Vivo X100 Pro Test

Getestet von Joscha am Bewertung: 88%
Vorteile
  • ausgezeichnete Kameras
  • Top-Performance
  • sehr starke Akkulaufzeit
  • gute Schnelllade-Funktion
  • ausgefallenes Design (Kunstleder-Version)
Nachteile
  • OriginOS nicht perfekt für Deutschland geeignet
  • kein LTE Band 20 (China-Version)
  • Lautsprecher nur durchschnittlich
  • Leistungseinbruch unter Volllast
  • Selfie-Videos nur in Full-HD
Springe zu:
CPUMediaTek Dimensity 9300 - 1 x 3,25GHz + 3 x 2,84Ghz + 4 x 2,0GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher1 TB, 256 GB, 512 GB
GPUImmortalis-G720
Display 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 14
Akkukapazität5400 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 28, 38, 40, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht225 g
Maße164,1 x 75,3 x 9,1 mm
Antutu1428978
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am28.12.2023

Mit einem Marktanteil von jeweils 18 Prozent sind Vivo und Oppo die beiden führenden Smartphone-Marken im Reich der Mitte. Kein Wunder also, dass der Hersteller trotz seines Rückzugs aus Deutschland mit dem Vivo X100 Pro wieder ein Smartphone auf den Markt gebracht hat, das es in sich hat. Zur Ausstattung gehören ein extrem hochauflösendes 120Hz AMOLED-Display, ein Top-Prozessor von Mediatek und ein Kamera-Setup mit gleich drei 50 Megapixel-Sensoren auf der Rückseite. Wir haben das Vivo X100 Pro einem ausführlichen Test unterzogen. Im Folgenden erfahrt ihr, wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

Globale & China-Version / Bestellung

Wir haben das Vivo X100 Pro bei Tradingshenzhen bestellt. Der Onlineshop liefert die chinesische Version des Smartphones zu einem fairen Preis zollfrei nach Deutschland. Die Lieferzeit beträgt etwa zwei Wochen. Auch die chinesische Version hat Deutsch als Systemsprache, allerdings wird ein anderes System als bei der globalen Version verwendet. Außerdem verfügt die chinesische Version über kein LTE Band 20, was im deutschen Mobilfunknetz vor allem in ländlichen Gebieten zu Problemen führen kann.

Alternativ zur chinesischen Version kann das Vivo X100 Pro in Zukunft wahrscheinlich in unseren europäischen Nachbarländern auch in der globalen Version erworben werden. Der Preis wird höher sein als in China, dafür muss man die genannten Nachteile nicht in Kauf nehmen. Ein offizieller Verkaufsstart in Deutschland ist aufgrund des Patentrechtsstreits mit Nokia praktisch ausgeschlossen.

Design und Verarbeitung

Vivo X100 Pro Test 12

Das Vivo X100 Pro misst 164,1 x 75,3 x 9,1 Millimeter und wiegt 225 Gramm. Damit ist es ein großes und schweres Smartphone. Das hohe Gewicht sorgt aber auch für einen hochwertigen Eindruck in der Hand. Auffällig am Design ist das riesige Kameramodul auf der Rückseite. Dieses hat einen Durchmesser von 5,8 Zentimetern und ragt ganze 4,8 Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Die Kamerasensoren sind durch eine große Glasscheibe abgedeckt, um die ein Metallring gelegt wurde. In der Mitte prangt das ZEISS-Logo.

Das Smartphone ist in den Farben Hellblau, Schwarz, Weiß und Orange erhältlich. Mit Ausnahme der orangefarbenen Version haben alle anderen Farbvarianten eine Glasrückseite. Unsere Version mit orangefarbener Rückseite setzt auf Kunstleder. Optisch gefällt die knallige Farbe, sofern man auffällige Smartphones mag. Haptisch wirkt das sogenannte Kunstleder allerdings etwas zu sehr wie billiger Plastik und fühlt sich nicht besonders hochwertig an. Erfreulich ist immerhin, dass es absolut resistent gegen Fettflecken und Fingerabdrücke ist und auch deutlich griffiger als normale Glasrückseiten. Ansonsten gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen. Der stabile Metallrahmen geht nahtlos in die seitlich abgerundete Rückseite und das gebogene Display über. Die Displayränder betragen rechts und links nur zwei Millimeter, oben und unten drei Millimeter. Die Frontkamera ist in einer kleinen Aussparung untergebracht.

Das Vivo X100 Pro ist nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt. Auf der Unterseite befindet sich ein USB-C 3 Anschluss (5 Gbit/s, Display-Ausgang). Daneben befindet sich der SIM-Slot, in den zwei Nano-SIM-Karten eingesetzt werden können. Zum Entsperren befindet sich ein Fingerabdrucksensor unter dem Display. Dieser reagiert sehr schnell und zuverlässig. Schade ist allerdings, dass das Vivo X100 Pro nicht mehr über die größere Sensorfläche des Vorgängers (X90 Pro Plus) verfügt. Da der Vorgänger definitiv den besten Fingerabdrucksensor auf dem gesamten Smartphone-Markt zu bieten hatte, ist der immer noch einwandfreie Sensor leider als Rückschritt zu werten. Zum Entsperren steht alternativ das Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung. Was im Gegensatz zu den meisten High-End-Smartphones ebenfalls fehlt, ist ein namhafter Hersteller (z.B. Corning Gorilla) für das Displayglas. Allerdings zeigt das Vivo X100 Pro in unserem Test auch so eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer.

Lieferumfang des Vivo X100 Pro

Das Vivo X100 Pro wird mit einem 120-Watt-Ladegerät und einem USB-C-zu-USB-C-Kabel geliefert. Bei der chinesischen Version hat das Netzteil natürlich keinen EU-Stecker, aber ein passender Adapter wird von Tradingshenzhen mitgeliefert. Außerdem liegt eine Silikon-Schutzhülle bei. Das Display ist zusätzlich mit einer Schutzfolie versehen.

Display des Vivo X100 Pro

Vivo X100 Pro Test display

Das Vivo X100 Pro verfügt über ein 6,78 Zoll großes AMOLED-Display. Die Bildwiederholrate liegt bei 120 Hz, wodurch Inhalte sehr flüssig dargestellt werden. Auch die Auflösung ist mit 2800 x 1260 Pixel sehr hoch. Ob dies allerdings zu einer sichtbar schärferen Darstellung als bei klassischem Full-HD führt, bezweifeln wir nach wie vor. Die Auflösung kann in den Displayeinstellungen auch dauerhaft auf Full-HD (2400 x 1080) reduziert werden. Die Standardeinstellung ist eine intelligente Anpassung je nach Inhalt.

Da es sich um ein LTPO-Display handelt, kann das Vivo X100 Pro die Bildwiederholrate sehr niedrig einstellen, um den Akku zu schonen. Dies funktioniert in der Praxis einwandfrei. Wird keine Bewegung auf dem Display registriert, reduziert das Handy die Anzeige auf fünf Hertz. Die Ränder des Displays sind zu den Seiten hin abgerundet (Curved Display), zu Fehleingaben kam es während der Nutzung jedoch nie. Durch die schmalen Ränder wirkt das Display sehr modern und elegant.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Helligkeit des Displays wird von Vivo mit rekordverdächtigen 3000 Lux angegeben. In unserem Test erreichten wir jedoch eine maximale Helligkeit von 2050 Lux. Damit schneidet das Vivo X100 Pro immer noch ausgezeichnet ab.

In den Displayeinstellungen kann ein Dark Mode und ein Lesemodus mit reduzierter Blaulichtstrahlung aktiviert werden. Auch die Farbeinstellungen können nach Belieben angepasst werden, wobei das Vivo X100 Pro auch eine automatische Anpassung an das Umgebungslicht vornehmen kann. Für empfindliche Nutzerinnen und Nutzer steht eine PWM-Frequenz von 2160 Hz zur Verfügung. Eine Widevine L1-Zertifizierung für hochauflösendes Streaming ist ebenfalls vorhanden.

Leistung

Bezüglich Leistung geht das Vivo X100 Pro einen ungewöhnlichen Weg: Statt eines Snapdragon 8 Gen 3 Prozessors von Qualcomm kommt der derzeit leistungsstärkste Chip von Mediatek zum Einsatz: Der Dimensity 9300 wird ebenfalls im aktuellen Vier-Nanometer-Verfahren gefertigt und verspricht eine ähnliche Leistung wie der Qualcomm-Chip. Die Recheneinheit besteht aus acht Kernen in folgenden Clustern:

  • 1 x Cortex-X4 @ 3,25 GHz
  • 3 x Cortex-X4 @ 2,84 GHz
  • 4 x Cortex-A720 @ 2,0 GHz

Dazu kommt eine ARM Immortalis-G720 MC13 Grafikeinheit. Dem MediaTek Dimensity 9300 stehen 12 oder 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256/512/1024 Gigabyte Systemspeicher im schnellen UFS 4.0 Format zur Seite. Der Arbeitsspeicher ist LPDDR5X angebunden. Die 16GB/1TB Variante des X100 Pro setzt stattdessen auf den neueren Standard LPDDR5T. Theoretisch sind damit rund 13% höhere Schreib-/Lesegeschwindigkeiten möglich.

Um euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, werfen wir gleich einen Blick auf die Benchmarks. Spannend ist natürlich, wie sich das Vivo X100 Pro im Vergleich zum Xiaomi 14 Pro mit Snapdragon 8 Gen 3 schlägt.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Die Ergebnisse sind in der Tat überraschend. Im synthetischen Antutu-Benchmark liefert das Dimensity 9300 nahezu die gleichen Werte wie das Xiaomi 14 Pro. Bei der CPU (Geekbench) übertrifft Mediatek sogar die Leistung von Qualcomm. Der Snapdragon 8 Gen 3 hat allerdings eine etwas bessere Grafikleistung (3D Mark). Grundsätzlich sprechen wir hier aber nicht von Unterschieden, die sich in der Praxis bemerkbar machen würden. Das Vivo X100 Pro bewegt sich pfeilschnell durch System und Apps und kann jedes aktuelle Spiel problemlos in hohen Grafikeinstellungen wiedergeben. App-Installationen sind dank der modernen Speichermodule ebenfalls in Sekundenschnelle erledigt. Der UFS 4.0 Speicher schafft 3700 MB/s beim Lesen und 3550 MB/s beim Schreiben.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Der Dimensity 9300 zeigt sich zumindest im Vivo X100 Pro unter Volllast weniger leistungskonstant als das Xiaomi 14 Pro. Die CPU-Leistung sinkt unter Last relativ schnell auf 80 Prozent und nach einer halben Stunde auf 64 Prozent. Auch die Grafikleistung wird unter Volllast um rund 35 Prozent gedrosselt. Für die alltägliche Nutzung ist dies nicht relevant, ambitionierte Smartphone-Gamer sind mit dem Xiaomi 14 Pro aber dennoch etwas besser bedient.

System

Das chinesische Vivo X100 Pro kommt mit einem auf Android 14 basierenden System OriginOS 4. Bei der Global-Version kommt hingegen das Funtouch OS auf Basis von Android 14 zum Einsatz. Ein Systemwechsel durch Flashen der Global-ROM ist beim Vivo nicht möglich. Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Systeme enorm. Funtouch orientiert sich stark an der Optik von Stock-Android und ergänzt dieses um einige Zusatzfunktionen. OriginOS ist ähnlich wie ColorOS oder MIUI ein stark angepasstes Android-System, von der Basis Android 14 ist eigentlich nichts mehr zu erkennen.

Der Funktionsumfang von OriginOS ist deutlich größer als der von Funtouch, allerdings ist die Oberfläche teilweise auch etwas überladen und bunt. Zu Beginn müssen auch zahlreiche chinesische Apps deinstalliert werden. Erfreulich ist, dass Vivo es erlaubt, alle unerwünschten Apps zu deinstallieren. Selbst tief im System verankerte Apps wie der iManager können entfernt werden. Die deutsche Sprache ist auch auf der chinesischen Version verfügbar und der Google Playstore lässt sich einfach installieren. Wie man sein Vivo optimal einrichtet, erfährt man in dieser Anleitung. Nach der Einrichtung habt ihr im Prinzip ein in Deutschland gut nutzbares Smartphone, auch wenn ihr gelegentlich über etwas holprige Übersetzungen oder ein paar chinesische Schriftzeichen stolpern werdet. Zudem gelten für das Vivo X100 Pro die klassischen Einschränkungen von China-Smartphones ohne vorinstallierte Google-Services: Der Google Standortverlauf ist nicht vorhanden, die Kommunikation mit WearOS Watches ist nur eingeschränkt möglich und Android-Auto funktioniert nicht.

Wer sich daran stört, sollte auf jeden Fall auf die globale Version zurückgreifen. Wer hingegen den ausgefallenen Look und die vielen Funktionen schätzt, ist mit OrigenOS gut bedient. Der Google Playstore ist ebenfalls zertifiziert und das Gerät kann auch für Zahlungen über Google Wallet verwendet werden.

Kamera des Vivo X100 Pro

Auf der Rückseite befinden sich gleich drei Sensoren, von denen die Hauptkamera und die Zoomkamera mit optischer Bildstabilisierung ausgestattet sind. Die Hauptkamera setzt zudem auf einen extrem großen Sony IMX 989 Sensor. Bei der Bildverarbeitung will Vivo mit dem selbst entwickelten Bildprozessor “ISP V3” glänzen. Zudem hat der Optikspezialist ZEISS bei der Optimierung der Kamera geholfen. Das Setup sieht wie folgt aus:

  • Hauptkamera: 50MP, Sony IMX989, f/1.75, 1/0,98 Zoll, OIS
  • Ultraweitwinkel: 50MP, f/2.0, 1/2,76 Zoll, 15mm
  • Telefotokamera: 50MP, f2.5, 1/2 Zoll, OIS, 4,3x optischer Zoom
  • Frontkamera: 32MP, f2.0

Zeiss-Modi

Ähnlich wie bei Xiaomi mit den verschiedenen Leica Filtern kann man auch beim Vivo X100 Pro zwischen drei verschiedenen Modi wählen, die in Zusammenarbeit mit ZEISS entwickelt wurden. Der Standardmodus “Lebendig” orientiert sich am Standard aktueller Smartphone-Fotografie: Kräftige Farben, helles Bild, relativ hohe Sättigung. Der Modus “Natur” ahmt dagegen den Look von DSLM-Kameras nach und liefert zurückhaltende Farben. Der Modus “Strukturiert” erhöht Sättigung und Kontrast noch einmal deutlich und erzeugt einen etwas dramatischeren Eindruck.

Hauptkamera

Die Fotos der Hauptkamera können nur als hervorragend bezeichnet werden. Das Vivo X100 Pro liefert im Standardmodus eine beeindruckend lebendige, aber nicht übertriebene Farbwiedergabe. Dank des großen Sensors kann die Kamera auch in Innenräumen ausgezeichnet eingesetzt werden und fängt dort viele Details ohne Rauschen ein. Auch die Dynamik der Aufnahmen überzeugt. Der Kontrast ist für ein High-End-Smartphone durchschnittlich. Lediglich in wenigen Aufnahmen erscheinen dunkle Bildbereiche gelegentlich etwas blass. Mehr Kritik können wir an dieser Stelle nicht üben.

Dank der enormen Größe des Sensors sind auch bei schlechten Lichtverhältnissen gestochen scharfe Aufnahmen möglich. Es ist beeindruckend, wie viele Details erhalten bleiben und wie gering das Bildrauschen ist. Hier spielt das Vivo in der ersten Liga. Wo das X100 Pro allerdings nicht überzeugen kann, ist die Farbwiedergabe. Die Bilder wirken fast ein wenig zu bunt, egal in welchem Modus. Das kann natürlich gefallen, ist aber nicht unbedingt jedermanns Sache.

Ultraweitwinkel

Das Vivo X100 Pro liefert mit der 50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera ebenfalls gute Aufnahmen. Positiv fällt die homogene Farbdarstellung im Vergleich zur Hauptkamera auf. Allerdings fällt auf, dass die Fotos etwas weniger Kontrast haben und sich in den Randbereichen eine leichte Unschärfe breit macht. Bei Nacht liefert die UWW-Kamera dank KI-gestützter Langzeitbelichtung ebenfalls gute Ergebnisse, bleibt aber sichtbar hinter der Hauptkamera zurück. Für den Preisbereich eine gute UWW-Kamera.

Zoom-Kamera

Wie auf dem Vergleichsfoto zu sehen ist, ist Vivo die Abstimmung der Farbwiedergabe mit der Hauptkamera gut gelungen. Auch die Detailtreue ist sehr gut. Es ist problemlos möglich, bis zu 10-fach zu zoomen, ohne dass die Bilder verpixelt wirken.

Generell zeigt Vivo eindrucksvoll, dass die Zoomkamera für gute Aufnahmen eingesetzt werden kann. Die Farbwiedergabe und der Detailreichtum sind hervorragend. Auch eine gute Schärfe kann den Aufnahmen fast immer attestiert werden. Selbst der Weißabgleich gelingt in den meisten Fällen. Hier gibt es allerdings bei stärkerem Zoom kleinere Fehler, die zu leichten Farbverfälschungen führen können. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Die Zoomkamera kann auch problemlos für Nachtaufnahmen eingesetzt werden. Auch hier gelingt es Vivo, viele Details in den Aufnahmen zu erhalten und einen guten Kontrast zu liefern. Ebenfalls beeindruckende Makroaufnahmen sind mit der Zoomkamera möglich.

Portraits

Aufnahmen mit unscharfem Hintergrund können dank des schnellen Prozessors auch bei viel Bewegung gut aufgenommen werden. Die Trennung von Vorder- und Hintergrund ist auf einem guten, aber nicht überdurchschnittlichen Niveau. Die Farbwiedergabe ist angenehm natürlich. Portraitaufnahmen sind auch in Innenräumen in guter Qualität möglich.

Selfies

Die Selfie-Kamera liefert gute Bilder. Hervorzuheben ist die natürliche Farbwiedergabe. Hauttöne werden recht gut getroffen und es gibt auch keinen Weichzeichner. Kritisch anzumerken ist, dass die Schärfe je nach Entfernung nicht optimal ist (kein Autofokus) und bei Innenlicht schnell ein Rauschen sichtbar wird. Für ein High-End-Smartphone ist die Qualität durchschnittlich.

Videos

Auch bei den Videos überzeugt das Vivo X100 Pro und liefert mit allen drei Kameras auf der Rückseite eine tadellose Qualität. Ich wage zu behaupten, dass ich noch nie eine so gute Farbabstimmung zwischen den verschiedenen Objektiven gesehen habe. Die Farbwiedergabe ist angenehm natürlich, nur die Dynamik könnte etwas höher sein. Wie es sich für eine Flaggschiffkamera gehört, kann das Vivo X100 Pro während der Aufnahme zwischen den Sensoren wechseln, sogar bei 4K 60FPS. Sehr gut! Lediglich die Selfie-Kamera erlaubt nur Videos in Full-HD 60FPS und keine 4K-Aufnahmen. Aber auch hier stimmt die Qualität ansonsten.

Zwischenfazit Kamera

Das Vivo X100 Pro kann bei der Kamera wirklich überzeugen. Die Hauptkamera, die Zoomkamera und die Videoaufnahmen sind überdurchschnittlich gut und lassen die meisten Top-Smartphones hinter sich. Die Ultraweitwinkelkamera und die Selfie-Kamera liefern ebenfalls gute Ergebnisse, sind aber nicht überdurchschnittlich. Insgesamt werden Fotofans mit dem Smartphone sehr zufrieden sein.

Konnektivität und Kommunikation

Vivo X100 Pro SIMSlot 1

Das X100 Pro ist ein Dual-SIM-Smartphone, das mit zwei Nano-SIM-Karten genutzt werden kann. Leider wird das in Deutschland wichtige LTE-Band 20 von der chinesischen Version nicht unterstützt. Das ist definitiv der größte Nachteil des Importgerätes, da es in ländlichen Regionen zu Empfangsproblemen kommen kann. Ich hatte das Smartphone in Köln im Einsatz und habe das fehlende LTE Band 20 im o2-Netz an keiner Stelle bemerkt. Auf dem Land sieht das allerdings oft ganz anders aus. Folgende Frequenzbänder werden unterstützt

  • 4G: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B26/B28/B34/B38/B39/B40/B41
  • 5G: n1 /n3/n5/n8/n28A/n38/n40/n41/n77/n78 /n79

Auch bei den anderen Konnektivitätsstandards sieht es gut aus. WiFi 7 ist ebenso an Bord wie Bluetooth 5.4 inklusive Unterstützung für aptX HD, LDAC und LHDC. Der WLAN-Empfang ist typisch für Vivo-Smartphones sehr stark und auch der Netzempfang war im Test hervorragend. Eine gute Gesprächsqualität können wir dem Vivo X100 Pro ebenfalls bescheinigen.

Die Positionsbestimmung erfolgt über GPS, Beidou, Glonass, Galileo, QZSS und NavIC. NFC ist natürlich auch an Bord. Neben Sensoren für Beschleunigung, Umgebungslicht und Annäherung setzt das Vivo X100 Pro auf ein Gyroskop und einen Kompass. Außerdem verfügt das Smartphone über einen Infrarotsender.

Für die Wiedergabe von Sound setzt das Vivo X100 Pro auf Stereo-Lautsprecher. Diese erreichen einen guten Klang ohne Verzerrung und sind auch ziemlich laut. Im Vergleich zur Elite fehlt es aber etwas an Bass.

Akkulaufzeit des Vivo X100 Pro

Das Vivo X100 Pro hat einen 5400mAh Akku. Die meisten Smartphones dieser Preisklasse setzen heutzutage auf 5000mAh Akkus, womit die Kapazität leicht überdurchschnittlich ist. In der Praxis kann das Smartphone zudem auch eine gute Laufzeit an den Tag legen. Über zwei Tage verteilt kommt man gut und gerne auf 5 bis 8 Stunden On-Screen-Time. In unserem Test hielt das Vivo X100 Pro auch immer zwei volle Tage durch. Während unseres Akkutests verbrauchte das Smartphone im Verlauf von 1 Stunde Streaming, 1 Stunde Nutzung von Social Media, 30 Minuten Filmaufnahme in Full-HD und 30 Minuten Gaming 40% Prozent Akku. Damit schlägt sich das Vivo X100 Pro genauso gut wie das Xiaomi 14 Pro. Das ausgezeichnete Ergebnis im PC-Mark Akkutest ist allerdings darauf zurückzuführen, dass der Test nie mit mehr als 60Hz durchgeführt wird. 

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Das Aufladen ist ebenfalls schnell erledigt. Mit dem mitgelieferten 100 Watt Netzteil hat man nach 15 Minuten wieder 68% im Akku. Nach 25 Minuten ist der Ladevorgang mit 95% fast abgeschlossen. Die vollständige Ladezeit liegt bei 29 Minuten. Zudem wird vom Vivo X100 Pro auch Wireless-Charging mit 50 Watt unterstützt. Die Geschwindigkeit konnten wir mangels eines kompatiblen Ladeadapters nicht testen.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Vivo hat mit dem X100 Pro tatsächlich ein Smartphone auf den Markt gebracht, das sich sehen lassen kann. Die Schwächen des Geräts muss man mit der Lupe suchen: Da wären insbesondere die auf Full-HD beschränkten Selfie-Videos und die nicht perfekten Lautsprecher zu nennen. Letztlich sind das aber keine wirklichen “Schwachstellen” des Smartphones, sondern nur Aspekte, bei denen das Gerät nicht besonders heraussticht. Ansonsten bekommt man eine erstklassige Kamera-Ausstattung, Leistung ohne Ende, ein vielseitiges System und eine tadellose Verarbeitung. Auch die sehr gute Akkulaufzeit und Ladegeschwindigkeit sei an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben.

Dennoch können wir für die China-Version des Vivo X100 Pro leider keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Da LTE Band 20 nicht verfügbar ist und das chinesische System durchaus seine Eigenheiten hat, sollte man sich gut überlegen, ob man das Smartphone wirklich aus China importieren möchte. Sofern die Global Version irgendwann auch in Deutschland bestellt werden kann und nicht zu teuer ist, wäre das natürlich eine optimale Alternative. Ansonsten können wir das Honor Magic 5 Pro (zum Test) als Alternative empfehlen. Hier bekommt Ihr eine vergleichbare Ausstattung mit einer ebenso guten Kamera, allerdings ohne die genannten Einschränkungen der China-Version.


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
95 %
Display
90 %
Leistung und System
85 %
Kamera
90 %
Konnektivität
80 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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CRIX
Gast
CRIX (@guest_106786)
22 Tage her

Wie würdet ihr die einzelnen Wertungen korrigieren bzgl der Global Version vom Vivo X100 Pro?

Denn zwei eurer fünf Negativpunkte fallen somit weg, der dritte bzgl der Frontcam wurde durch ein Update behoben.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
22 Tage her
Antwort an  CRIX

Servus, sollte die Global Version zu einem annehmbaren Preis verfügbar werden, würden wir das Ganze anpassen und das Vivo sogar noch mal testen. Aber 1200€ zu zahlen ist einfach in keiner Weise gerechtfertigt. Unsere Wertung hier basiert noch auf dem China Preis, der einfach 400€ darunter liegt.

Beste Grüße

Jonas

LieberTyp
Gast
LieberTyp (@guest_106879)
20 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Bei Alza.de (Lieferung aus Tschechien) gibts das Phone für 1099 € zZ.

Kleine Anmerkung noch zu eurem Test. Ich habe das Phone mittlerweile in Schwarz. Ich habe keine Ahnung aus was die weiße und hellblaue Variante sind (die sehen auf den Bildern tatsächlich wie Glas aus) aber die schwarze Rückseite ist definitiv kein Glas, sondern etwas Ähnliches wie seinerzeit beim Oneplus One.

Auch andere Tests schreiben von “nicht näher spezifizierten, matten Rückseite”.

oddo
Gast
oddo (@guest_106512)
1 Monat her

Vergleich mit Oppo X7 Ultra?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
1 Monat her
Antwort an  oddo

Servus, den Vergleich wird es leider bei uns nicht mehr geben, aber das Vivo würden wir hinsichtlich der Kamera eine Stufe darunter einordnen in Richtung X7 (ohne Ultra) oder Magic 5 Pro (aus dem letzten Jahr).

Beste Grüße

Jonas

CRIX
Gast
CRIX (@guest_106670)
25 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Warum hat das Vivo dann ebenfalls 95% in der Kamera, so wie das Oppo FInd 7 Ultra wenn man es dahinter einordnen sollte? Das Honor Magic 6 Pro hat sogar “nur” 90 % und das würdet ihr auch vor dem Vivo einordnen, schriebt ihr selbst.

CRIX
Gast
CRIX (@guest_106787)
22 Tage her
Antwort an  CRIX

Habt ihr jetzt ernsthaft die Prozentpunkte bei der Kamera von 95% auf 90% geändert? 😀 Schade, ich fand die Seite hier mal echt gut.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
22 Tage her
Antwort an  CRIX

Jawohl, das hatte ich dir auch geantwortet, aber scheinbar hast du an zwei unterschiedlichen Stellen kommentiert:

“Servus, ja, auf die Kamera. Das Vivo war einfach früh dran (ich habe die Wertung auf 9 heruntergestuft) und nur direkte Vergleiche können in diesen Top 10 noch für Entscheidungen sorgen. Einfach in die Kamerabestenliste schauen: https://www.chinahandys.net/bestenlisten/handykameras/. Das Vivo hatten wir leider in keinem Vergleich und der Kommentar war einfach eine Bitte, es einzuordnen.
Beste Grüße
Jonas”
https://www.chinahandys.net/oppo-find-x7-ultra-im-test/#comment-106666

Warum ist das denn schlecht, wenn wir nachträglich etwas richtigstellen?

Beste Grüße

Jonas

CRIX
Gast
CRIX (@guest_106819)
22 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Die Antwort habe ich in der Tat nicht gesehen. Danke. Allerdings ist die Begründung “war einfach früh dran” nicht so ganz nachvollziehbar, für mich zumindest. Ältere Handys werden ja auch nicht nachträglich herunter gestuft. Und in den Top 10 taucht das Gerät ja grundsätzlich gar nicht auf, den Verweis verstehe ich nicht bzgl der Einordnung der Wertung. Ich habe es nicht nachgeprüft aber haben alle 20 Geräte der Top 20 mindestens einen direkten Vergleich absolviert? Ansonsten beteilige ich mich wie der andere “Gast” in den Kommentaren mit “Vivo ist eh besser und ihr habt keine Ahnung”, es ist generell einerseits… Weiterlesen »

CRIX
Gast
CRIX (@guest_106820)
22 Tage her
Antwort an  CRIX

“Ansonsten beteilige ich mich NICHT wie der andere “Gast” in den Kommentaren mit “Vivo ist eh besser und ihr habt keine Ahnung”,

Da fehlte ein NICHT zur Distanzierung.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
22 Tage her
Antwort an  CRIX

Servus, wir versuchen das mittlerweile durch Vergleiche einzuordnen, deshalb fehlt auch das Vivo. Aber nagel mich da bitte nicht drauf fest, dass alle in der Bestenliste einen Vergleich haben. Es ist letztendlich unmöglich Smartphonekameras mit den unzähligen Kategorien in Zahlen zu bewerten. Ist das eine etwa bei Videos schlechter und du machst gar keine Videos, ist jede Zahlenwertung bereits völlig irrelevant. Ein Problem etwa bei DxOMark, die eigentlich einen super Job machen, aber an den Punktzahlen scheitern. Wir laden aus den genannten Gründen unsere Testfotos in voller Auflösung hoch und du kannst die dir auch herunterladen. Entscheidend ist letztendlich, wie… Weiterlesen »

Thomas
Gast
Thomas (@guest_106152)
1 Monat her

Hat es eigentlich einen speziellen Grund, warum das Vivo X100 Pro noch nicht in der Handykamera Bestenliste bei euch zu finden ist?

OnePlus
Gast
OnePlus (@guest_105558)
2 Monate her

Hat das X100 Pro UWB?

Dankeschön

Paul
Gast
Paul (@guest_105466)
2 Monate her

Hallo,
wie verhält es sich bei vivo bezüglich zukünftiger sicherheitsupdates? sind das auch nur 3 Jahre garantie?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
2 Monate her
Antwort an  Paul

Servus Paul, ich glaube 3+3 wurde da von Vivo in China kommuniziert, das könnte bei der Global Version aber nun anders sein.

Beste Grüße

Jonas

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