Umidigi X Testbericht

Getestet von Lukas Winkel am
Updatezeitraum: UMIDIGI_X_E_V1.0_20190919_20191114-1427
Bewertung: 78%
Vorteile
  • klasse Performance
  • gelungenes Design
  • Aux-Anschluss und NFC
  • guter Akku
  • Benachrichtigungs-LED
Nachteile
  • nur HD-Display
  • haufenweise Kamera bugs
  • keine Always-On Funktion
  • lange Ladezeiten
Springe zu:
CPUMediatek Helio P60 - 4 x 2,0GHz + 4 x 2,0Ghz
RAM4 GB RAM
Speicher128 GB
GPUARM Mali-G72 - 800MHz
Display 6,3 Zoll, Größe 60Hz (AMOLED)
Betriebssystem - Android 9
Akkukapazität4100 mAh
Speicher erweiterbar Hybrid

Hybrid
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 5MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht194 g
Maße158,6 x 8,1 x 75,6 mm
Antutu187636
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am26.11.2019

Leider dauert es immer ein wenig, bis die Geräte von Umidigi nach der Vorstellung auf dem deutschen Markt und damit auch in unserem Testlabor verfügbar sind. Jetzt hat es auch endlich das Umidigi X zu uns geschafft. Es handelt sich um ein Gerät, das von vielen Reviewern hoch gelobt wird, so hat es einen In-Display Fingerprint Sensor, eine tripple Kamera, einen Helio P60 und ein Amoled Display (leider nur mit 720p) für gerade einmal 200€.

Früher waren die Geräte des chinesischen Herstellers eher durchwachsen, mit den letzten Modellen, wie zum Beispiel dem A5 Pro, konnte Umidigi aber überzeugen. Lediglich die Kamerasoftware ist bei Auslieferung oft noch nicht sehr ausgereift. Ob das beim Umidigi X auch so ist und wie sich das Gerät sonst schlägt, finder Ihr in diesem Testbericht heraus.

Umidigi X Foto

Lieferumfang des Umidigi X

Der Lieferumfang der China-Geräte ist heutzutage ja fast immer gleich. Auch Umidigi setzt sich nicht ab. In der schwarzen Box mit rotem Logo sind neben dem Smartphone selbst:

  • Ein 18 Watt Ladeadapter
  • Ein rotes USB-C Kabel
  • Der “Umidigi Brief” mit Papierkram und Sim-Nadel
  • Eine Dankeschön-Karte
  • Eine recht dünne Hülle aus Plastik in Leder-Optik
  • Eine vorinstallierte Displayschutzfolie

Umidigi Lieferumfang

An der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden, lediglich die Hülle hätte etwas dicker sein dürfen, denn so schützt sie wirklich nur vor Kratzern. Fallen lassen sollte man das Gerät damit aber auf keinen Fall.

Design und Verarbeitung

Das Umidigi X gibt es in zwei Farben: Einmal in “Breathing Crystal“, was wir schon vom A5 Pro kennen, und in “Flame Black“, also schwarz mit rotem Streifen, wie wir es auch vom Lenovo Z6 Pro gewohnt sind. Generell sieht das Gerät so aus, als wäre die ein oder andere Idee aus Lenovos Entwicklungsabteilung gekommen. Nichtsdestotrotz ist das Smartphone wirklich hübsch, zumindest die schwarze Version spiegelt aber nicht so schön, wie auf den Bildern zu sehen.

Umidigi X in Hand

Auf der Rückseite sind senkrecht auf der roten Linie die drei Kameras und der Blitz angebracht, weiter unten läuft die Linie aus und das Umidigi Logo ist ins Glas eingearbeitet. Die Kameras stehen knapp zwei Millimeter aus dem Gehäuse und liegen selbst dann noch auf dem Tisch auf, wenn man die Hülle nutzt. Das Gerät wiegt 196 Gramm und misst ohne Kamera 8,1 x 158,6 x 75,6mm. Der Rahmen ist aus silbernem Metall und beherbergt einen Aux-Anschluss oben, rechts die Power und Volume-Buttons und auf der Unterseite den Lautsprecher, ein Mikrofon und einen USB-C Port. Die Frontkamera ist in einer Waterdrop-Notch untergebracht, sonst wird beinahe die gesamte Front vom Display eingenommen.

An unserem Testgerät konnte man nahezu keine Spalte und auch kein Knarzen feststellen, lediglich an der oberen Kante auf der Rückseite hat unser Testgerät eine kleine “Delle” in der Fuge, als hätte das dahinter liegende Teil nicht zu 100% gepasst. Generell wirkt das Umidigi X aber sehr wertig und edel und dieser Fehler ist so minimal, dass wir ihn getrost vernachlässigen können. Die Glasrückseite zieht zwar Fingerabdrücke an, diese fallen aber zumindest auf der schwarzen Version kaum auf.

Zusammenfassend ist das Gerät trotz des großen Displays noch schön kompakt, gut verarbeitet, klasse designet und mit allem ausgestattet, was man im Alltag braucht. Der einzige Kritikpunkt ist die herausstehende Kamera – dafür sind aber (Achtung Spoiler!) alle drei Sensoren funktionstüchtig!

Display

Das Display misst 6,35 Zoll und hat ein sehr ungewöhnliches Seitenverhältnis von 19,35 : 9. Das Panel setzt auf AMOLED Technologie, was auch den In-Screen Fingerprintsensor möglich macht. Angesichts des Preises ist die geringe Auflösung von HD+ (1548 x 720) verzeihbar, wenn auch Full-HD schöner gewesen wäre.

Die Blickwinkel sind stabil und auch bei Sonneneinstrahlung kann man das Display gut ablesen. Die geringe Auflösung ist noch ausreichend für den normalen Gebrauch und stört nicht weiter, im direkten Vergleich zu einem FHD+ Display wirkt das des Umidigi X aber dann doch weniger scharf und Ränder von Icons sehen sehr unregelmäßig beziehungsweise körnig aus. An den Schwarzwerten gibt es dank OLED Technologie nichts auszusetzen und die Farbdarstellung ist ebenfalls klar und kräftig. Einstellungen bezüglich der Farbtemperatur sind aber leider nicht möglich. Der Touchscreen reagiert zuverlässig und kann fünf Berührungspunkte gleichzeitig erkennen.Umidigi X Display2Die Kamera findet Platz in einer Waterdrop Notch und die Displayränder sind mit ca. 4mm und 7,5mm am Kinn wirklich gut in dieser Preisklasse.

Trotz AMOLED gibt es leider kein Always-On Display, aber immerhin einen Night-Mode. Umidigi hat auf Nachfrage angegeben, dass sie bereits daran arbeiten, ein Always-On Display zu implementieren, das könnte aber noch etwas dauern. Mal schauen, ob der Hersteller auch Taten folgen lässt.

Was leider nicht immer problemlos funktioniert, ist die Funktion den Bildschirm, bzw. den Fingerprintsensor zu aktivieren, sobald das Gerät angehoben wird. Manchmal muss man das Umidigi X zuerst etwas schütteln oder den Power Button drücken, bevor man es entsperren kann. Weitere Bedienungshilfen funktionieren tadellos – mit drei Fingern nach unten wischen für einen Screenshot, mit drei Fingern nach oben wischen öffnet das Split-Screen und die Navigationstasten / -gesten lassen sich nach persönlichen Vorlieben einstellen. In der Einstellung “Gerätedesign” kann man zwischen “Hell” und “Dunkel” wählen. Ich vermute dort einen Dark mode, bisher ändern die Buttons aber noch nichts. Hoffen wir auf das nächste Update…

Mit Widevine L3 kann man leider auch keine HD Inhalte bei Netflix und Amazon Prime Video streamen, angesichts der Displayqualität ist das aber nicht so schlimm.

Leistung

Der Helio P60 kam beispielsweise auch schon im Umidigi F1 zum Einsatz und konnte dort klasse Ergebnisse erzielen. Er setzt sich zusammen aus vier Cortex-A73 Kernen mit je 2.0GHz im Leistungskluster und weiteren vier Cortex-A53 Kernen, die ebenfalls mit 2.0GHz takten und besonders stromsparend sind. Für die Grafik ist eine ARM Mali G72 MP3 GPU verantwortlich und dem System stehen 4GB LPDDR4X RAM und 128GB Festspeicher zur Verfügung. Letzterer lässt sich via MicroSD Karte um bis zu 256GB erweitern.

Der Arbeitsspeicher erreicht eine Geschwindigkeit von flotten 5,7GB/s und der Speicher kommt auf 246MB/s im Lesen und 198MB/s im Schreiben.

In der Praxis schlägt sich das Chipset super und kann im Vergleich zum Umidigi F1 mit dem gleichen Prozessor in den Benchmarks sogar etwas zulegen.

Selbst für rechenintensive Spiele wie PUBG oder Asphalt 9 reicht die Hardware aus. Bei PUBG wurden die mittleren Grafikeinstellungen vorgeschlagen, aber auch in der höchsten Auflösung hatte ich keine Probleme. Lediglich wegen der geringen Auflösung ist der Spielspaß etwas geringer als bei Modellen mit Full HD oder mehr. Dafür ist die Darstellung allerdings auch weniger anspruchsvoll für das Handy. Auch in der normalen Nutzung ist selbstverständlich kein Stocken zu spüren.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

System

Android 9 läuft auf dem Umidigi X nahezu in einer Stock-Version. Der letzte Sicherheitspatch ist vom 5. August 2019 und während des Testzeitraums sind sogar zwei Updates auf dem Gerät eingetrudelt. Zuletzt hatte Umidigi auf Nachfrage einiger Kunden eine Unterstützung mit Updates für mindestens ein Jahr angekündigt, diese Verkündung sollte man allerdings nicht zu ernst nehmen.

Auffälligkeiten gibt es im System keine und auch der Virenscanner hat nicht angeschlagen. Schade ist, dass wie schon gesagt trotz OLED Display auf eine Always-On Funktion verzichtet wurde. Lediglich bei starken Bewegungen zeigt das Gerät die Uhrzeit und den Fingerprint Sensor an. Benachrichtigungen werden dafür über eine sehr schwache Benachrichtigungs-LED rechts neben der Front-Kamera angezeigt. In den Einstellungen lassen sich zwar für jede App einzeln die Farben auswählen, die LED selbst ist davon aber unbeeindruckt und blinkt stets in rot.

Kamera

Die Kamera wird massiv beworben und klingt zunächst auch ganz toll. Für unter 200€ bekommen wir einen Triple-Sensor mit folgenden Komponenten:

  • Samsung GM1 Hauptsensor mit 48MP und F/1,79 Blende
  • Ultra-Weitwinkel Kamera mit 8MP einem Bildbereich von 120°
  • Tiefenkamera mit 5MP
  • Selfiekamera mit 16MP und  F/2.0 Blende

Umidigi X Kamera

Dazu gesellen sich eine ganze Reihe an mehr oder weniger nützlichen Funktionen, wie beispielsweise HDR, AI Szenen-Erkennung, oder auch “Short Video”, eine Funktion, die genau das Gleiche macht, wie die normale Videokamera auch, nur eben für maximal 15 Sekunden. Leider erkennt man zwischen den verschiedenen Kameramodi kaum einen Unterschied.

Fotos werden voreingestellt mit 12 Megapixeln im 4:3 Format aufgenommen, wahlweise sind auch 10MP (19:9), 9MP (16:9), 8MP (16:9 und 4:3), 1MP (19:9) oder die vollen 48MP im 4:3 Format möglich. Videos schafft das Umidigi X in Full HD oder HD mit jeweils 30FPS.

Zu Beginn war ich von den Testbildern überzeugt, gerade bunte Farben oder auch der blaue Himmel kamen sehr gut auf den Fotos rüber. Auf den zweiten Blick wich die Begeisterung allerdings der Enttäuschung, weil es einfach zu viele Fehler in der Kamerasoftware gibt, die absolut nicht sein dürfen, wenn die Kamera so angepriesen wird. Die krassesten Fehler sind die Abstürze der kompletten App. Manchmal geschieht das einfach so, aber auch immer zuverlässig dann, wenn man im HDR Modus zwei Bilder direkt hintereinander schießt. Dabei entstehen oft lustige Fehlermeldungen, wie zum Beispiel die folgenden:

Auch übersetzt ist die App nicht zu 100% und die Umsetzung der Bildentwicklung hapert an einigen Stellen.

Deshalb hier einmal die Top 3 der interessantesten Kamerafehler:

Im 48MP Modus entscheidet sich die Software bei dunklen Objekten und etwas hellerem Hintergrund die dunklen Stellen weiß zu umranden, vermutlich um den Kontrast zu erhöhen. Im Resultat sieht das dann so aus, als wären diese Personen oder Gegenstände nachträglich von jemandem hinzugefügt worden, der sich das erste Mal an Photoshop versucht. Sehr schön zu sehen ist das an diesem Bild vom Bahnhof in Bremen an den Personen unten links.

Vielen Bildern fehlt es an Tiefe; Strukturen in Plakaten oder anderen Materialien wirken dann wie gemalt, aber eben nicht wie ein Foto. Sehr schön zu sehen ist das an dem leicht eingerollten “Die Partei” Plakat in der Mitte des ersten Bildes oder an der Pinnwand in Bild zwei.

Der Bokeh Modus hat im Großen und Ganzen zwei Probleme. Bei Motiven, wo der scharfe Bereich sehr nah am Objektiv liegt, gelingt die Abtrennung nur schwer und es bildet sich eine Art Rahmen um den scharfen Bereich. Bei Motiven, die weiter weg liegen, gelingt die Trennung zwar gut, aber die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Ebenen nicht mehr. Eigentlich sollte dafür der Tiefensensor zuständig sein, man erkennt auch einen Unterschied, wenn man diesen bedeckt, allerdings beschwert sich das Smartphone nicht, wenn man das tut und auch mit drittem Sensor gibt es diesen Fehler. Das Resultat sehen wir in den Beispielbildern.

Ab und an lassen sich dennoch gute Bokeh Fotos aufnehmen, man braucht aber wirklich Glück, um eines ohne Fehler zu erwischen. Tipp am Rande: Die Fehlerquote sinkt, je weniger intensiv die Hintergrundunschärfe eingestellt ist.

Bei dem Weitwinkelfotos und stark gezoomten Objekten stellt sich leider häufig ein Grundrauschen ein und der Dynamikumfang nimmt ab. Vielleicht hätte man hier anstatt des Tiefensensors lieber eine 2x Linse verwenden sollen, um auf mehr als nur den digitalen Zoom zurückgreifen zu können. Mit den maximal möglichen 4-Fach-Zoom Fotos kann man, wenn das Licht nicht perfekt ist, nämlich höchstens den heimischen Kaninchenstall auslegen.

Die Performance bei Nacht ist auch eher durchwachsen, wobei der Blitz selbst ganze Zimmer sehr gut ausleuchten kann.

Der 16MP Sensor der Frontkamera liefert zumindest bei Tag schöne Ergebnisse. Farben sind gut getroffen, auch wenn sich ein gewisses Grundrauschen nicht vermeiden lässt. Mit der Selfiekamera kann man auch keine Bokeh Aufnahmen machen, was angesichts der misslungenen Software für die Hauptkamera wohl keine große Einbuße ist.

Videos sind ausreichend für Snapchat o. ä., zu viel sollte man dort aber auch nicht erwarten. Es gibt eine EIS Funktion, die funktioniert aber bestenfalls mittelmäßig und auch die Farben sind oft zu blass.

Es bedarf also noch einiges an Arbeit seitens Umidigi, bevor man die Kamera auch nur ansatzweise als gut bezeichnen kann. Die vielen Bugs und die Verarbeitung der Bilder machen Fotoenthusiasten einen Strich durch die Rechnung. Das Rauschen, die Fehler im Bokeh Modus, fehlender Farbumfang und schwache Belichtung sind selbst für 200€ eine Frechheit. Bei Umidigi ist es aber üblich, Geräte mit unausgereifter Software auszuliefern und dann per Update nachzubessern. Wir werden das im Blick behalten und den Testbericht ggf. anpassen.

Konnektivität

Hier macht Umidigi einen Teil des Kamera-Fauxpas wieder gut, denn wie von der Firma gewohnt, bekommen wir die volle Ladung an Konnektivität ab.

Umidigi X Konnektivität

Über einen Hybrid-Slot kann man entweder zwei Sim-Karten oder eine Sim- und eine Micro-SD Karte gleichzeitig betreiben. In den Micro-SD Slot passen Karten bis zu 256GB, die Sim Karten unterstützen LTE in beiden Slots parallel, und zwar mit allen in Deutschland nötigen Bändern und sogar einer guten Ausstattung für den weltweiten Einsatz:

FDD-LTE: B1 /2 /3 /4 /5 /6 /7 /8 /12 /13 /17 /18 /19 /20 /26 /28A /28B /66 /71
TDD-LTE: B38 /40 /41
WCDMA: B1 /2 /4 /5 /6 /8
GSM: B2 /3 /5 /8

Umidigi X Screenshot 10Erfreulicherweise ist auch ein 3,5mm Kopfhörer-Anschluss im Gerät verbaut und die volle Bandbreite an Wlan Standards, nämlich ac mit 2,4GHz und 5GHz. Am Empfang kann man nichts aussetzen, sowohl über mobile Daten, als auch im heimischen Wlan kam stets ein großer Teil der verfügbaren Geschwindigkeit an. Das GPS (plus Glonass, BeiDou und Galileo) funktioniert auch ausreichend für Navigation im Auto oder zu Fuß. Leider ist die Richtungsanzeige auch nach der Kalibrierung nie besonders genau und ändert sich manchmal um 90°, wenn man das Handy nur um wenige Grad dreht, oder auch mal gar nicht, ob wohl man schon 180° gedreht hat. Bluetooth ist bis 4.2 mit an Bord und funktioniert auch über mehrere Zimmer problemlos und auch mit NFC kann das Umidigi X punkten.

Zum Entsperren kann man neben Muster, Passwort, Pin oder Face Unlock auch den Fingerprint Scanner im Display verwenden. Auf Face Unlock sollte man sich nicht zu 100% verlassen, die Funktion ist aber ok. Fingerabdrücke werden fast immer gut erkannt, allerdings stört nach wie vor der Punkt, dass sich das Display trotz Einstellung beim vom Tisch nehmen nicht einschaltet. Außerdem braucht der Scanner leider eine knappe Sekunde Bedenkzeit, bis er Zugriff auf das Gerät gewährt. Da ist ein klassischer Sensor auf der Rückseite einfach praktischer.

Akku

Umidigi X Screenshot 6Die Akkulaufzeit hat mich ebenfalls positiv überrascht. Satte 11 Stunden hält der 4150mAh große Akku durch und dennoch ist das Gerät angenehm dünn. Für intensives Gaming mit hoher Helligkeit gehen in unserem Fall (PUBG) ca. 15% pro Stunde drauf. Wer lieber YouTube schaut, kann das bei mittlerer Helligkeit mit lediglich 7% pro Stunde tun.

Das liegt wohl in erster Linie an der geringen Auflösung des Displays und der damit verbundenen geringen Rechenleistung. Innerhalb von 45 Minuten schafft der Akku es von 0% auf 50%, danach wird die Geschwindigkeit aber um einiges langsamer, sodass das Smartphone erst nach 2,5 Stunden wieder komplett aufgeladen ist – und das trotz einer 18 Watt Schnellladefunktion. Wireless Charging gibt es leider nicht. Mit so einer Leistung sollte man aber auf jeden Fall zwei Tage durchhalten.

Testergebnis

Getestet von
Lukas Winkel

Das Umidigi X hinterlässt einen gemischten Eindruck. Auf der einen Seite stehen da die klasse Verarbeitung und die gute Leistung des Helio P60. Auch der ausdauernde Akku und die vorbildliche Konnektivität mit NFC, globalen LTE Bändern und Kopfhörer-Anschluss machen das Handy interessant.

Das ist aber leider nicht alles, denn das Bild wird getrübt von dem unterdurchschnittlichen Display und auch der fehlerbehafteten Kamera, die nicht nur schlechte Bilder liefert, sondern auch mit Bugs gespickt ist.

Im Preisbereich von 150€ bis 200€ ist die Konkurrenz sehr stark. Das Realme 3 Pro zum Beispiel bietet ein um Welten besseres Display und auch die Kamera funktioniert besser und vor Allem ohne Bugs. Bei gleichem Preis muss man hier lediglich auf ein NFC Modul verzichten.

Auch das Xiaomi Mi A3 entspricht quasi 1 zu 1 dem Umidigi X. Lediglich bessere Kameraqualität geht hier auf Kosten des NFC-Moduls.

Auch das Cubot X20 Pro sei an dieser Stelle erwähnt, das zwar im Test schlechter abschneidet, aber ein besseres Display mitbringt und auch etwas günstiger ist. Das Redmi Note 8 macht dann wirklich alles deutlich besser als das UMIDIGI und mit dem 8T bekommt man sogar NFC mit dazu.

Letztendlich ist es also Geschmackssache, was genau man braucht und wo man Kompromisse eingehen möchte, denn für unter 200€ bekommt man heute einfach noch kein High-End Gerät. So hat das Umidigi X zumindest seine Berechtigung, zumindest, wenn man wenig Wert auf die Kamera legt und das Display auch nur zweitrangig ist.


Gesamtwertung
78%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
70 %
Leistung und System
80 %
Kamera
50 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

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Torsten
Gast
Torsten (@guest_81102)
2 Jahre her

Hallo zusammen, mein Vater hat das Handy seit einiger Zeit (leider keine Garantie mehr) und mittlerweile sehr viel Staub hinter der Linsen Abdeckung der Kamera. Ist das ein bekanntes Problem? Gibt es evlt. Anleitungen wie man das beheben kann?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß Torsten

Lukas_Winkel
Gast
Lukas Winkel (@guest_81103)
2 Jahre her
Antwort an  Torsten

Moin Torsten,

das höre ich zum ersten Mal – ist natürlich schlecht.

Die einzige Lösung, die mir einfällt, wäre, die Rückseite zu erwärmen und zu lösen, die Linse zu reinigen und das Gerät dann wieder zu verschließen.

Dazu gibt es Videos und günstiges Werkzeug im Netz, etwas Vorsicht ist dennoch geboten.

Ansonsten könntest Du noch den Umidigi Support anschreiben, vielleicht kannst Du es dort einschicken?

LG Lukas

Jens
Gast
Jens (@guest_56324)
4 Jahre her

Also von den rund 13 China Handys die ich dieses Jahr bislang getestet habe, gefielen mir das Oukitel K9 und das Umidigi X mit am besten. Das Display beim X hätte in der Tat schärfer sein können, aber naja. Die dezente LED Leuchte fand ich sehr angenehm, ich kann das nicht leiden wenn die einen blenden. Mit der Kamera war ich ebenfalls sehr zufrieden für die Preisklasse, den Fehler bei HDR Aufnahmen hatte beim Test vor kurzem nicht.

Lukas_Winkel
Gast
Lukas Winkel (@guest_56470)
4 Jahre her
Antwort an  Jens

Moin Jens,
An sich gefällt mir das Handy auch super! Markus hat ja schon erwähnt, dass die Fehler in der App erst mit dem letzten Update gekommen sind. Ich werde das auf jeden Fall im Auge Behalten und den Testbericht anpassen, wenn das nächste Update da ist.
Zu grell mag ich die LEDs auch nicht, aber diese ist mir erst nach ein paar Tagen aufgefallen, weil sie so dunkel war 😉
LG Lukas

markus2015
Gast
markus2015 (@guest_56294)
4 Jahre her

Ein paar Anmerkungen möchte ich zu Deinem Bericht machen, da ich es selber seit Wochen teste. Es scheint wohl beim letzten Update, wo HDR repariert wurde, etwas schiefgegangen zu sein. Früher ist mit das nie aufgefallen. Nun hängt sich auch beim Wechsel zum Weitwinkel die Kamera- App auf und muss manuell beendet werden. Hier müssen die Frickler bei Umidigi das schnellstens fixen. Die Kamera leidet an der gelieferten Standarddenoisefunktion für den Helio P60, die zwar für schöne rauschfreie Flächen sorgt, aber die Details zukleistert, als wäre alles von einer Schicht eingeebnet. Diese Basiskamerafirmware hat wohl jeder kleine Hersteller erhalten, sie… Weiterlesen »

Lukas_Winkel
Gast
Lukas Winkel (@guest_56301)
4 Jahre her
Antwort an  markus2015

Hey Markus, vielen Dank für Deine Hinweise! Das Testgerät liegt noch bei mir und ich werde beim nächsten Update den Bericht zur Kamera noch einmal überarbeiten. Ich hoffe, in meinem Text wird klar, dass die Kamera auf jeden Fall Potential hat. Im Testzeitraum allerdings hatte ich mit den vielen Bugs zu kämpfen und die qualität war nun einmal nicht bei 100%, woher schlussendlich auch die schlechte Bewertung kommt. Widersprechen muss ich Dir beim Thema Bokeh – sicher ist keine Software perfekt und das Iphone 11 hatte ich noch nicht in der Hand. Allerdings genug anderen Handys, bei denen der Bokeh… Weiterlesen »

Rene
Gast
Rene (@guest_55809)
4 Jahre her

Heute ist der 11.11 das Telefon ist sehr günstig zu haben .. es fehlt aber leider euer Testbericht

TesterBen
Gast
Tester Ben (@guest_54291)
4 Jahre her

Hallo CH Team, kommt hierzu noch etwas? LG

TesterBen
Gast
Hessben (@guest_54292)
4 Jahre her
Antwort an  Tester Ben

Auch das neue Umidigi F2 wäre sehr interessant, ob die Holepunch Kamera gut umgesetzt ist.
Kommt ja jetzt bald raus 🙂

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
4 Jahre her
Antwort an  Tester Ben

Na Klar ;). Umidigi ist Ankündigungsweltmeister :)… Es dauert immer bis die Geräte verfügbar sind und manchmal hat man auch kein Interesse an einem Testbericht. Letzteres ist meist ein schlechtes Zeichen …

Beste Grüße

Jonas

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