotosensor und die 8MP Ultraweitwinkel-Frontkamera durch unnötige 2MP Bokehsensoren ersetzt. So könnt ihr euch erklären, woher die ganzen 2MP Sensoren kommen bei unserem Realme X50 für Europa ?.

Realme X50 unter den aktuellen Smartphones eingeordnet:

Realme X50 Testbericht Gerät 13

OnePlus 8T & Realme X50

Das Realme X50 5G ist bereits seit Anfang August auf dem Markt. Damals hatte es nur ein Xiaomi Mi 10 Lite für 350€ als Konkurrenz. Inzwischen ist das Mi 10 Lite auf 230€ gefallen und Xiaomi hat mit dem neuen Xiaomi Mi 10T Lite ein nochmals ansprechenderes 5G Smartphone nachgelegt.

Gleichzeitig hat Realme mit dem neuen Realme 7 Pro und Realme 7 die neue Generation in der Mittelklasse, die ein starkes Paket bieten – nur eben ohne 5G. So viel zur Einordnung in den Smartphonemarkt: Das Realme X50 bekommt man für circa 300€ mit 6/128GB Speicher – Wie schlägt es sich im Praxistest?

Design & Verarbeitung

Das Realme X50 bekommt man in den Farben „Ice Silver“ Dunkelblau und „Jungle Green“ Dunkelgrün, beide mit einer spiegelnden Rückseite und welligen Reflexionen. Unser Realme X50 sieht richtig schick aus und mit der beiliegenden Schutzhülle wirkt das Blau auch dunkler als auf den Bildern.

Das Realme X50 misst bei einem 6,57 Zoll Display 163,8 x 75,8 x 8,9mm und wiegt 204,6g – Flagships können den Platz besser ausnutzen, aber auch das Realme X50 liegt ordentlich in der Hand. Vorne haben wir Gorilla Glas 5, das leicht abgerundet in den Kunststoffrahmen übergeht. Das Glas hinten ist etwas dünner, aber auch stärker zum Rahmen hin gerundet. Eine Benachrichtigungs-LED ist nicht verbaut.

Der Kunststoffrahmen ist oben und unten etwas konkav und alle Anschlüsse sind am unteren Rahmen: Der SIM-Slot mit Platz für zwei Nano-SIM-Karten, Mikrofon, USB-C Anschluss und Lautsprecher. Am oberen Rahmen befindet sich ein zweites geräuschunterdrückendes Mikrofon und das gewohnte Button-Layout: Links die Lautstärkewippe und rechts der Powerbutton. Mit der Kombination aus Fingerabdrucksensor und Powerbutton ist der Knopf aber etwas schwammig im Gehäuse und ein „Rückmeldungs-freudiges“ Klicken ist nicht so recht vorhanden.

Der Fingerabdrucksensor ist im Powerbutton integriert. Die Positionierung gefällt mir sehr gut und intuitiv gelangt man zur richtigen Stelle. Dazu ist der Button leicht vertieft eingelassen, sodass man nicht aus Versehen draufdrückt. Auch lässt sich aktivieren, dass zum Entsperren gleichzeitig der Powerbutton gedrückt werden muss. Präzision und Entsperrgeschwindigkeit sind auf sehr hohem Niveau und in der Praxis funktioniert der Fingerabdrucksensor hervorragend. Alternativ steht noch Face Unlock über die Frontkamera zur biometrischen Entsperrung bereit.

Design und Verarbeitung sind soweit zufriedenstellend, das Realme X50 liegt gut in der Hand und die Rückseite ist schick. Aber hier gibt es keinen qualitativen Unterschied zur Mittelklasse wie etwa einem Realme 7 Pro. Etwas fad bleibt der zweite Frontkamerasensor ohne wirklichen Nutzen und auch das recht große Kinn unterhalb des Displays.

Lieferumfang des Realme X50

Realme X50 Testbericht Gerät 10

Mit „Let´s embrace a new journey“ begrüßt die Verpackung, der Lieferumfang fällt aber normal aus. Ein „Dart Charge“ Netzteil mit EU-Stecker und 30 Watt Ladeleistung liegt bei, wie auch ein USB-A auf USB-C Kabel mit 1,2m Länge. Dazu kommen noch das übliche Zettelwerk sowie eine SIM-Nadel und eine Displayschutzfolie ist von Werk aus angebracht. Die beiliegende Schutzhülle ist aus leicht dunklerem Silikon und bietet kompletten Schutz über das Display mit den hohen Rändern. Aber die Schutzhülle sammelt so auch gerne Staub an den hohen Rändern.

Display

Zu Beginn stand die Realme X-Serie noch für AMOLED Displays, mit dem neuen Trend muss es nun ein IPS LCD Panel mit erhöhter Bildwiederholungsfrequenz regeln. So haben wir ein 6,57 Zoll IPS Display im 20:9 Format, das dafür aber über eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hertz verfügt. Die Auflösung beträgt 2400 x 1080 Pixel und erreicht so eine knackige Bildpunktdichte von 400 PPI.

Im manuellen Modus erreicht man mit der Helligkeit 485 cd/m² und im Automatikmodus 510 cd/m². Die Lesbarkeit in der Sonne ist so in Ordnung, aber AMOLEDs können das besser. Das Realme X50 unterstützt Widevine L1 und damit HD-Inhalte bei sämtlichen Streaminganbietern. Auch HDR10+ nimmt die Software an, aber umsetzen kann es das Panel nicht wirklich.

Der Rand zwischen Display und Rahmen beträgt links und rechts 2,5mm sowie oben 3mm. Unten ist der Displayrand mit 5,5mm leider recht groß geraten. Der Abstand zwischen Dual-Punch-Hole und Display beträgt links 4mm und nach oben hin 1,5mm.

Die Ausleuchtung ist typisch für ein LCD nicht so perfekt wie bei AMOLED: So hat das Realme X50 oben beim Ausschnitt für die Dual-Frontkamera und am unteren Bildschirmrand einen ganz leichten Schatten, aber dies war bei anderen Smartphones schon deutlich schlimmer.

Bildwiederholungsfrequenz:

In letzter Zeit war ich mit dem OnePlus 7T, einem 90Hz AMOLED, dem OnePlus 8T mit 120Hz AMOLED und nun dem Realme X50 mit 120Hz IPS LCD Display unterwegs. Eine erhöhte Bildwiederholungsfrequenz steht also auf meiner Featureliste inzwischen ganz weit oben. Die 120 Hertz des Realme X50 sind gut, aber qualitativ nicht vergleichbar mit einem OnePlus 8T. Die „Flüssigkeit“ ist eher mit einem 90Hz AMOLED vergleichbar.

Leider kommt ein nerviger Software-Bug derzeit noch dazu: Manche Apps starten teilweise nur mit 60 Hertz, aber schließt man sie dann komplett und lädt sie neu, bekommt man wieder die gewünschten 120Hz. Häufig oder reproduzierbar tritt der Fehler nicht auf.

Einstellungen für das Display:

In den Einstellungen lässt sich das Display noch kalibrieren und so die Farbwiedergabe nach dem persönlichen Geschmack anpassen. LCD Displays sind bekannt dafür, nicht so farbstark wie AMOLEDs zu sein und so passt der „Lebhafte“ Modus ganz gut zusammen mit dem „OSIE-Grafikeffekt“ – Alternativ: „Mild“ mit weniger Kontrast. So erreicht das Realme X50 ein recht farbenfrohes Bild, das kontrastreicher als bei den meisten LCDs ist. Auch ein „Dunkelmodus“ (Dark Mode) steht für das LCD zur Verfügung und ist zeitlich planbar sowie für einzelne Apps aus- / abwählbar. Auch ein „Augenkomfortmodus“ (Blaulicht) ist terminierbar.

Ein externes Display ließ sich im Test nicht über den USB-C Port ansteuern. Auch fehlt mir „Tap to wake up“ – Also kurz auf das Display tippen, um den Lock-Screen zu sehen und eventuelle Benachrichtigungen zu checken. Lediglich „Raise to wake up“ ist vorhanden, also man muss das Realme X50 5G leicht anheben, um den Lock Screen zu aktivieren.

Hardware & Leistung

Wie auch das OnePlus Nord – und andere „Flagships“ dieses Jahr – setzt auch das Realme X50 auf den oberen Mittelklasse-Prozessor Snapdragon 765G von Qualcomm. In der Ausstattung des Realme X50 gehört der Prozessor mit zu der teuersten Komponente, aber so bekommt man 5G in das Realme X50.

Der Snapdragon 765G ist im 7nm Verfahren gefertigt und setzt auf einen Cortex-A76 Prime Core mit 2,4 GHz, einem A76 Gold-Core mit 2,2 GHz sowie einem Energiesparcluster aus sechs Cortex-A55 Kernen mit 1,8 GHz. Die Grafikberechnungen übernimmt in dem Fall die integrierte Adreno 620.

Inzwischen geht das natürlich viel günstiger, z.B. mit den MediaTek Dimensity Chips oder dem Snapdragon 750G: Dieser kommt im Mi 10T Lite zum Einsatz und ist aktueller, erreicht ähnliche Benchmarkergebnisse und scheint auch die günstigere Alternative zu sein. Auch das Realme 7 Pro mit einem Snapdragon 720G oder das Realme 7 mit Helio G95 kommen sehr nah an die Ergebnisse des Realme X50 mit Snapdragon 765G ran.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Für Europa steht derzeit nur eine Speichervariante zur Verfügung – In den Spezifikationen ist noch ein Modell mit 8GB RAM vermerkt: Für eine UVP von 349€ seitens Realme bekommt man 6GB LPDDR4x Arbeitsspeicher und 128GB UFS 2.1 Systemspeicherplatz. Die 8GB kann man sich in der Leistungsklasse sparen, denn im normalen Betrieb meldet das System stets zwischen 1,5 und 2GB verfügbaren Arbeitsspeicher. Dieser erreicht eine Geschwindigkeit von 18,3 GB/s. Der Systemspeicherplatz erreicht 881 MB/s read und 186 MB/s write.

Für die Kühlung hat Realme ein System aus Dampfkammer und großer Wärmeleitplatte verbaut – das Liquid Cooling System 3.0. Thermal Throttling (Reduzierung der Leistung zum Schutz) haben wir im Benchmark auch nach 15 Minuten Volllast nicht.

Insgesamt bekommt man für ein Smartphone in der Preisklasse mit dem Snapdragon 765G einen sehr schnellen Prozessor, der für eine sehr gute Systemperformance sorgt. Hin und wieder merkt man aber dennoch den Unterschied zu echten Flagship-Prozessoren und die Realme UI läuft nicht so ganz flüssig herunter wie Oxygen OS auf dem OnePlus Nord.

System – Realme UI 1.0

Bei Realme wurde Color OS schon seit einiger Zeit in Realme UI umbenannt: Auf dem Realme X50 noch in der Version Realme UI 1.0 auf Basis von Android 10. Ein Update gab es auch während der Testphase für das Realme X50 5G: Bei der Version „RMX2144_11_A.18“ gab es neben Bugfixes noch den aktuellen Sicherheitspatch von Oktober 2020. Das Update auf die Realme UI 2.0 steht dann erst im nächsten Jahr an. Bei der Versorgung mit Updates zeigt sich Realme bislang bei allen Smartphones zuverlässig.

Größtenteils setzt man bei der Optik und dem Aufbau auf das normale Android mit einigen Verbesserungen, die man so auch ähnlich von OnePlus oder Samsung kennt. Die Optik ist dezenter als bei Xiaomis MIUI und das Design-Konzept ist stimmig aufgebaut, mit einigen Optionen zur Individualisierung.

Beim Home-Screen hat man die Wahl zwischen einem App-Drawer oder, dass alle Apps auf dem Home Screen landen. Links vom Homescreen ist der Google Feed untergebracht, der persönliche Informationen und die neusten Nachrichten von Google News bietet. Klar darf bei der Realme UI ein Game Space nicht fehlen, der Spiele in Szene setzt, Informationen zur Hardware anzeigt und ein paar Benachrichtigungsfunktionen bietet.

Zur Bedienung stehen Gesten und On-Screen-Buttons zur Verfügung. Zur Wahl stehen zwei Schemata an Gesten: Wischen von unten und der Seite oder nur Wischen vom unteren Bildschirmrand. Bei den typischen Navigationsbuttons unten lassen sich die „Zurück“ und „Letzte Apps“ vertauschen. Dazu kommt noch die „Intelligente Seitenleiste“ mit einem Schnellzugriff auf Smartphone-Funktionen oder Apps. Auch ein paar Optimierungen für „kleine Hände“ hat man integriert und erleichtert die Bedienung mit einer Hand.

Ansonsten gefällt mir die Realme UI schon sehr gut, das System läuft größtenteils flüssig, sieht modern aus und die zusätzlichen Features sind sinnvoll. Hier und da bräuchte die deutsche Version aber noch etwas mehr Zuwendung, z.B. Übersetzung „Bedienungsanleitung“ statt „Aktivieren / An“. Schaut man sich die angekündigten Neuerungen der Realme UI 2.0 – und Color OS 11 an, man darf ruhig zu Oppo rüberschauen bei Realme – dann kommt mit Android 11 noch einiges Hübsches auf uns zu.

Kamera des Realme X50 5G

Mit dem chinesischen Realme X7 Pro und unserem Realme 7 Pro wurde der alte 64MP Samsung GW1 Sensor endlich beerdigt und der bildstarke Sony IMX682 mit ebenfalls 64MP hilft Realme nun bei der Kameraqualität der Konkurrenz Nutzer abzujagen. Nur beim Realme X50 leider noch nicht, dort haben wir eine Quad-Camera mit Samsung Hauptsensor im Einsatz, gepaart mit gleich zwei unnötigen Sensoren, die mehr dem Marketing als dem Nutzer dienen. So handelt es sich um den Samsung GM1 mit 48MP Auflösung. Realme hat sowohl diesen Kamerasensor als auch den 64MP Samsung GW1 sehr gut mit der Kamerasoftware optimiert. Die Kamerasensoren im Detail:Realme X50 Testbericht Gerät 4

  • Hauptkamera: Samsung GM1, 48MP – Pixel Binning: 12MP, f/1.8
    • Video: 4K / 30fps, 1080p / 60fps, 1080p / 30fps mit „UIS“ (Ultra Image Stabilization = EIS + Gyroskop)
  • Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.3, Field of View 119°
    • Video: 1080p / 30fps + „UIS“ – Nicht umschaltbar während der Videoaufnahme
  • B&W Bokehsensor: f/2.4
  • Makro: f/2.4, 4cm Fokus
  • Frontkamera: Sony IMX471, 16MP, f/2.0, fixer Fokus, Field of View 79,3°
    • Video: 1080p / 30fps

Hauptkamera:

Der 48MP Samsung Sensor im Realme X50 bietet das gewohnte Bild. Bei gutem Wetter können sich die Aufnahmen durchaus sehen lassen. Die Farben sind kräftig und die Dynamik ist bei den meisten Szenen auch sehr gut. Auch bleiben Strukturen beim Reinzoomen noch scharf. Die Bildqualität des Samsung GM1 liegt in etwa auf dem Level des 64MP Samsung GW1.

Werden die Verhältnisse für den kleinen Smartphone-Kamerasensor schon schwieriger, z.B. bei schlechterem Wetter, zeigt sich die Qualität der derzeitigen Flagships und das Realme X50 kann schon nicht mehr mithalten. Kontraste und Farben werden blasser, die Rauschunterdrückung muss aggressiver arbeiten und bei zu vielen Details werden Strukturen dann leider zu matschig beim Reinzoomen. Auch am Rand zeigt sich eine gewisse Unschärfe.

Dem Realme X50 stehen in der Software noch drei AI-Features zur Verfügung, die das Bild bei Bedarf aufhübschen können – Klar wird die Szene dann unnatürlicher abgelichtet. „HDR“ ist bekannt und das Realme X50 schaltet Auto-HDR häufig hinzu. Die „Szenenerkennung“ arbeitet nur dezent und erkennt z.B. Tiere, Pflanzen oder Personen. Am stärksten ist der Effekt mit „Chroma Boost“, der manuell zugeschalten werden muss und die Sättigung der Farben stark erhöht.

48 Megapixel Modus:

Schön, dass man direkt und unkompliziert in den 48MP Modus umschalten kann auf dem Realme X50 5G, also wollen wir uns auch anschauen, ob man Vorteile bekommt oder es nach dem bekannten Prinzip „Mehr Details aber nur bei Sonnenschein“ läuft.

So erhält man Aufnahmen mit 8000 x 6000 Pixel. Wie gewohnt nimmt das Realme X50 so noch mehr Details auf, nur werden Farben etwas blasser. Wer also im Nachhinein das Bild zuschneiden möchte, ist hier richtig. Wie man es aber von den Pixel Binning Sensoren kennt, ist man ansonsten mit dem 12MP-Modus besser beraten.

Nachtaufnahmen:

Bei den Low-Light Aufnahmen zeigt sich zumindest, dass Realme hier inzwischen bei der Software gut aufgeholt hat und aus den günstigen Sensoren einiges rausholt. Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass der Samsung GM1 mit 48MP nicht zu den Lichtstärksten zählt.

Mit dem Nightmode lassen sich dennoch bei Nacht ganz hübsche Aufnahmen schießen, die auch beim Reinzoomen noch Details offenbaren. Zaubern kann die Software dennoch nicht und ein gewisses Grundrauschen mit einer höheren ISO bleibt bei den Aufnahmen. Auch driftet künstliche Beleuchtung leicht ins Gelbliche.

Ultraweitwinkel:

Mit dem 8MP Sensor schießt das Realme X50 Ultraweiwinkelaufnahmen von 3264 x 2448 Pixel bei einer Field of View von 123°. Von der typischen Unschärfe zum Rand hin bleibt auch das Realme X50 nicht verschont: Während die Qualität in der Mitte des Bildes noch recht hoch ist, zieht sich um die Aufnahme ein unscharfer Rahmen.

Die Farben sind zumindest ganz gut und auch sehr ähnlich zu denen der Hauptkamera. Wirklich gut sind die Ultraweitwinkelaufnahmen aber auch sonst nicht und meistens ist man mit dem 48MP Hauptsensor besser beraten.

Makro:

Damit das Quad Kamera Setup komplett abgearbeitet ist: Mit einem 2MP Sensor kann man bis zu 4cm nah einen Fokus bekommen … und erhält dadurch Nahaufnahmen mit fragwürdiger Qualität. Im Grunde ist man auch bei Makro- und Nahaufnahmen mit der Hauptkamera besser beraten und der Makrosensor dient mehr dem Marketing.

Bokeh:

Portraits können natürlich auch nur mithilfe der Software gelingen, die Hardwarelösung hat sich aber etabliert. Realmes Software für Bokehs ist sehr gut und die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund gelingt.

Bei den Farben dreht man die Sättigung etwas höher und setzt auch auf einen stärkeren Kontrast – Haut und Haar werden etwas unnatürlicher. Der Unschärfe-Effekt lässt sich von 0 bis 100% anpassen.

Frontkamera:

Vorne kommt der Sony IMX471 mit 16MP Auflösung zum Einsatz, wie er bei Realme (und OnePlus) gerne genutzt wird. Die Selfies sind an sich brauchbar und bieten ausreichend Details bei solider Qualität, nur mangelt es an zwei Punkten. Die Farbwiedergabe ist etwas kraftlos und mehr Kontrast würde den Aufnahmen gut stehen. Auch ist der Himmel im Hintergrund meistens überbelichtet und dadurch einfach nur weiß.

Bei der Hauptkamera hat man sich ja inzwischen an den Kamerasensoren-Wahnsinn gewöhnt, vorne geht es nun weiter: Nicht nur, dass der Fontkamera-Bokehsensor unnötig ist und nur aus der Vorlage – dem chinesischen Realme X50 – stammt, er nimmt halt leider auch Displayfläche weg. Bokeh-Selfies bekommt Realme auch mit der Software super hin.

Trotz der Kritik: Auch das Realme X50 kreiert mit der Frontkamera schicke Portrait-Selfies und die Person wird sauber vom unscharfen Hintergrund getrennt.

Video:

Das Realme X50 nimmt mit bis zu 4K 30fps oder 1080p / 60fps auf, aber stabilisiert über den EIS wird nur bei 1080p mit 30fps. Der Ultraweitwinkelsensor schafft maximal 1080p / 30fps, während der Aufnahme darf man allerdings nicht frei zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelsensor wechseln.

Für Videos zwischendurch geht die Qualität mit dem 48MP Sensor soweit klar: Die Farben bleiben natürlich, die Schärfe ist gut und der Fokus arbeitet flott. Filmreife Aufnahmen wie mit Flagships darf man natürlich nicht erwarten. Auch schleichen sich hin und wieder Clipping-Fehler ein oder bei 30fps zieht das Bild nach. Die Stabilsierung ist ziemlich brauchbar, leider ist man dort auf 1080p beschränkt.

Die Frontkameravideos sind auf 1080p und 30fps beschränkt und werden auch nicht durch den EIS stabilisiert. Auch hat die Frontkamera auch bei Videos Probleme mit Überbelichtung des Hintergrundes – Der Vordergrund wird gut scharfgestellt und Farben bleiben natürlich.

Für Frontkamera-Videos steht ein Live-Bokeh Modus zur Wahl mit dem bekannten Unschärfe-Effekt. Auch eine Live-Beauty-Funktion steht zur Verfügung – Mit etwas Verzögerung und nicht zu viel Mimik bekommt man den gewohnten Effekt von glatter Haut und größeren Manga-Augen.

Fazit zur Kamera des Realme X50 5G: Der Samsung 48MP Sensor ist im Realme X50 für gelegentliche Aufnahmen zwischendurch gut und wer nicht zu häufig mit dem Smartphone fotografiert, für den wird die Qualität ausreichen. Xiaomi, aber auch Realme selbst mit neueren Modellen, können das in dem Preisbereich besser. Ärgerlich sind irgendwie die vielen Sensoren, die dann doch nichts nützen und insgesamt ist die Kamera wohl der enttäuschende Punkt des Realme X50. Der Fokus lag klar auf dem Paket drumherum.

Konnektivität

5G ist dank des Snapdragon 765G an Bord und auch sonst hat das Realme X50 natürlich die wichtigsten Konnektivitätsstandards an Bord. Nur den Triple-Slot, den Realme meistens mit an Bord hat, haben sie beim Realme X50 gestrichen. So nimmt der SIM-Slot nur zwei Nano-SIM-Karten auf. Und auch beim Realme X50 das Spiel mit 5G: Dann ohne Dual SIM – soll aber via OTA nachgereicht werden – oder eben zwei 4G SIM-Karten gleichzeitig. Die SAR-Werte liegen bei 0,802 W/kg Kopf und 0,731 W/kg (Körper). Folgende Frequenzen unterstützt das Realme X50:Realme X50 Testbericht Gerät 5

  • 4G: FDD-LTE: Bands 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28/66
    • TD-LTE: Bands 38/39/40/41
  • 5G: NR: n77/78/38/40/41/1/3/5/7/8/20/28

Der Empfang ist gewohnt stark und ins 4G-Netz funkt das Realme X50 ohne Probleme. Zum Telefonieren steht am oberen Rand ein Ohrlautsprecher zur Verfügung – im Lautsprecherbetrieb bleibt er leider Stumm – sowie zwei Mikrofone wovon eines Hintergrund- und Störgeräusche herausfiltert. Das Realme X50 darf ebenfalls VoLTE und VoWiFi (muss in den Einstellungen erst aktiviert werden) nutzen. So ist auch die Qualität auf einem anständigen Niveau.

Zur Medienwiedergabe steht nur der untere Hauptlautsprecher bereit. Die Qualität ist in Ordnung, aber für mehr als ein Video zwischendurch ist die Freude über den Klang nicht groß genug. Bei der Lautstärke reichen 30 bis 40% meist aus, zur Musikbeschallung wird der Sound obenrum aber unsauber. Besser wird es dann über Kopfhörer, denn hier steht Dolby Atmos zur Klangverbesserung bereit.

Mit lokalen WLAN-Netzwerken verbindet sich das Realme X50 über Dual Band WiFi (2.4 & 5.0 GHz) im ac-Standard. Der Empfang ist solide und meine DSL-Leitung kann das Handy im Speedtest voll ausnutzen – Auf der Straße, zwei Stockwerke weiter unten vom Router entfernt, kommt es immerhin noch auf 50% Übertragungsleistung. Zur Verbindung mit anderen Geräten steht Bluetooth in der Version 5.1 zur Verfügung. Für entsprechende Kopfhörer steht auch Qualcomms Apt-X bereit.

Zur Navigation werden GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo und QZSS unterstützt. Das Realme X50 zeigt damit einen gewohnt starken Empfang und ist auch zur Navigation im Auto definitiv genau und schnell genug. Den Standort bekommt man nach knapp 10 Sekunden auf 3m genau.

An Sensoren sind neben den Standards (Näherung, Helligkeit, Beschleunigung) noch ein Gyroskop und ein E-Kompass verbaut. Ein Infrarot-Sender und ein FM-Radio sind nicht vorhanden. Und wie es bei den meisten Realme Smartphones der Fall ist (ab der 6. Generation), darf mit NFC auch mobil über das Smartphone gezahlt werden.

Akkulaufzeit

Realme X50 Testbericht Akku Benchmark 1

120 Hertz

Realme X50 Testbericht Akku Benchmark 2

60 Hertz

Der Akku fällt mit 4200mAh nur mittelmäßig aus und die 120 Hertz wollen nun mal mit Energie versorgt werden. Der Snapdragon 765G ist dafür als trinkfester Geselle bekannt.

Das zeigt sich beim Realme X50 5G am deutlichsten im PC Mark Battery Benchmark. Im OnePlus 8T unterschied sich das Ergebnis zwischen 60 und 120 Hertz kaum, weil nicht überall 120 Hertz erzwungen wurden. Auf dem Realme X50 läuft er aber komplett mit 120Hz durch. So stehen nur 8 Stunden und 6 Minuten auf der Uhr, während es bei 60 Hertz vernünftige 11:49 Stunden sind.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Im Streamingtest mit YouTube benötigt das Realme X50 (bei 200cd/m² Displayhelligkeit und 30% Lautsprecher) in einer Stunde rund 7% Akku. In der Praxiszeit kam ich bei 3 Stunden Display-On-Time am Tag auf 45% Restkapazität vor dem Schlafengehen, so sollten Intensivnutzer bei knapp 6 Stunden über den Tag landen. Die Meisten kommen damit zurecht, aber die Konkurrenz kann das besser.

Wenigstens lädt man entsprechend schnell wieder auf dank der Realme Schnellladetechnologie „Dart Charge“. So sind 30 Watt über USB-C möglich. Wenn der Akku am Abend zu leer ist, geht es in 13 Minuten von 30 auf 60% Akkukapazität. Eine komplette Ladung von 0 auf 100% dauert beim Realme X50 55 Minuten. Über Power Delivery lässt das Realme X50 nur 10 Watt zu und auch kabelloses Laden wird nicht unterstützt.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Zuerst ein paar gute Worte für das Realme X50 5G, bevor es sich der aktuellen Situation stellen muss. Die zweieinhalb Wochen in der Praxis liefen super ab und Realme Smartphones machen generell einfach Spaß! So ist die Kombination aus Snapdragon 765G und 120 Hertz Display sehr angenehm in der Praxis und mit 30 Watt Dart Charge lädt man schnell wieder nach.

Mittelmäßig bis enttäuschend sind hingegen der Akku und die Kamera: Der 48MP-Samsung Sensor produziert zwar brauchbare, aber nicht brillante Bilder. Die vielen Sensoren sind hingegen ärgerlich, was dann auch für den Preis gilt! Der Snapdragon 765G samt 5G treiben den Preis nach oben und die aktuelleren Smartphones sind einfach die bessere Wahl – Das Realme X50 ist aber auch kaum im Preis gefallen.

Auch wenn das Realme X50 ein gutes Smartphone geworden ist, es gibt inzwischen bessere Alternativen! So ist der direkte Konkurrent das neue Xiaomi Mi 10T Lite einfach frischer und besser bei der Kamera, Akku und Ausstattung. Und wer auf 5G gerne verzichten möchte: Das Realme 7 Pro konnte im Praxistest sehr gut abschneiden und ein vergleichbares Hardwarepaket bekommt man mit dem normalen Realme 7 und spart dabei 100€. Oder man greift zum Poco X3, das ist ebenfalls deutlich günstiger bei vergleichbarer Leistung. Wenn man schon auf das Realme X50 gestoßen ist, dann vermutlich wegen „5G“ – Eine Alternative aus dem BBK Electronics Konzern? Das OnePlus Nord für circa 80€ Aufpreis, aber mit besserem Display und Kamera.


Gesamtwertung
81%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
85 %
Leistung und System
90 %
Kamera
65 %
Konnektivität
90 %
Akku
70 %

Preisvergleich


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Dümpling
Gast
Dümpling (@guest_70331)
3 Jahre her

Schneller Prozessor und 120Hz auf der einen und mäßige Akkulaufzeit auf der anderen Seite sind halt die beiden Seiten der selben Medaille! Ich weiß nicht, was das Spec-Rennen noch soll. Jedes aktuelle Smartphone ist mehr als schnell genug. Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss und läuft dafür schneller.

Dümpling
Gast
Dümpling (@guest_70332)
3 Jahre her
Antwort an  Dümpling

Blödsinn, es läuft natürlich LÄNGER! ^^

André Barget
Gast
André Barget (@guest_73020)
3 Jahre her
Antwort an  Dümpling

da hast Du sowas von Recht….dieses Messen um Millisekunden ist an sich schon kindisch,alle vorhandenen bzw die meisten Prozessoren laufen super flott und flüssig….

Hermann
Gast
Hermann (@guest_70295)
3 Jahre her

Keine Speichererweiterung, kein Akkuwechsel sowieso, keine Benachrichtigungs-LED, kein ADO, immer länger und schmaler? Und alle naselang ein neues Modell? Aber Hauptsache 5G für die Städter. Und der Kunde macht das alles mit?

Drachenlord
Gast
Drachenlord (@guest_70279)
3 Jahre her

Kein Normalnutzer braucht 5G, und es spielt hierzulande sowieso noch auf Jahre keine Rolle. Also wüsste ich nicht, warum ich mir das hier kaufen sollte, wo das Realme 7 Pro doch ein deutlich besseres Paket liefert.

Shorty2020
Gast
Shorty2020 (@guest_70274)
3 Jahre her

510cd ist arg dunkel, die Kameras nur Mittelklasse, aber der Preis scheint weiter zu fallen und nähert sich doch so langsam der 250€, das wäre dann mit 5G und 128GB für manchen potentiellen Käufer ein Kompromiss.

think_first
Gast
think_first (@guest_70277)
3 Jahre her
Antwort an  Shorty2020

… wohl besser gesagt: ein Kompromiss für “realme-Liebhaber”

Andy
Gast
Andy (@guest_70290)
3 Jahre her
Antwort an  think_first

Der Realme-Liebhaber wird sich eher dem 7 Pro zuwenden. Zwar kein 5G, aber das deutlich bessere Gesamtpaket.

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