Vivo X60 Pro Test

Getestet von Joscha am
Updatezeitraum: FunTouch OS 11.1
Bewertung: 83%
Vorteile
  • schickes Design
  • sehr dünn und leicht
  • sauberes und schnelles System
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Empfang (Netz, WiFi, GPS)
Nachteile
  • Mono-Lautsprecher
  • kein Wireless-Charging & nur 33W Ladeleistung
  • 4K/60FPS & Selfie-Videos nicht stabilisiert
  • Gimbal-Kamera enttäuscht
Springe zu:
CPUSnapdragon 870 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz
RAM12 GB RAM
Speicher256 GB
GPUAdreno 650 - 670MHz
Display 2340 x 1080, 6,5 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 11
Akkukapazität4200 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 13MP (dual) + 13MP (triple)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht179 g
Maße158,6 x 73,2 x 7,6 mm
Antutu623489
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am29.06.2021

Von Vivo haben durch die Werbung im Rahmen der Europameisterschaft viele Deutsche das erste Mal etwas gehört. Tatsächlich handelt es sich bei Vivo aber um einen der größten chinesischen Smartphone-Hersteller überhaupt. Im aktuellen Test haben wir das Vivo X60 Pro: Ein stylisches Smartphone mit High-End Prozessor und einer von Zeiss optimierten Triple-Kamera. Im folgenden Testbericht findet Ihr heraus, ob das Vivo X60 Pro eine Empfehlung wert ist oder Ihr Euch doch lieber nach anderen Marken umschauen solltet.

Vivo x60 pro 12

Design & Verarbeitung

Mit Abmessungen von 158,6 x 73,2 x 7,6 Millimeter und einem Gewicht von 179 Gramm handelt es sich bei dem Vivo X60 Pro um ein kompaktes, leichtes und vor allem sehr schlankes Smartphone. Das ist in der Oberklasse mittlerweile eine echte Seltenheit und dürfte das Vivo für viele Nutzer interessant machen.

Die Rückseite wird durch Corning Gorilla Glas 6 geschützt und hat eine matte Optik, die einfallendes Licht leicht spiegelt. Der Look des Smartphones ist dezent und hochwertig. Die Rückseite geht fast fließend in den Metallrahmen über, der dann wiederum das 3D-Curved Display umfasst. Fingerabdrücke setzen sich fast gar nicht auf der Rückseite ab. In der Hand liegt das Vivo X60 Pro allerdings sehr rutschig, sodass es sich empfiehlt, die im Lieferumfang enthaltene Schutzhülle zu nutzen.

Das Kamera-Modul steht ganze 2,3 Millimeter aus der Rückseite heraus und sorgt dafür, dass das Smartphone nicht flach auf Unterlagen aufliegt. Das Kunststoff-Modul wurde von Vivo gleich zweimal mit einem Zeiss-Branding versehen. Darunter befindet sich neben dem Vivo-Logo ein paar unnötige Informationen zur Firmen- und Modellname und das CE-Kennzeichen samt durchgestrichener Mülltonne. Vivo hätte das ansonsten sehr edle Aussehen des Smartphones noch verbessern können, wenn man diese “Infos” etwas unauffälliger untergebracht hätte.

Der Rahmen des Smartphones besteht aus Metall und beherbergt auf der rechten Seite die Lautstärke-Regler und den Powerbutton. Die Buttons bestehen ebenfalls aus Metall und haben einen angenehmen Druckpunkt. Der Powerbutton weist zudem eine leicht angeraute Oberfläche auf. Zur Entsperrung des Smartphones kann man auf einen Fingerabdruck-Scanner im Display zurückgreifen. Der Sensor erledigt seinen Job zuverlässig, ist allerdings nicht besonders schnell. Wer eine besonders rasche Entsperrung wichtig findet, sollte daher auf die Face-Unlock Funktion über die Frontkamera zurückgreifen. Diese entsperrt das Smartphone direkt nach dem Anschalten in unter einer Sekunde.

Vivo x60 pro lieferumfang

Lieferumfang des Vivo X60 Pro

Auf der Unterseite gibt es einen USB-C 2.0 Anschluss und den Dual-SIM Slot (eine Speichererweiterung mit einer Micro-SD ist nicht möglich). Ein Kopfhörer-Anschluss ist nicht vorhanden. Immerhin liegt in der Packung ein entsprechender Adapter und ein 3,5mm Kopfhörer mit dabei. Ansonsten gibt es im Lieferumfang noch das Netzteil, ein USB-Kabel und das übliche Zettelwerk. Eine IP-Zertifizierung hat das Vivo nicht.

Vivo x60 pro 14

Das Vivo X60 Pro ist ein sehr stylisches Smartphone, das kompakt und leicht ist. Im Test gefällt uns zudem die schnörkellose Glasrückseite mit ihrer matten Oberfläche ausgesprochen gut. 

Display des Vivo X60 Pro

Vivo x60 pro display 16

Das Vivo X60 Pro setzt auf ein 6,56 großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2376 x x1080 Pixel und 120Hz. Das Displayglas ist an den Seiten gebogen und geht fließend in den Rahmen über. Entgegen der weitläufigen Befürchtungen hatten wir im Testzeitraum nie mit Fehleingaben zu kämpfen und auch Farbverzerrungen treten an den Seiten so gut wie gar nicht auf.

Dank OLED-Technik hat das Display einen exzellenten Kontrast und kräftige Farben. Die Farbdarstellung ist im Standard weitestgehend natürlich mit einem Hang zur etwas kühleren Darstellung. Dies lässt sich allerdings einfach abändern, indem man dem man die Farbtemperatur mit dem Slider etwas wärmer stellt. Alternativ steht noch ein Professionell-Modus zur Verfügung, der die Farben am sRGB Standard ausrichtet.

Das Display verfügt über eine hohe Bildwiederholungsfrequenz von 120Hz. Dies bedeutet, dass das Bild doppelt so oft erneuert wird, wie bei einem herkömmlichen 60Hz Panel. Bewegte Inhalte wirken dadurch deutlich flüssiger, was wiederum den Spaß bei der Nutzung immens steigert. Zur Einstellung der Hertz-Zahl gibt es im Menü die drei Optionen 120Hz, 60Hz und intelligentes Umschalten. Im 120Hz Modus wird die hohe Bildwiederholung in fast allen Anwendungen angewendet. Lediglich ein paar Apps wie Google Maps, die Kamera-App, Videoplayer oder manche Games forcieren ein Runterregeln auf 60Hz. Der Smart-Switch Modus hingegen wechselt die Hertz-Frequenz “intelligent” anhand des Inhaltes. In unserem Test zeigte sich allerdings, dass das Runterregeln auf 60Hz nicht besonders sinnvoll gestaltet ist. So werden der Google Newsfeed, die Google Fotos Apps, Reddit oder die Vivo-Fotoapp nur mit 60Hz dargestellt, obwohl die Darstellung auch mit 120Hz möglich ist. Für die Praxis würden wir daher empfehlen, den 120Hz Modus zu verwenden.

Die maximale Helligkeit des Displays liegt laut unserer Messung bei 950 Lux. Ein Boost über diesen Wert hinaus im direkten Sonnenlicht konnten wir nicht feststellen. Die Helligkeit des Displays genügt, um das Smartphone auch bei Sonnenschein noch gut abzulesen. Es gibt allerdings auch deutlich hellere Displays mit 1200 Lux und mehr in diesem Preisbereich.

Vonseiten der Software gibt es einen Darkmodus und einen Lesemodus mit reduzierter Blaustrahlung. Empfindliche Nutzer können zudem einen Anti-Flimmer Modus (DC-Dimming) verwenden. Auch eine Always-On Funktion ist natürlich vorhanden. Die Always-On Anzeige lässt sich zeitlich begrenzen oder nur aktivieren, wenn das Smartphone bewegt wird. Alternativ kann die Anzeige aber auch immer dargestellt werden. Ansonsten eignet sich das Vivo X60 Pro für HDR10 und HDR HLG Inhalte. Auch Widevine L1 für Netflix und Amazon Prime Video in HD-Qualität ist vorhanden.

Leistung

Das Vivo X60 Pro verfügt über einen Snapdragon 870 Prozessor vom Marktführer Qualcomm. Bei dem Snapdragon 870 handelt es sich um de facto um einen aufgebohrten Snapdragon 865, der High-End Chip des letzten Jahres. Im Vergleich zum aktuellen Flagship-Prozessor Snapdragon 888 wird der 870 noch im 7-Nanometer Verfahren hergestellt. Für Grafik sorgt ansonsten eine Adreno 650 GPU. Dazu gesellen sich 12GB RAM und 256GB interner Speicher.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

vivo x60 pro wildlife stresstestMit den aktuellen Snapdragon 888 Smartphones kann das Vivo X60 Pro in den Benchmarks nicht ganz mit der Elite mithalten. Dieses Ergebnis ist aber in zweierlei Hinsicht zu relativieren. Zum einen merkt man den Performance-Unterschied in der alltäglichen Anwendung nicht, da ohnehin genug Leistung für alles zur Verfügung steht. Und zum anderen hat das Vivo X60 Pro eben nicht die Hitzeprobleme der Snapdragon 888 Smartphones, wenn man die volle Leistung abruft. Die maximale Temperatur in Benchmark-Stresstests liegt bei verträglichen 43°C.

Natürlich ist bei Prozessoren “schneller” immer auch “besser”, aber in diesem Fall würden wir den Snapdragon 870 wirklich nicht als Nachteil bewerten. Die Performance im System und in Games ist absolut traumhaft und lässt keinen Raum für Kritik.

Für eine gute Multitasking-Fähigkeit sorgt dabei auch der 12GB große Arbeitsspeicher, der mit einer Geschwindigkeit von 13,7GB/s nur durchschnittliche Werte erreicht. Der interne, 256GB große UFS 3.1 Speicher erreicht mit 1750 MB/s im Lesen und 793 MB/s im Schreiben dafür gute Werte.

Im Gegensatz zum alten Flagship Vivo X51 müssen wir das X60 Pro definitiv nicht wegen der Prozessorwahl kritisieren. Das Smartphone arbeitet im System und Apps rasend schnell und bringt auch genug Leistung mit, um aktuelle Games ohne Einschränkungen zu zocken.

System des Vivo X60 Pro

Jeder Hersteller schaut sich gerne hier und da etwas bei Apple ab, insbesondere in China.  Vivo ist aber derjenige Hersteller, dessen Funtouch System jahrelang ein ziemlich dreister Abklatsch von Apples iOS gewesen ist.

Zum Europa-Start hatte Vivo allerdings schon beim X51 die Funtouch-Oberfläche aus dem X51 5G entfernt. Der Name “Funtouch” ist zwar pro forma erhalten geblieben, im Wesentlichen handelt es sich nun aber um ein geringfügig modifiziertes Android-System, das der Pixel Experience Oberfläche sehr nah kommt. Die Basis des Systems ist ein aktuelles Android 11 und neue Features wie die gruppierten Benachrichtigungen und die Gespräch-Blasen sind verfügbar. Zur Bedienung können anpassbare On-Screen Buttons oder Android Wischgesten verwendet werden. Abgesehen von ein paar weiteren Ergänzungen im Einstellungsmenü gibt es ansonsten noch den iManager, der zum Clonen oder Verschlüsseln von Apps verwendet werden kann und die Sicherheit des Systems überwacht. Auch ein Gaming-Center steht zur Verfügung, das ein paar nützliche Tweaks zum Zocken mitbringt.

Unter den großen China-Hersteller war Vivo immer derjenige, dessen System am “aufgeblähtesten” gewirkt hat. Für den Europa-Start hat Vivo aber eine 180° Wende gemacht und präsentiert nun ein aufgeräumtes und schlankes System, das nur hier und da ein paar kleine Erweiterungen mitbringt. Die “Feature-Flut” ist dadurch nicht ganz so groß wie bei Xiaomi, Samsung und Huawei, dafür wirkt aber alles ordentlicher. Das System sollte jedenfalls kein Hindernis darstellen, einmal ein Vivo Smartphone auszuprobieren. 

Kamera des Vivo X60 Pro

Bildschirmfoto 2021 06 25 um 08.59.15

Das Vivo X60 Pro wirbt – wie so ziemlich jedes High-End Smartphone – mit einer besonders guten Kamera. Der Clou soll hierbei die Gimbal Stabilisierung der Hauptkamera sein, die unbeabsichtigte Mikro-Bewegungen der Hand ausgleichen soll. Vonseiten der Sensoren setzt Vivo dabei auf einen speziell für den Hersteller angefertigten Sony IMX 598 Sensor, den wir bereits aus dem Vivo IQOO 7 und anderen Vivos kennen. Die sekundären Sensoren hingegen kommen allesamt von Samsung. Genau genommen gibt es eine 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera mit Autofokus, einen 13 Megapixel Telekamera und eine besonders hochauflösende 32 Megapixel Selfie-Kamera:

  • Hauptkamera: 48 MP Sony IMX598, f/1.5, 26mm (wide), 1/2.0″, 0.8µm, PDAF, gimbal OIS
  • Tele-Kamera: 13 MP Samsung S5K3L6, f/2.5, 50mm (telephoto), 1/2.8″, 0.8µm, PDAF, 2x optischer Zoom
  • Ultraweitwinkel: 13 MP Samsung S5K3L6, f/2.2, 120˚, 16mm
  • Selfie: 32 MP Samsung S5KGD1, f/2.5, 26mm (wide), 1/2.8″, 0.8µm

Hauptkamera Tageslicht

Die Aufnahmen über die Hauptkamera haben eine hohe Menge an Details, wenngleich wir von den 108 Megapixel-Sensoren oder dem GN2 Sensor im Xiaomi Mi 11 Pro/Ultra noch ein wenig mehr gewohnt sind. Die Bildschärfe ist in den meisten Aufnahmen gut. Allerdings fällt auf, dass die Randbereiche teilweise etwas verschwommen wirken. Kontraste kommen gut rüber und weiße Flächen brennen nicht aus. Die Farbwiedergabe hat sich das Vivo X60 Pro hingegen bei Samsung abgeschaut: Die Bilder sind sichtbar übersättigt und daher unrealistisch. Teilweise mag dies den Aufnahmen etwas mehr Leben einhauchen, allerdings bevorzugen wir, wenn der Nutzer für eine übertriebene Farbwiedergabe den AI-Modus verwenden kann und der Standard-Modus natürliche Bilder aufnimmt. Beim Vivo X60 Pro sind hingegen alle Aufnahmen zu kräftig.

Hauptkamera Nacht

Bei Nachtaufnahmen kommt der Gimbal OIS dem Vivo X60 Pro zu Hilfe und sorgt dafür, dass 90% der Aufnahmen beim ersten Versuch gelingen. Die Bilder haben eine gute Farbdarstellung in den meisten Situationen, wirken jedoch auch bei Nacht teilweise etwas zu kräftig. Im Gegensatz zu Fotos bei Tageslicht ist dies aber eher verzeihbar, da Nachtaufnahmen ohnehin einen starken Einsatz von Software benötigen. Bildrauschen ist vorhanden, allerdings nicht in störendem Maß. Es lässt sich allerdings etwas reduzieren, indem man auf den integrierten Nachtmodus zurückgreift. Dieser sorgt zudem für einen etwas stärkeren Kontrast, ohne die Farben zu verfälschen.

Ultraweitwinkel

Die Ultraweitwinkel-Kamera produziert durchschnittliche Aufnahmen. Die Verzerrungskorrektur am Rand gelingt in den meisten Fällen gut. Es sind allerdings deutlich weniger Details vorhanden als bei der Hauptkamera. Zudem sind die Aufnahmen noch stärker übersättigt und teilweise etwas trüb. Positiv ist, dass die Kamera mit dem Nachtmodus brauchbare Low-Light Shots liefert.

Makro

Da die Ultraweitwinkel-Kamera über einen Autofokus verfügt, kann sie zur Aufnahme von Makro-Shots verwendet werden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Der Abstand zum Fokusobjekt ist zwar etwas größer als bei Telemakro-Sensoren, dafür bekommt man eine brauchbare Farbdarstellung und eine gute Schärfe im Bildzentrum.

Zoom

Das Vivo X60 Pro hat eine Telekamera mit zweifach optischem Zoom. In der heutigen Zeit von 3x oder 5x Zoom Kameras wirkt das zunächst etwas altbacken. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass ein größerer Zoom kein besserer Zoom ist. Man kann mit dem X60 Pro vielleicht nicht das Schlafzimmerinventar der Nachbarn abfotografieren, dafür lassen sich über kürzere Distanzen schöne Aufnahmen produzieren. Hinsichtlich der Bildqualität sind die Aufnahmen durchschnittlich. Es gibt kaum Rauschen in Tageslichtaufnahmen und kein zu starkes Rauschen in Nachtaufnahmen. Die Farbwiedergabe ist auch hier etwas übersättigt, allerdings noch in erträglichem Maße.

Portraits

Bei Portrait-Aufnahmen hat das Vivo X60 Pro im Standard einen heftigen Beauty-Filter aktiviert, der Haut glatt wie einen Babypopo wirken lässt. Nachdem man den Beauty-Filter deaktiviert hat, bekommt man gute Aufnahmen mit unscharfem Hintergrund. Die Abtrennung gelingt in den meisten Fällen ohne störende Fehler. Zudem wirkt die etwas wärmere Farbdarstellung in Personenaufnahmen besonders freundlich.

Selfies

Selfie-Aufnahmen gelingen dem Vivo X60 Pro hervorragend. Die Bilder haben eine hohe Schärfe und viele Details. Auch die warme Farbdarstellung sorgt in den meisten Fällen für angenehme Hauttöne. Sobald weniger Licht zur Verfügung steht, bekommen die Aufnahmen ein recht starkes Bildrauschen.

Videos

Das Vivo X60 Pro nimmt Videos mit bis zu 4K 60FPS über die Hauptkamera auf. Die Aufnahmen mit 60FPS werden allerdings nur durch Vivos “Gimbal OIS” stabilisiert, was deutlich schlechter ist als jede elektronische Stabilisierung anderer High-End Smartphones. Eine gute Stabilisierung bekommt man mit 4K 30FPS und Full-HD 30FPS Aufnahmen. Ein Wechsel zwischen den Sensoren während der Aufnahme ist in Full-HD 30FPS ebenfalls möglich, nicht jedoch in 4K oder 60FPS Aufnahmen. Diese stehen nur für die Hauptkamera zur Verfügung, was in diesem Preisbereich ungewöhnlich ist. Die Videos haben ansonsten eine gute Schärfe und einen durchschnittlichen Kontrast. Die Farbdarstellung ist wie bei den Fotos auch etwas übersättigt. Ansonsten ist noch ein Bug in den Videoaufnahmen zu finden: Wenn man in die Videoaufnahmen zoomt (digital & optisch), wird der Sound über das Mikrofon deutlich leiser.

Die Selfie-Kamera kann weiterhin nur in Full-HD aufnehmen und wird auch nicht stabilisiert. Insgesamt bringt das Vivo X60 Pro beim Aufnehmen von Videos weniger Features mit als andere Smartphones seines Preisbereichs.

Zwischenfazit Kamera

Das Vivo X60 Pro hat eine gute Kamera. Das kann man aber auch von einem Smartphone dieses Preisbereichs erwarten. Ein besonders überdurchschnittliches Ergebnis erreicht das X60 Pro allerdings in keinem Bereich. Selbst die “Gimbal Stabilisierung” hilft da nicht wirklich weiter und bringt weder bei Nachtaufnahmen noch bei Videos einen spürbaren Mehrwert. Mit dem Xiaomi Mi 11 kann sich das Vivo X60 Pro messen. Gegen ein Samsung Galaxy S21 oder erst recht gegen ein Xiaomi Mi 11 Pro oder Ultra zieht es aber den Kürzeren.

Konnektivität

Vivo x60 pro simslot

Das Vivo X60 Pro ist ein Dual-SIM Handy. Es werden zwei SIM-Karten gleichzeitig unterstützt, jedoch keine Micro-SD zur Speichererweiterung. Die Netzfrequenzen für den Einsatz in Deutschland sind vollständig und eignen sich auch für den weltweiten Einsatz des Smartphones:

  • 4G FDD: B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B26/B28/B32
  • 4G TDD: B38/B39/B40/B41
  • 5G: n1/n3/n5/n7/n8/n20/n28/n38/n40/n41/n77/n78

VoLTE und VoWifi stehen zum Telefonieren bereit. Im Test waren sowohl Gesprächsqualität als auch Empfangsstärke gut. An drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten bietet das Vivo ansonsten Bluetooth 5.1, WiFi 6 und NFC zum mobilen Bezahlen mit Google Pay. Die Standortbestimmung erfolgt via Dual-GPS, BEIDOU, GLONASS, Galileo, QZSS, NAVIC auf 3 Meter genau in Sekundenschnelle, wobei auch Dual-GPS unterstützt wird. An Sensoren gibt es neben den Standards für Beschleunigung, Näherung und Helligkeit noch einen E-Kompass und ein Gyroskop.

Zur Wiedergabe von Sounds gibt es nur einen Mono-Lautsprecher, was in dieser Preisklasse nicht mehr sein sollte. Der Speaker ist sehr laut, allerdings ist der Klang ziemlich höhenlastig und verzerrt auf höchster Lautstärke leicht. Für das Anschauen von Videos ist das Vivo X60 Pro schon geeignet, im Vergleich mit der Konkurrenz macht es hier aber keine gute Figur.

Akku

Irgendeine Einbuße musste Vivo hinnehmen, um das Smartphone dünner als 8 Millimeter zu machen. Diese Einbuße betrifft den Akku, der mit 4200mAh etwas kleiner ist bei der Konkurrenz. In unserem Test konnte sich das Vivo dennoch als Zwei-Tage-Smartphone entpuppen, zumindest wenn man das Handy nicht ständig zur Hand nimmt. Über zwei Tage verteilt kamen wir in der Praxis auf eine DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) von rund 6 Stunden. Die Laufzeit genügt also immer für einen vollen Tag, auch bei intensiver Nutzung. Der Verbrauch beim Anschauen eines Videos auf YouTube ist mit 7% gut, sowie auch der Verbrauch beim Surfen & Social Media mit 11% pro Stunde. Im PC-Mark Akkutest kann das Vivo X60 Pro auch ein angemessenes Ergebnis von 9,5 Stunden erreichen.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Aufgeladen wird das Vivo von einem 33 Watt FlashCharge Ladegerät. Diese Geschwindigkeit ist deutlich niedriger als das, was chinesische Modelle wie das Vivo IQOO 7 vorlegen. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt 1 Stunde und 5 Minuten in Anspruch. Nach 25 Minuten sind wieder 50% im Akku. Das sind keine schlechten Werte, aber heutzutage erwarten wir von einem High-End Smartphone mehr. Wireless-Charging wird von Vivo X60 Pro ebenfalls nicht unterstützt.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Das Vivo X60 Pro ist ein in fast allen Belangen gutes Smartphone geworden. Ein wunderschönes Display, ein schneller Prozessor, eine exzellente Verarbeitungsqualität, ein rundes Design-Konzept und eine gute Kamera. Das alles bietet der chinesische Hersteller für einen Preis von rund 700€ und schafft es dennoch nicht, sich von der Konkurrenz abzuheben. Zwar ist das Vivo X60 Pro nicht wirklich schlechter als ein Xiaomi Mi 11 oder ein Samsung Galaxy S21, aber auch in keiner Weise besser. Daher ist es fraglich, ob viele Nutzer zu dem unbekannten Hersteller greifen werden, anstatt auf eine bekannte Marke zu setzen. Und auch wir können strenggenommen keine Argumente für den Kauf des Vivo X60 Pro hervorbringen, außer den Reiz des Exotischen. Zudem gibt es insbesondere bei Vivos Marketing-Feature, der Gimbal Kamera, ein paar Kritikpunkte. Um genau zu sein sind das die übersättigte Farbdarstellung, die schlechte 4K/60FPS Stabilisierung, die fehlende Frontkamera-Stabilisierung und die Beschränkung der Sekundär-Sensoren auf Full-HD. Somit schneidet das Vivo X60 Pro gerade in seiner angeblichen Paradedisziplin unterdurchschnittlich ab.

Letztendlich ist es schade, dass Vivo den deutschen Markt mit teuren Smartphones erobern will. Stattdessen könnte der Hersteller echte Preis-/Leistungskiller wie das Vivo IQOO 7 nach Deutschland bringen oder das Vivo X60 Pro 200€ einfach günstiger anzubieten. Vielleicht ist der Aufpreis aber auch einfach zur Finanzierung der EM-Werbung nötig gewesen. Wenn sich das Vivo X60 Pro im Angebot einem Preis von 400-450€ erreicht hat, dann kann man über den Kauf aber dennoch nachdenken.


Gesamtwertung
83%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
65 %
Konnektivität
80 %
Akku
80 %

Preisvergleich

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MatthiasM
Gast
MatthiasM (@guest_79264)
2 Jahre her

und trotz all der Negativ Aspekten die der Author hier auspackt wird das Gerät den Allermeisten Nutzern dennoch Freude bereiten!
4K Filme machen die aller wenigsten.

Da berichtet ihr endlich mal nicht über Xiaomi und zack ist das Gerät abgestraft. Keine neutrale gute Berichterstattung. 2 Sterne.

Kunde
Gast
Kunde (@guest_79181)
2 Jahre her

Irgendwie tut sich Vivo keinen Gefallen das X60 Pro Plus nicht nach Europa zu bringen. Hier sieht das gesamte Setup irgendwie besser aus und ich bin mir sicher, dass sich dieses auch im Test besser geschlagen hätte.

Shorty2003
Gast
Shorty2003 (@guest_79149)
2 Jahre her

Also für 700€ erwarte ich eine top Kamera, was vivo hier bietet ist einfach dem Preis nicht angemessen, zumal der Gimbal wohl auch nicht richtig funktioniert, das geht gar nicht. Dann bleib ich bei meinem Realme 7pro, für rund 200€ hat das auch keine schlechtere Kamera. Vivo möchte ja weiterhin offizielle nicht zu BBK Gruppe genannt werden, schlechter Gimbal und ein relativ dunkles Amoled deuten aber sehr stark auf das BBK Regal hin.

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