Oppo Find X2 Neo Testbericht

Getestet von Lukas Winkel am
Updatezeitraum: CPH2009_11_A.42
Bewertung: 83%
Vorteile
  • hervorragendes Display
  • tolle Kamera
  • erstklassige Verarbeitung
  • leicht und handlich
  • schnelle Akkuladung mit 30 Watt
Nachteile
  • durchschnittliche Akkulaufzeit
  • sehr teuer
  • kein Wireless Charging
  • nur Single Sim-Slot
Springe zu:
CPUSnapdragon 765G - 1 x 2,4GHz + 1 x 2,2GHz + 6 x 1,8GHz
RAM12 GB RAM
Speicher256 GB
GPUAdreno 620 - 700MHz
Display 2400 x 1080, 6,5 Zoll, Auflösung, Größe 90Hz (AMOLED)
BetriebssystemColorOS - Android 10
Akkukapazität4025 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 13MP (dual) + 8MP (triple)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32
NFCJa
SIMnano
Gewicht171 g
Maße159,4 x 72,5 x 7,7 mm
Antutu385877
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am13.09.2020

Zum Preis des Oppo Find X2 Neo bekommt man bei anderen Herstellern auch schon High-End Smartphones. In China gibt es dieses Mid-Range-Gerät bereits seit 8 Monaten unter dem Namen Oppo Reno 3 Pro 5G. In Europa wurde das Modell (das sogar die gleiche Modellnummer hat) nun um die entsprechenden Sprachen ergänzt und bereichert mit einem Preis von ca. 550€ Oppos Find Serie um eine gehobene Mittelklasse. Einen faden Beigeschmack hinterlässt die Tatsache, das Oppo in China bereits das Reno 4 Pro (also theoretisch den Nachfolger) vorgestellt hat. Dennoch kommt das Find X2 Neo aka Reno 3 Pro 5G mit der aktuellsten Hardware. Dazu gehören unter anderem ein Snapdragon 765G, Vooc Flash Charge 4.0 mit 30 Watt, ein 90 Hertz AMOLED Display und ein 48MP Sony IMX586 Hauptsensor mit “Ultra Steady Video 2.0”. Womit das Find X2 Neo überzeugen kann, und ob so ein hoher Preis gerechtfertigt ist, erfahrt Ihr in diesem Test.

Oppo Find X2 Neo 23

Design und Verarbeitung

Ohne Zweifel ist das Oppo Find X2 Neo ein sehr hochwertig verarbeitetes Smartphone. Obwohl das Display vergleichsweise groß ist, ist das Gehäuse angenehm kompakt und dünn. So verschwindet das Gerät nahezu unspürbar in der Hosentasche. Auch in der Hand erzeugt das Smartphone durch die abgerundeten Kanten ein angenehmes Premium-Gefühl. Unser Testgerät hat die Farbe Moonlight Black, die unter der Glas-Rückseite wunderbar zur Geltung kommt. Im richtigen Licht offenbart sich ein leichter Farbverlauf zu grau-blau und teilweise schimmert das Gehäuse sogar leicht lila. Der einzige Haken ist die Anfälligkeit für Fingerabdrücke. Das Find X2 Neo misst 159,4 x 72,5 x 7,7 Millimeter und bringt nur 171 Gramm auf die Waage. Der Rahmen besteht aus Metall und geht nahtlos in die abgerundete Rückseite und das Curved-Display über. Von den abgerundeten Displayrändern kann man halten, was man will. In diesem Fall konnte ich dadurch keine Fehleingaben feststellen. Übrig bleibt also ein hervorragend verarbeitetes Smartphone mit erstklassigem Design und gut genutztem Platz.

Das Oppo Find X2 Neo steht in Deutschland in zwei verschiedenen Farben zur Auswahl: Schwarz und Blau. Das chinesische Reno 3 Pro 5G ist zusätzlich noch in Weiß und Blau/Rot verfügbar. Schade, dass diese Farben es nicht nach Deutschland geschafft haben. Die vier Kamerasensoren sind senkrecht angeordnet und ragen 1,5mm aus dem Gehäuse. Immerhin mit der mitgelieferten Schutzhülle schließen sie beinahe plan ab, sodass das Gerät eben auf dem Tisch liegt.

Die Vorderseite des Find X2 Neo wird überwiegend von dem 6,5 Zoll großen AMOLED Display eingenommen. Dieses ist zu den Seiten hin leicht abgerundet und eine dezente Punch-Hole-Notch bietet links oben Platz für die Frontkamera. Die Displayränder messen lediglich 2mm an den Seiten und 4mm oben und unten. Durch das Curved-Design wirkt es aber so, als wäre die komplette Front vom Display eingenommen.  An der Unterseite im Metallrahmen befindet sich der SIM-Slot (leider kein Dual-SIM), der USB-C Anschluss, das Mikrofon und ein Lautsprecher. Der Stereo Sound des Oppo Find X2 Neo kommt von der Ohrmuschel, die ebenfalls als Lautsprecher zum Einsatz kommt. Das klappt in der Praxis auch hervorragend und der Sound ist laut und klar. An insgesamt sechs Stellen wird der matte Metallrahmen von schwarzen Antennenlinien unterbrochen, um einen guten Empfang zu gewährleisten. Auf eine Benachrichtigungs-LED und einen 3,5mm Kopfhöreranschluss verzichtet das Find X2 Neo leider. Das AOD Display bietet immerhin eine Alternative zur Status-LED und auch ein paar USB-C Kopfhörer sind bereits Teil des Lieferumfangs.

Der Power-Button sitzt auf der rechten Seite im Gehäuse und ist mit dem Oppo-typischen grünen Akzent versehen. Die Lautstärkeregler sind bei Oppo/Realme traditionell auf der linken Seite eingearbeitet. Beide Buttons haben ein leichtes Spiel im Gehäuse.

Zur Steuerung des Smartphones kann man entweder konfigurierbare On-Screen-Tasten oder Wischgesten nutzen. Beides funktionierte in der Praxis ohne jeden Fehler. Der Fingerabdrucksensor im Display gehört zu den besten, die ich bisher testen durfte. In Sekundenbruchteilen entsperrt er das Display zuverlässig. Ebenfalls blitzschnell ist die Gesichtserkennung. Schon die Einrichtung nahm keine fünf Sekunden in Anspruch. Hier kommt lediglich die Kamera zum Einsatz, die Sicherheit dürfte sich demnach in Grenzen halten. Der Fingerabdruck ist also definitiv die bessere Option.

Oppo Find X2 Neo 22

Der Lieferumfang des Oppo Find X2 Neo

Das Oppo Find X2 Neo kann im Test mit erstklassiger Verarbeitung und modernem Design überzeugen. Auch mit dem Lieferumfang zeigt Oppo, dass es sich hier um ein Premium-Gerät handelt. Mit dabei ist ein 30 Watt Ladeadapter (VOOC Flash Charge 4.0), ein USB-C Kabel, ein paar Kopfhörer, eine Sim-Nadel, eine durchsichtige Schutzhülle und der Papierkram.

Display des Oppo Find X2 Neo

Das Display des Oppo Find X2 Neo misst 6,5 Zoll und setzt auf eine schnelle Bildwiederholungsrate von 90 Hertz. Die Auflösung des AMOLED Panels liegt bei 2400 x 1080 Pixel, was in gestochen scharfe 402 Pixel pro Zoll resultiert. Die Screen-to-Body Ratio ist wegen der dünnen Ränder und dem Curved Design vergleichsweise hoch (Oppo gibt 93,4% an). Wie sich das für ein AMOLED Screen gehört, ist der Kontrast quasi unendlich und das dunkle Schwarz ist bei der Nutzung eine wahre Freude. Das Always-On-Display kann wahlweise nur die Uhrzeit oder zusätzlich auch Benachrichtigungen anzeigen und verbraucht ein knappes Prozent Akku pro Stunde. Oppo gibt eine maximale Displayhelligkeit von 800cd/m² an, messen konnte ich lediglich 650cd/m² normal und 690cd/m² Candela mit Boost. Dennoch lässt sich das Display auch im Freien wunderbar ablesen. Die Blickwinkelstabilität ist hervorragend und im umfangreichen Menü kann man die Farbtemperatur stufenlos einstellen. Außerdem hat man die Wahl zwischen dem Farbmodus “Lebhaft” und dem weniger knalligen “Gentle”. Durch den Darkmode, den TÜV-Zertifizierten Blaufilter und “Edge Lightning” (eine coole Animation bei eingehenden Anrufen) wird der Eindruck noch einmal unterstrichen, dass es sich bei dem Display des Find X2 Neo um absolute Oberklasse handelt.

Oppo Find X2 Neo 14

Der Touchscreen kann bis zu 10 Punkte gleichzeitig erkennen und fühlt sich super glatt und angenehm an. Trotz des gebogenen Displays kam es in der Testphase nie zu ungewollten Eingaben und die Steuerung über Wischgesten funktionierte perfekt. In den Einstellungen kann man zwischen 60 und 90 Hertz Bildwiederholungsrate wählen. Auch wenn dieser Unterschied im Vergleich nicht sehr groß ist, merkt man hier doch ein deutlich flüssigeres Bild. Geschützt wird die Front durch Corning Gorilla Glas 5. Eine zusätzliche Schutzfolie, die ab Werk aufgebracht ist, sorgt für zusätzliche Resistenz gegen Kratzer.

Oppo Find X2 Neo 15

Anders als die chinesischen Oppo Geräte kommt das Find X2 Neo mit Widevine L1 Zertifizierung, sodass man Inhalte auf Netflix, Disney+ und Amazon Prime auch in HD ansehen kann.

Leistung

Das Oppo Find X2 Neo wird von einem Snapdragon 765G befeuert, der auch im Xiaomi Mi 10 Lite 5G zum Einsatz kommt. Der SoC zeichnet sich durch sein integriertes 5G Modem aus und erreicht problemlos die 300.000 Punkte Marke im Antutu Benchmark. Der Prozessor wird im Sieben-Nanometer-Verfahren gefertigt und von einer Adreno 620 Grafikeinheit mit maximal 625MHz Frequenz unterstützt. Die Acht-Kern CPU besteht aus einem Prime-Core mit 2,4GHz Takt und ein Gold-Kern mit 2,2GHz Takt. Für weniger anspruchsvolle Aufgaben sind sechs stromsparende Cortex-A55 Kerne mit 1,8GHz Takt verantwortlich. Mit diesen Daten ist das Gerät für alle aktuellen Aufgaben gerüstet – In der Praxis gibt es kein Spiel, das auf dem Oppo Find X2 Neo nicht flüssig läuft. Die Performance im System ist richtig gut und die 12GB RAM sorgen dafür, dass dem Smartphone auch bei mehreren Apps im Hintergrund nicht die Puste ausgeht. Der LPDDR4X RAM im Gerät bringt es auf eine solide Übertragungsrate von 20GB/s. Der Speicher ist mit 256GB groß bemessen, was angesichts des fehlenden MicroSD Slots auch wichtig ist. Für den internen Sepicher kommt “nur” ein Modul mit UFS 2.1 Technologie zum Einsatz, dennoch erreicht das Find X2 Neo sehr gute Werte von 571MB/s im lesen und 870MB/s im Schreiben. Im Vergleich mit anderen Geräten mit gleicher Hardware schlägt sich das Oppo Smartphone wirklich gut. Ähnlich teure Geräte mit Snapdragon 865 liegen aber natürlich deutlich vorne.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Slingshot)

Der Prozessor des Find X2 Neo ist flüssig gekühlt und hält so auch während anspruchsvollen Aufgaben niedrige Temperatur. Für die meisten Smartphonenutzer bietet der Snapdragon 765G den perfekten Mix aus Geschwindigkeit und modernen Features. Auch wer gelegentlich mit dem Smartphone spielen möchte, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Die “gefühlte” Geschwindigkeit des Geräts steht aktuellen Flagships mit Snapdragon 865 in nichts nach. Fairerweise sei hier aber erwähnt, dass es schon für weniger Geld Geräte mit Snapdragons High-End Chip gibt. Dazu gehören beispielsweise das Poco F2 Pro oder das Realme X50 Pro.

System

Das Oppo Find X2 Neo läuft mit Oppos hauseigener Benutzeroberfläche “Color OS 7“, die auf Android 10 basiert. Während dem Testzeitraum ist immerhin ein Update eingetrudelt und man darf auch erwarten, dass die Geräte von Oppo über längere Zeit mit Updates versorgt werden. Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Find X2 Neo um die deutsche Version des Reno 3 Pro 5G. Während es das Reno nur in Englisch gibt, kommt das Gerät der Find-Serie mit installiertem Playstore und in deutscher Sprache.

Anders als in der chinesischen Version, kommt das deutsche Color OS beinahe ohne Bloatware. Neben den üblichen Google Apps sind lediglich Netflix, OfficeSuit und Youtube Music installiert. Bis auf Netflix lassen sich die genannten Apps deinstallieren. Wer Netflix nicht braucht, kann den optionale App-Drawer aktivieren, mit dem man die App wenigstens vom Homescreen verbergen kann. Entscheidet man sich für den “Standardmodus” ohne App Drawer, muss man die Bloatware in einem Ordner verstecken.

Color OS lässt nicht mehr viel von Stock Android erkennen und bietet viele Möglichkeiten zur Konfiguration. Welches OS man bevorzugt, ist letztendlich eine Glaubensfrage. Ich selbst bin von Color OS auf dem Oppo Find X2 Neo (und natürlich das Gerät selbst) absolut begeistert.

Kamera – Tolle Videoaufnahmen mit Ultra Steady 2.0!

Oppo Find X2 Neo 18

Bis hierhin entspricht das Find X2 Neo nicht nur dem Reno 3 Pro 5G, sondern auch dessen Nachfolger, dem Reno 4 Pro. Der tiefgreifendste Unterschied liegt in der Kamera. Während das Find X2 Neo vier Sensoren hat, kommt das Reno 4 Pro mit dreien aus. Oppo hat hier anscheinend das Feedback der Fans berücksichtigt, den vierten 2MP Sensor abgeschafft und durch einen Laser Autofokus ersetzt, der dem Find X2 Neo fehlt.

Lässt man den unnützen 2MP Sensor einmal außen vor, hat auch das Find X2 Neo ein grandioses Kamerasetup, das mit einer durchdachten Software abgerundet wird. (Sogar Google Lense ist direkt in die Kamera App integriert). Die Hauptkamera setzt auf den bekannten Sony IMX586 mit 48MP, einer großen f/1.7 Blende und optischer Stabilisierung (OIS). Dazu gesellen sich neben dem 2MP Sensor eine 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera mit f/2.2 Linsenöffnung und ein 13 Megapixel Telefoto-Sensor mit 5X Hybrid-Zoom und f/2.4 Blende. Mit einem Dual LED-Blitz ist das Kamera-System hinten vollständig. Für Selfies kommt ein starker Sony IMX616 32 Megapixel Sensor zum Einsatz. Wie oben angedeutet, hat das Find X2 Neo leider keinen Laser Autofokus. Dennoch stellt die Kamera blitzschnell scharf und kann im Test sehr gute Bilder abliefern.

Tageslicht

Wie bei diesem Setup erwartet, erzielt das Find X2 Neo bei Tageslicht erstklassige Ergebnisse. Die Bilder überzeugen vielen Details und einer guten Schärfe. Anstatt sich auf eine Farbwiedergabe zu begrenzen, bietet Oppo gleich zwei Optionen. Der Standard ist eher zurückhaltend und detailgetreu, im “Dazzle Modus” werden die Farben dann deutlich kräftiger, aber auch unrealistischer. Wofür man sich entscheidet, ist letztendlich Geschmackssache, mir gefällt der Dazzle Mode besser. Bei Tag ist auch die Dynamik sehr gut. Auffällig ist, der HDR-Modus, der von Werk aus auf “automatisch” eingestellt ist. In dieser Einstellung deaktiviert er sich bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, sodass man Fotos mit komplett unterschiedlichen Farben erhält, wenn man an einem Ort einmal mit und einmal gegen die Sonne fotografiert. Generell bietet HDR einen wirklichen Qualitätszuwachs (Gerade bei Aufnahmen mit viel grün), sollte also am Besten durchgehend aktiviert sein.

Der 5X Hybrid Zoom arbeitet mit der zusätzlichen 2X 13MP Linse. Auch hier gelingen die Aufnahmen wirklich gut und man erkennt selbst bei 5-Facher Vergrößerung ausreichend Details. Dazu muss man das Smartphone aber sehr ruhig halten.

Die Farben der 8MP Ultraweitwinkel-Kamera wirken im Vergleich zur Hauptkamera sehr blass. Auch die Schärfe ist nicht mehr so exzellent wie bei normalen Aufnahmen, dennoch sind die Aufnahmen im Großen und Ganzen brauchbar. Die UWW Kamera hat einen eigenen Autofokus, der ebenfalls blitzschnell funktioniert und lässt sich auch als Makro-Objektiv nutzen.

Nachtaufnahmen

Der Hauptsensor des Oppo Find X2 Neo macht auch bei Nacht eine ganz gute Figur. Dank OIS und der großen Blende fängt der IMX586 genug Licht ein, um auch bei Dunkelheit Detailreiche Bilder machen zu können. Natürlich gibt es häufig ein dezentes Rauschen, dennoch bleibt die Dynamik auf hohem Niveau und es bleiben ausreichend Details vorhanden. Zusätzlich gibt es einen Nachtmodus, der Aufnahmen besonders lange belichtet und so das gesamte Bild noch einmal aufhellt. Dem Rauschen schafft dies leider keine Abhilfe, Details kommen aber deutlich klarer rüber. Die Hauptkamera ist wirklich überzeugend in der Nacht. Weitwinkel- und Tele-Aufnahmen machen bei wenig Licht aber keine Freude.

Portrait

Die Portraitaufnahmen mit dem Oppo Find X2 Neo könnten viel besser nicht sein. Auf den Testfotos lassen sich keinerlei Probleme bei der Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund erkennen und Farben sowie Details überzeugen. Auch die Frontkamera kann das sehr gut, hier sieht man aber einige Ungenauigkeiten, wenn man genau hinsieht.

Selfies

Auch Selfies gelingen mit dem Find X2 Neo gut. Der Fokus wird hier zuverlässig auf das Gesicht gelegt und die Farben richtig getroffen. Im Hintergrund führt das allerdings meist zu einem Verlust der Dynamik und zu den Ecken hin, stellt sich ein leichtes Bildrauschen ein. Ist das Licht ungünstig, hat man auch teilweise mit Über-/Unterbelichtung zu kämpfen.

Videos

Die Qualität der Aufnahmen mit dem Oppo Find X2 Neo können auf jeden Fall überzeugen. Farben sind gut getroffen (sofern man nicht in die Sonne filmt, wie ich im Testvideo…), die Details und auch die Schärfe sind überzeugend. Die OIS im Ultra Steady Video 2.0 Modus ist wirklich hervorragend und kann selbst meinen federnden Gang bis hoch in die 4K Auflösung gut ausgleichen. Bei Ulatraweitwinkel- und Telefoto-Aufnahmen arbeitet nur noch die EIS, die aber ebenfalls gute Ergebnisse abliefern kann. Etwas verwirrend sind hier die verschiedenen Stabilisierungsmodi. Während EIS immer aktiv ist, gibt es für den Ultra Steady Mode 2.0 (OIS) gleich zwei verschiedene Einstellungen. Wo sich diese unterscheiden, habe ich bisher nicht herausgefunden.

Bei 1080p/30 FPS Aufnahmen ist es möglich, zwischen der Ultraweitwinkel-, Haupt- und Telefoto-Kamera zu wechseln, während man gerade aufnimmt. Das ist ein definitiv schonmal sehr positiv zu vermerken. Bei 60 FPS oder bei 4K Auflösung arbeitet aber nur noch der Hauptsensor. Die Tele- und Ultraweitwinkelkamera können also höchstens mit 1080p/30 FPS Aufnahmen machen. Gleiches gilt auch für die Frontkamera, die eigentlich deutlich mehr könnte. Besonders ärgerlich ist hier, dass die Stabilisierung fehlt – im Oppo Reno 4 Pro ist sie schon enthalten.

Zusammenfassung

Die Kamera des Oppo Find X2 Neo kann mit wirklich guten Aufnahmen überzeugen. Etwas ärgerlich ist die fehlende Stabilisierung bei Selfie-Videos. Auch den 2MP Sensor hätte man sich sparen können. Das hat Oppo wohl inzwischen gemerkt und beim Reno 4 Pro darauf verzichtet. Davon abgesehen kann man mit dem Smartphone toll stabilisierte Videos und hübsche Fotos aufnehmen. Die Kamera-App wirkt wirklich durchdacht und macht Freude!

Konnektivität und Kommunikation

Oppo Find X2 Neo 21Nun, wo Oppo offiziell in Deutschland vertreten ist und auch seine Geräte hier vertreibt, haben wir keine Probleme mehr mit der 4G-Kompatibilität. Das Find X2 Neo unterstützt natürlich alle in Deutschland nötigen 4G Frequenzen. Dazu kommen aktuell noch Band n40 und n78 für 5G. Über ein OTG Update sollen später auch noch weitere Bänder dazukommen, womit wir dann für Deutschland gerüstet sein dürften. Leider hat das deutsche Modell nur einen Single SIM-Schlitten und der Speicher lässt sich auch nicht erweitern. Hier die Frequenzen im Überblick:

  • 4G Bänder: 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28/32/38/39/40/41/66
  • 5G: n40/n78; später per OTG: n1/n3/n5/n7/n28

Der Netzempfang ist Oppo typisch sehr gut und die Gesprächsqualität ist ebenfalls tadellos.

Obwohl der WiFi 6 Standard noch fehlt, erreicht das Oppo Find X2 Neo hervorragende Übertragungsraten. Auch die Reichweite ist gut – selbst durch Mauern und mit ca. 10m Entfernung habe ich nahezu keine Einbußen in der Bitrate. Für Bluetooth Verbindungen wird der 5.0 Standard verwendet. Das ist leider nicht der aktuellste, dafür klappt die Verbindung bei allen getesteten Geräten exzellent. Ebenfalls tadellos funktioniert der Kompass und das GPS, das selbst in der Stadt zwischen hohen Häusern eine Genauigkeit von 3 Metern erreicht. Natürlich unterstützt das Find X2 Neo auch NFC und OTG, wobei letzteres automatisch nach 10 Minuten deaktiviert wird und im Menü wieder eingeschaltet werden muss.

An Sensoren bringt das Find X2 Neo die Standards mit (Beschleunigungs-, Helligkeits- und Näherungs-Sensor) und ergänzt ein Gyroskop und einen Kompass. Auf einen AUX-Anschluss müssen wir leider verzichten.

Akkulaufzeit

Oppo Find X2 Neo Screenshot 8Der Akku misst 4025 mAh und lässt sich mit “VOOC Flash Charge 4.0” laden. Im Vergleich zu anderen Oppo Smartphones ist das noch vergleichsweise wenig, dennoch pumpt das 30 Watt Netzteil den Akku in nur 57 Minuten von 0 auf 100%. Laden per Wireless Charging ist leider nicht möglich. Über die Laufzeit selbst liest man im Netz einige Beschwerden. Mit ziemlich genau 10 Stunden bei 90Hz und 200cd/m² im Battery Benchmark geht das schon in Ordnung, könnte aber etwas besser sein. Der Verbrauch im 60Hz Modus unterscheidet sich dabei nur marginal, sodass man getrost bei 90Hz bleiben kann.

Als sparsamer Nutzer mag man mit dem Akku noch über zwei Tage kommen, in meinem Fall musste das Gerät aber täglich an die Steckdose. Gerade im Gaming zeigt sich, dass das Display doch recht stromintensiv ist – PubG mit hoher Grafik braucht z.B. ganze 16% Akku für eine Stunde zocken.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Testergebnis

Getestet von
Lukas Winkel

Im Test konnte das Oppo Find X2 Neo in die Fußstapfen des großen Bruders treten und ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielen. Mich hat das Gerät sogar so sehr überzeugt, dass ich mir eines bestellt habe, das mein Xiaomi Mi 9 ersetzen wird.

Leider lässt Oppo sich dieses tolle Gerät auch gut bezahlen. In den letzten Wochen fielen die Preise zwar beinahe täglich, dennoch kostet das Smartphone aktuell noch ca. 530€. Für so viel Geld bekommt man dann auch schon das Xiaomi Mi 10, das Realme X50 Pro oder das POCO F2 Pro. Diese drei Geräte setzen alle auf den Snapdragon 865, der noch einmal eine Liga höher spielt. Natürlich haben die Smartphones auch ihre Schwächen, allerdings sind die Unterschiede nicht so gravierend, dass sie den hohen Preis von Oppo rechtfertigen würden.

Hier wird also wieder einmal deutlich, dass Oppo in Deutschland die Kunden aus dem Luxus-Segment anspricht, die bereit sind für Design und Prestige mehr Geld auszugeben. Dennoch bekommen wir hier ein Smartphone mit hervorragender Leistung, High-End Kamera und erstklassigem Display. Die einzigen Kritikpunkte wären die Akkulaufzeit, die bestenfalls durchschnittlich ist, das fehlende Wireless-Charging und der Single-SIM Slot. Wer damit leben kann, macht mit dem Oppo Find X2 Neo sicher nichts falsch.


Gesamtwertung
83%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
80 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
70 %

Preisvergleich

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dani
Gast
Dani (@guest_72282)
3 Jahre her

Hallo @Lukas Winkel,
vielen Dank für deinen Testbericht.
Ich habe derzeit auch ein Mi 9 und möchte nun etwas neues bis 400 Euro Budget. Am wichtigsten sind mir Nachtaufnahmen und Schnappschüsse bei bewegten Motiven bei Tag.
Ist dieses Gerät hier trotz schwächeren Prozessor etc vor dem Poco F2 Pro oder den anderen genannten in der Preisklasse? Oder welches würdest du bei dem Budget nehmen?

Markus
Gast
Markus (@guest_71279)
3 Jahre her

Ich suche derzeit nach einem Nachfolger für mein weiterhin solides Xiaomi Note5. Nun habe ich dieses hier zu einem sehr guten Preis ~300-350€ angeboten bekommen.
Ansonsten hatte ich wieder X.-handys im Blick (Note 10lite{eher raus im Vergleich zum oppo}),Poco x3, Mi 10T Lite5g).
Alle nochmal günstiger, zwei mit 120hz LCD (zocke gerne pubg), Akkus stärker, Klinkenanschluss.
Für das oppo spricht hingegen der bessere Prozessor, *12GB/256GB*wow!, Amoled, Gewicht/Größe, Stereo, Dual-Wlan (alle haben kein wlan6 oder?), 5G
Vor allem der kleinere Akku und gleichzeitig keine Klinke und kein 120hz lässt mich zögern.
Was wäre eure Empfehlung, oder gar Alternative?
Danke!

Markus
Gast
Markus (@guest_71314)
3 Jahre her
Antwort an  Lukas Winkel

Hi Lukas, Danke für deine schnelle Antwort! Mit dem Adapter hast du natürlich recht und ich zunächst gar nicht auf dem Schirm. (BT-Kopfhörer sind fürs zocken schlecht, da es zu Verzögerungen kommt leider!) Mit Schnellladung dürfte der Akku dann auch keine Probleme machen. Amoled hatte ich bisher nie, von daher kann ich das gar nicht so einschätzen. WiFi 6 ist schade, aber gut sie können auch nicht alles haben. Ich hab gelesen, dass es Probleme mit Voice-Nachrichten(Sprach-Lautstärke) gibt, zB. WhatsApp. Die kämen zu leise und unverständlich an. Da wirst du ja bestimmt nun schon Erfahrung gemacht haben ob das zutrifft?!… Weiterlesen »

Lukas_Winkel
Gast
Lukas Winkel (@guest_71345)
3 Jahre her
Antwort an  Markus

Hey Markus,

dafür sind wir ja da 😉
Da liegt der Knackpunkt – ich nutze das Handy eigentlich nicht zum Spielen. Ich kann mir aber auch kaum vorstellen, dass es einen Unterschied zwischen TWS und Kabel gibt. Vielleicht kann da einer meiner Kollegen etwas zu sagen?

Mit Sprachnachrichten hatte ich noch nie ein Problem, das höre ich auch zum ersten Mal heute.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Lukas

Pat
Gast
Pat (@guest_70613)
3 Jahre her

Wenn das reno 3 pro das selbe Modell ist, kann ich dann dort einfach die find x2 neo Firmware (mit deutscher Sprache) einspielen?

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
3 Jahre her
Antwort an  Pat

Hallo, das ist leider relativ unwahrscheinlich. Nur weil ein Modell identisch ist, heißt das nicht, dass der Hersteller erlaubt, die Firmwares des jeweils anderen zu installieren. Wir haben dies nicht ausprobiert, aber ich würde ziemlich sicher davon ausgehen, dass es nicht geht. Allerdings kannst du ja einfach mal ausprobieren, die Find X2 Neo Firmware als lokales Update auf dein Reno 3 Pro zu installieren. Es wird davon nicht kaputtgehen, sondern höchsten die Installation verweigern. Wenn es doch irgendwann einen Weg gibt, findest du die Anleitung übrigens am ehesten auf XDA-Developers. Liebe Grüße

jom_tien
Mitglied
Mitglied
jom tien(@jom_tien)
3 Jahre her

Oben auf dieser Seite steht unter Vorteile: “schnelle Akkuladung mit 65 Watt”.

Im Testbericht wird jedoch von einem 30 Watt Ladegerät berichtet.
Kann das Handy nun mit 65 Watt geladen werden und ist nur durch das mitgelieferte Ladegerät eingeschränkt, oder sind die 65 Watt ein copy/paste Fehler?

Letzte Änderung 3 Jahre her von jom tien
ThePrez
Gast
ThePrez (@guest_68264)
3 Jahre her

550 € sind einfach zu viel für das Gebotene. Und man darf nicht vergessen, ein P40 Pro gibt es mittlerweile um das gleiche Geld – natürlich muss man dann ohne Google leben können.

PS: Im vorletzten Absatz fehlt das Wort *haben* 😉
Natürlich *haben* die Smartphones auch ihre Schwächen

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