Blackview A95 Test

Getestet von Leonardo S. am
Updatezeitraum: A95_EEA_TE855_V1.0_20211206V02
Bewertung: 70%
Vorteile
  • Gute Performance
  • Optimiertes Android-System
  • Viel Speicher (8GB + 128GB)
  • Benachrichtigungs-LED
  • Solides Display ...
Nachteile
  • ... aber zu dunkel
  • Billig anmutende Farbvariante
  • Fake Kameras
  • Kein NFC
Springe zu:
CPUMediatek Helio P70 - 4 x 2,1GHz + 4 x 1,9Ghz
RAM8 GB RAM
Speicher128 GB
GPUMali-G72 - 900MHz
Display 1600 x 720, 6,5 Zoll, Auflösung, Größe 60Hz (IPS)
BetriebssystemDoke OS - Android 11
Akkukapazität4280 mAh
Speicher erweiterbar Hybrid

Hybrid
Hauptkamera20 MP
Frontkamera8 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 3, 7, 8, 20, 40
NFCNein
SIMDual - nano
Gewicht196 g
Maße164 x 76 x 9 mm
Antutu208788
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am13.02.2022

Blackview ist hier bei Chinahandys.net insbesondere für seine Outdoor-Smartphones bekannt. Doch auch im Low-Budget Segment geht der Smartphonehersteller mit seiner A-Serie regelmäßig auf Kundenfang. Wie schlägt sich das neue Blackview A95 im Praxistest?

Das aktuelle Top-Modell ist dabei das Blackview A100, welches bei Veröffentlichung mit einem starken Datenblatt auf sich aufmerksam machen konnte. Dahinter rangiert das A90, das hauptsächlich mit einem schlechteren Prozessor und Display ausgestattet ist als das A100. Nun gesellt sich zwischen den zwei Geräten das Blackview A95 hinzu. Der Neuzuwachs ist dabei eine Kombination der Technik aus den beiden Geschwistern. So ist unter anderem der Helio P70 Prozessor aus dem A100 mit an Bord, das 6,5 Zoll Display besitzt aber wie beim A90 nur eine HD+-Auflösung. Neu ist hingegen das Kamerasetup, das auf einen 20 Megapixel Sensor auf der Rückseite setzt. Wir haben für euch herausgefunden, an welchen Stellen der Hersteller gegebenenfalls Kompromisse eingegangen ist und ob sich ein Kauf lohnt.

Lieferumfang des Blackview A95

Blackview A95 Lieferumfang

Das Blackview A95 erreicht seinen neuen Besitzer in einem weißen Karton mit Herstellerlogo und Aufdruck. Darin befindet sich neben dem Smartphone selbst noch folgendes Zubehör:

  • USB-C zu USB-A Kabel
  • 18W Netzteil
  • Silikonschutzhülle
  • SIM-Tool
  • Bedienungsanleitung

Weiterhin ist auf dem Display des Smartphones bereits werksseitig eine Schutzfolie aus Plastik angebracht. Diese schützt zwar nur bedingt gegen einen Displaybruch, vermeidet aber Kratzer. Somit ist sämtliches Zubehör mit dabei, das für die Nutzung des Smartphones notwendig ist.

Design und Verarbeitung

Blackview A95 Hand 2

Blackview hat sich beim Design des A95 sichtlich vom Design der aktuellen iPhone 13 Pro Modelle beeinflussen lassen. Die Ähnlichkeiten lassen sich insbesondere bei der Rückseite und der Form des Smartphones erkennen. So setzt sich das A95 auch aus einem kantigen Rahmen zusammen, in den das Display und die Rückseite eingelassen sind. Die Rückseite ist dabei ebenso wie beim iPhone matt gehalten und verhindert somit zuverlässig Fingerabdrücke. Im Gegensatz zu den Premiumsmartphones aus Cupertino besteht diese aber nicht aus Glas, sondern aus Plastik. Verdächtig ähnlich ist auch die Anordnung der drei Kameras auf der Rückseite im oberen linken Eck. Was die Farbgebung angeht, wagt Blackview jedoch deutlich mehr als Apple. Unser Testgerät zum Beispiel ist in eine Mischung aus Gold, Rot, Rosé und Blau gehüllt. Understatement sieht anders aus. Wer es etwas gediegener mag, kann aber auch auf die Farbvarianten “Summer Ocean Blue” und “Aurora Night Black” zurückgreifen.

blackview a95 varianten

Blackview A95 Design Verarbeitung 2Der Rahmen des A95 ist nicht wie bei den iPhone-Pro-Modellen aus poliertem Edelstahl gefertigt, sondern ebenfalls aus Plastik. Etwas anderes hätte uns aber in Anbetracht des Kaufpreises auch sehr gewundert. Das glänzende Plastik ist leider aber auch deutlich kratzanfälliger als Metall, weshalb sich die Nutzung der beiliegenden Schutzhülle empfiehlt. In den Rahmen eingelassen ist auf der Unterseite der USB-C-Port, ein Mikrofon und der Mono-Lautsprecher. Einen 3,5mm Kopfhöreranschluss gibt es nicht. Auf der linken Seite ist der hybride SIM-Slot eingelassen, der entweder bis zu zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine Micro-SD Karte aufnimmt. Abschließend finden sich noch auf der rechten Seite die Lautstärkewippe und die Standby-Taste. Letztere beherbergt den Fingerabdrucksensor, der im Test mit einer Erfolgsrate von 90% sehr zuverlässig den Finger erkannte. Die Möglichkeit das Blackview A95 auch via Gesicht zu entsperren, steht ebenfalls zur Verfügung. Da die Authentifizierung aber nur über die Frontkamera ermöglicht wird, ist die Verifizierung mithilfe des Fingerabdrucksensors deutlich sicherer.

Blackview A95 Design 2Auf der Vorderseite erstreckt sich das 6,5 Zoll große Display (genau genommen 6,528 Zoll), das von einer nicht näher spezifizierten Schicht Glas überzogen ist. Im Test erwies sie sich aber als ausreichend kratzresistent. Die Bildfläche wird von 3 mm breiten Rändern umgeben, die am unteren Teil des Displays auf 7 mm anwachsen. Die Frontkamera befindet sich nicht wie beim Blackview A100 oder A90 in einer Punchhole-Notch, sondern ist in einer Waterdrop-Notch untergebracht. Oberhalb dieser ist zwischen Displayglas und Rahmen die Ohrmuschel eingelassen. Außerdem können Freunde der Beachrichtigungs-LED aufatmen. Rechts neben der Ohrmuschel weist das Blackview A95 nämlich auch visuell auf den aktuellen Status und Benachrichtigungen hin, ohne dass das Display eingeschaltet sein muss.

Das Blackview A95 ist kein allzu kleines Smartphone. Die Abmessungen von 164 x 76 x 9 mm unterstreichen diesen Eindruck. Immerhin ist das Gerät aber mit einem Gewicht von 196 Gramm noch angenehm leicht. Auch weiß die solide Verarbeitung zu überzeugen. Auffällige Spaltmaße oder Ähnliches offenbaren sich nicht. Der hauptsächliche Einsatz von Kunststoff vermittelt aber beim Blackview A95 ein etwas billiges Gefühl. Andere Hersteller, wie zum Beispiel Realme oder Redmi, bekommen das bei ihren Geräten, die ebenfalls aus Plastik gefertigt sind, besser hin.

Es darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Farbvariante, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben, auch dazu beiträgt. Diese wirkt nämlich in etwa so, als ob man das Smartphone auf der Kirmes am Schießstand gewonnen hätte 😉 Ich persönlich würde daher zu einer der anderen Farboptionen greifen. Gut möglich, dass das Smartphone dann etwas hochwertiger wirkt. Kein 3,5mm Kopfhöreranschluss und ein Hybrid-SIM-Slot gehören eigentlich nicht in diese Preisklasse!

Display des Blackview A95

Blackview A95 Hand 3

Blackview setzt beim A95 auf ein IPS-Display mit einer HD+ Auflösung und einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Die 1600 x 720 Pixel verteilt auf eine Displaydiagonale von 6,528 Zoll ergeben eine Pixeldichte von 269 Bildpunkten pro Zoll. Auch wenn wir von schärferen Displays verwöhnt sind, reicht die Auflösung, um Bilder und Schriften ausreichend scharf abzubilden. Einzelne Pixel sind aber bei näherer Betrachtung zu erkennen.

Blackview A95 Screenshot 13In den restlichen Disziplinen kann die Anzeige ansonsten weitestgehend überzeugen. Die Farbwiedergabe ist kräftig, ohne unnatürlich zu wirken und die Dynamik ist Anbetracht der verbauten IPS-Technik als gut einzustufen. Die Schwarzwerte eines OLED-Displays sind natürlich deutlich besser, die Displaytechnologie wird aber auch erst ab Smartphones der Mittelklasse verbaut. Außerdem bietet das Blackview A95 die Möglichkeit, die Farbtemperatur in den Einstellungen auf seine eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Um auch im Freien bei starker Sonnenstrahlung problemlos Inhalte vom Display ablesen zu können, ist eine hohe maximale Helligkeit notwendig. Mit 308 Lux liefert das Blackview A95 aber leider nur einen verhältnismäßig niedrigen Wert. Bei stärkeren Reflexionen im Freien lässt sich das Smartphone daher nur schwerlich nutzen. Immerhin lässt sich der Bildschirm auf augenschonende 2 Lux runterregeln. Ebenfalls überzeugend ist auch der Digitizer, der bis zu 10 Finger gleichzeitig und zuverlässig erkennt. Für Schnelltipper ist das A95 somit auch gut geeignet.

Leistung

Im Inneren des Blackview A95 werkelt ein Helio P70 von Mediatek. Der Octacore-Prozessor setzt sich aus vier stromsparenden ARM Cortex-A53 und vier performanceorientierten ARM Cortex-A73 Kernen zusammen. Die maximale Taktfrequenz liegt pro Kern bei 2,1 GHz. Für grafische Aufgaben ist im SoC eine Mali-G72 MP3 GPU integriert.

Hier bei Chinahandys.net haben wir den Helio P70 bereits bei mehreren Smartphones unter die Lupe nehmen können. Der Prozessor konnte uns dabei mit seiner soliden Performance überzeugen und ist damit eine ausgezeichnete Wahl für ein Einsteigersmartphone wie das A95. Die Leistung liegt ungefähr auf dem Niveau des Helio G88 aus dem Redmi 10 oder dem Snapdragon 662 aus dem Poco M3. Der Helio G95 SoC aus dem Realme 8 bietet im Vergleich aber noch mal ein gutes Stück mehr Leistung.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Alltägliche Aufgaben wie Surfen, Chatten und die Navigation durch das System stemmt der Helio P70 im Blackview A95 ohne auffällige Wartezeiten oder Ruckler. Auch aufwendigere 3D-Spiele lassen sich damit spielen, wobei man meistens die Details runterschrauben muss, um ein flüssiges Spielerlebnis zu erzielen. Unterm Strich bietet das A95 somit zwar keine High-End Leistung, die Performance kann sich aber für ein Low-Budget Smartphone auf jeden Fall sehen lassen.

In Sachen Speicher ist das Blackview A95 ebenfalls gut ausgestattet. 8 GB RAM und 128 GB ROM sind für ein Smartphone der Einsteigerklasse beachtlich und bieten genug Platz für ausgedehntes Multitasking und eine Vielzahl von Dateien. Leider sind die Speichermodule aber nicht besonders schnell. Der LPDDR4X RAM erreicht eine Geschwindigkeit von 5,6 GB/s und der UFS 2.1 Massenspeicher lässt sich mit 258 bzw. 213 MB/s lesen bzw. schreiben. Mithilfe einer Micro-SD Karte im Hybrid-Slot kann der Speicher zudem simpel erweitert werden. Dann muss aber auf die Nutzung von zwei SIM-Karten gleichzeitig verzichtet werden.

System des Blackview A95

Auf dem Blackview A95 läuft zum Zeitpunkt unseres Testberichts Android 11 in Kombination mit den Sicherheitsupdates vom 5. Dezember 2021. Die Software ist somit auf einem aktuellen Stand, wenngleich Android 12 schon auf dem Markt ist. Es wird aber sicherlich noch etwas dauern, bis Einsteiger-Smartphones der kleineren chinesischen Hersteller mit dem neuesten System auf dem Markt erscheinen. Dass das Blackview A95 in Zukunft noch ein Update auf Android 12 erhalten wird, halten wir aufgrund unserer Erfahrungen für unwahrscheinlich. 

Die Systemoberfläche des Blackview A95 grenzt sich visuell von Stock-Android an vielen Stellen ab und lässt sich mithilfe von zwei Themes rudimentär an seinen persönlichen Geschmack anpassen. Blackview nennt die Oberfläche Doke OS 2.1. Der Funktionsumfang wiederum gleicht dem von Stock-Android weitestgehend. Entsprechend sind auch sämtliche Google-Dienste mit an Bord. Navigiert wird wahlweise über On-Screen-Tasten oder Gesten und auch ein App-Launcher sowie ein Dark-Mode sind verfügbar. Wesentliche Ergänzungen finden sich beim Umfang der vorinstallierten Apps. Blackview liefert das A95 nämlich mit einer Handvoll nützlicher, aber auch Bloatware aus. Begrüßenswerte Ergänzungen sind dabei der Kindermodus, die Datenklon-App, ein Performance-Manager und eine App namens „Kühlraum“, die dazu dient, bestimmte Anwendungen im Hintergrund automatisch zu stoppen. Abgesehen von der Datenklon-App lassen sich diese Apps nicht deinstallieren. Weniger erfreulich sind hingegen die vorinstallierten Apps “Asphalt Nitro, Majestic Queen, Modern Combat Rebel Guns, Real Football und WPS Office”. Abgesehen von WPS Office handelt es sich dabei um vorinstallierte Spiele. Immerhin lassen sich diese Apps aber alle ohne Probleme oder Umwege deinstallieren.

Innerhalb der Testphase von zwei Wochen konnte das System des Blackview A95 überzeugen. Alle gewohnten Google-Funktionen sind mit an Bord und auffällige Fehler wie Abstürze oder Ähnliches sind nicht aufgetreten. Die Performance geht ebenso in Ordnung und weist darauf hin, dass der Hersteller die Software gut auf die verbaute Hardware angepasst hat. Auf die vorinstallierte Bloatware könnte man im Hause Blackview in Zukunft aber gerne verzichten.

Kamera des Blackview A95

In Summe besitzt das Blackview A95 vier Kameras. Zwei der rückseitig angebrachten Linsen sollte man aber nicht weiter beachten, da es sich bei diesen schlichtweg um Fake-Sensoren handelt. So bleibt auf der Rückseite nur der 20 Megapixel Hauptsensor übrig, der von Sony kommt und die Kennung IMX376 trägt. Für Selfies und Videotelefonate steht ein 8 Megapixel Sensor auf der Vorderseite zur Verfügung, der vom Hersteller nicht weiter spezifiziert wird.

Hauptkamera

Der Sony IMX376 steckte 2018 als Frontkamera im Mi A2. Ein Comeback könnte man also sagen. Bei Tageslicht sind die Aufnahmen farblich zwar ausgewogen, es fehlt aber deutlich an Details. Stattdessen wirken die Bilder in manchen Bereichen wie weichgezeichnet. Das künstliche Nachschärfen durch die Software verschlimmbessert das Resultat zusätzlich. Die Dynamik der Fotos ist hingegen für ein Smartphone der Einsteigerklasse zufriedenstellend. Szenarien mit helleren und dunkleren Bereichen werden in den meisten Fällen ausreichend gut belichtet, sodass nur seltener oder in Extremfällen über- oder unterbelichtete Bereiche entstehen. Mit der Kameraqualität von Mittelklassesmartphones kann das Blackview A95 daher es erwartungsgemäß nicht aufnehmen. Für einfache Schnappschüsse ist die Qualität aber ausreichend.

Selfies und Portraits

Fotos, die mit der Frontkamera geschossen werden, gehen so weit in Ordnung. Die Farbabstimmung ist zwar eher auf der etwas wärmeren Seite, steht dem Einsatzzweck aber eigentlich relativ gut. Zwar fehlt es auch hier wieder an Details, aber erneut zeigt der HDR-Modus gute Wirkung, indem die Aufnahmen eine vernünftige Dynamik aufweisen.

Selbstverständlich hat das Blackview A95 auch einen Porträt-Modus mit an Bord, der sowohl für die Haupt- als auch die Frontkamera zur Verfügung steht. Bei diesem wird der Hintergrund zur fotografierten Person abgegrenzt, indem ein Unschärfeffekt generiert wird. Die Software macht ihren Job dabei gut und erkennt die Grenzen meist zuverlässig. Im Detail könnte man noch anmerken, dass die Kanten etwas “fließend” sind und somit leicht in den Hintergrund übergehen. Das ist aber Kritik auf höherem Niveau und in Anbetracht des Kaufpreises nicht weiter dramatisch.

Nachtaufnahmen

Wie bei Low-Budget Smartphones üblich entwickeln auch die Aufnahmen des Blackview A95 bei schlechten Lichtbedingungen trotz hoch gepriesenem Nachtmodus ein deutliches Bildrauschen. Dadurch entstehen in den dunkleren Stellen des Bildes unscharfe Bildflächen und der Detailgrad nimmt deutlich ab. Ansonsten überzeugen die Fotos aber mit einer guten Dynamik, die man so nicht von jedem günstigen Smartphone gewohnt ist. Außerdem fängt der Sensor genügend Licht auf, um zumindest gröbere Details noch gut erkennen zu können.

Videos

Videos lassen sich mit der Haupt- und der Frontkamera des Blackview A95 aufzeichnen. Die maximale Auflösung liegt in beiden Fällen bei 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) und die höchstmögliche Bildrate bei 30 Bildern pro Sekunde. Eine elektronische Bildstabilisierung kann zudem in den Einstellungen hinzugeschaltet werden. Diese beschneidet den Bildausschnitt aber deutlich. Zudem fällt die Bildrate bei aktivierter Option und schlechteren Lichtbedingungen auf teils unter 10 FPS zurück, sodass die Aufnahmen sehr verruckelt sind. Bei Tageslicht erreichen die stabilisierten Aufnahmen aber die gewohnten 30 FPS. Ob es sich dabei um einen Softwarebug handelt, lässt sich nicht ausschließen. Stand jetzt sollte man aber auf die Funktion zumindest in Innenräumen mit wenig Licht und bei Dunkelheit verzichten. Da die Stabilisierung außerdem kaum Wirkung zeigt, habe ich die Funktion im Alltag grundsätzlich nicht verwendet. 

Die Qualität der Videos liegt etwa auf einem Level mit den Fotoaufnahmen. Framedrops treten nicht auf und auch der Autofokus funktioniert zuverlässig und schnell. Für ein Low-Budget Smartphone können sich die Bewegt-Aufnahmen daher auf jeden Fall sehen lassen. Natürlich können sie nicht an gut stabilisierte Videos von Smartphones aus der Mittelklasse heranreichen, für kurze Clips und Videotelefonate sind sie aber allemal ausreichend.

Konnektivität

Wie es sich für ein echtes Chinahandy gehört, nimmt der SIM-Slot des Blackview A95 bis zu zwei SIM-Karten gleichzeitig auf. Dabei funkt das Smartphone zwar nicht in vielen, aber in allen relevanten 2G, 3G und 4G Frequenzen inklusive dem in Deutschland wichtigen LTE-Band 20. Im Detail werden folgende Frequenzen unterstützt:

  • 2G: 2/3/5/8
  • 3G: 1/8
  • 4G-LTE: 1/3/7/8/20
  • 4G-LTE: 40

Im Test konnte das Smartphone mit einer guten Empfangsleistung überzeugen. Auch die Gesprächsqualität ist zufriedenstellend. Der Mono-Lautsprecher ist aber aufgrund seines blechernen Klangs auch nur bei Telefonaten nützlich. Musik oder Podcasts (wie unseren Chinahandys.net Podcast) sollte man stattdessen für besseren Klang lieber über Kopfhörer oder einen externen Lautsprecher abspielen.

Blackview A95 Screenshot 6An weiteren Empfangsstandard bietet das Blackview A95 Dual-Band ac-WiFi und Bluetooth 4.2. Verbindungen darüber sind stabil und auch die Empfangsreichweite geht in Ordnung. Der gemessene Datendurchsatz im WLAN ist ebenfalls für ein Low-Budget Smartphone solide. Für die Standortbestimmung ist im A95 natürlich auch ein GPS-Modul verbaut. Da zudem auch ein E-Kompass mit an Bord ist, lässt sich mit dem Smartphone auch zu Fuß zuverlässig navigieren. Die eigene Position wird dabei schnell erfasst und ist ausreichend präzise.

Dazu sind noch die Standardsensoren für Beschleunigung, Licht und Annäherung vorhanden. Ein Gyroskop oder NFC sind hingegen nicht verfügbar. Wer also sein Smartphone auch gerne zum kontaktlosen Bezahlen verwendet, ist mit dem Blackview A95 schlecht beraten.

Akkulaufzeit des Blackview A95

Blackview A95 Screenshot 15Im Blackview A95 steckt ein 4.280 mAh großer Akku. Dieser sorgt im PCMark Benchmark für eine durchschnittliche Akkulaufzeit von 9 Stunden und 15 Minuten. Bei einer DOT (Zeit mit aktivem Display) von ca. 6,5 Stunden kam ich somit in der Praxis auf knappe zwei Tage Nutzung, bis das Smartphone wieder neu geladen werden musste. Das Cubot Note 20 Pro oder das Realme C21 bieten hier deutlich mehr. Geladen wird das Blackview Smartphone maximal mit 18 Watt. Eine vollständige Ladung von 0 bis 100% nimmt daher ca. 1 Stunde und 10 Minuten in Anspruch. Ein recht zügiger Wert in dieser Preisklasse. Wireless Charging wird, wie in dieser Preisklasse üblich, nicht unterstützt.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Testergebnis

Getestet von
Leonardo S.

Neue Low-Budget Geräte sind derzeit eher rar gesät. Viele Hersteller konzentrieren sich nämlich auf Mittelklasse- und Highend-Geräte, da diese größere Gewinne einbringen und die anhaltende Chipkrise nur begrenzte Produktionskapazitäten ermöglicht. Daher freut uns umso mehr, dass Blackview weiterhin den Markt mit günstigen Smartphones bedient. Der neuste Zuwachs namens A95 konnte dabei in unserem Test weitestgehend überzeugen. Positiv aufgefallen sind insbesondere die Performance und das gut optimierte Android-System. Auch das farblich gut abgestimmte und große Display kann sich sehen lassen, wobei die maximale Helligkeit etwas niedrig ist. Die Akkulaufzeit und die Konnektivität des Smartphones sind für ein Low-Budget Smartphone auf einem mittelmäßigen Niveau und die Kamera erzielt nicht mehr als solide Ergebnisse. Sie reicht aber für Schnappschüsse bei Tageslicht und selbst bei Nacht entstehen noch Aufnahmen, auf denen man zumindest noch etwas erkennen kann. Weniger gut gefallen hat uns hingegen das Erscheinungsbild des Geräts. Das Blackview A95 ist zwar solide verarbeitet, wirkt aber mit dem vielem bunten Plastik etwas billig. Es ist aber zu erwähnen, dass bei den weniger exzentrischen Farbvarianten die Sache womöglich anders ausschaut.

Unterm Strich ist das Blackview A95 ein solides Einsteigersmartphone ohne viele Kritikpunkte, dass sich ab einem Kaufpreis von um die 100€ lohnt. Ob sich das Gerät auch wirklich in diesem Preisrahmen einpendeln wird, wird sich in den nächsten Wochen/Monaten zeigen. Die 332€ die derzeit auf Aliexpress verlangt werden, sind natürlich nur ein Platzhalter. Blackview selbst plant einen Marktstart am 21. Februar auf Aliexpress mit einem Sonderpreis von 140€. Inklusive Einfuhrkosten landet man dann bei 167€. Die Einfuhr wird von Aliexpress erledigt.

Das Gerät eignet sich insbesondere für all jene Nutzer, die nicht die höchsten Ansprüche an ihr Endgerät haben und primär etwa chatten oder im Internet surfen. Dank aktueller Software und solider Leistung ist das Smartphone dafür gut geeignet. Wer hingegen auf NFC ungern verzichten möchte und ein Plus an Akkulaufzeit benötigt, sollte sich das Cubot Note 20 Pro näher anschauen. Dort erhält man jedoch eine ältere Android-Version und etwas weniger Leistung. Außerdem lohnt sich auch ein Blick auf die Geräte der unteren Mittelklasse. Smartphones wie das Realme 8 sind nämlich in jeder Hinsicht dem Blackview A95 erhaben und die Mehrkosten lohnen sich in meinen Augen, wenn man plant, das Gerät intensiver zu nutzen.


Gesamtwertung
70%
Design und Verarbeitung
70 %
Display
60 %
Leistung und System
80 %
Kamera
70 %
Konnektivität
70 %
Akku
70 %

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Kommentare

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2 Kommentare
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Torsten
Gast
Torsten (@guest_91831)
1 Jahr her

gibt es auch noch Infos über das Blackview BV 7100 ?

Thomas Nßr
Gast
Thomas Nßr (@guest_86058)
2 Jahre her

Vielen Dank für diesen ausführlichen Testbericht des Blackview A95.

Ich mag die schrillen Farben des Smartphones.

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