CPU | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
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RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 1 TB |
GPU | Adreno 740 |
Display | 2800 x 1260, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Redmagic UI - Android 13 |
Akkukapazität | 5100 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 50MP (dual) + 8MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
LTE | Ja - 3, 8, 20, 39, 40, 41 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 231 g |
Maße | 164 x 76,3 x 9 mm |
Antutu | 1283390 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Nubia |
Getestet am | 11.09.2023 |
Inhaltsverzeichnis
In meinem Testbericht zum Nubia Z50 Ultra im Mai dieses Jahres hat das Smartphone einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. So bleibend, dass ich mir das Gerät einige Wochen nach dem Artikel schlichtweg gekauft habe. Von allen Smartphones, die ich bisher in der Hand halten durfte, macht die Hauptkamera des Z50 Ultra mit ihrer Brennweite von 35 Millimetern mit Abstand die besten Porträt-Fotos. Auch sonst versucht sich Nubia bei seinen Geräten immer wieder an innovativen Features und bietet diese dazu auch noch zum absoluten Kampfpreis an. Aufgrund dieser Tatsachen freue ich mich deshalb außerordentlich, nun das Nubia Z50S Pro testen zu können. Das High-End-Smartphone ist bereits ab 600 € zu haben und soll primär durch seine Kamera überzeugen. Welche Besonderheiten die Tochtermarke von ZTE diesmal aus dem Hut zaubert und wie das Smartphone sich im Vergleich zum Z50 Ultra schlägt, erfahrt ihr im folgenden Artikel.
Lieferumfang des Nubia Z50S Pro
Die Verpackung ist zweifarbig gestaltet und oben der Rückseite des Nubia Z50S Pro nachempfunden. Nubias Schriftzug ist auf allen Seiten vertreten und lässt keinen Zweifel am Ursprung des Geräts zu. Entfernt man den Deckel des Kartons, fällt der Blick sofort auf das Smartphone. Unter diesem verstecken sich die üblichen Papiere, eine SIM-Nadel sowie eine Hülle, welche nur die Ecken des Geräts abdeckt. Trotzdem ist das Smartphone zu allen Seiten geschützt.
Außerdem befinden sich ein Ladekabel und ein 80-Watt-Netzteil in der Verpackung. Letzteres besitzt einen chinesischen Stecker, aber bei Bestellungen über Tradingshenzhen wird üblicherweise ein Adapter beigelegt. Bei Nubia hat man es sich darüber hinaus nicht nehmen lassen, eine Displayschutzfolie am Gerät anzubringen. Diese ist punktgenau aufgetragen und recht kratzresistent. Alles in allem muss damit nach dem Erwerb des Z50S Pro kein separates Zubehör mehr gekauft werden.
Design und Verarbeitung
Mit Abmessungen von 163,9 x 76,3 x 9 Millimetern und einem Gewicht von 231 Gramm erbt das Z50S Pro ungefähr Größe und Gewicht des Z50 Ultra. Auch hier haben wir es also mit einem Smartphone der oberen Größen- und Gewichtsklasse zu tun, wenngleich das Z50S Pro durch seine abgerundeten Ecken handlicher ausfällt. Farblich stehen schwarzer und brauner Lederlook, sowie eine weiße Marmorierung zur Auswahl. Unser schwarzes Testgerät hinterlässt mit seinen dezenten roten Elementen sowohl optisch als auch haptisch einen außerordentlich edlen Eindruck. Die Rückseite besteht dabei aus einer Glasplatte, welche rechter Hand der Struktur von Leder nachempfunden ist. Wer sich geistig auf ein samtiges Gefühl beim in der Hand halten des Smartphones einstellt, wird also enttäuscht. In der linken unteren Ecke prangt Nubias Logo und oben mittig ist das große runde Kameramodul eingelassen, welches um ganze 4,5 Millimeter aus der Rückseite herausragt und von einem dualen Blitz flankiert wird.
Links im Rahmen befinden sich die Lautstärkewippe, der Powerbutton und Nubias “Sliding Switch”, dem schon beim Z50 Ultra eine von diversen Funktionen zugeordnet werden konnte. Die Oberseite beherbergt einen der Stereo-Lautsprecher, ein Mikrofon und einen Infrarot-Sender. Auf der Unterseite finden sich der SIM-Schacht, der USB-C 3.0 Anschluss, sowie ein weiterer Lautsprecher samt Mikrofon. Rechts wird der Metallrahmen lediglich von zwei Antennenstreifen aus Kunststoff unterbrochen, welche auf den anderen drei Seiten des Rahmens ebenfalls zu finden sind. Auf der Vorderseite ist das Display flach in den Rahmen eingelassen.
Nubia hebt die Verarbeitungsqualität seiner Geräte mit dem Z50S Pro auf ein neues Level. Das Smartphone wirkt hochwertig und wie aus einem Guss. Im Vergleich zum Nubia Z50 Ultra sind Haptik und Spaltmaße nochmals auf einem höheren Niveau.
Display des Nubia Z50S Pro
Die Ränder um den 6,79 Zoll großen Bildschirm des Z50S Pro sind angenehm schmal gehalten. Links, rechts und oben belaufen sich diese auf 3 und unten auf 4 Millimeter. Die Frontkamera sitzt in einem Punch-Hole und wird von einem circa 1 Millimeter breiten Rand umschlossen. Mit einer Auflösung von 2800 x 1260 Pixel (FHD+) und einem Format von 20:9 ergeben sich 452 Pixel pro Zoll. Einzelne Bildpunkte sind so auch bei genauerem Hinsehen nicht zu erkennen, das Bild ist absolut scharf. Bewegende Bildschirminhalte werden mit bis zu 120 Hz angezeigt. Um ein LTPO-Panel handelt es sich nicht, weswegen die Bildwiederholungsrate manuell oder automatisch lediglich auf 60 oder 90 Hz gedrosselt werden kann.
Die automatische Helligkeitsregelung sorgt zuverlässig dafür, dass das Display zu jeder Zeit ablesbar bleibt. Auch wenn Smartphones anderer Hersteller heller werden, ist mit einer maximalen Helligkeit von 1500 Lux auch direktes Sonnenlicht kein Problem für das Z50S Pro. Manuell lässt sich die Helligkeit auf bis zu 1080 Lux regeln.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxStreaming ist dank Widevine L1 Zertifizierung auf der höchsten Auflösung möglich. Der Fingerabdrucksensor unter dem Display ist im Vergleich zum Nubia Z50 Ultra weiter nach unten gewandert und mit dem Daumen etwas ungünstiger zu erreichen. Die Zuverlässigkeit ist allerdings nach wie vor exzellent, unter einer Sekunde entsperrt sich das Gerät nach Erkennung des Fingers. Die Gesichtserkennung ist sogar noch etwas schneller. Hat man das Gerät nicht in Benutzung, weist einem das Always-On-Display dezent auf die Uhrzeit und verpasste Nachrichten und Anrufe hin.
Leistung
Herzstück des Nubia Z50S Pro ist, wie beim Z50 Ultra, Qualcomms Snapdragon 8 Gen 2. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit des Geräts: Es handelt sich um die leicht übertaktete “Leading Version” des Prozessors. Statt seiner ursprünglichen 3,2 GHz kann der Prime Core nun 3,36 GHz abrufen. Damit setzt sich die CPU folgendermaßen zusammen:
- ein Cortex-X3 Prime-Core, max. 3,36 GHz
- zwei Cortex-A715 Cores, max. 2,8 GHz
- zwei Cortex-A710 Cores, max. 2,8 GHz und
- drei Cortex-A510 Cores, max. 2 GHz.
Zur Seite stehen dem Snapdragon wahlweise 12GB/256GB, 12GB/1TB oder 16GB/1TB Speicher. Eines High-End-Smartphones würdig, wird dabei auf LPDDR5x RAM gesetzt. Die Kühlung der CPU wurde laut Nubia ebenfalls überarbeitet und 9 im Gerät verbaute Temperatursensoren sollen die Wärmeabfuhr des Chips effizient steuern. Scheinbar wollte man eine Hitzeproblematik à la Galaxy S23 Ultra vermeiden und so viel Leistung, wie nur möglich, aus dem Prozessor herausholen. Und tatsächlich reiht sich das Smartphone in den Benchmarks in die Spitzenplätze ein. Einzig der UFS-Speicher ist mit 1679 MB/s Lese- und 1638 MB/s Schreibrate etwas langsamer als der der Konkurrenz, dürfte jedoch leistungstechnisch nie zum Flaschenhals werden. Die Geschwindigkeit legt nahe, dass es sich um UFS 3.0 Speicher handelt, seitens Nubia gibt es hierzu jedoch keine Information
Antutu (v9)Auch in der alltäglichen Nutzung erledigt das Gerät selbst leistungsintensive Aufgaben verzögerungsfrei. Das Öffnen von Apps und das Speichern von Dateien geht blitzschnell vonstatten. Trotz ausgeklügeltem Kühlsystem gelingt es allerdings auch dem Nubia Z50S Ultra nicht, die Hitze des Snapdragon 8 Gen 2 auf Dauer in Zaum zu halten. Im 3DMark Wildlife Extreme Stresstest startete das Gerät mit beachtlichen 3918 Punkten, übrig blieben davon im letzten Durchlauf allerdings lediglich 2346 punkte. Ein Leistungseinbruch von 40 Prozent! Natürlich sollte man die Leistung im Benchmark nicht einfach auf die reale Nutzung übertragen. Wer aber über diverse Jahre stets die neuesten 3D-Spiele spielen möchte, sollte diese Zahlen zumindest im Hinterkopf behalten. Zudem sollte bei der Auswahl des Speicherplatzes berücksichtigt werden, dass der Speicher nicht erweiterbar ist.
- Antutu V9
- GeekBench
- AndroBench
- 3DMark Wildlife Extreme
System des Nubia Z50S Pro
Wie bereits auf dem Z50 Ultra setzt Nubia beim Z50S Pro auf das hauseigene System MyOS in der Version 13. Da das System für den chinesischen Markt gedacht ist, bringt es einige Eigenheiten mit sich, die im späteren Verlauf des Textes erläutert werden. MyOS 13 basiert auf der entsprechenden Version von Android und bietet einige Features, wie den DTS-Equalizer und die Einstellungen für den Sliding Switch. Bloatware ist quasi nicht vorhanden, allerdings sind einige hauseigene Apps installiert, die mehr oder weniger nützlich sind und bei Bedarf deinstalliert werden können. Insgesamt gewinnt man so bis zu 300 Megabyte an Speicher. Während des Testzeitraums wurden zwei Aktualisierungen zur Verfügung gestellt.
Das Android Security Update ist auf dem Stand von Juli 2023. Schadsoftware konnte ebenfalls keine gefunden werden, das Gerät verhält sich im SafetyNet Test wie es soll. Camera2 Probe bestätigt dem Z50S Pro zudem eine Hardwareunterstützung auf “LEVEL_3”, wodurch Kamera-Apps von Drittanbietern vollen Zugriff auf die Kameras des Geräts haben. Die GCam Mod konnte problemlos installiert und verwendet werden. Abseits davon verhielt sich MyOS 13 während des Tests zu jeder Zeit reaktionsschnell und stabil. Abstürze und Bugs gab es über den Nutzungszeitraum keine. Da es sich beim Nubia Z50S Pro um ein Importgerät handelt, gelten hier allerdings dieselben Restriktionen wie beim Z50 Ultra und anderen Smartphones, die nicht für den deutschen Markt bestimmt sind. Hervorzuheben wären dabei die nur englische Systemsprache, fehlende Unterstützung für Android Auto und keine Möglichkeit, alternative System-Launcher zu verwenden. Das Google Services Framework ist allerdings auf dem Smartphone installiert, sodass man auf die Apps von Google nicht verzichten muss. Es empfiehlt sich, im ersten Schritt GBoard, einen Browser und im Anschluss den Google Playstore als APK-Dateien herunterzuladen und “Google Services” in den App-Einstellungen zu aktivieren. Ihr könnt euch einfach nach der Anleitung für Xiaomi Smartphones richten. In Bezug auf Android-Updates gibt Nubia keine konkreten Zeiträume an, jedoch sollte man auf zwei Versions-Updates hoffen können.
Kamera des Nubia Z50S Pro
Nubias Marketing weist kontinuierlich auf die Kameras des Z50S Pro als dessen Aushängeschild hin und auch das Design des Smartphones lässt keine Zweifel am Hauptaspekt des Geräts aufkommen. Umso überraschender ist es, dass man, im Gegensatz zu diversen anderen Herstellern, keine Hauptkamera mit 1-Zoll-Sensor verbaut. Stattdessen setzt man auf einen eigens optimierten Sony IMX800 mit besonders klarer Linse und ungewöhnlich großer Blende. Durch diesen soll die Bildqualität und die Ausbeute aus dem Umgebungslicht gesteigert werden. Insgesamt beherbergt das Nubia Z50S Pro folgende Sensoren:
-
-
- Hauptkamera: Sony IMX800, 50 MP, 35 mm, f/1.59, 1/1.49″, OIS, PDAF
- UWW-Kamera: Omnivision OV50A40, 50 MP, 13 mm, f/2.05, 1/1.55″, 125°, OIS, PDAF
- Tele-Kamera: Hynix HI847, 8 MP, f/2.4, 80 mm (3-fach-Zoom), OIS, AF
- Frontkamera: Omnivision OV16a1q, 16 MP, f/2.45, 1/3.06″, fester Fokus
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Im Vergleich zum Z50 Ultra steigt damit der Bildwinkel der Ultraweitwinkelkamera um 9 Grad, jedoch büßt die Tele-Kamera etwas an Auflösung ein. Eine Besonderheit von Nubias Hauptkamera ist die 35-Millimeter-Brennweite. Im Gegenzug zu anderen Smartphones (23 bis 26 Millimeter) hat diese zwei Auswirkungen auf das Bild. Zum einen befindet man sich näher am zu fotografierenden Objekt. Zum anderen besitzen die Bilder etwas mehr natürliche Tiefenschärfe. Bildvergleiche hierfür sind im Testbericht des Nubia Z50 Ultra oder des ZTE Axon 40 Ultra zu sehen. An den folgenden Szenen werden die unterschiedlichen Zoomstufen des Z50S Pro ersichtlich:
- UWW 13 mm (0,4x)
- Haupkamera 35 mm (1x)
- Haupkamera 50 mm (1,4x)
- Tele 80 mm (2,3x)
- Tele 170 mm (5x)
- UWW 13 mm (0,4x)
- Haupkamera 35 mm (1x)
- Haupkamera 50 mm (1,4x)
- Tele 80 mm (2,3x)
- Tele 170 mm (5x)
Bei Gegenüberstellung der unterschiedlichen Sensoren fällt auf, dass die Ultraweitwinkel-Kamera Bilder mit etwas höherer Sättigung produziert. Diese Abweichung befindet sich allerdings im Rahmen und fällt praktisch nicht auf, wenn man die Bilder für sich betrachtet. Die farbliche Abstimmung seitens Nubia ist im Grunde solide.
Hauptkamera
Nubia zeigt, dass die Eigenkreation des Sony IMX800 ein erhebliches Potenzial bietet und reizt dieses auch aus. Die Bilder fangen die Stimmung der Szene großartig ein und die Farbgebung ist erstklassig. Das gilt sowohl für Tages- als auch für Kunstlicht. Schärfe und Detailgrad sind durchweg auf hohem Niveau und auch die Kontraste sind ausgezeichnet. Die KI-Unterstützung arbeitet eher subtil und stellt eine sinnvolle Ergänzung bei Schnappschüssen dar. Per Pixel-Binning werden jeweils 4 Pixel zusammengefasst, wodurch die Kamera Fotos mit effektiv 12,6 Megapixel aufnimmt. Mit voller Auflösung wirken die Fotos noch mal ein Stück detailreicher, wenn das Bild vergrößert wird, aber enthalten teilweise auch Bildfehler.
Ultraweitwinkelkamera
- Makro
- Makro
- Makro
- Makro
Die Ultraweitwinkelkamera des Z50S Pro macht ihrem Namen alle Ehre. Ganze 125° Bildwinkel werden abgedeckt. Den Zugewinn an Bildfläche im Vergleich zum Nubia Z50 Ultra zahlt man allerdings mit der stärkeren Bildkrümmung an den Rändern der Fotos. Vor allem bei Bildern mit Gebäuden oder anderen strikt vertikalen Objekten macht sich dieser Effekt bemerkbar. Andere Hersteller schaffen es hier besser, die Perspektive auszugleichen. Der Qualität der Bilder tut dieser Fakt jedoch keinen Abbruch. Zwar merkt man Abstriche zur Hauptkamera, jedoch sind die Aufnahmen nach wie vor detailreich und besitzen einwandfreie Kontraste. Die Schärfe im Zentrum und an den Rändern ist ebenfalls exzellent. Auch Makro-Fotos gelingen problemlos und sind schön anzusehen.
Telekamera
Die Zweifel über die Entscheidung seitens Nubia, einen 8-Megapixel-Sensor in einem High-End-Smartphone zu verbauen, verschwinden schnell, sobald man die Ergebnisse in Augenschein nimmt. Aus den Bildinformationen werden ansehnliche Bilder errechnet, die auch bei 5-facher Vergrößerung noch brauchbar sind. Spätestens bei 10-fachem Zoom werden allerdings Konturen matschig und die Details schwinden. Farblich wissen die Aufnahmen zu gefallen und die Kontraste befinden sich ebenfalls auf hohem Niveau. Die Bilder wurden allesamt mit 5-facher Vergrößerung aufgenommen.
Nachtaufnahmen
- UWW
- Tele
- UWW
- Tele
- UWW
- Tele
- UWW
- Tele
Nachts zeigt sich einmal mehr, dass in Nubias Aussagen zur Kamera durchaus Substanz steckt. Es ist schlicht und ergreifend beeindruckend, was der Sensor aus Aufnahmen in der Dunkelheit herausholt. Wo andere Smartphones einen schwarzen Himmel zeigen, sind auf den Bildern des Nubia Z50S Pro noch Wolken zu sehen. Licht und Schatten sind, wo sie hingehören und Lichtquellen überstrahlen nicht. Auch nachts sind die Farben akkurat und Bildrauschen hat das Smartphone meisterlich im Griff. Wechselt man zu einem der anderen Sensoren, zeigt sich sofort ein deutlicher Unterschied. Ultraweitwinkel- und Telekamera können aus der Dunkelheit nicht ganz so viele Details herausarbeiten wie die Hauptkamera und Farbtöne werden etwas ungenauer. Überraschend ist das nicht, da Nubias überarbeiteter Sony IMX800 die Messlatte sehr hoch anlegt. Dennoch besitzen die Aufnahmen eine ordentliche Bildqualität ohne Bildrauschen und können mit der Konkurrenz Schritt halten.
Porträts
- Porträt-Modus
- Porträt-Modus
- Porträt-Modus
- Porträt-Modus
- Porträt-Modus
- Porträt-Modus
Nubias Hauptkameras sind prädestiniert für Porträt-Fotos. Bereits ohne Porträt-Modus sorgt die Brennweite von 35 Millimetern für ein natürliches Bokeh im Hintergrund. Bereits beim Nubia Z50 Ultra und dem ZTE Axon 40 Ultra (zum Test) konnten uns vor allem die Fotos von Personen und Tieren begeistern. Das Z50S Pro knüpft an seine Vorgänger an und schießt phänomenale Porträts mit natürlichem Bokeh und tollen Farben. Auch der optional zuschaltbare Porträt-Modus lässt keinen Raum zur Kritik. Die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund funktioniert tadellos und der Fokus ist praktisch immer richtig gesetzt. Wer seine Kamera des Öfteren für Porträts verwendet, kommt mit dem Nubia Z50S Pro voll auf seine Kosten.
Frontkamera
Neben den Kameras auf der Rückseite des Smartphones geht die Frontkamera fast schon unter. Das ist keinesfalls negativ zu verstehen, der 16-Megapixel-Sensor ist solider Standard und gibt wenig Raum für Kritik. Die Farben sind realistisch und die Kontraste einwandfrei. Auch hier gelingen Porträts gut mit einer sauberen Abtrennung vom Objekt zum Hintergrund. Der Fokus ist fest, allerdings haben die Bilder immer eine ordentliche Schärfe. Einzig der Beauty-Modus lässt die Haut auf hoher Einstellung etwas wächsern wirken.
Videos
Bewegte Bilder nimmt das Z50S Pro mit bis zu 8K /30 FPS auf. Bei 4K ist sogar eine Framerate von 120 FPS möglich. Allerdings lässt sich erst ab 4K/60 FPS abwärts die Bildstabilisierung aktivieren. Diese funktioniert zuverlässig und gleicht Bewegungen bis hin zu schnellem Gehen aus. Der Autofokus arbeitet sauber und stellt sich in circa einer Sekunde auf Änderungen ein. Wie auch schon bei den Fotos ist die Bildqualität der Videos erstklassig und auch die Geräuschkulisse wird zuverlässig über die Mikrofone eingefangen. Wie auch schon beim Nubia Z50 Ultra ist ein Wechsel der Sensoren nach Start des Videos nicht mehr möglich. Die Entscheidung, welche Kamera sich am besten für eine bestimmte Szene eignet, sollte demnach im Vorfeld getroffen werden. Das ist insbesondere ungünstig, weil die Hauptkamera im Standard bereits einen starken Zoom hat.
Zwischenfazit Kamera
Letztlich kann festgehalten werden, dass Nubia beim Z50S Pro tatsächlich ein außerordentliches Kamera-Setup kreiert hat. Vor allem die Hauptkamera überzeugt tagsüber, vor allem jedoch nachts, mit einer hohen Bildqualität und produziert zuverlässig gelungene Bilder. Tele- und Ultraweitwinkel-Kamera bilden dabei eine sinnvolle Ergänzung und runden das Gesamtpaket ab. Auch die Frontkamera liefert ordentliche Ergebnisse, vor allem gegenüber der des Z50 Ultra.
Konnektivität und Kommunikation
Im Z50S Pro finden zwei SIM-Karten Platz, die im Dual-SIM-Betrieb genutzt werden können. Bezüglich der unterstützten Mobilfunkbänder macht Nubia im Bezug auf 4G und 5G leider keine konkrete Aussage. Allerdings werden bei Giztop.com die folgenden Bänder angegeben, die wir großteils so bestätigen können:
- 2G: 850/900/1800/1900MHz
- 3G: 850/900/1900/2100MHz
- 4G: B1/B3/B4/B5/B7/B8/B20/B34/B38/B39/B40/B41
- 5G: N78/N41
Die Angaben sind unsererseits ohne Gewähr, während des Testberichts konnten jedoch keine Einschränkungen in den Empfangseigenschaften des Z50S Pro festgestellt werden. Ganz im Gegenteil, die Empfangsleistung des Smartphones ist beeindruckend. LTE Band 20 wird unterstützt und sowohl im Mobilfunknetz der Telekom, als auch im heimischen WLAN, getrennt durch zwei Räume, reizt das Smartphone die Bandbreite zur Gänze aus. Telefongespräche waren zu jeder Zeit klar und verständlich.
- Bandbreite WLAN
- Bandbreite Mobilfunk
- Bluetooth-Codec
- Equalizer
- GPS-Verbindung
Zur drahtlosen Kommunikation stehen außerdem Bluetooth 5.2, WiFi 7 und NFC bereit. VoWiFi, VoLTE und OTG werden ebenfalls unterstützt. Die Stereolautsprecher sind laut und können überzeugen, lediglich die Bässe enttäuschen. Bei Bedarf kann hier allerdings mittels Equalizer nachgesteuert werden. Hochauflösende Audio-Codecs wie LDAC und Qualcomm aptX werden unterstützt. Durch den Infrarot-Sender wird das Smartphone im Handumdrehen zur Fernbedienung und als Navigationssystem eignet sich das Nubia Z50S Pro ebenfalls bestens. Der Standort wird auf Qualcomms übliche Toleranz von 3 Meter genau bestimmt. Hierfür werden die Dienste GPS, GLONASS, AGPS, Galileo und Beidou verwendet. An Sensoren sind jeweils ein Helligkeits-, Beschleunigungs- und ein Näherungssensor sowie ein Kompass und ein Gyroskop verbaut.
Akkulaufzeit des Nubia Z50S Pro
Der Akku des Z50S Pro misst 5100 mAh und wird mit dem beiliegenden 80W-Netzteil in 13 Minuten auf 50 % und in 36 Minuten komplett geladen. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt. Wie schon das Z50 Ultra und vor diesem das ZTE Axon 40 Ultra setzt das Gerät dabei auf USB Power Delivery mit PPS. Durch diesen Standard lässt sich die Ladeleistung der meisten Laptop- und Dockingstation-Netzteile zur Gänze ausreizen (weiterhin bis zu 80W). In so mancher Situation kann dadurch auf ein separates Ladekabel verzichtet werden. Einmal aufgeladen macht das Energiemanagement des Smartphones eine gute Figur. Der Stand-by-Verbrauch des Nubia Z50S Pro ist vergleichsweise gering, nachts verliert der Akku im Flugmodus circa 2 Prozent seiner Ladung. Bei aktiver Nutzung leert sich der Energiespeicher selbstverständlich schneller. Zwei volle Tage hält das Smartphone allerdings durch, solange es nicht exzessiv genutzt wird und die Displayzeit bei viereinhalb Stunden pro Tag liegt.
Akkulaufzeit Einheit: StdPCMark spricht hier eine ähnliche Sprache. Mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz wurde der Akku in 9,5 Stunden geleert. Einen Kompromiss stellt die Einstellung auf 90 Hz mit 10,5 Stunden dar. Wer die Bildwiederholungsrate als nebensächlich erachtet, stellt diese auf 60 Hz. Im Benchmark wurden so ganze 12,5 Stunden erreicht. Für Irritation sorgt das Ergebnis im automatischen Modus. Dieses fällt mit knapp über 9 Stunden am niedrigsten aus. Im Benchmark blieb die Bildwiederholrate dabei konstant auf 120 Hz. Da das Z50S Pro außerhalb von PCMark jedoch zuverlässig auf 90 und 60 Hz herunterregelt und bereits das Nubia Z50 Ultra sich nicht mit PCMark verstand, lässt sich das Ergebnis getrost vernachlässigen.
- 120 Hz
- 90 Hz
- 60 Hz
- Auto-Modus???
Testergebnis
Beim Kauf des Nubia Z50S Pro sollte man sich bewusst sein, dass dieses mit den typischen Einschränkungen von Importgeräten einhergeht. Außerdem stellt die unvollständige Angabe der Mobilfunkfrequenzen ein geringes Risiko dar, auch wenn diesbezüglich keinerlei Einschränkungen im Praxistest ersichtlich waren. Zudem gibt es seitens Nubia keine garantierten Zeiträume für Android- und Sicherheitsupdates. Wer sich an diesen Punkten stört, greift besser zu einem anderen Smartphone… und verpasst damit ein großartiges Gerät, das auf dem Markt seinesgleichen sucht.
Durch meine positive Erfahrung mit dem Nubia Z50 Ultra kann man mir in diesem Testbericht durchaus Befangenheit vorwerfen. Doch auch rein objektiv betrachtet sprechen viele Gründe dafür, das Z50S Pro bei einer Kaufentscheidung in die engere Auswahl zu nehmen. Das Gerät kann in allen Testrubriken durch die Bank überzeugen und zählt fraglos zur derzeitigen Smartphone-Elite. Wie bereits beim Nubia Z50 Ultra sind es zudem die Kleinigkeiten, die das Z50S Pro von der übrigen Masse an Smartphones abheben. Beispiele hierfür sind die exotische Brennweite der Hauptkamera, der vielseitige Sliding Switch, der universelle Ladestandard sowie das durchdachte und schicke Design. An so vielen Aspekten wird ersichtlich, dass Innovationsgeist und Herzblut in die Schöpfung des Nubia Z50S Pro geflossen sind. Der günstige Einstiegspreis von 600€ stellt dann noch die Krönung des Ganzen dar. Die Preis/Leistung ist auf jeden Fall klasse.
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Weiß nicht. Wenn der Kinehs so fette Hosentaschen hat, dann mag der Klumpen sein Ebrechtigung haben…tolle Optik der Rückseite!
Spannendes Smartphone, aber (leider) schon wieder so ein 6,8″ Klopper 🙁
Wann kommen endlich auch mal wieder Smartphones mit Top Kameras im 6,1 bis 6,4″ Bereich. Außer Iphone Pro und Samsung Galaxy “Banana” S23?
Wie immer erstmal vielen Dank für den interessanten Testbericht, Korbinian!
Da du beide Geräte zur gleichen Zeit hattest: Was würdest du sagen, wie gut schlagen sich die Bilder der Teleoptik bis 80mm Vergrößerung im direkten Vergleich mit den Z50 Ultra? Sind hier aufgrund der geringeren Auflösung Unterschiede sofort sichtbar oder erst wenn man etwas in die fertigen Bilder rein zoomt?
Hallo Felix, danke auch für deinen Beitrag. Vor diesem Vergleich habe ich mich im Testbericht etwas gedrückt, das merkt man wohl 😅 Vorweg: Die Telekamera des Z50 Ultra schießt Fotos standardmäßig mit 85 mm und effektiv mit 16 Megapixel (4 zu 1 Pixel-Binning). Im direkten Vergleich hält die Kamera des Z50S Pro erstaunlich gut mit. Nubia hat hier wohl viel Arbeit in die Tele-Kamera gesteckt, auf den ersten Blick glaubt man nicht, dass die Bilder von einem 8-Megapixel-Sensor stammen. Beim Hineinzoomen ins Bild sind die Ergebnisse des Z50 Ultra zwar ETWAS schärfer, aber die Farben des Z50S Pro sind dafür… Weiterlesen »
Alles klar, vielen Dank dir für deine Einschätzung. Dieser Test ist vermutlich der einzige, der in einer für mich zu verstehenden Sprache einen Vergleich der beiden Modelle ermöglicht 😉
Danke für den eindrücklichen Test, beeindruckend was mit Können und Liebe zum Detail möglich ist. Und das alles zu einem fairen Preis. Da ich ein Kamera Fan bin macht das richtig an. Während manche nur überlegen wie sie beim nächsten Modell den Preis noch absurder erhöhen können (natürlich ohne Mehrwert zu bieten), ist es schön zu sehen geben sich andere richtig Mühe.
Hallo Wolf68,
danke auch für den Beitrag. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, Nubia lässt neben der Spezifikations-Schlacht den Mehrwert für den Nutzer nicht unter den Tisch fallen und das rechne ich den Mitwirkenden am Schaffungsprozess des Smartphones hoch an.
Wird das Smartphone auch in Deutschland erscheinen?
Hey, ziemlich sicher, nein. Nubia bringt hier schon länger keinerlei Smartphones mehr auf den Markt.
beste Grüße
Jonas