Meizu 16th Testbericht

Getestet von Jonas Andre am
Updatezeitraum: Flyme OS 7
Bewertung: 87%
Vorteile
  • wunderschönes Design
  • exzellente Verarbeitung
  • handlich, leicht und dünn
  • überragende Leistung (SD845)
  • sehr helles 6 Zoll AMOLED Display
  • gutes Dual-Kamera Set-Up
Nachteile
  • kein EIS für Videos
  • kein NFC
  • LTE Band 20 nur in der Global Version!
  • schwache Low-Light Performance der Kamera
Springe zu:
CPUSnapdragon 845 - 4 x 2,8GHz + 4 x 1,8Ghz
RAM6 GB RAM
Speicher64 GB, 128 GB
GPUAdreno 630
Display 2160 x 1080, 6 Zoll 60Hz (AMOLED)
BetriebssystemFlyme OS - 8.1 Oreo
Akkukapazität3000 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera12 MP + 20MP (dual)
Frontkamera20 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 20
NFCNein
SIMDual - nano
Gewicht152 g
Maße150,5 x 73,2 x 7,3 mm
Antutu326256
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am02.10.2018

Chinas Underdog unter den Smartphone-Herstellern ist mal wieder zu Gast im Testlabor. Das Meizu 16 mit Fingerabdrucksensor im Display gibt sich die Ehre. Dabei scheint Meizu keine Kompromisse einzugehen und greift mit dem Snapdragon 845 zu Qualcomms Spitzenmodell. Zwei Speichervarianten mit 6/64 und 6/128 und zwei Farben mit Schwarz und Weiß stehen in China für 338€ und 360€ zur Auswahl. Das Meizu 16th, wie es richtig heißt, wird bereits auf der englische MEIZU Seite auch als Global Version mit LTE Band 20 und Global ROM gelistet. Wir haben das Meizu 16 10 Tage lang im täglichen Einsatz erprobt und stellen fest, dass es nicht schadet, auf den ein oder anderen Smartphone-Trend zu verzichten.

Die verschiedenen Version des Meizu 16

Um totale Verwirrung zu stiften, hat Meizu (Zur Herstellerwebseite) nun das Meizu 16 nochmal mit Snapdragon 710 vorgestellt. In China heißt das Modell mit SD710 Meizu 16X, hierzulande aber einfach nur Meizu 16. Das hier getestete Modell ist ein Meizu 16th, im folgenden Text auch Meizu 16 genannt und läuft mit einem Snapdragon 845 Prozessor. Außerdem gibt es auch noch ein Meizu 16th Plus, welches einfach das hier getestet Modell, mit einem 6,5 Zoll großen AMOLED Display und einem auf 3640 mAh angewachsenen Akku ist. Unser Meizu 16th wurde uns vom CECT-Shop zum Testen zur Verfügung gestellt. Dort kann man die China Version des Gerätes erwerben (Zum CECT-Shop)

Design und Verarbeitung

Meizu 16th Lieferumfang

Lieferumfang des Meizu 16th mit Hülle

Meizu hat dem sechzehnten ein erfrischendes Design ohne Notch verpasst. Dabei bleibt abzuwarten, ob auch die schicke Twilight Farbe uns hier in Europa erreichen wird. Bislang stehen nur Schwarz und Weiß zur Auswahl. Speziell für China gibt es auch noch eine 8/128GB Variante und die Farbe Twilight. Unsere Weiße Version sieht verdammt schick aus und schindet mit Rändern von nur 2mm links und rechts zum Display ordentlich Eindruck. Auch über und unter dem Display sind die Ränder mit 5-6mm knallhart kalkuliert und stehlen jedem Notch Design problemlos die Show. Bedenkt man das 6 Zoll große Display, so sind die Abmessungen mit 150,5 x 73,2 x 7,3mm beeindruckend gering. Auch das federleichte Gewicht von nur 152g könnte dem ein oder anderen zusagen.

Meizu 16th Display 1 Meizu 16th Rückseite

Entsprechend ist hier die einhändige Bedienung auch problemlos möglich. Insbesondere der m-Touchbutton macht, wenngleich er im Display sitzt, so richtig viel Spaß. Der Button wird durch eine Linie am unteren Rand angezeigt und versteht leichtes Antippen als „Zurück Befehl“ und festeres Drücken als „Home-Befehl“. Zum Multitasking gelangt man, indem man links oder rechts zum Home-Button nach oben wischt. Meizu bietet auch hier alles, was man sich wünschen könnte. Zusätzlich kann man auf der unteren Zeile auch von links nach rechts oder umgekehrt wischen, um zwischen den einzelnen Tasks zu wechseln. Alternativ stehen auch die klassischen 3 Onscreentasten zur Auswahl und man kann auch nur auf Gesten setzen, wie mittlerweile bei fast allen Herstellern üblich.

Meizu 16th Design Verarbeitung 3 Meizu 16th Design Verarbeitung 1

Mit einem Fingerabdrucksensor im Display hat Meizu dann gleich noch eine Überraschung parat. Sobald man das Smartphone in die Hand nimmt, leuchtet der Bereich für den Finger automatisch auf. Nach dem Auflegen ist das Smartphone innerhalb von einer Sekunde einsatzbereit, wenngleich die Geschwindigkeit nicht ganz mit High-End Fingerabdrucksensoren mithalten kann. Für einen In-Display Sensor ist die Entsperrung beim Meizu 16 jedenfalls allererste Sahne. Face-Unlock steht optional natürlich auch zur Verfügung. Wie üblich mit begrenzter Sicherheit, wobei ein simples Bild nicht ausreicht, um den Unlock zu umgehen. Eine Benachrichtigungs-LED hat Meizu auch nicht vergessen, diese ist an der Oberseite des Displays angebracht und leuchtet nur in Weiß.

Meizu 16th Design Verarbeitung 4 Meizu 16th Design Verarbeitung 2

Ich nutze 3 Smartphones pro Monat und die Eingewöhnung an die jeweilige Größe und das Gewicht geht meist innerhalb von 2-3 Tagen vonstatten. Das Meizu 16 erinnert mich am ehesten an das Samsung Galaxy S8 oder ein Xiaomi Mi5. Es ist einerseits ungewohnt leicht und andererseits bis ins kleinste Detail hervorragend verarbeitet. Der Übergang von der leicht gebogenen Glasrückseite in den Rahmen ist erstklassig und der geschwungene Metallrahmen lässt keinen Raum für Kritik. Die Oberseite des Rahmens ist bis auf ein zusätzliches geräuschunterdrückendes Mikrofon clean. Jeweils zwei Kunststoffaussparungen gibt es dennoch oben und unten im Rahmen für den besseren Empfang. Die Dual-Kamera sitzt mittig unter einem wunderschönen 6 Fach-LED Blitz. Meizu 16th Global Version Dual SIMAuch wenn die Leuchtstärke nicht viel größer als bei jedem anderen Flaggschiff-Smartphone ist, so sieht der Zirkel mit den LEDs auf jeden Fall richtig gut aus. Das Meizu Logo sitzt unter der Glasrückseite und wirkt edel und dezent wie eh und je. An der Unterseite sind der Lautsprecher, das Mikrofon, der USB-Type-C Port und sogar ein 3,5mm Klinkenstecker untergebracht. Hörbarer Stereosound wird durch Zuschaltung des Ohrhörers erzeugt. Der Sound ist überdurchschnittlich gut, aber nicht der allerlauteste. Der Simkarteneinschub links fasst 2 x Nano-SIM und die Buttons rechts sind aus Metall und sitzen perfekt im Rahmen.

Das Meizu 16th ist ein sehr kompaktes, leichtes und schlichtweg perfekt verarbeitetes Smartphone geworden. Das Design ohne Notch mit minimalen Rändern wirkt extrem Premium und auch haptisch sorgen Metall und Glas für das nötige Etwas. Wer Premium ohne Notch will, hat ohnehin nicht mehr viele Möglichkeit im Jahr 2018.   

Display

Das 6,0 Zoll große AMOLED Display des Meizu 16 löst mit 2160 x 180 Pixel im 18:9 Format auf. Damit bringt es das Smartphone auf sehr scharfe 402 Pixel pro Zoll. Auch ohne Notch schafft Meizu es, durch extrem dünne Bezels (Ränder) zu einem Display zu Gehäuse Verhältnis von fast 90%. Gorilla Glas findet zwar keine Erwähnung, aber das Glas übersteht eine Bearbeitung mit dem Messer problemlos. Das AMOLED Display begeisterte mich ab dem ersten Tag und wer mich kennt weiß, ich bin kein Fan von den übernatürlichen Farben von AMOLED. Im Optionsmenü des Meizu 16 kann man die Farbdarstellung stufenlos von Warm nach Kalt regulieren und auch der Standard gefällt mir richtig gut. Die Farben sind nicht immer so übersättigt, wie man es von vielen anderen AMOLED Panels kennt. Der Kontrast ist AMOLED typisch exzellent und auch die Lesbarkeit im Freien sucht ihresgleichen. Um die beste Lesbarkeit im Freien zu erreichen, muss man jedoch die automatische Helligkeit deaktivieren und den Regler ganz nach oben stellen, alle anderen Hersteller machen das genau das andersrum. Im direkten Sonnenlicht spiegelt das Display dann auch wie jedes andere Display.

Meizu 16th Display 2 Meizu 16th Display 3

Der Finger gleitet exzellent über die geschmeidige Displayoberfläche und der Touchscreen verarbeitet bis zu 10 Eingaben gleichzeitig. Die Genauigkeit ist für Schnellschreiber gut geeignet und das leichte Vibrationsfeedback ist schlichtweg exzellent. Meistens stelle ich die Vibration beim Tippen aus, aber der Vibrations-Motor des Meizu 16 verrichtet exzellente Arbeit. Wer auf Double-Tap-To-Wake-Up oder sonstige Smart-Wake Gesten steht, ist bei Meizus Flyme-OS goldrichtig. Alles mögliche kann aus dem Stand-By erledigt werden und funktioniert auch fast alles tadellos.

Leistung und System

Meizu 16th Antutu BenchmarkMeizu greift zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte zum aktuellen Qualcomm High-End Prozessor. Der Snapdragon 845 steckt momentan in jedem Flaggschiff-Smartphone und beschleunigt das Meizu 16 auf Spitzenniveau. Die 8 Kryo 385 Kerne sind in ein Leistungscluster mit 4 x 2,8GHz und ein stromsparendes Cluster mit 4 x 1,77GHz aufgeteilt. Gefertigt wird der Prozessor im 10 Nanometer Verfahren, wodurch dieser extrem leistungsstark, aber auch sparsam ist. Unter Flyme OS gibt es keine App und kein Spiel, welches das Meizu 16 nicht auf höchste Grafikstufe problemlos abspult. Die Adreno 630 GPU ist das stärkste, was der mobile Markt momentan zu bieten hat. PubG Mobile oder Asphalt 9 laufen jeweils butterweich und auch im System gibt es weder Lags noch Verzögerungen. Eine Auffälligkeit ist aber im System spürbar, denn direkt nach dem ersten Entsperren ruckelt das System kurz und läuft erst dann komplett flüssig. Das sollte aber durch ein Update behoben werden. Nach 30 Minuten Gaming erhitzt sich die Rückseite des Meizu 16 auf spürbare, aber nicht störende 38°.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Meizu 16th Speicher Geschwindigkeit 2Apps zu installieren macht auf dem Gerät wahnsinnig viel Spaß, denn auch hier ist kaum eine Wartezeit wahrnehmbar. Sobald die App heruntergeladen wurde, ist sie durch den pfeilschnellen UFS 2.1 Speicher auch umgehend installiert und einsatzbereit. Der wahlweise 64 oder 128GB große Speicher bringt es auf Lese/Schreibgeschwindigkeit von 738/202 MB/s. Auch der 6 oder 8GB große RAM Speicher ist mit 15GB/s auf Top-Niveau. Wer ein zukunftssicheres und extrem Leistungsstarkes Smartphone sucht, wird vom Meizu 16th kaum enttäuscht werden.

 

Flyme OS 7 auf dem Meizu 16th

Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 1 Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 2 Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 3 Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 4 Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 5 Meizu 16th Flyme OS 7 Android 8 6 Meizu 16th Widevine

Das aktuelle Flyme OS 7 basiert auf Android 8.1 und gehört zu den sehr stark angepassten Android UIs. Stock oder Vanilla Android, wie man es von einem Android-ONE Gerät vielleicht kennt, ist auf dem Meizu 16 nicht wahrnehmbar. Auf unserer China Version ist ein Haufen Bloatware, die man teils deinstallieren kann. Aber die ersten Tage erhält man allerlei Benachrichtigungen von chinesischen Apps und muss diese nach und nach blockieren. Auch der Google Playstore muss zunächst mit dieser einfachen Anleitung installiert werden.

Am besten man greift gleich zur Global Version des Meizu 16th. Dann erspart man sich den Ärger mit chinesischen Apps und auch LTE Band 20 ist dann mit dabei. Widevine L3 verhindert Netflix und Amazon in HD-Auflösung! Flyme OS gehört zu den Systemen ohne App-Drawer (Übersichtsseite mit allen Apps) nach IOS Vorbild. Das bedeutet alle Apps, die man installiert, landen automatisch auf dem Home-Screen. Dort kann man die Apps dann entsprechend ordnen und in Ordner strukturieren. Flyme OS ist optisch in allen Regionen stark angepasst. Optionsmenü, Schnellstartleiste und Home-Screen Icons sind aufpoliert und über die Theme App sind der individuellen Anpassung kaum Grenzen gesetzt. Ebenso wie bei MIUI gibt es ein Sicherheitscenter, in dem man neben einem Virenscanner auch die Berechtigungen der einzelnen Apps minuziös anpassen kann. Gleiches gilt für die Benachrichtigungen der einzelnen Apps, den Hintergrundverbrauch und den Datenzugriff. Auch wenn Flyme zunächst gewöhnungsbedürftig ist, findet man sich nach ein paar Stunden im System gut zurecht und kann viele sinnvolle Einstellungen vornehmen. Wie man auch in den Benchmarks des Meizu 16 sieht, ist das System vorbildlich optimiert und läuft butterweich.

Kamera

Das Dual Kamera Setup des Meizu 16th besteht aus einem 12 Megapixel Sony IMX380 Hauptsensor und einem zweiten Sony IMX350 20 Megapixel Sensor. Der Hauptsensor verfügt über einen optischen Stabilisator, was bei Videoaufnahmen von Vorteil ist und auch verwackelte Ausschussware bei Fotos komplett eliminiert. Mit der f/1.8 Linsenöffnung bietet die Hauptkamera auch Potential für Schwachlichtaufnahmen und der zweite Sensor verfügt über eine f/2.6 Linsenöffnung. Damit nicht genug, denn beim zweiten Sensor handelt es sich um eine Telefoto-Linse, wodurch verlustfreie Doppelzoom Aufnahmen möglich sind, Meizu spricht sogar von verlustfreien 3-fach Zoom Aufnahmen. Für Selfies steht ein 20 Megapixel Sensor mit f/2.0 Öffnung bereit. Natürlich erkennt die Kamera mit künstlicher Intelligenz bestimmte Szenen und passt den Kontrast und die Farbweidergabe entsprechend an. Ohne AI geht 2018 kein Flagschiff mehr aus dem Werk und beim Meizu dem 16ten ist dies natürlich auch nicht anders.

Dual Kamera Funktionen und Umsetzung

Sehr gute Ergebnisse erzielt das Meizu 16 nicht nur bei mittlerweile stinknormalen Bokeh Aufnahmen. Die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund gelingt auf Anhieb und durch den automatischen Doppelzoom sehen die Portraits deutlich besser aus als bei Dual-Kameras, die einfach nur einen zweiten Sensor zur Abtrennung von Vorder- und Hintergrund nutzen. Bei guten Lichtverhältnissen gelingen auch die Doppelzoom Aufnahmen nahezu verlustfrei und die 3x Aufnahmen sind eine echt coole Dreingabe. Denn auch hier hält sich das Rauschen stark in Grenzen und ist deutlich besser als bei normalem Digitalzoom. Bei den Dual-Kamera Funktionen kann das Meizu 16 also schonmal ordentlich punkten, aber wie sieht es bei normalen Fotos aus?

Hauptkamera des Meizu 16

Das Meizu 16 produziert an hellen Tagen scharfe, detailreiche und farblich schön natürlich abgestimmte Bilder. Etwas enttäuschend ist die Auslösezeit, denn hier vergehen gelegentlich 1-2 Sekunden bis ein Foto im Kasten ist. Bei anderen Flagships ist eine Verzögerung nicht mehr wahrnehmbar. Der Laser-Autofokus arbeitet allerdings blitzschnell, weshalb mir nicht klar ist, warum das Meizu 16 so lange zum Auslösen brauch. Bei Indoor-Aufnahmen und Low-Light kann das Meizu nicht uneingeschränkt überzeugen. Hier macht sich recht schnell ein Rauschen breit, aber die Ergebnisse bleiben dennoch auf gutem Niveau. Auch der Blitz funktioniert vergleichsweise gut und sorgt auch im Stockdunkeln noch für brauchbare Aufnahmen. Am PC sind die Low-Light Shots aber nicht auf aktuellem Flagship-Level, das sollte klar sein. Hierfür bietet Meizu einfach zu wenige Details und eine gewisse Unschärfe, die bei einem S9 Plus, Mi8 oder P20 Pro so nicht vorkommen. Bei Tageslichtaufnahmen kann die Hauptkamera aber voll überzeugen.

Videoaufnahmen

Das Meizu 16 bietet die Möglichkeit, brauchbar Videos mit Doppelzoom oder sogar 3 x Zoom aufzunehmen. Problematisch sind derzeit noch 4K Aufnahmen, da diese auf dem PC zu einem Videofehler führen. Nutzbar sind 4K Aufnahmen also derzeit nur auf dem Smartphone. Weder 1080p oder 4K Aufnahmen werden nennenswert stabilisiert. Die Aufnahmen sind bei Bewegung stark verwackelt, da hier scheinbar kein EIS zum Einsatz kommt. Die Qualität der 1080p Aufnahmen ist aber gehoben und der Fokus arbeitet schnell und genau. Die Soundqualität bei den Aufnahmen ist ausreichend aber nicht wirklich überzeugend.

Wenn es um Selfies geht, enttäuscht das Meizu 16 nicht, solange man den AI Beauty Mode aus lässt. Gesichter wirken meist natürlich, der Bokeh Selfie Mode entschärft den Hintergrund zuverlässig und die Selfies sind bei guten Lichtverhältnissen scharf und detailreich. Zusammenfassend präsentiert Meizu hier nichts Halbes und nichts Ganzes, aber man sollte selbst entscheiden, welche Funktionen einem wichtig sind. Wer einfach normale Fotos und Selfies machen will, die man auch mal auf einem größeren Bildschirm zeigen kann, macht hier nichts falsch. Die kaum stabilisierten Videos (zur Zeit ist 4K sogar gar nicht nutzbar) und die mäßige Qualität bei Low-Light sind die Schattenseiten. Dafür ist der LED-Blitz echt stark und sorgt für brauchbare Nahaufnahmen im Dunkeln. Das UI bietet einen Pro-Mode und dort kann man sogar nur auf den zweiten Kamerasensor zugreifen. Auch die Doppelzoom-Funktion kann sich sehen lassen, beim 3x Zoom merkt man dann aber deutlich die digitale Arbeit. Also für den Preis, welchem Meizu für das 16th aufruft, sind genau die Punkte, welche ein 400€ Smartphone draufhaben sollte, leider nicht erfüllt.

Konnektivität und Kommunikation

Die Global Version des Meizu 16 unterstützt alle relevanten Frequenzen für Deutschland und Europa:

  • GSM:B2/B3/B5/B8
  • WCDMA:B1/B2/B4/B5/B8
  • CDMA:BC0
  • TD-LTE:B40
  • FDD-LTE:B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B20

Unsere China Version des Meizu 16 unterstützt nur folgende:

  • GSM: B2/B3/B5/B8
  • WCDMA: B1/B2/B5/B8
  • TD-SCDMA: B34/B39
  • CDMA: BC0
  • TD-LTE: B34/B38/B39/B40/B41
  • FDD-LTE: B1/B3/B4/B5/B8

Die Gesprächsqualität ist spitzenmäßig und die Ohrmuschel nennenswert laut. Diese fungiert auch als zweiter Lautsprecher wodurch, mit den Lautsprecher auf der Unterseite Stereo Sound erzeugt wird. Rudimentärer Bass, gute Lautstärke und differenzierte klare Wiedergabe lassen die Lautsprecher des Meizu 16 überzeugen. Der Freisprecher kann gut genutzt werden, aber Nebengeräusche werden ab einer gewissen Lautstärke teilweise mit übertragen. Der Netzempfang war im Test stets stabil und auf gutem Niveau. Auch ansonsten funkt und überträgt das Meizu 16, was das Zeug hält.

Meizu 16th GPS test 1WIFI mit ac-Standard im 2,4 und 5GHz Netz mit MIMO 2 x 2 Unterstützung hört sich nicht nur gut an, auch die Übertragungsraten und Reichweite ist exzellent. Das Bluetooth 5.0 Modul verrichtet auch perfekte Arbeit. Auf NFC muss man verzichten und wird damit nicht Teil der bargeldlosen Bezahlrevolution in Deutschland. Die Navigation klappt mit GPS, GLONASS und GALILEO hervorragend. Der Fix dauert einen kurzen Moment, selbst in Gebäuden wird der Standort bestimmt und die Position im Freien auf 2-3m genau bestimmt. Für Fußgänger ist ein Kompass natürlich integriert und neben den 3 Standardsensoren (Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeits-Sensor) gibt es auch noch ein Gyroskop und Hall-Sensor (für smarte Hüllen).

Über den 3,5mm Klinkenanschluss lässt sich lautstark und je nach Köpfhöreranschluss auch qualitativ hochwertig Musik genießen.

Akkulaufzeit

Akkulaufzeit Einheit: Std

Das Meizu 16th verfügt über einen 3010mAh großen Akku, welcher mit dem mitgelieferten Ladeadapter mit Meizus mCharge geladen werden kann. Hinter dem spannenden Namen verbirgt sich vermutlich einfach QC 3.0, denn die Ladezeit ist von 0 auf 100 in einer Stunde und 30 Minuten ist in etwa der Durchschnitt. Zwischen 20 und 80% fühlt sich ein Akku am wohlsten und hier pumpt das Netzteil dann auch ordentlich Leistung. In nur 30 Minuten geht es von 30 auf 90% Akku, ein wirklich guter Wert. Da Meizu unbedingt ein dünnes Smartphone wollte, ist die Akkukapazität entsprechend begrenzt. Trotzdem reicht der 3000 mAh Akku, um durch den Tag zu kommen. Bei einer DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von 6-7 Stunden gingen nach 2 Tagen bei mir die Lichter aus. Auch der Stand-By Verbrauch ist mit 7-8% über Nacht noch nicht so gut optimiert. Ein Tag Nutzung sollte auch für Smartphone-Junkies kaum ein Problem sein. Der PC-Akkubenchmark brach leider immer bei der Hälfte ab, wenn ich es hochrechne, kommt man auf 7 Stunden und 30 Minuten.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Meizu präsentiert mit dem 16th ein ausgesprochen hochwertig und edel verarbeitetes Smartphone, wie man es nur sehr selten in den Händen hat. Die Ränder um das Display sind verschwindet gering, das Handy ist extrem dünn, angenehm leicht und verzichtet selbstsicher auf die Notch. Auch beim AMOLED Display leistet sich Meizu keine Fehler und der Snapdragon 845 sorgt insbesondere unter Flyme OS für eine Spitzenperformance.

Es sind auf der einen Seite Kleinigkeiten, die Meizu liefert, wie den Klinkenanschluss, die Stereo Speaker oder den In-Display-Fingerabdrucksensor, die dieses Smartphone ausmachen. Auf der anderen Seite sind nicht stabilisierte Videos einfach unangemessen für ein derart teures Smartphone. Die China Version des Meizu 16th gibt es bereits ab 400€, für die Global Version werden derzeit fast 500€ fällig, damit ist das Gerät im Vergleich mit einem Oneplus 6T oder Xiaomi Mi8 oder sogar einem Samsung Galaxy S9 einfach teuer. Wenn der Preis für die Global Version sich den 400€ nähert, macht man definitiv nichts falsch mit dem Kauf. Ein kleines, feines Schmuckstück mit Top Display, Top Verarbeitung und Top Leistung ist das Meizu 16th geworden. Nur bei der Kamera war man etwas nachlässig, was vor allem Videoaufnahmen und Low-Light angeht. Meizu sollte man also weiterhin auf dem Schirm haben, auch wenn die Verfügbarkeit für Global Version weiterhin eine Katastrophe ist.


Gesamtwertung
87%
Design und Verarbeitung
100 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

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52 Kommentare
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Olli
Gast
Olli (@guest_77206)
3 Jahre her

Hallo Jonas, wir haben derzeit ein meizu Note 6 und waren bislang sehr zufrieden. Leider erkennt es seit gestern die SIM Karte nicht mehr oder verliert sie nach kurzer Zeit. Kannst du das meizu 16th heute immer noch empfehlen im Vergleich zum Note 6? Vorteil wäre halt beim Wechsel das meizu Migrantions Tool, daher gerne wieder meizu
Viele Grüße

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
3 Jahre her
Antwort an  Olli

Hallo! Wir empfehlen nicht mehr, Smartphones von Meizu zu kaufen, da der Hersteller seine globale Expansion und damit auch die Updates eingestellt hat (s. hier). Alternativen findest Du in unserer Bestenliste.

Ver
Gast
Ver (@guest_72652)
3 Jahre her

Hallo,
habe mit dem Meizu 16 (global) mein erstes Meizu Gerät gekauft.
Bei der Einrichtung habe ich festgestellt, dass die Berechtigungen der vorinstallierten Apps nicht geändert werden können. Ist das bei Flyme normal oder habe ich u. U. Schadsoftware auf meinem Smartphone?

Ulli
Gast
Ulli (@guest_68693)
3 Jahre her

Moin, ich habe das Meizu 16th im Dezember 2019, nach dem ich so viel darüber gelesen und gesehen habe, gebraucht gekauft, ein schönes Teil, genial finde ich den m-Touchbutton, mich hat nur gewundert warum seit 03.19 trotz Global Rom kein Update kommt, hängt immer noch auf Android 8, Flyme 7.3.0.0G . Auf der Kartonrückseite ist ein russischer Aufkleber …… Habe dann mal ” Smartphone band 20 Test ” gegoogelt und mir die App ( Network Cell info Lite ) installiert, es wird nur Band 3 angezeigt, als Vergleich habe ich das Realme x2 Pro mit der selben Sim genommen, Band… Weiterlesen »

Phil
Gast
Phil (@guest_60677)
4 Jahre her

Hallo,
ich finde das Meizu 16th spannend, vor allem zu dem Preis. Bei Aliexpress steht , dass per Zufall entschieden wird ob es sich um eine russische oder globale Firmware handelt. Wo liegt zwischen diesen beiden der Unterschied?
Habe ich dadurch irgendwelche Einschränkungen?

“1. über Firmware & Sprache:
Offizielle Multi sprache firmware( RU oder G Nach Dem Zufall)”

“1. globale Version telefon mit offizielle globale firmware, R oder G firmware gesendet durch gelegentliches.”

Danke und frohe Ostern
Phil

Ks-gueast
Gast
Ks-gueast (@guest_63824)
3 Jahre her
Antwort an  Phil

Weißt du mittlerweile schon mehr wo genau der Unterschied zw R und G Firmware liegt?

Luis
Gast
Luis (@guest_60519)
4 Jahre her

In der AliExpress-Empfehlung wird nur der Meizu Official Store angeboten. Dieser liefert aber nicht nach Deutschland.

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