OnePlus Nord CE Test

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: 11.0.2.2.EB13BA
Bewertung: 84%
Vorteile
  • solides Paket ohne große Schwächen
  • schickes 90 Hertz AMOLED
  • klasse Akkulaufzeit
  • sehr flüssige Performance
  • Kamera auf gutem Niveau
Nachteile
  • kein Hardware-Highlight
  • viel Kunststoff
  • Kamera: Videos & Portraits
  • nur Mono-Lautsprecher
Springe zu:
CPUSnapdragon 750G - 2 x 2,2GHz + 6 x 1,8GHz
RAM6 GB RAM, 8 GB RAM, 12 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 619 - 250MHz
Display 2400 x 1080, 6,4 Zoll 90Hz (AMOLED)
BetriebssystemOxygenOS - Android 11
Akkukapazität4500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera64 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht170 g
Maße159,2 x 73,5 x 7,9 mm
Antutu390000
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am28.06.2021

OnePlus greift weiter die Mittelklasse an und platziert das neue OnePlus Nord CE in der 300€-Klasse inklusive 5G. CE steht dabei für “Core Edition”, also reduziert auf “das Wesentliche”. Dafür muss man Abstriche gegenüber dem ersten OnePlus Nord hinnehmen, aber die Core-Edition kann man als verbessertes OnePlus Nord N10 5G sehen.

„Mehr ist besser“, ist laut OnePlus ein veraltetes Konzept in der Smartphone-Industrie. Stattdessen gilt bei Nord: „Mehr“ wenn es “sinnvoll” ist. Drei Hauptaspekte sind uns beim OnePlus CE direkt in den Sinn gekommen: Performance, mit dem Snapdragon 750G und optimiertem Oxygen OS, 5G, dank des Prozessors, und das Display, mit einem schicken 90 Hertz Full-HD AMOLED Panel. OnePlus nennt noch zwei weitere Punkte, die ebenfalls im Vordergrund stehen: Die Kamera, da durfte das Nord CE sich schon mit Redmi Note 10 Pro im Kameravergleich messen, sowie die Akkulaufzeit, die ebenfalls mit den 4500mAh bzw. der Optimierung glänzt.

OnePlus Nord CE Test Produktfotos 8Damit wären ja eigentlich alle Punkte eines Smartphones abgedeckt, oder? ? Und das ganze Paket noch zu einem vernünftigen Preis: Das OnePlus Nord CE startet mit 6/128GB bei 299€. Da kann doch nichts mehr schiefgehen! Das neue Mittelklasse-Gerät hat mich nun 3 Wochen im Alltag begleitet. Im folgenden Test erfahrt Ihr, was es draufhat.

Der Vergleich zwischen dem OnePlus Nord und dem neuen Nord CE ist ebenfalls schon in der Mache – Das Neue für 300€ oder das Alte für ca. 320€ / 370€ UVP?

Design & Verarbeitung

Das Design des OnePlus Nord CE orientiert sich statt an den neuen OnePlus 9 Flagships eher am ersten Nord Modell. Schnörkellose Rückseite mit einer dezenten Triple-Kamera und dem “1+” Logo in Silber. In drei Farbvarianten kommt das OnePlus Nord CE auf den Markt:

  • „Charcoal Ink“ Schwarz: In der kleinsten Speicherversion gibt es das Nord CE lediglich in Schwarz mit einem Farbton hin zu Mitternachtsblau. Leichte Lichtspiegelungen zieren die Rückseite, aber leider handelt es sich auch um glänzenden (kratzeranfällig) Kunststoff.
  • „Blue Void“ Blau: Die Variante haben wir im Test mit 12/256GB Speicher (auch mit 8/128GB erhältlich). Nur hier haben wir hinten seidenmatten Kunststoff, der weniger kratzempfindlich ist. Darüber liegt ein seidenmatter Glanz und zum Rahmen hin gibt es ein blau-lilanes Farbspiel.
  • „Silver Ray“ Perlmutt (Beige-Gold): Hier setzt man beim Nord CE auf eine tolle Kombination aus Beige, Gold mit einem Silberton und einem Perlmutt-Effektglanz darüber. Leider ist die Variante nur mit 12/256GB verfügbar und hat ebenfalls eine glänzende Kunststoffrückseite.

Abgesehen von der Glasfront mit abgerundeten 2.5D Kanten kleidet sich das OnePlus Nord CE komplett in Kunststoff. Dafür stehen aber auch nur 170 Gramm auf der Waage. Auch die Abmessungen von 159,2 x 73,5 x 7,9 Millimeter gehen bei einem 6,43 Zoll Display völlig in Ordnung. Bei der normalen Nutzung wird so schnell nichts passieren. Aber was die Stabilität betrifft, würde ich es nicht extra darauf anlegen, das Nord CE zu biegen.

Am Rahmen befinden sich unten der Hauptlautsprecher (Nur Mono), Mikrofon und die tolle Kombination aus USB-C (nur 2.0) sowie 3,5mm Klinkenanschluss. Während wir oben nur ein zweites geräuschunterdrückendes Mikrofon haben, liegen rechts zwei Tasten zur Lautstärkeregelung und der SIM-Slot. Rechts am Rahmen sind wir etwas enttäuscht: nur der Powerbutton, kein Schieber mehr für die Lautstärkeprofile. Der Ohrlautsprecher sowie Näherungs- und Lichtsensor sind zwischen Display und Rahmen untergebracht.

Nicht Premium, aber solide: Einen Kunststoffrahmen nimmt man noch hin, aber dann auch noch ohne Glasrückseite. In der Preisklasse spart die Konkurrenz in dem Bereich eigentlich nicht so sehr. Dafür hat das OnePlus Nord CE aber etwas den anderen voraus: Es ist wirklich sehr leicht und auch ein Stück kompakter. Typisch OnePlus ist es auch grundlegend solide gefertigt und das Smartphone liegt gut in der Hand. Nur ein Premium-Gefühl kommt einfach nicht auf. Stereo Lautsprecher sind bei der Konkurrenz in diesem Preisbereich ebenfalls schon Standard.

Lieferumfang des OnePlus Nord CE

Im Karton des OnePlus Nord CE befindet sich neben dem Smartphone mit applizierter Schutzfolie noch das übliche Zettelwerk, das Warp Charge 30 Ladegerät und ein rotes USB-A auf USB-C Kabel (USB 2.0). Eine klassische Schutzhülle aus Silikon liegt ebenfalls bei.

Uns lagen noch vier weitere Schutzhüllen bei, die man für das OnePlus Nord CE konzipiert hat. Dabei setzt man auf flachen Kunststoff mit einem deutlichen Rand über dem Display zum Schutz. Bei der Optik setzt man auf eine gesprenkelte Optik, fast wie Holzspäne, die aber noch dezent genug bleibt. Das Case gibt es in den Farbvarianten Schwarz, Hellblau, Lila und Beige. Die Hülle misst 161 x 76,5 x 11mm, wiegt 34g und kostet 20€. Die originale Schutzfolie aus Glas schlägt ebenfalls mit 20€ zu Buche.

Display des OnePlus Nord CE

AMOLED gehört einfach bei OnePlus dazu und das liefert die Core Edition auch. So haben wir ein 6,43 Zoll großes Display im 20:9 Format. Die Abstände zum Rahmen betragen links und recht 2mm, oben 3mm und das Kinn unten ist 4,5mm dick. Die Frontkamera ist oben links untergebracht und nimmt 4,5 im Durchmesser ein.

Mit der Auflösung von 2400 x 1080 Pixel erreicht das Nord CE eine Bildpunktdichte von 409 Pixel pro Zoll. Einzelne Pixel erkennt man in der Praxis so nicht mehr. Auch bietet das Display eine erhöhte Bildwiederholungsfrequenz von 90 Hertz. Dies steht dem flotten Oxygen OS gut und Animationen laufen flüssig runter. Sowohl im automatischen als auch im manuellen Modus wird das AMOLED bis zu 1000cd/m² hell, womit ich beim sommerlichen Wetter derzeit keine Probleme hatte.

Das Display ist sowohl HDR10+ als auch Widevine L1 (für FullHD-Streaming wie Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co.) zertifiziert. Die Farben und Kontraste sind von Werk aus gewohnt kräftig. In den Einstellungen hat man noch die Möglichkeit, die Farbdarstellung individuell anzupassen.

Bei der Software gibt es leider nicht alle Features, die wir auch bei den Flagships wiederfinden. Die automatische Komforttönung, freie Regelung der Bildwiederholungsfrequenz, automatische Bildverbesserer oder Video-Upscaling gibt es nicht für das OnePlus Nord CE.

So sind ein regel- und terminierbarer Lesekomfort- (Blauliftfilter) und Dunkelmodus (Dark Mode für AMOLED) an Bord. Auch gibt es einen Lesemodus (Schwarz-Weiß-Modus), die Schrift- und Anzeigegröße kann in 4 bzw. 5 Stufen angepasst werden sowie die Notch ausgeblendet werden. Unter Oxygen OS auch an Bord ist nun neben dem Inaktivitätsdisplay (Telefon anheben oder drauf Tippen zum Aktivieren) nun das echte AOD / Always-On-Display. Dies ist termier- und konfigurierbar sowie optisch anpassbar, kostet aber den Tag über 6% Akkuleistung (12 Stunden).

Zusammenfassung: Mit den Flagships hält das Display nicht mit und ein Redmi Note 10 Pro ist auch sichtbar überlegen. Die 90 Hertz stehen der Performance dennoch gut, Farben sind schön kräftig und in der Sonne wird es ausreichend hell.

Hardware & System

Letztes Jahr bescherte uns der Snapdragon 750G einige gelungene Mittelklasse-Smartphones und auch im OnePlus Nord CE liefert er ein ordentliches Maß an Rechenleistung. Der Octa-Core Prozessor ist im modernen 8nm-Verfahren gefertigt. Das Cluster setzt sich aus 2 x 2,2 GHz und 6 x 1,8 GHz zusammen und als GPU ist die Adreno 619 an Bord.

An Speicher gibt es 6, 8 oder 12GB LPDDR4x RAM sowie 128 oder 256GB UFS2.1 Speicherplatz. Im Praxistest haben wir die größte Variante mit 12/256GB. Der Arbeitsspeicher erreicht Übertragungsraten von 13 GB/s, während es beim Systemspeicher eine Lese/Schreibgeschwindigkeit von 990/488 MB/s bietet.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)

In den synthetischen Benchmarks schlägt sich das Nord CE gut und verzeichnet 390.000 Punkte im AnTuTu Benchmark. Die Grafikleistung ist mit der Adreno 619 etwas hinter dem, was der Prozessor zu leisten vermag – Ein Poco F3 wäre mit dem Snapdragon 870 da klar die bessere Alternative für aufwendige 3D-Games. Die spult das OnePlus Nord CE dennoch recht solide ab und die anspruchsvollen Titel aus dem Google Play Store laufen einwandfrei auf dem Gerät. Thermal Throttling (Senken der Rechenleistung aufgrund zu hoher Temperatur) konnte ich bei den sommerlichen Temperaturen nicht beobachten. Ein längerer Einsatz in der Sonne führt aber schon zu ca. 38° oben links am Gerät.

Oxygen OS 11 auf dem Nord CE

Das OnePlus Nord CE lief bei uns auf Oxygen OS 11 basierend auf Android 11 (Build Number: 11.0.2.2.EB13BA). Der Google Sicherheitspatch ist von Mai 2021. Die Nutzung war so, wie man es stets von OnePlus gewohnt ist: flüssig, sauber und mit den richtigen Features zur Stelle.

Limitierungen bei der Software merkt man im Grunde nur was das Display / die Hardware betrifft. So stehen nicht alle Bildverbesserer und “Echtzeit-Features” zur Verfügung. Die ganzen praktischen Funktionen OnePlus sind natürlich mit an Bord. An vorinstallierten App befindet sich nur Netflix auf dem System, was sich natürlich auch deinstallieren lässt.

Das Update auf Android 12 kommt für das Nord CE auf jeden Fall und mindestens zwei Jahre Updatesupport sollen es auf jeden Fall sein. Vielleicht auch länger – Optimismus ist bei OnePlus begründet, zumindest was Updates betrifft.


Performance & Praxis: Leistung im Überfluss bekommt man hier in der Mittelklasse nicht geboten. In dem Fall sollte man sich lieber ein Snapdragon 8xx Smartphone, wie das Poco X3 Pro oder Poco F3 anschauen. Aber der Trend geht dahin, dass auch höherpreisige Smartphones mit Prozessoren der Snapdragon 7xx Serie gut zurechtkommen. Der Snapdragon 750G steht dem OnePlus Nord CE sehr gut und ist auch kaum langsamer als das erste Nord. Die Symbiose mit Oxygen OS und dessen gute Optimierung liefert hier die solide Wertung.

Kamera

OnePlus Nord CE Test Produktfotos 11Kommt nun der erste richtige Knackpunkt beim neuen OnePlus Mittelklasse-Smartphone? Bei der Präsentation gab es erst mal lange Gesichter: Ein 64MP Kamerasensor, nicht weiter spezifiziert. Vermutlich handelt es sich dabei um den Omnivision OV64B oder Samsung GW1, der auch im OnePlus Nord N10 5G zum Einsatz kommt und (mehr oder weniger) als “Schönwetter-Kamera” betitelt werden kann.

Aber bereits der erste Kameravergleich hat uns schon eines Besseren belehrt: Das OnePlus Nord CE durfte gegen das Redmi Note 10 Pro mit dem starken 108MP Samsung HM2 ran. Und den Test besteht es auch direkt mit Bravour: Etwas vom Hasselblad-Feinschliff ist wohl auch bei OnePlus Nord hängengeblieben, dazu gibt es für Nachtaufnahmen den bewährten “Night Vision”-Modus. Nun aber das Kamerasetup mit den drei Sensoren im Detail:OnePlus Nord CE Test Screenshot Kamera

  • Hauptkamera: 64MP (Omnivision OV64B ?), f/1.79, Pixelgröße: 0,7 µm/64M; 1,4 µm (4-in-1)/16M, Autofokus: PDAF + CAF
    • Video: 4K / 30fps, 1080p / 60fps, Zeitlupe: 720p / 240fps, Stabilisierung: EIS
  • Ultraweitwinkel: 8MP, f/2.25, 119°
    • Video: 1080p / 30fps, ohne Stabilisierung
  • Bokeh / Filter: 2MP, f/2.4
  • Selfie: Sony IMX471, 16MP, f/2.45, Pixelgröße: 1,0 µm
    • Video: 1080p / 60fps, Stabilisierung: EIS

Der unnötige Makrosensor wird zum Glück gestrichen, dafür benennt man die Frontkamera nun direkt als Sony IMX471 mit 16MP. Am wichtigsten ist heutzutage die Kamerasoftware rund um das Image Processing, Kontrastlevel und Wiedergabe der Farben.

Tageslichtaufnahmen:

Die Mittelklasse hat hier im letzten Jahr so gut aufgeholt, dass man bei schönem Wetter eine Flagship-Kamera nicht weiter vermisst. Der 64MP Sensor liefert über Pixel Binning Aufnahmen mit 16MP bei einer Auflösung von 4624 x 3472 Pixel und einer Bildgröße zwischen 3,5 und 5 Megabyte.

So schießt das OnePlus Nord CE bei Tag ansehnliche Bilder, zeigt dabei einen schnellen Fokus und eine unkomplizierte Kameraapp. Zwar ist der Kamerasensor kein Highlight, über die Software gleicht man das aber fast aus.

So hat man einen soliden Grad an Details, der erst bei nahem Zoom am PC gröbere Strukturen offenbart. Bei der Farbdynamik geht OnePlus nun mehr in die natürliche Richtung: Kein übertriebener Kontrast, die Farben nicht so knallig wie bei der Konkurrenz und damit etwas realitätsgetreuer.

Das OnePlus 9 Pro war auch noch kurze Zeit bei uns, als das Nord CE bereits in den Praxistest ging. Wir sprechen hier vom dreifachen Preis, aber zwei Dinge fallen schon auf. So hat das OnePlus Nord CE bei rötlich und gelblichen Farben einen leichten Hang hin zu Magenta. Auch klappt der Weißabgleich sichtbar schlechter.

64MP Modus:

In der Kameraapp hat man jederzeit die Möglichkeit, direkt von 16MP auf volle 64MP umzuschalten. Dies ist aber nur bei schönem Wetter sinnvoll, da Pixel Binning eben auf 4-in-1 bzw. 9-in-1 ausgelegt sind. Die Dateigröße verdoppelt sich dann von circa 4,5MB auf 9,5MB und die Auflösung steigt von 4624 x 3472 auf 9248 x 6944 Pixel.

Klar fängt man damit mehr Details ein, dabei können sich aber Bildfehler einschleichen. Sonst bleibt die Farbwiedergabe beim OnePlus Nord CE unter 64MP runverändert. Der Kontrast und die Dynamik gehen aber auch etwas zurück. Insgesamt empfiehlt sich, spezifisch beim Nord CE eher auf die Software zu vertrauen und mit 16MP aufzunehmen. Darauf sind die Pixel Binning Sensoren schließlich auch ausgelegt.

Nahaufnahmen:

Auf einen Makrosensor und damit das “Quad-Kamera-Marketing” verzichtet man zum Glück. Nahaufnahmen werden einfach mit der Hauptkamera aufgenommen und das mit einem Abstand von bis zu ca. 20cm. Der Fokus nimmt einen recht großen Bereich auf, sodass auch große Objekte scharf gestellt bleiben. Auch gefällt der Hintergrund: Ein natürlicher Bokeheffekt ohne Überbelichtung.

Mit den 16MP stimmt auch die Detailausbeute, bei gleichzeitig nicht zu hohem Kontrast. Feine Details bleiben so erhalten. Und essenziell: Die Flora & Fauna behält ihre reale Farbe. Kritik gibt es, wenn man richtig nah ran zoomt: Es entsteht leichtes Kantenflimmern bei Objekten, was sich durch einen unscharfen Rand bemerkbar macht.

Nachtaufnahmen:

Abgesehen von Sony-Sensoren schwächeln die Mittelklasse-Sensoren bei weniger Licht. Auch das OnePlus Nord CE ist mit einer Pixelgröße von 0,7 µm bei 64MP bzw. 1,4 µm bei 16MP nicht gerade lichtstark. Aber dafür gibt es ja die Software: “Night Vision” heißt der Nachtmodus von OnePlus und kommt nun von den Flagships auch in die Mittelklasse. Und dies macht wirklich den Unterschied aus: Vergleicht ruhig Testfotos mit und ohne Nachtmodus. Einen OIS habe ich dabei nicht vermisst: Unter allen Aufnahmen wurden vielleicht 5% aussortiert.

Qualitativ liegen die Nachtfotos auf einem Level mit dem Redmi Note 10 Pro und etwas unter einem OnePlus 8T. Das OnePlus Nord CE fängt hier eine solide Menge an Licht ein, sodass gerade beleuchtete Motive schön zur Geltung kommen. Gleichzeitig wird künstliches Licht nicht zu gelb und es wird auch nicht übertrieben versucht, die Nacht zum Tag zu machen.

Klar könnten mehr Details abgebildet werden, mehr Dynamik wäre wünschenswert und der Fokus tut sich bei Nahaufnahmen schwer. Aber sonst bräuchte es ja keine Flagships mehr.

Ultraweitwinkel:

Hochauflösende zusätzliche Sensoren sind in der Preisklasse nicht anzutreffen und dementsprechend ist der 8MP Ultraweitwinkelsensor im OnePlus Nord CE kein Highlight. Mit der Auflösung sind schon so nicht besonders viele Details beim Reinzoomen ersichtlich, aber leider versucht man dies mit einem unnötig hohen Kontrast zu kaschieren. So kommt ein nicht-gekonnter HDR-Effekt auf, was definitiv schlechter aussieht als die natürlichen Farben der Hauptkamera. Da könnte man Software-technisch noch mal nachbessern.

Wenn sich das Motiv besonders gut für weite Aufnahmen eignet, kann man mal den Sensor wechseln, sonst würde ich stets die Hauptkamera vorziehen.

Portrait:

Portraitaufnahmen / Bokehs haben mir bei OnePlus noch nie so gut gefallen. So klappt es beim Nord CE noch immer nicht so gut.

Die Erkennung der Person oder Objektes klappt an sich super. Es schleichen sich beim Ausschneiden aber gerne Fehler ein: Manchmal bleibt ein feiner Rand zwischen Objekt und Hintergrund stehen oder Lücken im Objekt werden nicht unscharf. Auch ist das Objekt selbst etwas unscharf, außer man steht recht nah dran.

Selfie / Frontkamera:

Vorne in der Punch-Hole-Notch benennt man die 16MP Frontkamera direkt beim Namen: Der Sony IMX471 mit einer f/2.45 großen Blende, wie auch beim OnePlus 8 Pro. Dazu kommen auch die Softwareoptimierungen, die wir schon bei den OnePlus 9 Flagships begrüßen konnten.

So gelingen Selfies ziemlich solide, für die Preisklasse sogar gut. Uns gefallen gerade die natürlichen Farben im Gesicht. Hier wird nicht deutlich retuschiert und ein warmer Hautton kommt gut rüber. Gleichzeitig hat man mit der Blende einen leichten Unschärfe-Effekt des Hintergrundes. Es handelt sich um einen fixen Fokus, etwas Spielraum im “Selfie-Arm” hat man allerdings. Was man zum Glück auch beheben konnte: Der Himmel überbelichtet nicht mehr.

Videos:

Bei Videoaufnahmen macht sich die preiswerte Hardware allerdings schon bemerkbar und das kann man mit der Software nicht mehr ausgleichen. Die Bilddynamik ist deutlich niedriger und Farben fast schon blass. Der Fokus arbeitet dafür exzellent.

Für Videoaufnahmen ist 1080p / 30fps sogar noch der beste Modus, auch wenn die Qualität sichtbar hinter 4K / 30fps bleibt. Hier hat man die Möglichkeit, direkt in der Videoaufnahme zum 2-fach digitalem Zoom zu wechseln, der sogar noch ganz ordentlich stabilisiert ist, oder zum Ultraweitwinkelsensor, auf diesen hat der EIS aber leider keinen Einfluss. Auch sind 1080p / 30fps ruhiger als 4K /30 fps. Unter 4K / 30fps schleichen sich gerne Mikroruckler ein (beim Gehen), die ein OIS deutlich verhindern würde. Auch möglich sind 1080p / 60fps mit der Hauptkamera, die allerdings ebenfalls nicht stabilisiert werden. Die Frontkamera filmt mit 1080p / 60fps oder mit 30fps und dann auch stabilisiert. Hier ist man für VLOGs etwas zu nah (bei ausgestrecktem Arm) und das Mikro nimmt die Stimme zu leise auf.


Schlusswort zur Kamera: Eher preiswerte Hardware, dafür aber gute Software dahinter! Einzig die Portraits und Videos schwächeln. Aber schon im Kameravergleich mit dem Redmi Note 10 Pro ließ man sich nicht lumpen und die Aufnahmen des OnePlus Nord CE sind der Preisklasse angemessen. Wenn auch natürlich nicht DAS herausragende Highlight des Mittelklasse-Smartphones.

Konnektivität des Oneplus Nord CE

Der SIM-Slot nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf für den Dual-SIM Betrieb. Die Erweiterung des Speichers via MicroSD-Karte ist nicht möglich. Folgende LTE und 5G Frequenzen unterstützt das OnePlus Nord CE (mit 4×4 MIMO, DL CAT 18 / UL CAT 13):OnePlus Nord CE Test Produktfotos 12

  • 4G: LTE-FDD: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/28/26/66  &  LTE-TDD: B38/39/40/41
  • 5G: NR NSA: N1, N3, N5, N7, N8, N20, N28, N38, N40, N41, N77, N78

Der Empfang war in der Praxisnutzung durchgehend auf einem hohen Level. Telefoniert wird bei Verfügbarkeit auch mittels VoLTE & VoWiFi. Das zweite geräuschunterdrückende Mikrofon leistet hier gute Arbeit, während der Ohrlautsprecher auf Wunsch ziemlich laut werden kann. Sonst ertönt im Medienbetrieb leider nur der untere Hauptlautsprecher beim OnePlus Nord CE und der ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Für ein Video reicht es aus, aber da gibt es schon bessere Handys auf dem Markt.

Mit anderen Geräten verbindet sich das Nord CE via Bluetooth 5.1, das auch AptX-HD als hochwertigen Übertragungsstandard unterstützt. Sonst bekommt man Sound auch noch über den USB-C Port oder den 3,5mm-Klinkenport. Für alle drei Wege steht “Dirac Audio” zur Verfügung, das den Sound dynamisch verbessert oder auf Musik / Film optimiert.

Mit lokalen Netzwerken verbindet sich das OnePlus Nord CE über Dual-Band WiFi im ac-Standard. In der Wohnung konnte ich die 50K Leitung komplett ausreizen. Direkt vor dem Haus zwei Stockwerke weiter unten kam das 5.0 GHz WiFi nicht mehr an, über 2.4 GHz waren noch 15 MB/s Download und 4 MB/s Upload möglich. Die Reichweite des WLAN Signals war in der Praxis etwas schwächer als beim OnePlus 9 Pro.

OnePlus Nord CE Test Screenshot GPSNavigiert wird beim OnePlus Nord CE über die Dienste GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo und NavIC, zudem bestimmt ein E-Kompass die Richtung. Die Navigation im Auto klappt im Praxistest tadellos und die Position wird im besten Fall unter 5 Sekunden auf 3m genau bestimmt. Sonst sind folgende Sensoren im Nord CE an Bord: Licht, Näherung, Lage und ein Gyroskop. NFC ist ebenfalls mit von der Partie und für Google Pay verfügbar.

Entsperrt wird das OnePlus Nord CE über den Fingerabdruckscanner, der in der Praxis konstant gut und schnell das Gerät in unter einer halben Sekunde entsperrt. Auch lässt sich Face-Unlock mit der Frontkamera einrichten, dafür muss man aber dann extra den Powerbutton betätigen.

Akkulaufzeit

OnePlus Nord CE Test Screenshot Akkubench 1

90 Hertz

OnePlus Nord CE Test Screenshot Akkubench 2

60 Hertz

Auch die Akkulaufzeit hebt man beim OnePlus hervor, was wir nach dem Test klar bestätigen können. Zwar sind 4500mAh nicht überdurchschnittlich groß, dafür holt man ganz schön was raus aus dem Nord CE. Das liegt zum einen an Oxygen OS, aber auch an der Hardware mit dem effizienten Snapdragon 750G sowie dem AMOLED Panel.

Im PC Mark Battery Benchmark (Version 3.0) kommt die OnePlus Nord Core Edition auf stattliche 16 Stunden bei 60 Hertz Bildwiederholungsfrequenz (Displayhelligkeit kalibriert auf 200cd/m²). Erhöht man auf 90 Hertz, dann regelt die Software im Benchmark automatisch auf 60Hz herunter. Also der Benchmark ändert sich entsprechend nicht. In der Praxisnutzung konnte ich nicht ganz hier dran anknüpfen, aber für zwei Tage ohne Steckdose mit bis zu 9 Stunden Display-On-Time insgesamt reicht es dennoch aus. Im Streamingtest benötigt das OnePlus Nord CE in der Stunde zwischen 5 und 6 % Akku (Display 200cd/m², Full-HD Content und Lautsprecher 30%).

Akkulaufzeit Einheit: Std

Geladen wird über Warp Charge 30 mit bis zu 30 Watt über USB-C. Zwar kann man auch die anderen OnePlus Ladegeräte verwenden (z.B. mit 65 Watt, mehr geht aber trotzdem nicht), wichtig ist nur, dass man auch das originale rote Kabel nutzt. Den Akku lädt man so in 22 Minuten von 0 auf 50%. Ein Ladestand von 75% sind in 40 Minuten möglich. Ein kompletter Ladevorgang dauert ziemlich genau eine Stunde.

Power Delivery funktioniert mit dem OnePlus Nord CE, ist aber langsamer: Über 15 Watt (8,8V / 1,7A) kommt es nie hinaus. Damit dauern 0 auf 50% 40 Minuten, auf 80% lädt man in 65 Minuten und eine komplette Ladung ist über Power Delivery in 90 Minuten vollzogen. Kabellos kann das Nord CE nicht geladen werden.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Das OnePlus Nord CE macht im Grunde alles richtig, aber hat auch kein echtes Alleinstellungsmerkmal. Das Zusammenspiel aus Snapdragon 750G, Oxygen OS und 90 Hertz sorgt für eine starke Performance, die Kamera liefert brauchbare Ergebnisse, die Ausstattung ist ziemlich rund und 5G “darf” auch nicht fehlen. Die Akkulaufzeit hinterlässt sogar einen bleibenden Eindruck.

Generell muss man einfach festhalten, dass man das neue Mittelklasse-Smartphone wahnsinnig gut optimiert hat und aus der verbauten (preiswerteren) Hardware das Beste rauskitzelt. Nur ist es ein echtes OnePlus? Klar: Man hat das System, aber sonst war ich eher mit dem “Mittelklasse-Gefühl” unterwegs.

Das OnePlus Nord CE ist ein gelungenes Modell im LineUp und erhält auch die Kaufempfehlung. Andere Smartphones kommen aber auch infrage: Das Redmi Note 10 Pro, das mit 230€ sogar günstiger ist, das Poco F3 mit der brachialen Rechenleistung für ebenfalls 300€ oder das Samsung A52 4G, das im Test gut war aber den Marken-Aufpreis hat.


Gesamtwertung
84%
Design und Verarbeitung
80 %
Display
85 %
Leistung und System
80 %
Kamera
80 %
Konnektivität
80 %
Akku
100 %

Preisvergleich

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Franky
Gast
Franky (@guest_83972)
2 Jahre her

Also ich hab jetzt das Gerät gute 3 Wochen und muss sagen das die Kamera nicht wirklich gut ist. Eigentlich ziemlicher Müll. Ich komme vom xiaomi Mi Note 10 lite (leider ist da mit die USB Buchse verreckt und bekommt deshalb keinen Saft mehr) und da waren die Bilder wirklich merklich besser. Das einzige was bissl noch mehr aus die Bilder raus kitzelt ist die Gcam.

Tim Bach
Gast
Tim Bach (@guest_82545)
2 Jahre her

Hallo,

erstmal vielen Dank für den Testbericht.
Allerdings ist mir aufgefallen, das laut OnePlus Seite, auch das 28er LTE Band unterstützt (https://www.oneplus.com/de/nord-ce-5g/specs)

Bitte korrigieren.

Danke und VG

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
2 Jahre her
Antwort an  Tim Bach

Servus Tim, vielen Dank für den Hinweis. Hatten wir eigentlich von deren Seite kopiert, aber stimmt natürlich :).

beste Grüße

Jonas

Tim Bach
Gast
Tim Bach (@guest_82547)
2 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Super, Vielen Dank. Das 28er Band war für mich ausschlaggebend, da ich öfters in Ausland reise, wo dieses Band verwendet wird. Ich bin mit dem OnePlus Nord CE sehr zufrieden! Ich kaufe immer Mittelklasse Handys und dieses Telefon gefällt mir total klasse!

Beste Grüße

Scharvogel
Gast
Alter Papa (@guest_81049)
2 Jahre her

Hallo Erik und Chinahandy-Team, ich habe jetzt das Xiaomi Mi Note 10 Lite. Ist das Nord CE besser oder nicht?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
2 Jahre her
Antwort an  Alter Papa

Servus, Erik hat den Kommentar wohl übersehen. Ein Mi Note 10 Lite ist nicht mehr aktuell und entsprechend teuer geworden. Wenn es das Gerät für um die 220€ irgendwo gibt, kann man da noch drüber nachdenken. Aber die Frage ist auch was jetzt genau besser sein soll. Mit seinem Curved Display war das Note 10 Lite schon sehr speziell in der Preisklasse und hatte auch eine super Kamera! Wenn du ein Gerät hast, dann halte es gut fest :). Ein Upgrade auf das CE ist nicht notwendig.

Beste Grüße

Jonas

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