Lenovo
Lenovo ist ein chinesisches Unternehmen, das vor allem durch die Herstellung von Computern und Laptops Bekanntheit erringen konnte. Mit derzeit ungefähr 51 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr und 54.000 Mitarbeitern ist Lenovo eines der größten Unternehmen in diesem Geschäftsfeld. Das Lenovo auch viele Smartphones produziert, ist vielen erst seit der Übernahme von Motorola bewusst geworden.
Wir schauen un jetzt gemeinsam die Geschichte der Firma an und wie sie zu dem Erfolg gelangt ist, den sie heute hat. Außerdem werfen wir einen Blick auf die aktuelle Produktpalette inklusive vieler Links zu Tests auf Chinahandys.net.
Die Geschichte von Lenovo
1984 gründeten einige junge Wissenschaftler in China das Unternehmen Lenovo. Zu Beginn konzentrierte sich das Unternehmen auf den Vertrieb von Druckern und Computern der Marken IBM, HP und ACT. Die ersten eigenen Geräte des Unternehmens folgten Ende der 1980er-Jahre.
2004 war das Unternehmen in seinem Geschäftsfeld Marktführer in China. Im selben Jahr gab Lenovo dann bekannt, die PC-Sparte von IBM (primär natürlich ThinkPad) für 1,75 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Das bedeutete einen großen Umsatzsprung für das Unternehmen und einen Weltmarktanteil von nun über acht Prozent.
Im Januar 2011 fusionierte Lenovo mit NEC mit dem Ziel, den Abstand zum Marktführer im Computer-Bereich (HP) zu verringern. 2016 übernahm Lenovo dann einen Großteil von NEC, wodurch das gemeinsame Unternehmen zu 95 Prozent Lenovo gehörte.
Mitte 2011 wurde dann bekannt, dass Lenovo die PC-Sparte von Aldi (Medion) für über 600 Millionen Euro kaufen würde. Anfang 2014 kaufte Lenovo Motorola von Google ab und wurde damit zu einem der größten Smartphone-Hersteller der Welt.
Im Januar 2017 gab Lenovo eine Partnerschaft mit dem PC-Hersteller Fujitsu an. Das Ziel des Joint Ventures waren Entwicklung und und Herstellung von Computern für Endverbraucher.
Heute ist Lenovo der weltweit größte Hersteller von Computern. Mit 51 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2018 ist der Umsatz fast doppelt so hoch wie der von Xiaomi im selben Zeitraum.
Laptops und Computer von Lenovo
Das Kerngeschäft von Lenovo ist immer noch die Herstellung und der Verkauf von Computern. Hierbei bietet das Unternehmen verschiedene Linien von Laptops, Workstations und Desktops an. Auch Monitore und Tablets gehören zum Katalog dazu.
Ohne zu sehr auf die Details einzugehen – die Produktpalette des Hersteller ist schier riesig – hier ein kurzer Überblick über die bekanntesten Reihen:
- Think: Hierzu gehören unter anderem ThinkPad und ThinkStation. Diese Marken wurden direkt von IBM übernommen und richten sich an Business-Kunden und anspruchsvolle Privatanwender.
- Ideapad: Diese Modelle sind günstiger als die aus der Think-Reihe und haben häufig einen besonderen “Twist”, der sie von Konkurrenzprodukten abheben soll.
- Yoga: Die Yoga-Modelle sind sogenannte 2-in-1-Geräte, die sich häufig sowohl als Tablet mit einem Touchscreen als auch als herkömmliches Notebook verwenden lassen.
- Legion: Legion ist die Gaming-Sparte von Lenovo, unter der besonders leistungsstarke Laptops und Computer verkauft werden, die mit einem “Gaming-Design” versehen worden sind.
Smart Devices von Lenovo
Lenovo ist auch im Bereich des Smart Home tätig. Aktuell in den Schlagzeilen waren zum Beispiel das Smart Display und die Smart Clock des Herstellers, die beide mit dem Google Assistant funktionieren. Auch Produkte mit Alexa-Einbindung sind verfügbar.
Ebenfalls aufsehenerregend war das Virtual Reality Set Star Wars: Jedi Challenges. Dabei handelt es sich um ein VR-Lichtschwert-Spiel im Star Wars Universum.
Insgesamt befindet sich Lenovo in diesem Geschäftsbereich aber noch in den Startlöchern. Bei der Geschwindigkeit, mit der das Unternehmen aktuell neue Produkte vorstellt, sollte sich das aber sehr bald ändern.
Smartphones von Lenovo / Motorola
Bei der Übernahme von Motorola hat sich Lenovo für eine Zwei-Marken-Strategie entschieden. In den westlichen Märkten wurde der prestigeträchtige Name Motorola behalten, während in den östlichen Märkten Smartphones unter dem Label Lenovo veröffentlicht werden.
Hierbei unterscheiden sich die Smartphones in den verschiedenen Märkten teils deutlich. Außerdem werden unter dem Motorola-Label nur sehr wenige Modelle veröffentlicht, während es einen ziemlich großen Haufen an Lenovo-Handys gibt.
Die Motorola-Handys im Überblick
Unter dem Label Motorola gibt es derzeit drei Reihen: Motorola One, Moto G und Moto Z. Motorola One ist hierbei eine neue Reihe, die wohl in der unteren Mittelklasse einzuordnen ist. Die Moto Z Reihe kommt mit typischer Mittelklasse-Hardware und die Moto G Handys mit Einsteigerklasse-Hardware.
Die neuen Modelle ersetzen hier immer die älteren. Aktuell sind das Moto Z3 und das Moto G6. Das Motorola One und Motorola One Vision ist die aktuellste Produktfamilie mit einem sehr modernen Design.
Die Modelle unter der Marke Lenovo
Besonders interessant sind die Reihen Lenovo Z und Lenovo S. Auch einige Gadgets werden von Lenovo nur im asiatischen Raum vertrieben, zum Beispiel die Lenovo Watch.
Das Lenovo Z6 Pro ist ein High-End-Gerät mit Snapdragon 855, das im Test zu großen Teilen überzeugen konnte. Das Lenovo Z6 hat einen ebenfalls super schnellen Snapdragon 730 als Herzstück und ist in der oberen Mittelklasse einzuordnen. Das Lenovo Z6 Lite (bzw. Lenovo Z6 Youth Edition) kommt mit dem Snapdragon 710 und ist auch ein gehobenes Mittelklasse-Gerät, das mit einem sehr geringen Preis punkten kann.
Die S-Reihe ist sehr ähnlich aufgebaut. Das Lenovo S5 kommt mit einem Snapdragon 625 Prozessor und ist in der unteren Mittelklasse einzuordnen. Das Lenovo S5 Pro hat einen Snapdragon 636 und ist ein typisches Mittelklasse-Gerät.
Lenovo: Qualität und Langlebigkeit
Die Motorola-Smartphones von Lenovo kommen allesamt mit Android One – also purem Android mit Updates direkt von Google garantiert für mindestens zwei Jahre. Das gibt eine gewisse Sicherheit, dafür sind die Motorola-Phones auch teurer als die unter dem Label Lenovo. Die Smartphones unter der Lenovo Marke sind in Asien nicht gerade bekannt für guten Update Support.
Die Lenovo-Handys sind häufig ziemliche Preis-Kracher und können mit Blick auf die Ausstattung häufig sogar Xiaomi unterbieten. Allerdings ist im Vergleich zu Xiaomi das Gesamtpaket häufig auf einem etwas niedrigeren Level. So ist das System nicht immer vollständig übersetzt, das in Deutschland immer noch wichtige LTE-Band 20 fehlt häufig und insgesamt sind die Handys (dem Preis entsprechend) häufig etwas unausgereifter als die von der Konkurrenz.
Insgesamt – ob nun bei Lenovo oder Motorola – kauft man definitiv keinen Billig-Kram. Bisher war jedes der Geräte, das wir getestet haben, mindestens gut und teilweise auch sehr gut. Die Gefahr, Schrott zu kaufen, hat man bei dem Hersteller also nicht.
Eine Notiz vom Autor am Rande: Ich habe lange mit Laptops von Lenovo und früher von IBM gearbeitet und kann die neueren ThinkPad-Modelle nur eingeschränkt empfehlen, da sie nicht wirklich an die Qualität der älteren Modelle herankommen.