OnePlus Nord Testbericht

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: 10.5.2.AC01BA
Bewertung: 88% Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • wunderbar flüssige Nutzung
  • 90Hz AMOLED Panel
  • Snapdragon 765G schnell und sparsam
  • starke Hauptkamera
  • alle wichtigen Standards an Bord
Nachteile
  • 3 überflüssige Kamera-Sensoren
  • Ultraweitwinkel-Downgrade
  • Kunststoff-Rahmen
  • keine Speichererweiterung
  • kein Always + keine Status-LED
Springe zu:
CPUSnapdragon 765G - 1 x 2,4GHz + 1 x 2,2GHz + 6 x 1,8GHz
RAM8 GB RAM, 12 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 620 - 700MHz
Display 2400 x 1080, 6,4 Zoll 90Hz (AMOLED)
BetriebssystemOxygenOS - Android 10
Akkukapazität4115 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 5MP (triple)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 7, 28, 78
NFCJa
SIMnano
Gewicht187 g
Maße158,3 x 73,3 x 8,2 mm
Antutu364224
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am11.08.2020

OnePlus kehrt mit dem OnePlus Nord zu seinen Wurzeln zurück: Endlich wieder ein „Flagship“, das nicht deutlich teurer geworden ist. Man bedient mit dem Nord die obere Mittelklasse und erweitert somit die Zielgruppe.

Hierzu musste man beim OnePlus Nord ein paar Einsparungen machen, um den Preis zu reduzieren. Aber das macht nichts, denn das OnePlus Nord verkörpert trotzdem den Grundsatz, der die Marke bekannt gemacht hat: Eine Flagship-Erfahrung zum günstigeren Preis. So muss sich die Performance mit dem 90Hz AMOLED-Display und dem Snapdragon 765G nicht vor dem teureren Modell verstecken. Auch zukunftssicherer 5G Empfang wird durch den Top-Prozessor ermöglicht. Als Hauptkamera kommt der bewährte Sony IMX586 mit 48 Megapixel zum Einsatz und weiteren 5 Kamerasensoren für das Marketing.

Das OnePlus Nord hat mich zwei Wochen in der Praxis begleitet und im Testbericht schauen wir uns an, ob es im Schatten eines OnePlus 8 bzw. OnePlus 7T steht und was am Titel „iPhone SE unter den Androids“ dran ist.

OnePlus Nord im Produktportfolio, Datenblatt & Einsparungen

OnePlus „Nord“ soll eine Produktreihe und nicht nur ein einzelnes Smartphone sein. Es könnten uns also noch weitere günstige Ableger von OnePlus erwarten. So wird schon von einem OnePlus Nord T für Nordamerika spekuliert, das beim Prozessor nochmal eine Klasse runter geht.

Aber wie kommt nun der günstige Preis für das OnePlus Nord zustande? Auf dem Datenblatt sieht es erstmal kaum nach Einbußen aus, die man für den günstigeren Preis hinnehmen muss:

OnePlus 8

OnePlus 8 Testbericht opener 2

OnePlus Nord

OnePlus Nord Testbericht Samples 3

OnePlus 7T

OnePlus 7T blau

Display: 6,55 Zoll, 90Hz, 20:9, 2400 x 1080 Pixel, AMOLED, 401 PPI 6,44 Zoll, 90Hz, 20:9, 2400 x 1080 Pixel, AMOLED, 408 PPI 6,55 Zoll, 90 Hz, 20:9, 2400 x 1080 Pixel, AMOLED, 401 PPI
Maße: 160,2 x 72,9 x 8,0 mm, 180g 158,3 x 73,3 x 8,2 mm, 187,6g 160,9 x 74,4 x 8,1 mm, 190g
Prozessor: Snapdragon 865, Adreno 650, UFS 3.0, DDR5 RAM Snapdragon 765G, Adreno 620, UFS 2.1, DDR4 RAM Snapdragon 855 Plus, Adreno 640, UFS 3.0, DDR4 RAM
Kamera: Sony IMX586, 48MP, f/1.75, 1.6 µm, OIS + EIS

 

Ultraweitwinkel: 16MP, f/2.2, 116°

 

Makro: 2MP, f/2.4

Sony IMX586, 48MP, f/1.75, 1.6 µm, OIS + EIS

 

Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.25, 119°

 

Bokeh: 5MP, f/2.4

 

Makro: 2MP, f/2.4

Sony IMX586, 48MP, f/1.6, 1.6 µm, OIS + EIS

 

Ultraweitwinkel: 16MP, f/2.2, 117°

Telephoto: 12MP, f/2.2, 1.0 µm, 2x optischer Zoom

Frontkamera: Sony IMX471, 16 MP, f/2.0, 1.0 µm, fixer Fokus Sony IMX616, 32MP, Pixel Binning, 1,6 µm, fixer Fokus

Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.45, 105°

Sony IMX471, 16 MP, f/2.0, 1.0 µm, fixer Fokus
Akku: 4300mAh, Warp Charge 30T – 30 Watt 4115mAh, Warp Charge 30T – 30 Watt 3800mAh, Warp Charge 30T – 30 Watt
Preis & Speicher: 8/128GB – 699€

12/256GB – 799€

8/128GB – 399€

12/256GB – 499€

8/128GB – 599€ 529€

Die größten Einbußen, die man beim günstigeren OnePlus Nord hinnehmen muss, sind nicht gleich ersichtlich, tragen aber zur Praxiserfahrung bei und man kann sie ziemlich schnell auflisten. Irgendwie muss schließlich der Preis zustande kommen:OnePlus Nord Testbericht Produktfotos 5

  • Prozessor: Dass der Snapdragon 765G langsamer als der Top-Qualcomm Chip ist, sollte kein Geheimnis sein. Trotzdem bietet er viel Leistung und er ermöglicht auch 5G Empfang.
  • Kamera: Das OnePlus 8 Pro spielt hier definitiv in einer anderen Liga, aber auch die Ultraweitwinkel-Kamera des Nord kann nicht mit der des normalen OnePlus 8 mithalten.
  • Lautsprecher: Kein Stereo-Sound im OnePlus Nord, es tönt nur der untere Hauptlautsprecher.
  • Materialwahl: Der Rahmen des OnePlus Nord ist aus Kunststoff, was sich weniger hochwertig anfühlt und instabiler ist.
  • USB-C: Statt USB-C 3.1 kommt nur ein USB-C 2.0 beim OnePlus Nord zum Einsatz. Absolut normal für alle günstigen Flagships.

Man sollte aber nicht mit dem Gedanken „OnePlus Flagship mit normalem Prozessor“ an das OnePlus Nord herangehen – das wäre den Flagships darüber nicht gerecht und OnePlus kann es noch besser. Aber sonst, nach zwei Wochen Praxistest mit dem OnePlus Nord und davor fast ein Jahr mit dem OnePlus 7T, kann ich klar festhalten: Man bekommt die gewohnt grandiose OnePlus-Erfahrung mit dem günstigeren Smartphone!

Aber das OnePlus Nord als „iPhone SE“ betiteln? Das SE war eine intelligente Erfindung von Apple, sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden. Aber im Android Universum gibt es doch genug preiswerte Smartphones und auch viele Systeme / Launcher – je nachdem, welchen man nun präferiert – und dazu kommen noch die Pixel Smartphones als Android Aushängeschild – gerade das neue Google Pixel 4a. Und handlich ist das OnePlus Nord zwar schon, aber lange nicht so klein wie ein iPhone SE. Also dieser Titel ist einfach völliger Unsinn.

Design & Verarbeitung

Die neue Designsprache bei OnePlus ist eigentlich die Single Punch Hole mit mittigem Kameramodul der drei Sensoren. Den Stil der aktuellen OnePlus 8er Serie trifft man mit dem OnePlus Nord nicht, eher kann man es mit Smartphones von Realme vergleichen. Beim OnePlus Nord sticht vorne die Dual-Selfiekamera hervor und hinten das Quad-Kamera Modul. Je nachdem, welche Version man sich ausgesucht hat, auch die Farbe. Das OnePlus Nord bekommt man im schlichten „Gray Onyx“ Grau oder auffälligem „Blue Marble“ Türkis. Meine Wahl fiele ganz klar auf Grau, aber Türkis sieht auch nicht schlecht aus. Grau ist mit einem leichten Metallic-Effekt versetzt, während Türkis einen leichten Perlmutt-Schimmer hat, auf Farbverläufe oder andere Effekte verzichtet man aber. Die beiden OnePlus-Insignien (Logo und Schriftzug) sind in Chrom gehalten, die nervige Beschriftung unten (Mülltonne und CE Zeichen) in sichtbaren dunkleren Farben.

Am Rahmen befindet sich, wie man es von OnePlus kennt, rechts Powerbutton und Lautstärkeprofil-Schieber – Klingeln, Vibrieren und Lautlos – sowie links die Lautstärkewippe. An der unteren Seite liegen der SIM-Slot, ein Mikrofon, USB-C Port und Lautsprecher. Oben findet sich nur ein zweites geräuschunterdrückendes Mikrofon. OnePlus verzichtet selbstbewusst auf den 3,5mm Kopfhöreranschluss und die Speichererweiterung via Micro-SD.

Schon das OnePlus 8 hat im Vergleich zum 7T ein paar Millimeter abgespeckt: Das OnePlus Nord hat ein kleineres Display und wird so noch ein Stück kürzer: 158,3 x 73,3 x 8,2 mm bei 187,6g. So richtig klein ist das nicht, aber in der heutigen Zeit schon kompakter. Bei mir liegt es so auch sehr gut in einer Hand und gerade mit dem schmalen Gehäuse komme ich locker beim Schreiben an jeden Buchstaben ran.

Verarbeitung & Material: Beim Gehäuse mussten Einsparungen stattfinden für den günstigen Preis des OnePlus Nord. Verpackt ist es in ein Glas-Sandwich mit glänzendem Gorilla Glas 5 vorne und hinten. Schickes mattes Glas gibt es erst bei den teureren Modellen. Wie auch beim OnePlus 7T ist das Displayglas 2.5D abgerundet zum Rahmen hin und hat dazwischen noch eine Kunststoffumrandung. Das OnePlus 8 bietet hier schon ein echtes curved Display. Beim OnePlus Nord werden sich aber viele Nutzer auch über das flache Display freuen. Merklich günstiger wird es dann mit dem Kunststoff-Rahmen. Dieser ist zwar schön metallic-farben lackiert und wird nicht auf den ersten Blick als solcher enttarnt, hochwertig ist er aber nicht.

Der Kunststoff-Rahmen hat aber auch zur Folge, dass es instabiler wird – ein bekannter YouTuber hat es demonstriert: Wer rohe Gewalt auf das OnePlus Nord anwendet, wird den Rahmen zum Brechen bringen. Der realen Nutzung entspricht das natürlich nicht. Das OnePlus Nord würde ich aber nicht in der Gesäßtasche tragen und für die Nutzung eines harten Cases spricht generell sehr viel. Nimmt man es in beide Hände und versucht es zu verwinden, ohne die Intention es zu zerstören, tut sich da nichts.

Sonst halten sich die Sparmaßnahmen in Grenzen. Im Tear Down Video finden sich reichlich Dichtungen zum Schutz vor Wasser und Staub. Auf eine offizielle (und teure) IP-Zertifizierung verzichtet OnePlus. Die Buttons sind dafür aus Metall und bieten einen angenehmen Druckpunkt.

Fazit: Ausreichend „kompakt“ für die heutige Zeit, zwei tolle Farben und ein modernes Design. Auf den ersten Blick macht das OnePlus Nord alles richtig, aber: Das kann die Konkurrenz wie das Poco F2 Pro mindestens so gut. Man fühlt es beim OnePlus Nord, dass beim Gehäuse nicht ganz das Flagship-Level budgettechnisch möglich war: Sei es der Kunststoffrahmen oder die dünnere glänzende Glasrückseite. Das ist aber meiner Meinung nach gar kein Problem, denn das OnePlus Nord ist ja auch preislich in der oberen Mittelklasse angesiedelt und dafür ist die Verarbeitung, Materialwahl und Design gut. Und dann packt man das Smartphone in eine (Carbon-) Schutzhülle und bekommt eh nichts mehr davon mit.

Lieferumfang des OnePlus Nord

Im Karton mit „Nord“- Branding findet sich neben dem Smartphone mit vorinstallierter Schutzhülle noch ein Warp Charge 30T Schnellladegerät, USB-A auf USB-C Kabel in Weiß / Rot und das provisorische Zettelwerk samt Botschaft vom Team. Aber dafür nun auch dabei: die typischen OnePlus Sticker in Schwarz und Weiß sowie neue „Nord“- Sticker. Die mitgelieferte Silikonschutzhülle misst 160 x 75 x 10,5mm und wiegt 17,7g. Dazu ist sie hinten etwas aufgehübscht mit einem aufgeraut-mattem Pfeil nach oben und hat unten einen Stöpsel für den USB-C Port. Ein USB-C auf 3,5mm Klinke-Adapter für „alte“ Kopfhörer ist nicht enthalten.

Offizielle Schutzhüllen: Im offiziellen Store findet sich ein weiteres Silikon Bumper Case für 15€, das angeraute Sandstone Bumper Case für 20€ in den beiden Geräte-Farbvarianten oder die speziellen Nord Creater Cases für 30€. Schade, dass man hier die Auswahl Jahr für Jahr zurückschraubt und gerade hier vermisse ich das ultraleichte und dünne Carbon-Case.

Display des Oneplus Nord

Vorne befindet sich das 6,44 Zoll große „Fluid“ AMOLED Display – das man definitiv vom Realme X50 Pro übernommen hat. Dieses ist im länglichen 20:9 Format gehalten und hat eine Auflösung von 2400 x 1080 Pixel, was für eine Bildpunktdichte von scharfen 408 Pixel pro Zoll reicht. Das AMOLED Panel bietet dazu eine erhöhte Bildwiederholungsrate von 90 Hertz. 90Hz & AMOLED: Wenn man es einmal hatte, will man nicht mehr zurück! Der Touchscreen verarbeitet bis zu 10 Berührungen gleichzeitig und arbeitet mit flotten 180 Hertz. Für den Einsatz in der prallen Sonne wird das AMOLED Panel auch ordentlich hell: im manuellen Modus messen wir zwischen 5 bis 545 cd/m² und im Automatikmodus gehen auch maximal 920 cd/m².

Die Abstände zwischen Display und Rahmen betragen links und rechts 2mm, oben 3mm und das Kinn unten misst 4mm. Die Notch oben für die zwei Sensoren misst 11 x 4mm – Diese lässt sich auch künstlich ausblenden, dann wandert das gesamte Bild unter die Notch und der Bereich bleibt schwarz.

Zur Bildschirmkalibrierung stehen „Lebendig, Natürlich und Erweitert“ mit weiteren Optionen bereit. Typisch OnePlus sind die Farben von Haus aus recht kräftig und unterstreichen das AMOLED-Panel. Schrift- und Anzeigegröße lassen sich in vier bzw. fünf Stufen verstellen, dazu kommt ein terminierbarer Lese- und Nachtmodus.

Ein Always-On-Display ist immer noch nicht integriert – das kommt im Herbst mit Android 11 / Oxygen OS 11, einen Ausblick hat CEO Pete Lau bereits gepostet. Dafür hat man das Inaktivitätsdisplay, das quasi ein AOD Display ist, aber nur durch Anheben oder Antippen aktiviert wird. Vom Dark Mode mit dem AMOLED Display profitiert die Akkulaufzeit trotzdem. Im „Anpassungs“-Menü lässt sich die Button- und Statussymbolfarbe, Tönung, Icon Pack und noch mehr nach Belieben anpassen. Klar ist auch die Widevine Zertifizierung mit dabei: Mit L1 kann man Amazon Video, Disney+ und Netflix in voller Auflösung genießen.

Bei der Bedienung hat man die Wahl zwischen On-Screen-Navigationstasten mit vertauschbaren und anpassbaren Tasten – z.B. Aktionen bei Doppel Tipp / langem Drücken – oder den bekannten Navigationsgesten. Diese gehen beim OnePlus absolut geschmeidig von der Hand.

Kleines Déjà-vu vom OnePlus 8 Pro gefällig? Manche Testgeräte haben wohl einen Displayfehler: Bei niedriger Displayhelligkeit zeigt das AMOLED Panel einen Grün oder Lila Stich. Unser Testgerät hat diesen Fehler nicht. Beim 1+8 Pro konnte man per Softwareupdate nachhelfen – Beim OnePlus Nord sollte man das Gerät nach Erhalt einfach überprüfen und gegebenenfalls umtauschen. Am 11. August kam auch das Update auf Oxygen OS 10.5.4 mit dem entsprechenden Patch für das Display.

Hardware & Leistung

Das erste OnePlus Smartphone ohne Top-Qualcomm Prozessor – dieses Mal soll es ein Modell der oberen Mittelklasse regeln. Der Snapdragon 765G kommt so auch im Xiaomi Mi 10 Lite, Realme X50 5G oder Oppo Reno 4 Pro zum Einsatz und ist auf dem Markt derzeit der Einstieg in die 5G-Welt bei Qualcomm. So erfüllt er den „wichtigen“ Punkt 5G, der SD765G ist deutlich günstiger als der Top-Prozessor und Leistung wird trotzdem noch mit Reserven in der Hinterhand geboten.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Der Snapdragon 765G ist im modernen 7nm Verfahren gefertigt und setzt sich aus einem Prime-Core, Leistungs-Core und Energiesparcluster zusammen: 1x Cortex-A76 mit 2,4 GHz, 1x Cortex A-76 Gold mit 2,2 GHz, 6x Cortex-A55 mit 1,8 GHz. Als Grafikeinheit kommt die Adreno 620 zum Einsatz.

Wir haben die große Speichervariante mit 12GB Arbeitsspeicher und 256GB Speicherplatz zum Test bekommen, die mit einer UVP von 499€ gelistet ist. In der kleinen Ausführung bekommt man das OnePlus Nord mit 8/128GB Speicher für 399€ UVP. In Indien kommt das Nord auch noch mit 6/64GB Speicher im September auf den Markt und wird für 24.999 Rupien ca. 283€ verkauft. In den anderen Versionen schlägt es dort mit umgerechnet 317€ bzw. 339€ zu Buche.

Beim Arbeitsspeicher wird maximal LPDDR4x unterstützt – DDR5 gibt es erst mit dem Snapdragon 865 – im OnePlus Nord taktet er mit knapp 19 GB/s. Der UFS 2.1 Systemspeicherplatz bringt es auf 953 MB/s read und 473 MB/s write.

Der Slogan vom OnePlus 6 passt hier ganz gut: „(Nord: All) The Speed You Need“ – Den Snapdragon 845 von 2018 hat man aber auch inzwischen überholt in der Leistung. Der Snapdragon 765G ist zum jetzigen Stand ein sehr guter Prozessor: Er arbeitet effizient und liefert (noch) für jede Situation genügend Leistung – das optimierte Oxygen OS auf dem OnePlus Nord liefert aber auch seinen Teil dazu bei. Auch packt das Nord derzeit jedes aufwändige 3D Game aus dem Play Store ohne Ruckler im Spiel. Ob das auch in anderthalb Jahren noch so aussieht? Ein aktueller Snapdragon 865 oder 855 (Plus) ist definitiv zukunftssicherer.

System – Oxygen OS auf dem OnePlus Nord

Seien wir mal ehrlich, ein Punkt weswegen viele hier sind, ist einer der besten Android Launcher, den man nun auch zum günstigeren Tarif bekommt. Das eigene Oxygen OS rennt auch auf dem OnePlus Nord ohne Verschnaufpause! Hier hat man ganze Arbeit geleistet mit der Kombination von Snapdragon 765G und 90 Hertz Display. Im normalen Betrieb legt das OnePlus Nord das gleiche Arbeitstempo vor wie ein OnePlus 7T und alles geht genauso flüssig und schnell vonstatten.

Zum Einsatz kommt Oxygen OS basierend auf Android 10 mit der Build Nummer 10.5.2.AC01BA und dem Sicherheitspatch von Juli 2020. Schon während meines Praxistests kamen einige Update rein, die typischen Bugfixes und Optimierungen vor dem Marktstart.

Bezüglich Updates muss man sich bei OnePlus keine Sorgen machen, denn die Produktpflege ist in den letzten Jahren zufriedenstellend gewesen. OnePlus selbst verspricht drei Jahre lang Sicherheitsupdates und zwei Jahre lang Hauptupdates, also auch auf die nächsthöhere Android Version. Im Falle des OnePlus 5 sind wir inzwischen sogar bei drei Jahren, das Android 10 kam letztens erst rein. Und auch danach hat man noch die Community im Rücken: Selbst für das erste OnePlus One gibt es noch das aktuelle Lineage OS oder ab dem OnePlus 3 die empfehlenswerte Paranoid ROM. Ein großer Vorteil von Oxygen OS ist natürlich, dass sich der Bootloader in Sekunden entsperren lässt und man jede ROM installieren kann, die man gerne nutzen möchte. 

Es gibt noch ein paar Eigenheiten auf dem OnePlus Nord, die ich als langjähriger Oxygen OS Nutzer so nicht gewohnt bin. Hier muss aber gesagt werden, dass es beim OnePlus 8 Pro damals ähnlich aussah – dieses haben wir auch vor Release zur Verfügung gestellt bekommen. So hat man die originale Telefon- und SMS App von Google zur Verfügung und nicht mehr die von Oxygen. Dazu kommt noch das Shelf: Die charmante Auswahl von Widgets, Schnellfunktionen, Terminübersicht, Parkposition – was man eben möchte – das links vom Homescreen lag. Hier hat man nun die Google App mit dem Newsfeed. Das Shelf könnte man theoretisch von unten runterziehen, das beißt sich aber ein bisschen mit den Schnelleinstellungen.

Kamera des OnePlus Nord

Ein paar Sparmaßnahmen mussten wir beim OnePlus Nord bereits hinnehmen, bei der Kamera trennt sich aber erst die Spreu vom Weizen. Die Konkurrenz setzt bereits auf dem Nachfolger Sony IMX686 mit 64MP, OnePlus verlässt sich auf den Vorgänger.

Die gute Nachricht: Auch das OnePlus Nord bekommt den bewährten Sony IMX586 Kamerasensor, der bereits seit dem OnePlus 7 überzeugen kann und auch im neuen sowie teureren OnePlus 8 zum Einsatz kommt. Mit der Software von OnePlus sind tolle Aufnahmen garantiert und auch im günstigsten OnePlus Nord kommt ein OIS zum Einsatz. Die schlechte Nachricht: Beim günstigsten OnePlus Nord nimmt das Marketing überhand und wir stehen plötzlich mit sechs Kamerasensoren da, deren Qualität und Nutzen teils äußerst fraglich sind.

Die Kameraeinheit hinten steht knapp 1mm heraus, schließt aber mit der Silikonhülle bündig ab. Der Autofokus wird über PDAC und CAF gesetzt. Ein Dual-LED Blitz hilft in dunkler Umgebung. Die Sensoren im Detail:

  • Hauptkamera: Sony IMX586, 48MP, f/1.75, 0.8µm Pixelgrößte 48MP / 1.6 µm Pixelgröße 12MP, OIS + EIS, 6P Linsen
    • Video: 1080p / 30fps, 1080p / 60fps, 4K / 30fps, Cine 21:9 4K / 30fps
    • Zeitraffer-Video: bis zu 1080p / 240fps
  • Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.25, 119°
    • Video: 1080p / 30fps, EIS
  • Bokeh: 5MP, f/2.4
  • Makro: 2MP, f/2.4
  • Frontkamera: Sony IMX616, 32MP, fixer Fokus, EIS, (Pixel Binning: 32MP – 0,8 µm, 8MP – 1,6 µm)
    • Video: 1080p / 30fps, 1080p / 60fps, 4K / 30fps, 4K / 60fps
  • Front-Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.45, 105°
    • Video: 1080p / 30fps

Hauptkamera – Der bekannte 48MP Sony IMX586

Der Sony IMX586 hatte seine Glanzzeit letztes Jahr bei den Flagships, ist aber auch dieses Jahr durchaus beliebt. Bei OnePlus ist der Kamerasensor bekannt und sie wissen mit ihm umzugehen. In der oberen Mittelklasse im OnePlus Nord ist er gut aufgehoben – zumal ihm auch hier ein OIS spendiert wird. Im Automatikmodus knipst er mit 48MP über Pixel Binning Aufnahmen mit 12MP bei 4000 x 3000 Pixeln. Auch kann man in der App direkt auf 48MP umschalten, was aber nur bei schönem Wetter eine Alternative ist.

OnePlus zeichnet sich hier typisch mit einem hohen Dynamikumfang und kräftigen Farben aus, gerade wenn HDR zugeschalten ist. Der Kameravergleich zwischen dem OnePlus 7T / OnePlus 8 und dem Poco F2 Pro hat es bereits gezeigt: OnePlus holt sehr viel mit der Kamerasoftware raus. Beim Reinzoomen am Smartphone bleiben auch noch sehr viele Details vorhanden – Zoomt man am PC rein, dann sieht man, das aktuelle Flagships den Job besser machen. Auf einen Telephotosensor mit optischem Zoom muss man beim OnePlus Nord verzichten, es lässt sich nur 2x digital zoomen in der Kameraapp.

Nachtaufnahmen:

Bei weniger Licht trennt sich dann die Spreu vom Weizen und die teuren Flagships können sich absetzen. Zwar ist der IMX586 mit 1.6 µm Pixelgröße bei 12MP lichtstark, aber das OnePlus Nord muss mit einem höheren ISO Wert nachhelfen. Das resultiert natürlich in einem stärkeren Rauschen. Auch fällt beim Durchschauen der Testbilder auf, dass sich trotz OIS öfter mal eine verwackelte Nachtaufnahme einschleicht. Trotzdem fängt man Szenen mit einem gewissen „Restlicht“ schön ein und sind mit dem IMX586 definitiv anschaubar.

OnePlus tauft seinen Nachtmodus „Night Scape“ und nimmt auch hier mehrere Bilder hintereinander auf und fügt sie zusammen, um mehr Licht aus Szene rauszuholen. Farben / Lichter werden etwas zu warm und gelblich. Beim Nachtmodus fällt aber schon auf, dass die Verarbeitung ein bisschen länger dauert als bei den großen Brüdern mit Flagship-CPU.

Nahaufnahmen & Makrosensor:

Vom 2MP Makrosensor sollte man nicht zu viel erwarten: Diesen aktiviert man mit dem Blumen-Symbol in der Foto-App. Der Sensor erlaubt es zwar, viel näher an ein Objekt ranzugehen, mehr Details hält man mit der Auflösung aber auch nicht fest. Die besseren Ergebnisse erzielt man mit dem Sony IMX568 Hauptkamerasensor. Hier bleibt das Objekt im Fokus schön detailliert, während der Hintergrund unscharf wird. Auch kann die hohe Farbdynamik von OnePlus hier punkten.

Portaits:

Wie seit dem OnePlus 7 Pro bekannt, lassen sich Portraits mit der Ultraweitwinkel- oder Hauptkamera aufnehmen, je nachdem verändert sich der Abstand zur Person. Qualitativ ist die Hauptkamera dem Ultraweitwinkelsensor aber sichtbar überlegen – Beim OnePlus 7T / OnePlus 8 ist dieser Umstand quasi nicht aufgefallen.

Beim OnePlus Nord nutzen beide Sensoren den 5MP Bokehsensor, um die Tiefe zu ermitteln und das klappt nahezu perfekt. Erkennt das OnePlus Nord das Gesicht einer Person, hat man den gewünschten Tiefeneffekt, wenn nicht ist ein zusätzliches grünes Feld „Tiefeneffekt“ oben. So lassen sich sehr schöne Bokehs aufnehmen! Der Unschärfeeffekt lässt sich bei OnePlus bei der Aufnahme und im Nachhinein leider nicht verändern.

Ultraweitwinkel – schlechterer 8MP Sensor

Bei den teureren Modellen ist es noch ein 16MP UWW-Sensor, im OnePlus Nord wird er auf 8MP runtergefahren – und dieses Downgrade merkt man. Der Bereich in der Mitte sieht noch gut aus und die Farben sind recht ähnlich zur Hauptkamera, aber Details geraten schnell zu einem Brei. Gerade der Bereich zum Rand hin wird stark verwaschen. Auch lässt er sich von starken Kontrasten / Schatten zu früh beeindrucken.

Und von Nachtaufnahmen mit dem Ultraweitwinkelsensor muss man beim OnePlus Nord gar nicht erst anfangen. Zwar gibt es auch hier den Nachtmodus, aber die Qualität des Sony IMX586 würde ich in jeder Situation vorziehen.

Frontkamera – höher auflösender Sensor

Wie? nicht der Sony IMX471 auf den man so häufig setzt?! Stattdessen kommt im OnePlus Nord ein höher auflösender Sony IMX616 32MP Sensor zum Einsatz, den man so auch öfter bei Realme findet. Der Grund ist einfach: Neben Europa kommt das OnePlus Nord noch in Indien auf den Markt – das Selfie-Land schlechthin. Deswegen kommt auch noch die Ultraweitwinkel-Frontkamera hinzu, die mit 8MP auflöst und mehr vom Geschehen aufnimmt: 80° vs. 105° FoV.

Der 32MP Frontkamerasensor unterstützt auch Pixel Binning mit 8MP und das wird auch auf der Produktseite bei OnePlus gelistet, allerdings ist diese Funktion noch nicht in die Software integriert. Normale Selfies werden mit 6560 x 4928 Pixel aufgenommen. Mit dem Oxygen OS 10.5.4 Patch klappt nun auch Pixel Binning mit der Frontkamera, allerdings nur im Portrait-Modus / bei Selfiebokehs. Hier bekommt man dann Bokehselfies mit 8MP / 3280 x 2464 Pixeln.

So profitieren die Selfies mit dem Sony IMX616 und den 32MP von einer deutlich höheren Detaildichte. Auch wird der Hintergrund nicht mehr so verschwommen, wie mit dem IMX471 der anderen OnePlus Smartphones. Bei der Qualität liegen sie aber in etwa gleichauf. Dem OnePlus Nord würde ich mit funktionierendem Pixel Binning noch bessere Selfies bei wenig Licht / Nacht zutrauen, das funktioniert aber (derzeit) nicht. Mit 32MP verfällt das Nord bei Nacht schnell in ISO-Rauschen.

Ultraweitwinkel-Frontkamera:

„A moment of silence for the selfie stick“ – Kleines Easteregg von der OnePlus Website. Die Idee hinter der Dual Frontkamera muss man nicht unbedingt mögen, eine Ultraweitwinkel-Frontkamera ist aber noch immer sinnvoller als ein Front-Bokeh-Sensor – das bekommt die Software schon lange auch alleine sehr gut hin.

Mit einer Field of View von 105° bekommt man deutlich mehr auf das Selfie: größere Gruppen oder ein Landschafts-Selfie. Die Funktion für Gruppenselfies wird hier zwischen 3 bis 6 Personen automatisch aktiviert und passt die Bedingungen entsprechend an: So bleibt auch die zweite Reihe scharf. Die Qualität ist klar schlechter als mit der Haupt-Frontkamera, aber noch immer brauchbar – und bei schönem Wetter auch sehr schön: Farben werden etwas blasser und die Detaildichte nimmt klar ab.

Videos:

Schon die Bildqualität knüpft mit dem gleichen Hauptsensor an die Ergebnisse des OnePlus 8 / 1+7T an, bei den Videoaufnahmen darf man sich hier ebenfalls drauf freuen. Mit der Hauptkamera sind maximal 4K / 30fps möglich, auf Wunsch auch im 21:9 „Cine“ Format. Etwas verwirrend dabei: Der Frontkamera ist es gestattet, mit 4K und 60fps aufzunehmen. Gerade in Kombination mit einem externen Gimbal oder Stativ ist dies ganz nett.

Videostabilisierung hat OnePlus drauf, das hat man schon in Vergangenheit bewiesen: Der Hauptsensor ist in ein OIS gelagert, der in Kombination mit dem EIS viele Verwackler rausnimmt. Dazu kommt noch der „Super Stable Mode“: Eine Kombination aus Haupt- und Ultraweitwinkelsensor. Hier kommt tatsächlich Gimbal-Feeling auf, wenn auch die Bildqualität etwas leidet.

Es darf auch wieder in der Videoaufnahme zwischen der Hauptkamera und dem Ultraweitwinkelsensor umgeschalten werden, aber dann muss die Auflösung auf niedrige 1080p bei 30fps eingestellt sein. Mit der Frontkamera geht das leider überhaupt nicht, zudem kann man Videos mit dem Ultraweitwinkel-Frontsensor nur bei 1080p / 30fps starten. Hier hat man mit den teureren Modellen deutlich die Nase vorne.

Fazit: Der starke Hauptkamerasensor und die Software holen die gute Wertung für das OnePlus Nord! Knackige Aufnahmen, eine hohe Bilddynamik, gute Nachtaufnahmen, starke Videos und viele (brauchbare) Funktionen. Dafür hat man aber auch 6 Sensoren an Bord, wovon 3 nur für das Marketing verbaut wurden.

Konnektivität

Bei den aktuellen Konnektivitäts- und Verbindungsstandards muss man im Grunde nichts vermissen beim OnePlus Nord. Mit dem Snapdragon 765G darf man im (derzeit) spärlichen 5G Netz mitmischen, aber auch alle wichtigen 4G LTE-Frequenzen werden unterstützt:OnePlus Nord Testbericht Produktfotos 17

  • LTE-FDD: B1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 66
  • LTE-TDD: B34, 38, 39, 40, 41
    • MIMO: LTE: B1, 3, 4, 7, 38, 41
  • 5G: N1, N3, N7, N28, N78
    • MIMO: NR: N1, N3, N7, N78

In den SIM-Slot können zwei Nano-SIM Karten gleichzeitig untergebracht werden – die Erweiterung des Speicherplatzes über MicroSD-Karte ist nicht möglich. 5G Empfang ist nur mit einer SIM-Karte im SIM-Schlitten möglich – Per OTA soll Dual SIM mit 5G + 4G nachgereicht werden. Der SAR Wer liegt dabei bei 0,90 W/Kg (Kopf) und 1,27 W/kg (Body).

Vorteile durch den Kunststoffrahmen hat man beim Empfang nicht, das OnePlus Nord hat mir teils am selben Standort sogar einen Balken weniger angezeigt. Der Check mit CellMapper zeigt aber denselben starken Empfang wie beim OnePlus 7T am selben Ort und auch die Down- und Upload Geschwindigkeiten stimmen überein. Telefonieren klappt ebenso problemlos mit dem Nord und wird durch VoLTE sowie VoWiFi unterstützt. Die Mikrofone nehmen die Sprache sauber auf und filtern Hintergrundgeräusche raus. Der Ohrlautsprecher wird zwar nicht ganz so laut, der Pegel sollte aber jedem ausreichen.

In lokale Netzwerke gelangt man über Dual Band WiFi (2.4 & 5.0 GHz) im ac-Standard und mit 2×2 MIMO – WiFi 6 ist mit dem SD765G nicht möglich. Auch hier ist das Wifi auf demselben Level wie ein OnePlus 7T – hier hilft der Kunststoffrahmen nicht. Knapp zwei Stockwerke weiter unten im Garten kam ich noch auf 20 Mbit/s bei einer 50.000er DSL-Leitung.

Bluetooth ist in der Version 5.1 an Bord und unterstützt neben AAC auch Qualcomms aptX & aptX HD. Das OnePlus Nord verbindet sich gewohnt schnell mit Endgeräten und zeigte in der Praxis keine Verbindungsaussetzer. Auch NFC ist an Bord und kann für Google Pay wie gewohnt genutzt werden. An Sensoren sind die drei Standardsensoren (Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitsensor), ein Gyroskop und der ominöse „Sensorkern“ an Bord.

Die Position bestimmt das OnePlus Nord mit den Diensten: Dual Band GPS (L1 + L5), Dual Band Galileo (L1 + L5), GLONASS, BeiDou, A-GPS und NavIC sowie einem elektronischen Kompass. Die Position bekommt man gewohnt fix bestimmt, nach 10 Sekunden ist man auf 3m genau. In Gebäuden sind es 13m. Bei der Navigation im Auto gab es soweit keine Auffälligkeiten.

Anschlüsse: An Anschlüssen steht uns nur unten ein USB-C 2.0 Port zur Verfügung – den 3,5mm Klinkenstecker hat man bei OnePlus schon länger gestrichen. Der USB-C Port wurde beim Nord von 3.0 auf 2.0 heruntergestuft: Mit dem OnePlus 7T kann man z.B. ein Display / Fernseher über USB-C auf HDMI verbinden zur Videoübertragung / Spiegelung des Smartphonedisplays. Mit dem OnePlus Nord ist dies nicht möglich und auch die Übertragungsgeschwindigkeit vom Smartphone zum PC ist etwas langsamer.

Biometrische Entsperrung: Zur biometrischen Entsperrung steht zum einen die Frontkamera mit Face Unlock zur Verfügung und zum anderen der Fingerabdrucksensor unter dem AMOLED Panel. OnePlus war und ist schon immer ganz weit vorne mit dabei, was die Entsperrgeschwindigkeit betrifft und das ändert sich auch mit dem OnePlus Nord nicht. Hier ist man bei beidem mit dem OnePlus 7T auf einem Level: in unter einer halben Sekunde landet man mit beiden Methoden auf dem Homescreen. Die Genauigkeit des In-Display-Fingerabdrucksensors ist sehr gut.

Lautsprecher: Schade, dass es nicht für einen Stereospeaker gereicht hat! Erst mit der 7ner Serie gab es hier Besserung, davor waren die Lautsprecher maximal Durchschnitt. So ertönt beim OnePlus Nord nur der untere Lautsprecher bei der Medienwiedergabe. Dieser ist zwar sauber abgestimmt, aber es braucht für Videos fast schon halbe Lautstärke. Besonders gut oder schlecht ist der Klang also nicht, aber nur Durchschnitt in der Preisklasse.

Akkulaufzeit

Das OnePlus Nord bekommt einen 4115mAh großen Akku spendiert, was im Vergleich zu anderen Smartphones gut 10% weniger sind, aber für OnePlus-Verhältnisse doch ganz ordentlich. Zumal der Snapdragon 765G recht effizient arbeitet und AMOLED auch zum Stromsparen beiträgt.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Im PC Mark Akkubenchmark kommt das OnePlus Nord so auf 11 Stunden und 38 Minuten bei 200cd/m² Displayhelligkeit und 90Hz Bildwiederholungsrate. Mit 60Hz erreicht das Nord sogar 13 Stunden und 23 Minuten. YouTube benötigt bei halber Displayhelligkeit und Lautstärke in der Stunde 9% Akkuleistung.

In der Praxis braucht es noch ein bisschen Optimierungsarbeit, bis wir diese Werte erreichen. So landete ich über die Tage hinweg zwischen 5,5 und 6,5 Stunden Display On Time. Dabei mit normalen Testbericht-Tätigkeiten – Normaler Gebrauch, viele Bilder, Apps & Spiele testen – natürlich stets mit 90Hz Bildwiederholungsrate, aber auch teilweise auch recht hoher Displayhelligkeit (der Jahreszeit geschuldet). Für mich persönlich vollkommen ausreichend, aber, dass es Smartphones mit mehr Akkupower auf dem Markt gibt, kann man an der Stelle nicht verschweigen.

Zum Laden steht die Schnellladetechnologie von OnePlus in der aktuellsten Ausbaustufe bereit: Warp Charge 30T. Mit 30 Watt ist man der Konkurrenz nicht voraus, aber es geht beim OnePlus Nord trotzdem erfreulich schnell. Zwischendurch lädt man von 30 auf 90% in 30 Minuten. Länger dauert es dann für eine komplette Aufladung von 0 auf 100% mit 55 Minuten. Mit Power Delivery wird ebenfalls „schnelles Laden“ angezeigt und so geht es in 35 Minuten von 40 auf 85% Ladestand. Das OnePlus 8 Pro bleibt weiterhin das einzige 1+ Smartphone, das sich auch kabellos aufladen lässt.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Das OnePlus Nord ist ein exzellentes Smartphone der oberen Mittelklasse geworden und verdient sich den alten Titel zurück: Das ist ein (preiswerterer) Flagship-Killer! Denn der Snapdragon 765G bietet für den Alltag genügend Ressourcen, es sind alle wichtigen Standards an Bord und der Sony IMX586 48MP Sensor liefert noch immer ab. Das AMOLED Panel mit 90Hz komplettiert das Paket um die verdammt flüssige Oxygen OS Nutzung. Vom alten Flagship, dem OnePlus 7T, kommend, vermisst man nichts beim OnePlus Nord.

An einigen Stellen merkt man die Einsparungen, die man durchziehen musste, um den Preis zu erreichen: schlechtere (dafür aber mehr, yeah) Kameras, Kunststoff-Rahmen und so kleinere Aspekte: Wie den Lautsprecher oder USB-C Port.

Für unter 400€ ist das OnePlus Nord eine uneingeschränkte Kaufempfehlung mit überzeugender Praxiserfahrung. Bei der Preis-Leistung wird man zwar OnePlus-Jünger vollends überzeugen können, aber an Xiaomi & Realme kommt man nicht ran. Der schärfste Konkurrent ist derzeit das Poco F2 Pro. Und in der Tat überflügelt Xiaomi das OnePlus Nord um einige Höhenmeter: bessere Kamera, bessere Verarbeitung, Flagship-Prozessor und Full-Screen-Display. Dem hat das OnePlus Nord als klaren Vorteil eigentlich nur sein 90Hz Display entgegenzusetzen.

Auch ein OnePlus 7T / OnePlus 8 kommen als Alternative je nach Angebotslage infrage und auch ein Realme X3 SuperZoom sollte man nicht unterschätzen.


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
95 %
Leistung und System
90 %
Kamera
85 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

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Ghola
Gast
Ghola (@guest_70195)
3 Jahre her

Weiß jemand wo der Unterschied zwischen der europäischen und der indischen Version ist?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
3 Jahre her
Antwort an  Ghola

Hey, bei den Netzfrequenzen. Das sind die der indischen Version. Oben im Text findest du die der EU Version.

GSM: GSM850, GSM900, GSM1800, GSM1900
WCDMA: B1, B2, B4, B5, B8, B9, B19
LTE-FDD: B1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26
LTE-TDD: B38, 39, 40, 41, 46
5G: N78

devonoki
Gast
devonoki (@guest_68722)
3 Jahre her

Weil es ein flaches Display hat und mir von den Specs her auch so ausreicht, hätte ich es fast gekauft. Komm bei meinem Mi10 einfach nicht mit der curved Oberfläche zurecht. Aber inzwischen ist Schweigen im Walde und die Jubelei vom Sommer aus der Zeit der Vor-Tests ist vorbei. Hat es sich hier jemand besorgt und kann von seinen Erfahrungen im Alltag berichten?

Mike
Gast
Mike (@guest_67379)
3 Jahre her

Kann es sein, dass das Realme x2 ein besseres Phone ist, als das OnePlus Nord? Abgesehen von 5G natürlich…

und weiss das einer? Bekommt das RMX1993 keine Updates mehr?

Isabella
Gast
Isabella (@guest_67281)
3 Jahre her

? jaa so eigentlich nicht mal so schlecht nur mit den 3 überflüssigen Kameras……. ein Setup mit 48 Megapixel Hauptkamera 12 Megapixel Ultra Weitwinkel 13 Megapixel Telekamera wäre weitaus besser und sinnvoller, aber bestimmt heutzutage auch nicht so teuer, wenn man mal bedenkt das der Rahmen aus Kunststoff ist und Mono Lautsprecher auch schon bisschen was eingespart wurde. Selfie Cam mit 32 Megapixel und bisschen mehr Weitwinkel wäre auch genug gewesen naja ich werde mir trotzdem aller Höchstwahrscheinlich ein OPPO FIND X2 NEO in Midnight Black kaufen das Hat auch den 48 Megapixel Sensor, zwar auch nur ein 8 Megapixel… Weiterlesen »

ThePrez
Gast
ThePrez (@guest_67250)
3 Jahre her

Da hol ich mir lieber ein 1 Jahr altes echtes Flagship (ausser ich benötige 5G). Bereits gesehen: Huawei P30 Pro oder Samsung S10 plus.

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