ZTE Axon 40 Ultra Test

Getestet von Joscha am
Updatezeitraum: MyOS12.0.13_A2023PG_GL
Bewertung: 88%
Vorteile
  • Full-Screen Display ohne Notch
  • ausgezeichnete Kameraqualität (Haupt, UWW, Zoom)
  • 35mm Festbrennweite für Personenfotografie
  • astreine Verarbeitung
  • gute Performance
  • starke Akkulaufzeit
Nachteile
  • kein Wireless-Charging
  • keine IP-Zertifizierung
  • Selfie-Kamera unbrauchbar
  • Hitzeprobleme unter Volllast
Springe zu:
CPUSnapdragon 8 Gen 1 - 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz
RAM8 GB RAM, 12 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 730 - 800MHz
Display 2480 x 1116, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemMyOS - Android 12
Akkukapazität5000 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera64 MP + 64MP (dual) + 64MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 28, 38, 41, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht204 g
Maße163 x 73,5 x 8,9 mm
Antutu950466
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am27.06.2022

Wer denkt, dass Flagship Smartphones 2022 nahezu gleich und austauschbar sind, den belehrt ZTE eines Besseren. Das ZTE Axon 40 Ultra bietet einige Besonderheiten, die das Smartphone in unserem Test von der breiten Masse abheben:

  • Die Hauptkamera hat eine 35 Millimeter Brennweite, was Personenfotografien ein natürliches Bokeh verleiht.
  • Die Selfie-Kamera befindet sich unter dem Display.
  • Auf der Rückseite gibt es gleich drei 64 Megapixel Sensoren.

zte axon 40 ultra display 1 1

Dazu gibt es die Standardkost der Premium-Klasse mit ein paar Besonderheiten und kleinen Einsparungen. In diesem Test findet Ihr die Stärken und Schwächen des ZTE Axon 40 Ultra heraus und könnt anschließend beurteilen, ob das Smartphone die richtige Wahl für Euch ist.

Design und Verarbeitung

zte axon 40 ultra 5

Bereits optisch hebt sich das ZTE Axon 40 Ultra von der Konkurrenz sichtbar ab. Ästhetisches Highlight ist natürlich, dass die Frontkamera unter dem Display versteckt ist. Mit viel Mühe ist es zwar möglich, die Linse zu sehen. Allerdings ist sie in der alltäglichen Nutzung schlichtweg nicht sichtbar. Das Full-Screen Erlebnis, nach dem sich viele Nutzer heutzutage sehen, ist perfekt. Wunderbar ergänzt wird dies durch das seitlich sehr stark abgerundete Curved-Display. Einen Markennamen wie “Corning Gorilla” nennt ZTE weder für das Glas auf der Rück- noch auf der Vorderseite, allerdings hat das Handy die Testphase ohne größere Kratzer überstanden. Wer das Smartphone aber mit einem Schutzglas verwenden möchte, wird aufgrund der starken Krümmung wahrscheinlich Probleme haben – Insbesondere wenn auch eine Hülle benutzt wird. Eine bessere Wahl sind hier Displayschutzfolien. Nach dem Test einiger Modelle können wir diese Folie von atFolix (hier auf Amazon.de) empfehlen. Fehleingaben an den Rändern sind in der Testphase nicht vorgekommen.

Das Display geht fließend in den Metallrahmen über. Auf der rechten Seite befindet sich der Powerbutton und die Lautstärke-Wippe. Die linke Seite ist komplett clean. Auf der Unterseite befindet sich der Dual-SIM Slot, ein USB 3.0 Anschluss und ein Lautsprecher. Auf der Oberseite liegt ein zweiter Lautsprecherausgang und ein schwarzer Punkt, der wie ein IR-Sender aussieht. Allerdings im System gibt es auch keine IR-Fernbedienung. Das Element ist wohl nur zur Zierde angebracht. Eine IP-Zertifizierung gibt es ebenfalls nicht, was in dieser Preisklasse kritisiert werden darf.

Das ZTE Axon 40 Ultra hat Abmessungen von 163 x 73,5 x 8,9 Millimeter. Das Gewicht liegt mit 204 Gramm im normalen Bereich aktueller Flagships. Die Glasrückseite hat eine samtige Textur und fühlt sich eher nach Stein als nach Glas an. Das Smartphone vermittelt definitiv ein sehr hochwertiges Gefühl. Zudem ist es vollkommen resistent gegen Fingerabdrücke. Rutschig ist das ZTE Axon 40 Ultra allerdings trotzdem. Zur Entsperrung kann man auf einen Fingerabdruck-Sensor unter dem Display und Face-Unlock zurückgreifen. Beides funktioniert im Test gut. Der Fingerabdruck-Scanner ist allerdings nicht ganz so schnell, wie bei manchen Konkurrenten.

Das Kamera-Modul ragt etwa 2 Millimeter aus der Rückseite heraus. Dieses ist aus Metall gefertigt und beherbergt neben dem LED-Blitz die drei 64 Megapixel Sensoren, die jeweils mit einem Schutzring versehen sind. Auf flachen Unterlagen wackelt das ZTE Axon 40 Ultra selbstverständlich.

Im Lieferumfang des ZTE Axon 40 Ultra befindet sich ein 65 Watt Ladeadapter, eine Schutzhülle aus Silikon, eine SIM-Nadel, ein USB-C-Adapter für Kopfhörer und der übliche Papierkram. Soweit ist also alles Nötige dabei.

Display des ZTE Axon 40 Ultra

zte axon 40 ultra display 4 1

Eines der Highlights des ZTE Axon 40 Ultra ist das Display. Nicht etwa, weil es eine besonders hohe Auflösung oder Bildwiederholungsfrequenz hat, sondern weil die Front komplett vom Display eingenommen wird. Apps, Bilder und Videos kommen ohne die Unterbrechung durch eine Notch einfach etwas besser zur Geltung.

Die Helligkeit des 6,8 Zoll großen Displays erreicht im manuellen Modus 850 Lux und im Automatik-Modus 1100 Lux. Das genügt, um das Smartphone auch im Freien problemlos zu verwenden. Einen Bestwert stellt das ZTE Axon 40 Ultra hier aber nicht auf:

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Farbeinstellung des Displays ist im Standard recht kühl. Wer auf die AMOLED-typisch knalligen Farben steht, kann in den Einstellungen auf den Modus “Bunt” wechseln. Die Einstellung “soft” bringt tendenziell die natürlichsten Farben. Alternativ lässt sich die Farbtemperatur auch stufenlos den eigenen Vorlieben anpassen.

 

An weiteren Einstellungsmöglichkeiten gibt es natürlich einen Dark-Mode, einen Lesemodus und ein Always-On-Display. Das AOD kann immer angezeigt werden, nur bei Berührung des Gerätes angezeigt werden oder zu benutzerdefinierten Zeiten angezeigt werden. Ansonsten können verschiedene Styles festgelegt werden. Es kann allerdings nicht ausgewählt werden, welche Apps mit Icons auf dem AOD angezeigt werden. Ein DC-Dimming Modus für empfindliche Personen ist leider nicht vorhanden.

Die Bildwiederholungsfrequenz des ZTE Axon 40 Ultra liegt bei schnellen 120 Hertz. In den Einstellungen kann man die Anzeige auf 120Hz, 60Hz oder automatisch einstellen, wobei letztere Einstellung die Frequenz an die App anpasst. Die Anpassung findet immer zwischen 60 und 120Hz statt. Zwischenschritte oder niedrigere Hertz-Zahlen sind hingegen nicht möglich, da es sich hier nicht um ein LTPO-Display handelt. Wie sich das auf die Akkulaufzeit des Smartphones auswirkt, erörtern wir am Ende dieses Berichts. In unserem Test passt das ZTE Axon 40 Ultra die Bildwiederholung ansonsten gut an die Inhalte an. Lediglich die Chrome-Browser App wird nur mit 60Hz dargestellt, obwohl sie offensichtlich von 120Hz profitieren würde.

Leistung

Unter der Haube des ZTE Axon 40 Ultra werkelt der aktuell schnellste Android Prozessor Snapdragon 8 Gen 1. Der Octa-Core Prozessor vereint einen Cortex X2 Kern mit bis zu 3 GHz, drei Cortex A710 Kernen mit bis zu 2,5 GHz und vier Cortex A550 Kernen mit bis zu 1,8 GHz. Dem SD 8 Gen 1 stehen in der Global Version entweder 12GB RAM und 256GB Speicher oder 8GB RAM und 128GB Speicher zur Seite. Bei den Speichermodulen handelt es sich um neuste UFS 3.1 und LPDDR5 Chips. Der interne Speicher erreicht im Test ausgezeichnete Geschwindigkeiten von 1,6GB/s im Lesen und 1GB/s im Schreiben. Der RAM ist mit 6,8GB/s allerdings deutlich zu langsam für ein Flagship.

Die Performance im System ist allerdings ausgezeichnet. Merkbare Wartezeiten beim Öffnen von Apps sind eine Seltenheit und generell ist man stets flott mit dem Smartphone unterwegs. Hier haben wir absolut nichts an dem ZTE Axon 40 Ultra auszusetzen. In den Benchmarks erreicht das Smartphone typische Ergebnisse für ein Snapdragon 8 Gen 1 Flagship.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife)

Der Snapdragon 8 Gen 1 ist allerdings auch als Hitzkopf bekannt. Die Temperaturentwicklung unter Vollast ist beim ZTE Axon 40 Ultra ebenfalls bedenklich. Das ZTE erwärmt sich auf 51°C an der heißesten Stelle und 42°C am Rahmen. Es fühlt sich dann auch nicht mehr gut an, das Gerät während der Nutzung in der Hand zu halten. Die Grafikleistung bricht dabei um etwa 40% ein. Bei der CPU-Performance ist das ZTE Axon 40 Ultra hingegen sehr konstant und zeigt keine signifikanten Leistungseinbrüche. Insgesamt schlägt sich das ZTE Axon 40 Ultra in diesem Punkt wie die meisten Konkurrenten auch und hinterlässt im Test eher gemischte Gefühle. Beim Gaming oder sonstigen anspruchsvollen Aktivitäten bringt man das Smartphone allerdings nicht an seine Leistungsgrenzen, insofern reden wir auch (zum aktuellen Zeitpunkt) um ein eher theoretisches Problem.

System

ZTE setzt bei dem Axon 40 Ultra auf die hauseigene MyOS Android-Oberfläche mit Android 12 Basis. Der Sicherheitspatch ist zum Testzeitpunkt aktuell und es wurden auch zwei Updates in der Testphase installiert. Generell gibt ZTE aber kein Update-Versprechen. Wir gehen davon aus, dass das Axon 40 Ultra mit etwa zwei neuen Android-Versionen versorgt werden wird. Den besten Update-Support der großen Hersteller bietet ZTE erfahrungsgemäß nicht. Wenn einem das wichtig ist, sollte man das vor dem Kauf bedenken.

Vonseiten der Optik und Funktionalität ist das System ausgereift und vielseitig. Es gibt viele Einstellungen zu entdecken. Teilweise ist die Übersetzung ins Deutsche aber nicht ganz einwandfrei, jedoch letztendlich noch verständlich. Für den Homescreen kann man einige Einstellungen treffen: Icon-Design, Schriftart, Raster der Homescreen-Apps und Farben der Bedienelemente können festgelegt werden. Auch hat man die Auswahl zwischen App-Drawer oder allen Apps auf dem Homescreen sowie Navigation per On-Screen-Buttons oder Wischgesten. Auch steht eine Multi-User-Funktion und eine ausgeklügelte Verwaltung der App Rechte und Benachrichtigungen zur Verfügung. Bloatware ist ab Werk nicht vorinstalliert. Zudem gibt es ein paar Schnelleinstellungen und eine Gestensteuerung mit nützlichen Funktionen.

Kamera des ZTE Axon 40 Ultra

Das ZTE Axon 40 Ultra hat ein spannendes Kamera-Setup an Board. Auf der Rückseite gibt es gleich drei 64 Megapixel Sensoren, von denen zwei durch einen optischen Bildstabilisator (OIS) unterstützt werden. Eine Besonderheit betrifft dabei insbesondere die Hauptkamera. Statt einer gewöhnlichen 26 Millimeter Brennweite, kommt hier eine 35mm Brennweite zum Einsatz. Was das bedeutet und wie sich das ZTE Axon 40 Ultra im Kamera-Test schlägt, erfahrt Ihr nach einem kurzen Blick auf die Specs:

  • Hauptkamera: 64 MP, Sony IMX787, f/1.6, 35mm, 1/1.7″, PDAF, Laser AF, OIS
  • Zoom: 64 MP, f/3.5, 91mm, 1/2″, PDAF, OIS, 3.5x optical zoom (vs. 26mm)
  • Ultraweitwinkel: 64 MP, Sony IMX787, f/2.4, 16mm, 1/1.7″, PDAF
  • Selfie: 16 MP, f/2.0, 26mm, 1/2.8″, 1.22µm – unter dem Display

Hauptkamera

Wer mit dem Kauf des ZTE Axon 40 Ultra liebäugelt und gerne die Kamera des Smartphones benutzt, sollte sich vorher im Klaren sein, dass die 35 Millimeter Brennweite ein paar Auswirkungen auf die Praxis hat. Der erste und offensichtliche Unterschied ist, dass man “näher” am Objekt dran ist. Für Ganzkörper-Personenfotos braucht man also ein oder zwei Schritte mehr Abstand als mit einer normalen 23 Millimeter Brennweite. Ein Vor- oder Nachteil gegenüber gewöhnlichen Weitwinkel-Kameras ist das nicht – es ist einfach anders.

Damit einhergehend ergeben sich aber auch ein paar sehr relevante Auswirkungen auf die Praxis, denn mehr Brennweite, vom gleichen Standort fotografiert, reduziert die Schärfeebene im Bild. Und dieser Effekt ist wirklich etwas, für das ich das ZTE Axon 40 Ultra liebe. Schauen wir uns diese beiden Bilder zur Veranschaulichung an:

Links seht Ihr das Oppo Find X3 mit einer normalen 26mm Brennweite und rechts das ZTE Axon 40 Ultra mit seinen 35mm. Das Bild wurde aus gleicher Entfernung aufgenommen, etwa 50cm vor der Person. Der entscheidende Punkt hier ist folgender: Das ZTE Axon 40 Ultra produziert bei Aufnahmen aus der Nähe ein viel ausgeprägteres, natürliches Bokeh als normale Handykameras. Dies gibt dem Bild mehr Tiefe und Ausdruckskraft. So ist es möglich, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Im folgenden Foto interessiert den Betrachter das Baby und die Seifenblasen, nicht aber die Kaffeetasse, der Stuhl oder die Milchpackung im Hintergrund. Mit einer normalen 26mm Smartphone-Kamera wären diese Details wegen der hohen Tiefenschärfe deutlich stärker hervorgehoben, was dem Bild seine Wirkung rauben würde.

Natürlich bieten heutzutage alle Handykameras auch einen Portrait-Modus, der diesen Effekt künstlich über die Software erzeugt, ABER: Es ist einfach nicht das Gleiche wie ein echter Bokeh-Effekt. Deshalb sage ich schonmal vor der Detailanalyse der Kameraqualität: Das ZTE Axon 40 Ultra ist das geilste Smartphone für Porträt-Fotos, das ich jemals in der Hand halten durfte.

… und mit diesen Worten starten wir jetzt in den Rest des Kamera-Tests.

Tageslicht

Aufnahmen bei Tageslicht haben eine sehr natürliche Farbdarstellung und eine gute Menge an Details. Das kann für über alle drei Kameras gesagt werden. Lobenswert ist auch, dass die Farbwiedergabe der verschiedenen Linsen konsistent ist.

Auffällig ist, dass ZTE weder bei AI-Modus noch mit Standard-Einstellungen die knalligen Farben liefert, wie man es etwa von Apple oder Samsung kennt. ZTE folgt hier eher dem Vorbild von Huawei und Xiaomi. Die Dynamik in den Aufnahmen ist durchschnittlich. Dunkle Bildstellen werden auch bei viel Licht noch recht detailliert wiedergeben, allerdings erreicht das Smartphone dabei keinen besonders hohen Kontrast. Eine gute Bildschärfe ist auch mit 35 Millimeter immer gegeben, zudem profitieren Personenaufnahmen von dem eben beschriebenen Aspekten. Auffällig ist auch, wie gut sich das ZTE Axon 40 Ultra bei Innenaufnahmen mit relativ wenig Licht schlägt. Auch hier gelingen Shots mit natürlichen Farben, gutem Kontrast und wenig Bildrauschen.

Nachtaufnahmen

Die Nachtaufnahmen des ZTE Axon 40 Ultra sind durchschnittlich für ein Flagship-Smartphone. Die Menge an Details ist definitiv vorzeigbar und mit dem Nachtmodus kommt auch eine gute Dynamik in die Aufnahmen. Zudem ist es möglich, in Situationen mit sehr wenig Licht noch brauchbare Fotos zu schießen. Ein Problem hat das ZTE Axon 40 Ultra dafür mit Kunstlicht: Dieses führt dazu, dass die Aufnahmen teilweise einen Gelbstich bekommen.

Ultraweitwinkel

Die Ultraweitwinkel mit 64 Megapixel hat den gleichen Sensor wie die Hauptkamera. Das Sichtfeld der Kamera liegt bei 115° und ist damit etwas niedriger als bei den meisten UWW-Kameras heutzutage. Dies hat natürlich den Effekt, dass man “weniger auf das Bild drauf bekommt”, dafür ist aber der Fischaugeneffekt auch weniger stark ausgeprägt. Vermutlich wollte ZTE so dafür sorgen, dass die UWW-Kamera als natürliche Alternative zur Hauptkamera dienen sollte, die in Alltagssituationen manchmal zu viel Zoom hat.

Die Bildqualität der Aufnahmen ist jedenfalls sehr ansprechend. Man bekommt satte Farben und eine ausreichende Menge an Details, um die Bilder auch auf einem großen PC-Bildschirm noch gut anschauen zu können. Zudem gibt es kaum Verzerrung und Unschärfe am Rand, wohl auch weil der Bildausschnitt eher klein ist. Insgesamt eignet sich die UWW-Kamera des ZTE Axon 40 Ultra für wunderbare Tageslichtaufnahmen.

Zoom

Die Zoom-Kamera besitzt ebenfalls einen hochauflösenden 64 Megapixel Sensor, auch wenn ZTE hier nicht den Hersteller verrät. Im Vergleich mit einer normalen 26 Millimeter Brennweite bekommt man hier einen optischen Zoom von 3.5x. Die Qualität der Fotos ist wirklich beachtlich. Auch hier lässt sich eine konsistente Farbdarstellung im Vergleich zur Haupt- und UWW-Kamera feststellen. Die Farbdarstellung ist natürlich und die Dynamik in den Aufnahmen ist gut. Lediglich manchmal kommt es vor, dass die Bilder etwas unterbelichtet sind. Ausgezeichnet ist in jedem Fall die Menge an Details in den Aufnahmen, die auch problemlos eine 10-fache Vergrößerung mit brauchbarer Qualität zulassen.

Potraits

Wenn die natürliche Tiefenschärfe der Hauptkamera noch zu hoch ist, kann man auf den Portrait-Modus zurückgreifen. ZTE nennt diesen Modus “Hochformat”, wohl weil Portraits im Querformat am besten ohne den Software-Effekt erzeugt werden sollten. Wie dem auch sei… Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Insbesondere die natürliche Farbdarstellung gefällt uns an den Aufnahmen ausgezeichnet. Auch die Schärfe ist super. Lediglich die Auslösezeit könnte etwas geringer sein. Andere Flagship-Smartphones sind hier etwas flotter unterwegs.

Selfie

Über die Selfie-Kamera müssen wir nicht viele Worte verlieren: Jedes 100€-Smartphone schneidet in dieser Disziplin besser ab, als das ZTE Axon 40 Ultra. Dies ist aktuell einfach der Preis, den man für eine Under-Display-Cam bezahlen muss.

Videos

Auch bei Videos schneidet das ZTE Axon 40 Ultra gut ab. Die Aufnahmen über alle Kameras haben eine ausgezeichnete Qualität. Zudem kann jede der Kameras in 4K mit 60FPS Videos aufzeichnen, was definitiv nicht der Standard ist. Beachten sollte man in jedem Fall, dass bereits die Hauptkamera einen sehr starken Zoom hat, zumal der Bildbereich durch die elektronische Stabilisierung nochmals verkleinert wird. Angesichts dieser Tatsache finden wir es sehr schade, dass ZTE schlichtweg keinen fließenden Linsen-Wechsel während der Aufnahme erlaubt. Dies hätte das ZTE Axon 40 Ultra deutlich vielseitiger beim Aufnehmen von Videos gemacht.

Zwischenfazit Kamera

Das ZTE Axon 40 Ultra bietet gleich drei Kameras, die allesamt gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Zudem ist die Hauptkamera mit 35 Millimeter Festbrennweite eine echte Wunderwaffe bei Portrait-Fotografie. Etwas schade ist lediglich, dass die Selfie-Kamera überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Ansonsten bekommt man ein ausgezeichnetes Smartphone zum Aufnehmen von Fotos und Videos und eines der besten Smartphones überhaupt für Personenfotografie. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Kamera des ZTE Axon 40 Ultra. Dass es ZTE wirklich mit den ganz großen aufnehmen kann, zeigt der Hersteller auch in unserem Kamera-Vergleich mit dem iPhone 13 Pro Max.

Konnektivität

ZTE Axon 40 Ultra SIMSlot

Das ZTE Axon 40 Ultra ist ein Dual-SIM Smartphone und bietet Platz für zwei Nano-SIMs. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Folgende Netzfrequenzen werden unterstützt:

  • 5G: n78/1/3/5/7/28/38/40/41
  • 4G: B1/3/5/7/8/20/28/38/40/41
  • UMTS: B1/2/5/8
  • GSM: B2/3/5/8

Die Auswahl an LTE Bändern ist relativ beschränkt, zumindest wenn man das ZTE mit anderen High-End Smartphones vergleicht. Für den Einsatz in Europa sind allerdings alle wichtigen 4G und 5G Bänder vorhanden. Die Empfangsstärke war im Test durchschnittlich und es konnte auch das 5G Netz von o2 ohne Probleme genutzt werden. Beim Telefonieren bekommt man eine angemessene Qualität geboten und kann auch die Freisprechfunktion ohne Einschränkungen nutzen. VoLTE und VoWifi sind ebenfalls mit dabei. Die SAR Werte liegen bei 0,921 W/kg (Kopf) und 1,556 W/kg (Körper). 

Zur Wiedergabe von Sounds gibt es Stereo-Speaker auf der Ober- und Unterseite. Der Sound ist laut, hat allerdings wenig Tiefen. Zum Anschauen von Videos ist die Qualität locker ausreichend, für ein High-End Smartphone sind die Speaker aber nur durchschnittlich.

Die Standortbestimmung erfolgt per GPS, A-GPS, Beidou, Galileo und Glonass in wenigen Sekunden auf 3 Meter genau. Hierbei kommt auch Dual-GPS bei Beidou und Galileo zum Einsatz. An Sensoren bekommt man neben den Standards für Helligkeit, Näherung und Beschleunigung noch einen E-Kompass und ein Gyroskop. Natürlich ist auch ein NFC-Chip vorhanden und kann für Google Pay genutzt werden. Weiterhin hat ZTE auch die Google-Apps vorinstalliert. Den SafetyNet Test besteht das Smartphone ebenfalls und auch eine Widevine L1 Zertifizierung für Netflix, Amazon Prime und Co. in HD-Auflösung ist vorhanden. Für die drahtlose Verbindung steht WiFi 6 und Bluetooth 5.2 zur Verfügung. Beides funktioniert im Test problemlos. Bei Bluetooth konnten wir hierbei die Codecs LDAC und aptX bestätigen.

Akkulaufzeit des ZTE Axon 40 Ultra

Das ZTE Axon 40 Ultra hat einen 5000mAh Akku. Für ein Smartphone dieser Größe ist die Kapazität durchschnittlich. Erfreulicherweise zeigt sich das MyOS-System als energiesparend. In der Regel konnte das Smartphone zwei volle Tage mit rund 5-6 Stunden aktiver Nutzungszeit verwendet werden. Auch Heavy-User sollten so auf jeden Fall auf einen vollen Tag Laufzeit kommen. Im PC-Mark Akkutest erreicht das Smartphone ein hervorragendes Ergebnis von 14 Stunden mit 120Hz und 16 Stunden mit 60Hz. Es zeigt sich hier auch, dass das ZTE Axon 40 Ultra eine bessere Laufzeit an den Tag legt als einige Smartphones mit LTPO-Display. Daumen hoch dafür!

Akkulaufzeit Einheit: Std

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Aufgeladen wird das ZTE Axon 40 Ultra mit einem 65 Watt Ladeadapter. Nach 30 Minuten hat man 90% im Akku und nach 42 Minuten ist das Smartphone vollständig geladen. Ein großer Vorteil gegenüber vielen Herstellern (Xiaomi, Huawei, Oppo, Realme, OnePlus) ist, dass ZTE für die Schnellladetechnik auf PowerDelivery mit PPS zurückgreift. Der Powerdelivery-Standard ist weitverbreitet und wird etwa von jedem USB-C Laptop-Netzteil unterstützt. Mit PD Ladegeräten ohne PPS kommt man so auf eine Ladegeschwindigkeit von etwas weniger als 30 Watt und mit PD-Ladegeräten mit PPS auf die volle Ladegeschwindigkeit. Das ZTE Axon 40 Ultra kann unterwegs also auch mit dem Laptop-Netzteil schnell aufgeladen werden, wohingegen die meisten Konkurrenten hier nur 12 bis 18 Watt ziehen.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Das ZTE Axon 40 Ultra ist ein konkurrenzfähiges und innovatives Smartphone, das uns im Test viel Freunde bereitet hat. Hervorzuheben gegenüber der Konkurrenz ist natürlich das Notch-freie Display und die Hauptkamera mit 35 Millimeter Festbrennweite. Beides hat seinen Reiz: Bei der Nutzung des Smartphones hat man ein perfektes Full-Screen Erlebnis und Personenfotografien gelingen so gut wie auf kaum einem anderen Handy. Die Selfie-Kamera unter dem Display sorgt aber auch dafür, dass das ZTE Axon 40 Ultra für Selfie-Fans keine Wahl ist, denn die Qualität der Aufnahmen ist einfach grauenhaft. Dafür kann das Smartphone bei der Ultraweitwinkel- und Zoomkamera mit einer Top-Qualität überzeugen, die sich mit den besten der besten auf dem Handymarkt messen kann.

Darüber bietet das Smartphone viele kleine und große Dinge, für das man es lieben kann. Die Systemperformance des Snapdragon 8 Gen 1 mit MyOS ist großartig. Zudem ist die Akkulaufzeit gut und das ZTE Axon 40 Ultra versteht sich im Gegensatz zu seiner Konkurrenz mit sehr vielen Schnelllade-Adaptern. Das Design des Smartphones können wir ebenfalls als gelungen bezeichnen. Kritikpunkte an dem Smartphone betreffen eher Kleinigkeiten: Es gibt kein Wireless-Charging und keine IP-Zertifizierung, bei Videoaufnahmen kann man nicht fließend zwischen den Kamera-Sensoren wechseln und unter Volllast überhitzt das Smartphone, wie die meisten Snapdragon 8 Gen 1 Phones.

Insgesamt ist das ZTE Axon 40 Ultra ein sehr besonderes Smartphone. Wer seine Vorzüge zu schätzen weiß, macht mit einem Kauf nichts verkehrt. Wir können eine Empfehlung aussprechen.


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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Thomas
Gast
Thomas (@guest_91697)
1 Jahr her

Evtl. eine etwas ungewöhnliche Frage, aber vielleicht habe ich ja Glück: funktioniert der Modus zur Langzeitbelichtung mit allen drei Kameras und wie groß sind die resultierenden Bilder? Bei meinem xiaomi kann ich die Funktion z. B. nur mit der Hauptkamera verwenden, das ist etwas nervig…

Alex
Gast
Alex (@guest_90141)
1 Jahr her

Hallo, wenn ich mit meinem Axon 40 Ultra Video-Aufnahme in 4K 30/60 fps mache und eine seitliche Bewegung, dann bekomme ich stotternde Bilder(dropouts), in dem Testvideo sehe ich das nicht, ist das Video bearbeitet, mit welcher Software? Fehlerfrei Video-Aufnahme geht bei mir nucr mit 4K 120 fps

Alex
Gast
Alex (@guest_90219)
1 Jahr her
Antwort an  Joscha

Hi, also was ich festgestellt habe, das Zittern kommt, wenn neu fokussiert wird oder sich die Lichtverhältnisse ändern und die Blende sich neu einstellt. Zusätzlich ist es von Verwendung des Codecs abhängig, bei H264 kommt es seltener zum Zittern. Im Profi-Mode kann man Fokus und Blende festsetzten, dann geht es besser, auch bei 120fps bleibt die Blende stabil, was zu besseren Aufnahmen führt. In der aktuellen Software-Version wird Video mit Einstellung 4K 60fps mit 50 FPS aufgenommen. Außerdem möchte ich noch Mal mitteilen, dass die Frontkamera bessere Fotos machen kann, zumindest bei guten Lichtverhältnissen, mit AKP Open Camera ausprobiert. Die… Weiterlesen »

Tom
Gast
Tom (@guest_89477)
1 Jahr her

Ich rate jedem von ZTE ab – die Handys sind zwar an für sich gut bis sehr gut. Aber der Sofware Support ist eine Katastrophe. z.B. Axon 10 pro (600€) angeblich zwei Major Updates. Reals: 08.05.2019 mit Android 9 raus – lief ganz gut Und am  2020-06-30 kam Andriod 10 Update auf 10 kam – war auch noch in Ordnung Dann kaum Patches mehr etc. Im Dezember 2021 gab es nach über 6 Monaten ein Security Patche und dann kam Android 11. Und das war eine totale Katastrophe Update löscht nach ZTE wahrscheinlich alle Daten Es gibt dutzende Bugs, zufällige Neustarts… Weiterlesen »

Manuela
Gast
Manuela (@guest_89437)
1 Jahr her

Hallo und guten Tag, ich bin nun stolzer Besitzer eines ZTE Axon 40 Ultra. habe die größere Version bestellt und bin eigentlich zufrieden. Warum hat aber die vorinstallierte Displayfolie ein Loch ber der Underdisplaykamera? Dadurch fällt es doch etwas auf. Aber was ich noch nicht hinbekommen habe, ist dei Einstellung der Benachrichtigungstöne. Entweder alle mit Ton oder keiner. Man kann nicht differenzieren. Oder hab ich was übersehen?

spot85k
Gast
spot85k (@guest_89324)
1 Jahr her

Hallo,
ist es möglich, beim Axon 40 Ultra Portraits sowohl mit dem Hauptsensor UND auch mit dem Periskop-Telesensor zu machen? Und dann bei beiden Kameras das gewünschte Bokeh auszuwählen?

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