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Vankyo Leisure 520W Beamer im Test

Getestet von Michael Froschauer am
Vorteile
  • super kompakt und leicht zu transportieren
  • schönes Design
  • Screen Mirroring über WLAN an Bord
  • sehr gute Fernbedienung
  • niedriger Preis
  • gute Kompatiblität (MicroSD, USB, Android, iOS,..)
Nachteile
  • teilweise wackeliger Stand durch rundes Design
  • Bild ist und bleibt nur 720p (unscharf)
  • Helligkeit reicht nur für sehr dunkle Räume
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Mit dem Vankyo Leisure 520W kommt ein neuer Low-Budget-Beamer auf den Markt. Vankyo ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf Elektronik-Produkte im Niedrigpreis-Segment spezialisiert hat und mit besonders guter Preis-Leistung wirbt. Der Vankyo Leisure 520W soll sich zudem mit einer hohen Helligkeit und guter Portabilität von der Konkurrenz abheben. Ob die Werbeversprechen annähernd eingehalten werden und ob es rentiert, diesen Beamer für ca. 110€ zu kaufen, haben wir für euch im Test herausgefunden.

Design und Verarbeitung

Beamer gehören oft nicht zu den stylishsten Geräten. “Zweckdienlich” ist oft der richtige Ausdruck für das Design der Projektoren. Doch in Punkto Design kann der Vankyo Leisure durchaus et was bieten. Die kurvigen Kanten und das weiß-graue Muster wirken modern. Von billig kann hier kaum die Rede sein. Der Kunstleder Träger mit der Naht am Rand, verleiht dem Gerät sogar einen durchaus wertigen Touch. Um das Gewicht (und die Kosten) gering zu halten, besteht das Beamergehäuse komplett aus Kunststoff.

Mit den Maßen von 199 x 151 x 85 mm ist das Gerät wunderbar kompakt. Der Träger deutet an, dass der Beamer dafür gedacht ist, transportiert zu werden. Tatsächlich ist der Vankyo Leisure 520W durch diesen gut tragbar. Die Schlaufe ist gut befestigt und natürlich reißfest. Auch ansonsten ist die Verarbeitung recht gut, mit Ausnahme der Räder zum Verstellen der Linse. Diese haben einfach zu viel Spiel. Dies erschwert das genaue Einstellen des Fokus und der Trapez-Korrektur. Bei den Buttons zur Navigation auf dem Gerät gibt es jedoch nichts zu meckern. Diese haben einen schönen Druckpunkt und fühlen sich wertig an. Im Power-Button befindet sich zudem eine zweifarbige LED (rot/grün).

Ein Nachteil, der dem runden Design geschuldet ist, besteht im wackeligen Stand des Beamers. Dreht man den vorhandenen Standfuß etwas weiter heraus, geht der feste Halt verloren. Der Beamer steht dann nicht mehr gerade da und wackelt bei der leichtesten Berührung hin und her. Dadurch kommt das Bild häufig in Schieflage. Dies ist aus meiner Sicht durchaus eine Fehlkonstruktion. Da müssen andere Hilfsmittel, wie Büchern und Hefte, Abhilfe schaffen. Schade!
Zudemist der Beamer nicht darauf ausgelegt, dass er fest montiert wird. Entsprechend gibt es keine Vorrichtung für Beamer-Halterungen. Ein Standard Stativ-Gewinde ist aber vorhanden. Dreht man den verstellbaren Fuß etwas heraus, so findet man dort das Stativ-Gewinde vor.

Lieferumfang des Vankyo Leisure 520W

Nachdem der Paketbote den Vakyo Leisure 520W geliefert hatte, konnte ich zunächst kaum glauben, dass in einem solch kompakten Karton ein Beamer inklusive Zubehör stecken könnte, doch es ist tatsächlich möglich. Der Platz ist gut genutzt und die gelieferten Teile sind alle recht klein. Im Lieferumfang ist alles dabei, was man zum Betrieb des Beamers benötigt. Einmal ausgepackt, erstreckt sich vor einem eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, ein HDMI Kabel, ein AV-Adapter, Fernbedienung, sowie das Netzteil mit USB-Typ-C Stecker. Das HDMI Kabel wird vom Hersteller als HD-Kabel bezeichnet. Dies steht sowohl auf dem Gerät selbst, in der Bedienungsanleitung und sogar im System selbst (Video-Quellen). Hiervon darf man sich nicht verwirren lassen. Es handelt sich natürlich um ein standardisiertes HDMI-Kabel und einen HDMI-Anschluss am Gerät. Zu beachten ist noch, dass die Batterien der Fernbedienung nicht mitgeliefert werden. Es werden zwei Standard AAA Batterien benötigt.IMG 20201017 110204

System

Vom System des Vankyo Leisure 520W selbst sollte man nicht besonders erwarten. Etwa ein Android-System mit Netflix- oder Amazon-Prime Video Unterstützung findet man nicht vor. SmartTV-Feeling kommt ohne Hilfsmittel definitiv nicht auf. Grundsätzlich gibt es drei Hauptbereiche im System.

1. Auswahl der Quelle

Dieser Bereich ist zugänglich über den entsprechenden Button auf der Fernbedienung oder durch eine der Pfeiltasten auf dem Gerät selbst. Zur Auswahl stehen hier HD (steht für HDMI), Screen Mirroring (Übertragung z.B. vom Android-Smartphone), AV, TF (MicroSD Karte) oder eben USB.

Wird HDMI oder AV ausgewählt, so wird einfach wiedergegeben, was an Video- und Audiosignal übergeben wird. Eine Steuerung ist nicht möglich (z.B. vor- und zurückspulen des Filmes). Das Eingangssignal wird in 1280x720p heruntergerechnet, sollte es in FullHD Qualität ankommen. Diese Eingänge eignen sich zum Anschluss eines BlueRay-Players, eines FireTV oder Xiaomi TV Sticks (oder vergleichbare Sticks) oder den Anschluss einer Spielekonsole.

Bei Screen Mirroring zeigt das System eine leicht verständliche Schritt für Schritt Anleitung. Es ist möglich, zwischen IOS und Android Mirroring zu wechseln. Einmal verbunden, klappt das Mirroring dann stabil. Diese Option eignet sich für eine Dia-Show direkt aus der Smartphone-Galerie, für das Abspielen von YouTube-Videos oder z.B. für Präsentationen. Die Übertragung unterliegt jedoch einer merklichen Verzögerung. Also zum Zocken ist diese Option nicht geeignet und auch Videos mit viel Bewegung kommen nicht besonders gut zur Geltung.

USB und TF (SDKarte) als Input-Quelle sind geeignet für das Abspielen von gespeicherten Videos, Bildern und Musikdateien. Bei Auswahl dieser Input-Quellen öffnet sich ein Explorer. Hier ist zunächst anwählbar, welche Art von Dateien abgespielt werden sollen. In der Ordner-Struktur des Speichergerätes kann dann bequem nach der gewünschten Datei gesucht werden.

2. Media Player

Beim Abspielen von Videos und Musik kommt  ein einfacher Media-Player zum Einsatz, der die benötigten Funktionen liefert (z.B. Zurück- und Vorspulen, Kapitelauswahl, zufälliger Wiedergabemodus etc.). Zur Wiedergabe werden alle gängigen Formate unterstützt:

Audio-Formate MP3 / WMA / OGG / AAC / FLAC / WAV
Video-Formate 3GP (H.263, MPEG4) / AVI (XVID, DIVX, H.264) / MKV (XVID, H.264, DIVX) / FLV / MOV (H.263) / MP4 / MPG / RMVB / RM
Foto-Formate BMP / PNG / JPEG

3. Einstellungen

Sehr aufgeräumt und übersichtlich wirkt das Einstellungsmenü des Vankyo Leisure 520W. Es ist unterteilt in Bildwiedergabe, Sound und allgemeine Konfiguration. Von Farbtemperatur, über Bildmodus, Seitenformat bis hin zu einzelnen Soundprofilen, kann man sich austoben. Insgesamt stehen 23 Menüsprachen zur Verfügung. Darunter natürlich auch Deutsch. Insgesamt ist das System verständlich übersetzt, aber hier und da mit kleinen Lücken. So hätte man z.B. “Reduce Display Size” der Vollständigkeit halber auch noch übersetzen können. In die Einstellungen gelangt man durch Drücken der entsprechenden Taste der Fernbedienung oder durch eine der Pfeiltasten auf dem Beamer selbst.

Bedienung

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, den Beamer zu bedienen. Zum einen befinden sich insgesamt 6 Knöpfe auf dem Vankyo Leisure 520W selbst, zum anderen gibt es eine Fernbedienung. Die Buttons auf dem Gerät bestehen aus 4 Pfeilbuttons, einem “OK” Button und dem Power-Button. Über diese zu navigieren ist nicht ganz so einfach, da man die Funktionen erst herausfinden muss. Über die Pfeilbuttons kommt man zur Quellenauswahl. Die anderen führen in die Einstellungen. Der Power-Button übernimmt in der Menüführung die “Zurück”-Funktion. Hier ist eine gewisse Gewöhnungsphase notwendig.

IMG 20201018 151356Viel besser umgesetzt ist die Navigation mit der Fernbedienung. Hier sind die Funktionen der Knöpfe sofort ersichtlich. Aus den aufgedruckten Symbolen geht hervor, was der Button macht. Die Fernbedienung erhält von mir ein “sehr gut” für den Preis. Denn sie ist super handlich, aufgeräumt und intuitiv. Hinzu kommt noch, dass der Beamer selbst an Vorder- und Rückseite einen Empfänger hat. So kann der Beamer von jeder Position aus bedient werden. Die Befehle der Fernbedienung kommen auch immer an. Verzögerungen gibt es keine bei der Umsetzung der Befehle. Beleuchtete Buttons wären noch das “Schmankerl” gewesen. Doch beim Preis des Beamers kann man über solche fehlenden Features gerne hinwegsehen.

Anschlüsse & Kompatibilität

HDMI ist absolute Grundvoraussetzung für einen Beamer. Hiermit kann auch der Vankyo Leisure 520W aufwarten. Doch glücklicherweise wird der Port noch von weiteren Anschlüssen flankiert. So ist ein AV-Einfang vorhanden, ein USB-Port und sogar ein Einschub für MicroSD Karten. Über den AUX-Anschluss erhält man guten Stereo-Sound. Der Anschluss an die Sound-Anlage hat problemlos funktioniert. Der USB-Typ-C Anschluss ist für die Stromversorgung reserviert. Einen Akku bestitzt der Beamer nicht.
Der Beamer lässt sich mit einer Mi TV Box, Mi TV Stick oder Chromecast im Handumdrehen zu einem Smart TV aufwerten. Dabei liefert der USB-Port genug Saft für den Stick. Getestet haben wir das mit einem FireTV Stick 4K. Bluetooth hat der Beamer leider nicht. Dafür gibt es WLAN. Dies wird aber ausschließlich für Screen-Mirroring genutzt.

Bildqualität

Zu guter Letzt kommen wir zum wichtigsten Punkt. Wie performt das Gerät an der Leinwand? Nun hier sollte jedem klar sein, dass der Beamer nur 720p besitzt. Dies bedeutet 1280×720 Bildpunkte auf einer etwa 70-100 Zoll großen Fläche. Kurzum: Das Bild ist nicht besonders scharf. Wer FullHD oder gar 4K gewöhnt ist, wird anfangs lange am Fokus-Rad drehen, um dann enttäuscht festzustellen, dass der Beamer nie richtig scharf wird. Beim Standbild fällt dies schon arg auf und wirkt zunächst störend. Nach kurzer Eingewöhnungsphase während eines Films, merkt man die niedrige Auflösung aber kaum mehr. Zumindest ging uns das im Test so.

Farben werden gerade ausreichend dargestellt. Nicht knallig, aber auch nicht zu krass ausgewaschen. Schwarzwerte kann man wie bei vielen günstigen Beamer natürlich vergessen. Bei dunklen Bildern muss man sich teilweise anstrengen, um etwas zu erkennen. Die Kontraste sind also gerade noch akzeptabel. Je dunkler es im Raum ist, desto besser werden sie. Dies gilt auch für die Farben. Am Tag, braucht man den Beamer gar nicht einschalten, ohne die Rollladen zu schließen. Es sollte schon komplett dunkel sein, um ein wenig Filmgenuss zu bekommen. Die verbaute LED-Technologie bringt einfach nicht die Leistung wie aktuelle State-of-the-Art Beamer.

Der Hersteller gibt an, dass ein bis zu 200 Zoll großes Bild möglich ist. Dies ist aber eher theoretisch der Fall. Überschreitet man 100 Zoll in der Diagonale, wird das Bild umso vermatschter und auch die Leuchtkraft reicht nicht mehr ganz so gut. Im Test haben wir die besten Werte erreicht, wenn der Beamer zwischen 2 und 3,5 Meter von der Leinwand/Wand entfernt stand. Einen verstellbaren Zoom hat das Gerät nicht. Die Größe des Bildes lässt sich ausschließlich durch die Positionierung des Beamers verändern.

Sound & Geräusch

Der Vankyo Leisure 520W besitzt einen integrierten Lautsprecher. Dieser ist wie erwartet eher schwach. Der Ton klingt eher flach. Heimkinofeeling kommt hier definitiv nicht auf. Für Fußball schauen oder mal zu Zocken sollte es aber reichen. Wer einen Film ansehen möchte, sollte dann doch mal einen Lautsprecher anschließen. Oder man ist hier einfach nicht zu anspruchsvoll, dann klappt es auch mit dem integrierten Lautsprecher.

Auch nicht schön, ist der Ton, welcher aus dem Lüfter kommt. Dieser ist deutlich zu hören. Ist der Beamer an eine anständige Box angeschlossen, so erübrigt sich das. Nutzt man jedoch den schwachen integrierten Lautsprecher, so kann der Lüfter schon stören. Manche können dies gut ausblenden, andere stören sich arg daran.

Testergebnis

Getestet von
Michael Froschauer

Spontan fällt mir ein, dass der Vankyo Leisure 520W sich super für einen Kindergeburtstag eignen würde. Ein bisschen Kino spielen – dazu reicht das Gerät allemal. Zum Fußball schauen mit Kumpels auf der Terrasse ist es dann er dann nur noch bedingt einsetzbar. Es sollte dann schon sehr dunkel sein. Insgesamt konnte der Beamer vor allem mit seiner Kompaktheit und den Anschlussmöglichkeiten überzeugen. Externe Festplatten und MicroSD Karten kann nicht jeder Beamer auslesen. Dass man mit einem Projektor für 100-120€ nicht sein professionelles Heimkino ausstatten kann, sollte jedem klar sein.

Alles in Allem ist das Gerät für diesen Preis durchaus OK, mehr aber auch nicht. Wer einen schönen Beamer haben möchte, den man einfach mal Zocken alter Games bei Freunden hernimmt, oder seinen Kindern mit einem spontan-Kino eine Freude machen möchte, wird hier zufrieden sein. Wenn man höhere Ansprüche an seinen Beamer hat, sollte man aber etwas mehr Geld investieren.


Gesamtwertung
66%
Design & Verarbeitung
85 %
Funktionen & Betriebssystem
65 %
Bildqualität
50 %
Soundqualität
40 %
Preis-Leistung
90 %

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Kommentare

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H.E.
Gast
H.E. (@guest_69777)
3 Jahre her

Generell danke für eure Tests! Noch besser wäre es aber, wenn ihr die Produktkategorie in die Überschrift mit aufnehmen würdet. Allzu oft habe ich mich auf einen Handy- oder Kopfhörerbericht gefreut und bin dann bei einem Staubsauger oder einer elektrischen Zahnbürste gelandet.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
3 Jahre her
Antwort an  H.E.

Danke für den Hinweis. Das habe ich sofort gemacht und wir werden in Zukunft darauf achten :).

Beste Grüße

Jonas

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