Vivo IQOO Pro Testbericht

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: PD1922_A_1.11.0
Bewertung: 82%
Vorteile
  • dezentes Design, tolles Handling
  • sehr schnelle Hardware
  • volle Konnektivität
  • großer Akku, gute Laufzeit
  • 0-100% in 50 Minuten!
Nachteile
  • fehlendes Widevine L1 für Netflix und Amazon Video
  • Kamera verschenkt viel Potential
  • kein 90 Hertz Display
  • keine Stereo Lautsprecher
Springe zu:
CPUSnapdragon 855+ - 1 x 2,96GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz
RAM8 GB RAM, 12 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 640 - 700MHz
Display 2340 x 1080, 6,4 Zoll 60Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 9
Akkukapazität4500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 13MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera12 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 38, 39, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht215 g
Maße158,8 x 75,7 x 9,3 mm
Antutu452480
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am11.10.2019

Auch Vivo ist bei den Gaming Smartphones mit der IQOO Serie inzwischen beheimatet. Im Test haben wir nun das neuste Modell, das Vivo IQOO Pro mit starkem Snapdragon 855 Plus! Im Vergleich zu den anderen Gaming Smartphones, wie einem ASUS ROG Phone 2, Blackshark 2 Pro oder Nubia Red Magic, setzt das Vivo IQOO Pro äußerlich mehr auf Understatement. Den Faktor Gaming erfüllt man aber trotzdem: Gaming Center, zusätzliche Schulterbuttons am Gehäuse und auf Wunsch auf LED-Beleuchtung für etwas Flair.

Vivo an sich ist noch nicht auf dem europäischen Markt angekommen und auch die globale Expansion läuft schleppend. Der Hersteller konzentriert sich weiterhin mehr aus den asiatischen Markt. Wie gut lässt sich also das Vivo IQOO Pro mit dem eigenen Funtouch OS Launcher und der Monster UI hierzulande benutzen – Stichwort Google Play Store und Komptabilität. Wir hatten das Vivo IQOO Pro Gaming Smartphone nun zwei Wochen im Praxisgebrauch und sagen euch im Testbericht, ob sich das Gerät lohnt.

Preislich geht es bei 460€ in China los, was für ein Flagship mit der Ausstattung fair ist – ihr bekommt das Vivo IQOO Pro zum Beispiel beim CECT Shop, wo wir das Gaming-Smartphone auch herhaben.

Vergleich zum Vorgänger Vivo IQOO

Im Test haben wir nun die Pro Version des Vivo Gaming Smartphones. Neben einer Variante mit 5G Empfang bekommt das Smartphone noch weitere Features und Verbesserungen spendiert. So hat das Vivo IQOO Pro LTE Band 20 mit an Bord. Für 5G ist natürlich auch der neue Snapdragon 855 Plus mit dabei, der nun sichtbar mehr Leistung zum Zocken bietet. Bei der Ausstattung drumherum vermerken wir eine bessere Kamera, beim Hauptsensor handelt es sich nun um den Sony IMX582 mit 48MP statt eines 12MP Sensors im ersten Vivo IQOO, und der Akku wächst auf 4500mAh von 4000mAh an.

Design & Verarbeitung

Schaut man sich mal die Ausstattung des Vivo IQOO Pro an, so kann man sich schon denken, dass man hier kein kompaktes Gaming-Flagship in der Hand halten wird. Das IQOO Pro misst 158,77 x 75,73 x 9,32 Millimeter bei 215 Gramm auf der Waage. Der Rücken ist zur Mitte hin ist etwas bauchig. Hier findet der 4500mAh Akku Platz, was aber meiner Meinung nach zum Handling beiträgt.

Erhältlich ist das Vivo IQOO Pro in LeMans Blau und Racing Black – die 5G Version erhält zusätzlich noch ein etwas helleres Blau als alternative Farbe. Unser Racing Black bleibt erfreulich dezent und man packt keine übertriebene Gaming-Bemalung drauf. So hat man lediglich unter dem Glas eine leichte Struktur und einen grauen Farbverlauf zum Schriftzug in der Mitte hin.

Am Rahmen findet sich links ein dedizierter Button um Jovi, den Personal Assistant von Funtouch OS, aufzurufen. Gegenüber liegt die Lautstärkewippe, Powerbutton sowie im Landscape Mode links und rechts sensitive Schulterbuttons, die sich im Gaming Launcher belegen lassen. Wirklich schön gelöst ist die Form des Rahmens: an den Seite ist er abgeflacht, damit man die Buttons gut erwischt, hingegen in den Ecken ist er wieder rund, was besser in der Hand liegt.

Unten am Rahmen befindet sich ein USB-C Anschluss sowie ein Lautsprecher daneben – oben befindet sich ein 3,5mm Kopfhöreranschluss. Oben am Panel bekommt die Frontkamera Platz in einer U-Notch, der Frontlautsprecher liegt darüber. Erfreulich dünn gehalten sind die Ränder rund um das Display, die auch deutlich reduziert wurden. Unten misst der Rand 5mm, oben 2,5mm und seitlich je 2mm. Die Notch ist 8mm breit und ragt 7mm ins Display herein.

Wie auch das Xiaomi Mi 9 Lite hat das Vivo IQOO Pro die Benachrichtigungs-LED bzw. auch atmosphärische Gaming Beleuchtung auf der Rückseite. Der Schriftzug „Monster Inside“ leuchtet in den RGB Farben und kann dauerhaft leuchten oder pulsieren. Dazu kommen Benachrichtigungen auf das Always On AMOLED Panel, die mit einem Tippen darauf hervorgeholt werden.

Die Verarbeitung und auch das Design sind für mich äußerst gelungen für ein Gaming Smartphone. Im Grunde hat man ein ganz normales Flagship ohne zusätzlichen Schnickschnack. Die Kanten und der Übergang von Display zur Rückseite sind perfekt rund und es fühlt sich hochwertig an in der Hand. Mit dem Gewicht und der Größe kommt vielleicht nicht jeder klar, vor allem, wenn noch die ausladende Schutzhülle angebracht ist, aber ich hatte z.B. in der Praxis keine Probleme es auch gelegentlich noch einhändig zu bedienen.

Lieferumfang des Vivo IQOO Pro

Im Lieferumfang befindet sich das übliche Zettelwerk, Kabel, Ladegerät, aber auch Kopfhörer liegen noch bei. Außerdem sind von Werk aus zwei Schutzfolien angebracht, vorne und hinten.

Vivo IQOO Pro Testbericht Produktbilder 16

Das mitgelieferte USB-A auf USB-C Kabel wurde am Handystecker noch etwas verziert: der Anschluss erinnert mich an eine Medizinkapsel – quasi medizinisch notwendige Stromversorgung für das IQOO Pro, auf jeden Fall nett gemacht.

Die mitgelieferte Hülle ist schwarzmatt gehalten, auf der Rückseite strukturiert und aus Silikon. Leider geht sie wirklich schwer auf das Handy drauf, bietet dann aber auch genügend Schutz vor Stürzen. An der Rückseite hat man außerdem auch mitgedacht und den Schriftzug freigelassen.

Display

Das Vivo IQOO Pro kommt mit einem 6,41 Zoll großen AMOLED Display, das mit 2340 x 1080 Pixel auflöst und so eine Bildpunktdichte von 402 PPI erreicht. Bei der maximalen Helligkeit können wir 730 cd/m² messen. Von Haus aus erscheint das Display des Vivo IQOO Pro etwas knallig konfiguriert, was teils aber auch am farbenfrohen Funtouch OS liegt. Die Anzeige lässt sich aber in den Einstellungen entsprechend anpassen. Auch zur Wahl steht ein terminierbarer Blaulichtfilter sowie terminierbarer Dark-Mode. Dazu kommt noch ein „Flackerschutz“ bei geringer Helligkeit, was Scrollen bei Dunkelheit für die Augen angenehmer macht.

Bei der Bedienung hat man die Wahl zwischen Navigationstasten und einer Gestensteuerung, wo man jeweils vom Bildschirmrand aus zur Mitte hin wischt. Bei den Gesten lässt sich außerdem einstellen, wo man für die Schnelleinstellungen wischen muss, da diese bei Funtouch OS in einem separatem Menü sind. In der Praxis kommt man aber mit der Gestensteuerung bestens zurecht und sie werden wirklich schnell erkannt und umgesetzt. Voraussetzung hierfür ist meiner Meinung nach aber eine andere oder keine Hülle, da der Daumen an der stabilen mitgelieferten Schutzhülle schnell hängen bleibt.

Am Display gibt es soweit nur zwei Punkte auszusetzen. 1. Wieso nutzt man kein 90 Hertz Display, wie es die anderen Gaming Smartphones vormachen? Die Technik liegt ja im BBK Electronics Regal  2. Die U-förmige Notch wirkt präsenter, als sie es sein müsste. Persönlich störe ich mich an einer Notch nicht, aber die geschwungene Waterdrop-Notch (wie z.B. seit dem OnePlus 6T) löst das doch eleganter.

Ansonsten hat das Vivo IQOO Pro ein tolles Display an Bord: satte Farben vom AMOLED Panel, viele Einstellmöglichkeiten und ein Touchscreen, der Eingaben schnell verarbeitet und Gaming-tauglich ist. Das fehlende 90Hz Display schmerzt aber durchaus etwas, zumal das IQOO Pro ja als Gaming-Smartphone gedacht ist.

Wer am Smartphone Netflix oder Amazon Prime Video nutzt, sollte sich übrigens bewusst sein, dass das chinesische Smartphone nur Widevine L3 an Board hat und die Auflösung bei den genannten Apps daher reduziert ist.

Leistung und System

Leistung bietet das Vivo IQOO Pro mehr als genug! Im Gaming Smartphone kommt der derzeit schnellste Android Prozessor zum Einsatz, der Snapdragon 855 Plus. Dieser ist im 7 Nanometer-Verfahren gefertigt und der Octa Core setzt sich folgendermaßen zusammen: 1 Kyro 485 mit 2,84GHz, 3 Kyro 485 mit 2,42GHz sowie 4 Kyro 485 Kerne mit 1,78GHz. Als GPU kommt die Adreno 640 mit 700MHz zum Einsatz.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Slingshot)

In den Benchmarks präsentiert das Vivo IQOO Pro ein durchwachsenes Ergebnis. Geekbench 4 erreicht gute Werte, allerdings schneidet das Handy in Antutu (Prozessor, Grafik, Speicher) und 3D-Mark (Grafik) nicht besser ab als die Konkurrenz mit normalem Snapdragon 855.

Flankiert wird der Chip von mindestens 8GB Arbeitsspeicher und 128GB Speicherplatz. Maximal sind 12/256GB möglich in der Topversion des Vivo IQOO Pro 5G. Die Speichererweiterung via MicroSD-Karte hingegen ist nicht möglich. Beim Speicher handelt es sich um UFS 3.0 Speicher, wobei wir mit 1,2GB/s Lese- und 250MB/s Schreib-Geschwindigkeit hier nicht ganz an die Werte des OnePlus 7 Pro herankommen. Der Arbeitsspeicher scheffelt hingegen Daten mit bis zu 30GB/s.

VIVO IQOO Pro 4G: 8GB / 128GB 12/128GB
3198 Yuan 3498 Yuan
VIVO IQOO Pro 5G: 8GB / 128 GB 8/256GB 12/128GB 12/256GB
3798 Yuan 3998 Yuan 4098 Yuan 4498 Yuan

Auch Vivos Funtouch OS ist durchweg optimiert und läuft butterweich im Betrieb! Wer mehr Leistung braucht, aktiviert einfach den Monster-Modus über die Schnelleinstellungen: dann bekommt man eine aufgehübschte Oberfläche in „Racing“ Orange. Damit es noch flüssiger wirkt, werden die Animationszeiten reduziert – mehr Leistung im normalen Betrieb hat man damit aber nicht. Bei den Benchmarks macht dies z.B. gut 10% aus.

Fun Touch OS mit Gaming Features

Auf den Vivo Smartphones kommt der eigene Launcher Funtouch OS zum Einsatz, der bei der Oberfläche stark an Apples iOS erinnert. So gelangt man zu den Schnelleinstellungen, wenn man vom unteren Bildschirmrand nach oben wischt, zu den Notifications von oben nach unten und zur Suche wenn man irgendwo auf dem Bildschirm nach unten wischt. Auch bei den Icons und der Oberfläche fühlt man sich überall ein bisschen an ein iPhone erinnert.

Das Vivo IQOO Pro kommt noch mit Android 9 und dem Sicherheitspatch von August 2019. Installiert ist außerdem noch die Monster UI ROM, die aber lediglich die Gaming Features hinzufügt. Auch Deutsch als Systemsprache ist von Haus aus an Bord und im Großem und Ganzen auch vernünftig umgesetzt. Der Google PlayStore samt aller Google Services war bei uns schon vorinstalliert, aber ihr könnt auch einfach unsere Anleitung zur Installation nutzen.

Etwas zu beachten gibt es beim Game Mode bzw. dem Game Space von Vivo. Diesen könnt ihr an sich nicht nutzen, da man nur Games aus dem eigenen Vivo Store hinzufügen könnt und er wurde bei der Übersetzung auch vergessen. Die sensitiven Schulterbuttons müssen wir uns also anders konfigurieren. Hierfür lädt man neue Spiele also aus dem Play Store herunter und fügt sie danach in den Einstellungen unter “Ultra Game Modus” hinzu. Nun aktiviert man aus dem Schnelleinstellungsmenü den Ultra Game Modus – eventuell auch den Monster Modus um die volle Leistung abzurufen – und bekommt dadurch Zugriff auf die Seitenleiste, von der Notch aus zur Mitte wischen, wo sich die sensitiven Schulterbuttons konfigurieren lassen.

Diese legt man über On-Display-Buttons im Game (z.B. auf „Zielen“ und „Feuern“ bei einem Shooter) und kann sie so auch gut nutzen. Die Druckempfendlichkeit und das Vibrations-Feedback stellt man sich nach Belieben ein. Das klappt nach ein bisschen Eingewöhnung problemlos, aber besser ohne die Schutzhülle. Gerade bei Shootern und Battle Royal Games ein echter Mehrwert.

Kamera

Auch beim Vivo IQOO Pro kommt eine Triple Kamera zum Einsatz. Der Hauptsensor wird hier durch einen Ultraweitwinkelsensor und einen Bokeh-Sensor ergänzt. Als Hauptsensor kommt der Sony IMX582 mit 48MP Auflösung und einer f/1.79 Blende zum Einsatz. Im automatischen Modus bekommt man hier ein 12MP Bild, wo vier Pixel zu einem zusammengesetzt werden – Pixel Binning. Der 13MP Ultraweitwinkelsensor hat eine f/2.2 große Blende, der 2MP Bokehsensor mit f/2.4 liefert hingegen nur Tiefeninformationen für die Portrait Aufnahmen mit verschwommenem Hintergrund.

Vom Xiaomi Mi9T und Mi9T Pro kennen wir bereits den Unterschied zwischen dem Sony IMX 582 und dem IMX 586: der schwächere Sensor ist nicht in der Lage Videos in 4K Auflösung bei 60fps aufzuzeichnen. Bei der Bildqualität gibt es keine Einbußen, das hat schon unser Kameravergleich zwischen dem Mi9T und Xiaomi Mi9 gezeigt.

Klar haben wir hier ein Gaming Smartphone, das den Fokus auf Entertainment setzt, aber bei einem Flagship muss schließlich auch die Bildqualität stimmen. Im Grunde sorgt dafür schon der starke Sony IMX582 – also der kastrierte IMX586 – Kamerasensor. Durch das Pixel Binning erhält man schön kräftige Farben und Kontraste.  Die Bilder nehmen sehr viele Details auf, dies erhöht man nochmal, indem man in den 48MP Modus wechselt. Allerdings zeigt sich auch hier zum Rand hin eine gewisse Unschärfe durch verwaschene Strukturen.

Bei künstlicher Beleuchtung und in Gebäuden zeigt sich eine starke Überbelichtung und weiße Schlieren. Ich hatte das IQOO Pro und mein altes OnePlus 6 bei der IAA 2019 in Frankfurt dabei: klar nimmt der 48MP Sensor mehr Details auf, aber das schönere Bild liefert er nicht.

Weitwinkelaufnahmen ermöglichen dem Nutzer einen größeren Bereich aufzunehmen. Die 13MP Aufnahmen beim Vivo IQOO Pro sind dagegen ein Feature, das ich persönlich nur in notwendigen Situationen nutzen würde – z.B. für ein Gruppenfoto, um jeden auf das Bild zu bekommen. Wirklich störend wird hier die Unschärfe zum Rand hin, die man auch bei den normalen Aufnahmen beobachten kann. Auch fallen die Details stark ab und Farben sind weniger kräftig.

Die Nachtaufnahmen haben die typischen Probleme, aber dafür ist der Vivo Nachtmodus schon mal ein Stück besser als unter MIUI. Aktiviert man den Nachtmodus, muss man das Smartphone möglichst stillhalten, während es mehrere Aufnahmen mit längerer Belichtungszeit aufnimmt und danach zusammenfügt. Das Ergebnis ist eine deutlich bessere Belichtung, weniger Rauschen und auch mehr Details. Trotzdem ist auch hier noch Luft nach oben. Brauchbare Nachtaufnahmen erhält man mit dem Vivo IQOO Pro solange genügend künstliche Beleuchtung im Umfeld ist.

Die Frontkamera in der Notch liefert 12MP Aufnahmen und hat eine f/2.0 große Blende. So recht können aber auch die Selfies nicht überzeugen. Beim Selfie steht zwar das Gesicht im Vordergrund, allerdings ist der Hintergrund – ohne Bokeh Effekt – sehr stark körnig, fast schon unkenntlich. Ein Portrait Modus ist allerdings nicht aktivierbar für die Selfie Cam, obwohl das Gesicht stets perfekt erkannt und verfolgt wird. Die Detailzahl, besonders sichtbar bei Haaren, ist außerdem nicht so hoch wie eigentlich gewohnt. Portraitaufnahmen mit der Hauptkamera gelingen dem Vivo IQOO Pro an sich schon, aber die Abtrennung zwischen Objekt und Hintergrund wird nicht so präzise gesetzt.

Um ein Video Smartphone handelt es sich beim Vivo IQOO Pro allerdings nicht! Hierfür fehlen einfach zu viele Einstellungen in der App und es lassen sich nur 1080p Aufnahmen mit dem Hauptsensor stabilisieren. So lässt es sich zwar zwischen 4K, 1080p und 720p wechseln, aber aufgenommen wird stets nur mit 30 fps. Auch ist das IQOO Pro nicht in der Lage, 4K Aufnahmen mit Hilfe des EIS zu stabilisieren. So sind Videos mit 1080p bei 30fps etwas ruhiger, allerdings nicht auf dem Level der Konkurrenz. Die Bildqualität der Videos ist für gelegentliche Aufnahmen brauchbar, wobei man ein Rauschen und Nachziehen schon erkennt.

Während des Videos lässt es sich außerdem nicht auf die Weitwinkelkamera umschalten, hierfür muss man die Aufnahme erst beenden. Weitwinkelvideos werden nur mit 1080p und 30fps aufgenommen und es kommt auch hier der EIS nicht zum Einsatz.

Konnektivität

Egal zu welcher Version des Vivo IQOO Pro man greift, voller LTE Empfang hierzulande ist garantiert. In den Dual SIM Slot lassen sich zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig einlegen und nutzen. Eine Speichererweiterung via MicroSD-Karte ist hingegen nicht möglich. In der Praxis hatte ich mit dem Vivo IQOO Pro stets guten Empfang und dieser liegt auf einem Level mit anderen Flagships. Hinzu kommt noch die 5G Version, die sich mit den gleichen Frequenzen versteht und eben noch mit 5G: SUB6: n41/n78. Die Frequenzen im Überblick:

Vivo IQOO Pro Testbericht Produktbilder 6

4G Version:

  • 3G WCDMA: 850/900/1700/1900/2100MHz; 3G TD-SCDMA: 1880/2010MHz;  3G CDMA EVDO: 800/1900MHz;
  • 4G FDD-LTE: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B25/B26;
  • 4G+ LTE FDD: B1/B3/B5/B7/B8; 4G+ TD-LTE: B38/B39/B40/B41;

Zum Telefonieren kann man sagen, dass ich sowohl VoLTE als auch VoWiFi nutzen konnte. Die Telefonqualität ist hier durchweg gut und der obere Ohrlautsprecher auch angenehm laut. Zur Geräuschunterdrückung steht noch ein zweites Mikrofon oben zur Verfügung.

Mit dem WLAN verbindet man sich über 2.4 und 5.0 GHz (und 5.8 GHz, aber das hat hierzulande keine Bedeutung) mit Geschwindigkeiten im ac-Standard. Bluetooth ist in der Version 5.0 an Bord und unterstützt den aptX Standard. Beides ließ sich in der Praxis ohne Auffälligkeiten benutzen, das WLAN Signal war gefühlt sogar noch einen Tick stärker als gewohnt.

Navigiert wird über GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo sowie einem elektronischen Kompass zur Richtungsfindung. Bei der Navigation im Auto stand mir das IQOO Pro dabei tatkräftig zur Seite und überzeugte mit einem schnellen GPS Fix / Positionsbestimmung. Wer an der mobilen Bezahlrevolution teilnehmen möchte, dem steht hierfür auch NFC zur Verfügung, das sich für Google Pay benutzen lässt.

Zur biometrischen Entsperrung hat man den Fingerabdrucksensor unter das Display verfrachtet und kann auch Face ID für die Frontkamera hinzufügen. Beim In-Display-Fingerprintsensor handelt es sich um die neuste Generation und er ist auch richtig schnell und genau. Entweder man nimmt das Smartphone in die Hand und aktiviert dadurch das Feld für Fingerabdrucksensor oder man tippt einmal auf das Display, wenn das IQOO Pro auf dem Tisch liegt. So erreicht man in der Praxis nur mit dem In-Display-Fingerprintreader knapp 90% Entsperrungsgenauigkeit. Aber legt man seinen Finger auf, aktiviert sich auch automatisch die Frontkamera und dieser kommt dem Fingerabdrucksensor bei der Entsperrung stets zuvor. So hat man das Handy in knapp einer halben Sekunde komplett entsperrt in der Hand.

Auch wenn der HiFi Chip im Vivo IQOO Pro überzeugen kann im Kopfhörerbetrieb, so hätte ich mir für den Lautsprecher schon Stereo gewünscht. So klingt nur der einzelne Speaker an der Unterseite des Gerätes. Dieser macht seinen Job an sich schon gut und ist laut und qualitativ genug für ein YouTube Video zwischendurch. Aber gerade für ein Gaming Smartphone hätte da noch etwas mehr drin sein müssen.

Akkulaufzeit

Vivo IQOO Pro Testbericht Screenshot Benchmark 3Das Vivo IQOO Pro ist mit einem großzügigem 4500mAh Akku ausgestattet, der für lange Gaming-Sessions sorgt. Im Schnitt kam ich auf ungefähr 10 Stunden Display On Time über zweieinhalb Tage, womit die meisten den Akku an einem Tag nicht in die Knie zwingen werden. Dazu ist es allerdings auch notwendig, das Energiemangment des Vivo OS ein bisschen arbeiten zu lassen. Das zeigt sich auch im PC Mark Akkubenchmark. Schaltet man alle Enegiesparhilfen aus und lässt den IQOO Pro mit voller Rechenleistung ran, erreicht man trotz des 4500mAh Akkus maximal 10 Stunden im Benchmark. Hingegen im Standardbetrieb mit dem Display auf 200cd/m² erreicht das Vivo IQOO Pro genau 17 Stunden. Dies ist wirklich ein ausgezeichneter Wert, mit dem sich das IQOO durchaus auch als Akku-Monster brüsten kann.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Und auch beim Laden geht das Spiel weiter: das Netzteil pumpt mit bis zu 44 Watt in das IQOO Pro! Damit lädt man das Gaming Smartphone von 0 auf 100% in gerade mal 50 Minuten. Beim Nachladen zwischendurch kommt man von 20 auf 50% in gerade mal 10 Minuten. Wireless Charging unterstützt das IQOO Pro hingegen nicht, aber springt auf Power Delivery an und lädt hier mit 9V / 2A.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Was bekommt man also mit dem Vivo IQOO Pro: massig Leistung, einen großen Akku und viele Features, die man bei der Konkurrenz so nicht hat. Die Triple Kamera ist an sich brauchbar, aber hier sind andere Flagships sichtbar überlegen – auch mit gleichem Kamerasensor. Das alles zu einem Preis von 460€ in China – wer zufällig direkt neben einem der wenigen 5G Masten wohnt, bekommt das Vivo IQOO Pro 5G für 540€.

An sich macht das Vivo IQOO Pro bei der Hardware kaum etwas falsch und spricht damit sicher auch einen großen Kundenkreis an. Auch die Software passt für den normalen Smartphone-Alltag sehr gut, allerdings hackt es für uns in Europa an ein paar Stellen, wie etwa bei dem Personal Assistant und dem Game Space. Allerdings kann das Vivo Smartphones leider bei den Benchmarks keine Werte eines SD855+ abliefern. Hier mangelt es offenbar noch an Systemoptimierung. Die Schulterbuttons und Gaming-Features lassen sich zum Glück noch nutzen. Stereo Lautsprecher und ein 90 Hertz Display sollten allerdings als Standard gelten, bei einem echten Gaming Smartphone. Dadurch können wir leider keine Kaufempfehlung für das Vivo IQOO Pro geben, es ist einfach zu teuer und der Gaming Mehrwert begrenzt.

Wer nach einer Alternative zum Vivo IQOO Pro sucht, sollte sich das OnePlus 7 Pro genauer anschauen. Hier bekommt man genau das, was dem Vivo mangelt: Ein 90Hz Display und Stereo-Speaker für ein astreines Gaming-Erlebnis. Zwar ist dort “nur” ein Snapdragon 855 verbaut, in den Benachmarks schneidet das OnePlus aber fast genauso gut ab.


Gesamtwertung
82%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
80 %
Leistung und System
70 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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EXXX
Gast
EXXX (@guest_54121)
4 Jahre her

Warum werden bei den Benchmarks Gurken mit Äpfeln verglichen? Euch ist noch nicht aufgefallen das ihr mit zwei unterschiedlichen Geekbench Versionen testet und auch der Punkteunterschied ist euch nicht aufgefallen? In eurem Test wird auch nirgendwo der rießen Punkteunterschied erklärt … Macht irgendwie null sinn.

FH82
Gast
FH82 (@guest_54123)
4 Jahre her
Antwort an  EXXX

Eben, das wollte ich auch gerade kommentieren – die Benchmarks zeigen doch superschlechte Werte, oder steh ich auf dem Schlauch?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
4 Jahre her
Antwort an  EXXX

Servus, entschuldigt bitte den Testbericht. Dieser war noch nicht fertig für die Veröffentlichung. Wir haben den Artikel jetzt überarbeitet. Die Geekbench 5 Werte sind deutlich niedriger, das gilt für alle Smartphones. Für ein SD855+ ist das Vivo trotzdem zu langsam im Antutu und beim 3D Mark. Wir nutzen aktuell noch Geekbench 4 und stellen erst in ein paar Wochen alle Handys auf Version 5 um. Der Geekbench 5 Screenshot wurde entsprechend markiert.

Mit besten Grüßen

Jonas

goblin
Gast
goblin (@guest_54144)
4 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Vielleicht habt ihr den Antutu 7 beim Vivo gemacht, den Antutu 8 beim Nubia, darum könnte der Wert so niedrig sein!

Grüsse

Zarathustra
Gast
Zarathustra (@guest_56219)
4 Jahre her
Antwort an  goblin

Letztendlich ist es auch völlig egal, weil einige Hersteller beim Antutu Benchmark mogeln und es eher auf die Werte im Alltagsbetrieb ankommt.

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