Redmi K40 Pro Test

Getestet von Joscha am
Updatezeitraum: MIUI 12.0.5
Bewertung: 90% Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • exzellentes Display
  • sehr dünn
  • starke Leistung
  • gute Tageslichtaufnahmen
  • gute Makro-Aufnahmen
Nachteile
  • Snapdragon 888 mit Überhitzungsproblemen
  • Ultraweitwinkel-Kamera & Nachtaufnahmen
  • China-ROM
  • aktuell zu hoher Importpreis
Springe zu:
CPUSnapdragon 888 - 1 x 2,84GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz
RAM6 GB RAM, 8 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 660 - 840MHz
Display 2400 x 1080, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemMIUI - Android 11
Akkukapazität4520 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera64 MP + 8MP (dual) + 5MP (triple)
Frontkamera20 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 28, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht196 g
Maße163,7 x 76,4 x 7,7 mm
Antutu793400
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am31.03.2021

Zwei Eigenschaften sind im Jahr 2021 definitiv Pflicht für ein Flagship-Smartphone. Das wären zum einen ein AMOLED-Display mit 120Hz und zum anderen ein Flagship-Prozessor im 5 Nanometer-Verfahren wie etwa der Snapdragon 888. Beide Eigenschaften bringt das Redmi K40 Pro mit und wird in China trotz dessen schon ab 350€ verkauft. Auf dem deutschen Markt ist das Redmi K40 Pro zwar noch nicht erschienen, allerdings bringt auch die chinesische Version alle Netzfrequenzen für Europa mit und kann leicht mit dem Google Playstore ausgerüstet werden. Handelt es sich bei dem Smartphone also um den Import-Geheimtipp schlechthin oder hat die Sache einen Haken? Im folgenden Redmi K40 Pro Testbericht findet Ihr es heraus!

Übrigens… Das Redmi K40 ist in Europa bereits als Poco F3 erscheinen und das Redmi K40 Pro+ als Xiaomi Mi 11i. Das Redmi K40 Pro könnte unserer Meinung nach bald als Poco F3 Pro folgen.

Design und Verarbeitung

redmi k40 pro test

Das Redmi K40 Pro ist in drei Farben erhältlich: Schwarz, Weiß und Blau. Die schwarze Version hat auf der Rückseite eine Damast-Optik, während die blaue Version mehrfarbige Spiegelungen aufweist. Ich muss ehrlich sagen, dass mich die ausgefallene Optik unseres blauen Testgerätes sehr anspricht. Die Spiegelungen lassen das Smartphone aus jedem Betrachtungswinkel anders aussehen und verlaufen von Blau zu Lila zu Orange zu Gold. Sehr extravagant!

Aber nicht nur die Farbgestaltung des Smartphones ist außergewöhnlich. Mit Abmessungen von 163,7 x 76,4 x 7,7 Millimeter bei einem Gewicht von 196 Gramm ist das Redmi K40 Pro extrem dünn, obwohl es einen ordentlichen 4520mAh Akku verbaut hat. Die schmale Bauart ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das 6,7 Zoll Smartphone ziemlich groß ist und sich nur schwer einhändig bedienen lässt. Das Gehäuse des Smartphones besteht aus einer Gorilla Glas 5 Vorder- und Rückseite, die von einem Metall-Rahmen mit Kunststoff-Ummantelung umfasst wird. Das Kamera-Modul auf der Rückseite ist wieder mal ziemlich auffällig gestaltet und hat eine spiegelnde Umrahmung mit der Aufschrift “64MP AI TRIPLE CAMERA” neben dem LED-Blitz. Es ragt 2mm aus der Rückseite heraus und sorgt dafür, dass das K40 Pro nicht plan auf einer Unterlage liegt. Davon abgesehen trägt die Rückseite nur das Redmi-Logo und wirkt angenehm clean. Fingerabdrücke setzen sich aber schnell auf der Rückseite ab.

In den Rahmen sind auf der rechten Seite die Lautstärke-Regler und ein multifunktionaler Power-Button integriert. Der Power-Button dient gleichzeitig als Fingerabdruck-Scanner und ermöglicht ein schnelles und präzises Entsperren des Smartphones. In den Einstellungen kann ausgewählt werden, ob der Unlock bereits beim Auflegen des Fingers oder erst beim physischen Drücken des Buttons erfolgen soll. In der Testzeit gab es keine Probleme bei der Entsperrung des Smartphones. Im Vergleich mit Smartphones mit In-Display-Fingerprint erfolgt die Entsperrung spürbar schneller. Mir persönlich ist die seitliche Variante des Redmi K40 Pro daher wesentlich lieber als die Scanner unter dem Display. Alternativ steht zur Entsperrung natürlich auch Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung, wobei die Entsperrung so schnell erfolgt, dass man diese Option eigentlich nicht benötigt.

Die Ränder um das Display betragen 2,5mm links, rechts und oben und 5mm unter dem Display. Die Frontkamera ist in einer winzigen Notch mit 2,5mm Durchmesser mittig zu finden. Auf der Unterseite gibt es einen Dual-SIM Slot, einen Lautsprecher und einen USB-C (2.0) Anschluss. Der Lautsprecher wird durch die Ohrmuschel unterstützt, sodass man hier von einem Hybrid-Stereo Speaker sprechen kann. Zudem ist das Redmi K40 Pro nach IP53 Standard gegen Staub und Fremdkörper in schädlicher Menge und fallendes Sprühwasser mit bis zu 60° gegen die Senkrechte geschützt. Einen Kopfhörer-Anschluss oder MicroSD Slot gibt es leider nicht.

Das Redmi K40 Pro ist ein hervorragend verarbeitetes Smartphone, das trotz seines großen Akkus auffällig dünn ist. Im Vergleich zu teureren Smartphones hat Redmi an dem Fingerabdruck-Scanner unter dem Display und dem Metallrahmen gespart. Beides verzeiht man dem Hersteller sehr gerne, wenn man das Redmi K40 Pro in der Hand hält. Es fühlt sich nämlich einfach super an und sieht auch ausgezeichnet aus.  

Display

Redmi k40 pro display test  1

Das Redmi K40 Pro hat ein sehr großes 6,67 Zoll Display mit einer Full-HD Auflösung von 2400 x 1080 Pixel. Einzelne Bildpunkte sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und das Bild wirkt vollkommen scharf. Das Panel arbeitet mit AMOLED-Technik aus dem Hause Samsung. Um genau zu sein, kommt ein E4 OLED Panel zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um die neuste AMOLED-Version auf dem Markt, die laut Hersteller etwa 15% weniger Energie verbrauchen soll. Dazu aber später mehr.

Eine weitere Besonderheit ist die erhöhte Bildwiederholungsfrequenz von 120Hz. Im Vergleich zu klassischen 60Hz Panels erneuert das Redmi K40 Pro Inhalte also doppelt so schnell, was die Anzeige außerordentlich flüssig wirken lässt und den Spaß bei der Nutzung immens steigert. Zudem ist das Display mit der gesteigerten Abtastrate von 360Hz enorm reaktionsfreudig und verarbeitet Eingaben ohne spürbare Verzögerung.

Ein Downgrade gibt es aber doch zu den meisten teureren Geräten auf dem Markt. So kommt im Redmi K40 Pro ein flaches Display zum Einsatz. Im Gegensatz zu den typischen Curved-Displays sieht der seitliche Rand dadurch etwas breiter aus. Unserer Umfrage nach sind die flachen Touchscreens aufgrund der besseren Bedienbarkeit dennoch beliebter bei unseren Lesern. Insofern dürften viele von Euch das flache Glas also gar nicht als Nachteil sehen.

Was die Helligkeit angeht, schafft es das Redmi K40 Pro mit automatischer Helligkeitsregulation auf 1230 Lux unter Sonnenlicht. Dieser Wert ist ausgezeichnet und nur wenig unterhalb der rund 1500 Lux, die wir von den besten Modellen auf dem Markt kennen. Eine gute Ablesbarkeit im Sonnenlicht ist damit auch immer gewährleistet. HDR10+ Unterstützung ist bei diesem Wert natürlich auch gegeben.

Die Farbeinstellung des Displays kann natürlich auch angepasst werden. Der Modus “Auto” passt die Darstellung den Lichtbedingungen an und ist meistens recht kühl. Wer eine wärmere Darstellung bevorzugt, kann auf den Modus “Original Color” wechseln, oder die Temperatur manuell festlegen. Das Redmi K40 Pro hat übrigens auch in der chinesischen Version Widevine L1, sodass kostenpflichtige Streaming-Dienste in voller Auflösung genutzt werden können. Vonseiten der Software bringt das Redmi K40 Pro neben einem Lesemodus mit reduzierter Blaustrahlung noch eine Always-On Funktion mit.

Redmi K40 Pro Always On Display

Im ausgeschalteten Zustand lassen sich so Informationen zur Uhrzeit, Datum und eingehenden Benachrichtigungen anzeigen. Xiaomi bietet darüber hinaus auch eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten für das Design des AOD. Zudem lässt sich festlegen, ob die Anzeige “immer an”, “10 Sekunden nach Berührung an” oder nur zu bestimmten Tageszeiten aktiv ist. Auf eine Benachrichtigungs-LED verzichtet Xiaomi dafür. Ebenfalls ist kein Anti-Flimmer Modus vorhanden.

Nach der Vorstellung des noch günstigeren Redmi Note 10 Pro mit 120Hz AMOLED kann das Redmi K40 Pro mit seinem Display nicht mehr für Schlagzeilen sorgen. Man sollte sich trotzdem bewusst sein, dass kein anderer Hersteller aktuell ein solches Display im Preisbereich bis 350€ im Programm hat. Auch beim Redmi K40 Pro kann man Xiaomi also loben, aktuelle High-End Technik vom Feinsten in die Mittelklasse zu bringen. 

Leistung

Das Redmi K40 Pro hat mit dem Snapdragon 888 den aktuell schnellsten Prozessor auf dem Android-Markt verbaut. Der Chip ist im neusten 5 Nanometer-Verfahren hergestellt und verfügt über 8 Rechenkerne. Diese teilen sich auf in einen Cortex X1 Prime Core mit 2,84GHz, drei Cortex A78 Kerne im Leistungscluster mit 2,42GHz und vier Cortex A55 Kerne im Energiesparcluster mit 1,8GHz. Als Grafikeinheit kommt eine Adreno 660 GPU zum Einsatz.

In den Benchmarks kann sich das Redmi K40 Pro mit dieser Ausstattung auf einem Niveau mit dem Xiaomi Mi 11 und dem Vivo IQOO 7 platzieren – also ganz oben an der Spitze.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Für die Nutzung von Apps und Games sind mit dem Snapdragon 888 definitiv immer genügend Ressourcen vorhanden. Allerdings hat der Snapdragon 888 auch im Redmi K40 Pro Überhitzungsprobleme, die sich nach mehrmaligem Durchlaufen von Benchmarks oder in Stress-Tests offenbaren. Für die Nutzung im Alltag hat dies keine spürbaren Auswirkungen, allerdings muss doch ganz klipp und klar gesagt werden: Unter Volllast performt der Snapdragon 888 eher schlechter als der Snapdragon 865 oder der Snapdragon 870 im Poco F3. Und daher ist es auch fraglich, ob das Redmi K40 Pro überhaupt einen Vorteil bei der Leistung gegenüber dem SD865/870 bietet. 90% aller Nutzer werden auch bei den “langsameren” Snapdragons die Ressourcen nie ausschöpfen.

An Speicherversionen gibt es 6/128GB, 8/128GB, 8/256GB und in der Pro+ Version 12/256GB. In allen Redmi K40 Modelle kommt pfeilschneller UFS 3.1 Speicher und modernsten DDR5 RAM zur Seite gestellt. Der interne Speicher erreicht mit einer Geschwindigkeit von 1,44GB/s im Lesen und 700MB/s im Schreiben exzellente Werte. Gleiches kann vom Arbeitsspeicher gesagt werden, der mit bis zu 58GB/s beschrieben werden kann. Hier hat Xiaomi also definitiv nicht gespart.

Das Redmi K40 Pro ist mit dem schnellsten Prozessor auf dem Android-Markt ausgestattet. Das ist für ein Smartphone unter 400€ definitiv eine feine Sache. Gleichfalls muss man sagen, dass die Leistung im Alltag nicht spürbar besser ist als bei einem Poco F3 oder irgend einem anderen Smartphone mit Snapdragon 865/870.

System

Das Redmi K40 Pro läuft mit einem MIUI 12 System auf Android 11 Basis. Das neu angekündigte MIUI 12.5 Update hat es also bisher noch nicht auf das K40 Pro geschafft, was sich aber bald ändern sollte. Ansonsten werde ich jetzt nicht mehr auf die Features von MIUI eingehen, denn diese wurden in unseren Testberichten und unserer Bedienungsanleitung schon ausreichend beschrieben. Stattdessen folgen jetzt ein paar Worte zum chinesischen MIUI auf dem Redmi K40 Pro.

Was Käufer vor dem Import beachten sollten, ist, dass das Smartphone mit dem chinesischen MIUI System ausgestattet ist. Dies bedeutet, dass man den Google Playstore installieren muss und das System nur in englischer Sprache verfügbar ist und einige China-Apps vorinstalliert hat. Die Installation des Google Playstores ist zum Glück kinderleicht. Man muss nur unter Einstellungen/Accounts die Google Services aktivieren und danach die Playstore APK installieren (s. Anleitung). Tradingshenzhen nimmt Euch diese Arbeit übrigens schon ab und liefert das K40 Pro gleich mit vorinstalliertem Google. Ansonsten sollte man natürlich der englischen Sprache mächtig sein und auch etwas Geduld bei der Einrichtung des Smartphones mitbringen. So sollte man die chinesischen Apps so weit es geht deinstallieren oder die Berechtigung entziehen, Benachrichtigungen einzublenden. Alternativ könnt Ihr dazu auch dieses Tool verwenden, um alle nicht benötigten Apps zu entfernen. Sobald das Redmi K40 Pro dann das Update auf MIUI 12.5 erhalten hat, ist dieser Schritt aber nicht mehr notwendig. Ein neues Feature von MIUI 12.5 wird nämlich, dass bis auf 9 Systemapps alle anderen Applikationen gelöscht werden können.

Zudem geht das chinesische MIUI etwas restriktiver mit Hintergrundaktivitäten von hierzulande beliebten Apps um. Dementsprechend sollte man die Energieoptimierung für Messenger wie WhatsApp, Telegram oder Instagram am besten deaktivieren. Danach hat man aber ein gut nutzbares System in englischer Sprache. 

Ansonsten dürften erfahrene MIUI-Nutzer schon wissen, welche Empfehlung jetzt kommt: Wer sein Redmi K40 Pro aus China importiert, sollte das Smartphone am besten mit der Xiaomi.EU ROM ausstatten. Diese bringt alle Vorteile der Global ROM mit (deutsche Sprache, Google Playstore, keine China-Apps) und sogar zahlreiche Extra-Features, die es in der Global ROM nicht gibt. Unserer Meinung nach handelt es sich bei der Xiaomi.eu ROM um die beste Software für JEDES Xiaomi-Smartphone und auch für das Redmi K40 Pro steht eine entsprechende ROM schon bereit. 

Kamera

Redmi K40 Pro Camera

Folgendes Kamera-Setup hat das Redmi K40 Pro:

  • Hauptkamera: 64MP, Sony IMX 686, f/1.9
  • Ultraweitwinkel: 8MP, Sony IMX 355, f/2.2, FoV 119°
  • Tele-Makro: 5MP, f/2.4, Samsung s5k5e9
  • Selfie: 20MP, Samsung s5k3t2

Das K40 Pro hat als Hauptsensor also einen Sony IMX 686 Sensor mit 64 Megapixel. Diesen kennen wir bereits aus dem Poco F2 Pro. Der Hauptsensor ist weiterhin der maßgebliche Unterschied zum Redmi K40, das nur einen IMX 582 mit 48 Megapixel hat, und dem Redmi K40 Pro+, das über einen 108 Megapixel Samsung HM2 Sensor verfügt. Dazu gesellt sich bei allen Modellen eine 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera mit einem Sony IMX 355, wie sie auch in vielen anderen Xiaomi Smartphones zum Einsatz kommt, und eine Tele-Makro-Kamera für Nahaufnahmen. Eine optische Bildstabilisierung ist bei keinem der Modelle vorhanden, was zumindest bei der Pro+ Version eine nette Dreingabe gewesen wäre.

Tageslicht

Bei Tageslicht produziert der 64 Megapixel Sony IMX 686 Sensor gute Aufnahmen mit starken Farben. Die Dynamik ist zufriedenstellend und auch in schwierigen Lichtbedingungen kann das Redmi K40 Pro gut mit starken Kontrasten umgehen. Vonseiten der Details liegt das Redmi K40 Pro auf einem Level mit anderen Smartphones seines Preisbereichs, wenngleich bei Zoom ein Unterschied zu Smartphones mit 108 Megapixel Kamera sichtbar wird. Dafür zeigt das Redmi K40 Pro im Gegensatz zu den meisten 108MP Cams aber eine gleichbleibende Schärfe bis zu Bildrand bei Nahaufnahmen.

Nachtaufnahmen

Die Nachtaufnahmen des Redmi K40 Pro sind Durchschnittlich für ein Smartphone um die 350€. Solange noch etwas Umgebungslicht vorhanden ist, bekommt man brauchbare Fotos. Die Bilder haben jedoch alle ein leichtes Bildrauschen und ohne Nacht-Modus teilweise etwas verwaschene Konturen. Zudem fällt auf, dass die Farbdarstellung der Bilder sehr weit von der Realität entfernt ist. Gelbliches Licht bekommt gelegentlich einen leichten Rot-Stich verpasst und besonders auffällig ist die Einfärbung des grau/schwarzen Himmels in ein kräftiges Dunkelblau.

Fast in jeder Situation lohnt es sich, auf den Night-Mode mit längerer Belichtungszeit zurückzugreifen. Dieser bringt mehr Dynamik in die Bilder und lässt diese auch schärfer wirken. Woran der Nachtmodus aber ebenfalls nichts ändert, ist die mangelhafte Farbdarstellung.

Makro-Aufnahmen

Nach dem Poco F2 Pro bringt nun auch das Redmi K40 Pro eine Telemakro-Kamera mit. Und tatsächlich kann der 5 Megapixel Sensor spannende Aufnahmen machen. Die Vergrößerung geht über das hinaus, was man mit dem eigenen Auge wahrnehmen kann und bringt eröffnet eine neue Perspektive auf die aufgenommenen Objekte. Die Farbdarstellung und Schärfe sind wesentlich besser als bei den üblichen Makro-Knipsen, die man in vielen anderen Smartphones findet. Sogar ein Autofokus ist vorhanden, der das Aufnehmen von Bildern erheblich erleichtert.

Ultraweitwinkel

Die Ultraweitwinkel-Aufnahmen der 8 Megapixel Kamera sind durchschnittlich. Die Farbdarstellung ist etwas zu warm und teilweise übersättigt, wie bei vielen anderen UWW-Kameras auch. Zudem haben die Bilder eine deutlich geringere Dynamik und weniger Details als die Fotos der Hauptkamera. Die Verzerrung am Rand wird von der Software allerdings gut herausgerechnet und im Zentrum des Bildes haben die Aufnahmen eine gute Schärfe.

Porträt-Aufnahmen

Das Redmi K40 Pro macht einen guten Job bei der Aufnahme von Porträts. Die Abtrennung des Hintergrundes gelingt ausgezeichnet und auch eine gute Dynamik ist vorhanden. Die Bilder haben eine warme Farbdarstellung und Gesichtskonturen werden recht hart wiedergegeben. Beides ist eher untypisch für chinesische Smartphones, gefällt uns allerdings besser als die oftmals zu weichen Aufnahmen anderer Smartphones.

Selfies

Die 20 Megapixel Selfie-Kamera von Samsung produziert scharfe Aufnahmen, solange ausreichend Licht vorhanden ist. Wie auch bei den Porträts setzt Xiaomi bei den Selfies auf eine warme Farbdarstellung und eine markante Darstellung von Gesichtskonturen. Die Bilder haben einen guten dynamischen Umfang und bleichen auch bei starkem Licht im Hintergrund nur selten aus. Die Menge an Details ist durchschnittlich. Ein leichtes Bildrauschen lässt sich in allen Aufnahmen feststellen.

Videos

Beim Aufnehmen von Videos macht das Redmi K40 Pro eine ausgezeichnete Figur. Aufnahmen werden sogar in 4K Auflösung mit 60FPS noch hervorragend stabilisiert. Die Farbdarstellung ist realistisch und in 4K Auflösung sind die Videos über die Hauptkamera auch sehr detailreich. Über die Ultraweitwinkel-Kamera lassen sich ebenfalls brauchbare Videos aufnehmen, denen es aber an Details mangelt. Im Vergleich zu teureren Smartphones ist insbesondere die UWW-Kamera ein Downgrade. Erfreulich ist hingegen, dass die Selfie-Videos ebenfalls stabilisiert werden. Zudem lassen sich interessante Aufnahmen mit der Tele-Makro-Kamera aufnehmen.

Zwischenfazit Kamera

Das Redmi K40 Pro hat eine gute Kamera, die jedoch in keiner Weise aus der breiten Masse heraussticht. Tageslichtaufnahmen nimmt das Smartphone, wie jedes andere Handy der oberen Mittelklasse, mit hervorragender Qualität auf. Bei Nachtaufnahmen zeigen sich allerdings erhebliche Probleme bei der Farbwiedergabe. Die Ultraweitwinkel-Kamera ist ebenfalls nur durchschnittlich und hat leicht übersättigte Farben. Bei Porträt-Aufnahmen und Selfies macht das Redmi K40 Pro einen guten Job, hebt sich aber ebenfalls nicht von der Konkurrenz ab.

Konnektivität

redmi k40 pro simslot

Eine erfreuliche Nachricht zuerst: Das Redmi K40 Pro verfügt über alle in Deutschland wichtigen Netzfrequenzen, inklusive LTE Band 20. Wer das Smartphone aus China importiert, kann also auch hierzulande ganz normal auf die mobilen Daten zugreifen. Dies gilt übrigens auch für das Redmi K40 Pro+. Folgende 4G und 5G Bänder sind vorhanden:

  • 5G: n1 / n3 / n28A / n41 / n77 / n78
  • 4G: FDD-LTE: B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B18 / B19 / B20 / B26 / B28A
  • 4G: TDD-LTE: B34 / B38 / B39 / B40 / B41 / B42
  • 3G: UMTS: B1 / B2 / B4 / B5 / B6 / B8 / B19;
  • 2G: GSM: 850/900/1800/ 1900MHz

In den SIM-Slot können zwei SIM-Karten parallel eingesetzt werden. Ein Slot zur Speichererweiterung per Micro-SD ist aber nicht vorhanden. Der Netzempfang war in unserem Test stark und ich hatte keine Probleme, unterwegs das Internet zu nutzen. Die Gesprächsqualität ist beidseitig gut. Ebenfalls stehen VoLTE und VoWifi zur Verfügung. Zur drahtlosen Konnektivität gibt es den neusten Bluetooth 5.2 Standard (aptX, aptX HD, LDAC, LHDC) und Wifi 6. Auch hier können wir dem Redmi K40 Pro einen guten Empfang bescheinigen.

Zur Standortbestimmung greift das Redmi K40 Pro auf GPS, GLONASS, A-GPS, Beidou und Galileo zurück und nutzt dabei auch Dual-GPS. Der Standort wird zügig und zuverlässig bestimmt und selbst in Gebäuden ist meist noch eine Lokalisierung möglich. Zur Fußgänger-Navigation gibt es ansonsten noch einen E-Kompass. An weiteren Sensoren gibt es neben den Standards (Helligkeit, Beschleunigung, Näherung) noch ein Gyroskop und ein Barometer. Zudem gibt es eine IR-Fernbedienung und NFC zum kontaktlosen Bezahlen mit Google Pay. Lediglich ein FM-Radio für Boomer ist leider nicht vorhanden.

Der Lautsprecher auf der Unterseite wird durch die Ohrmuschel unterstützt und bietet somit Stereo-Klang. Warum Xiaomi zusätzlich einen Lautsprecher-Ausgang auf der Oberseite anbringt, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Der Klang ist jedenfalls ausreichend laut und klar und liefert auch einen Hauch von Bass. Es handelt sich nicht um einen Speaker allererster Güte, aber definitiv um einen guten Lautsprecher.

Akku

Das Redmi K40 Pro verfügt über einen 4520mAh Akku. Angesichts des großen Displays ist die Kapazität gut bemessen. Allerdings wirbt Xiaomi auch mit einem besonders sparsamen AMOLED-Panel. Wie schlägt sich das Redmi K40 Pro also in der Praxis?

Der Akkuverbrauch beim Anschauen eines einstündigen YouTube Videos in Full-HD-Auflösung mit automatischer Helligkeit liegt bei 10%. Beim Gaming von Standard-Titeln wie Asphalt 8 gehen in einer Stunde etwa 13% Akku verloren und bei anspruchsvollen Games wie PUBG etwa 20%. Unsere Tests haben wir mit der 120Hz Einstellung gemacht. Diese ist beim Redmi K40 Pro adaptiv. Allerdings ist die Anpassung nach unten nicht so flexibel wie bei einigen anderen Modellen von Xiaomi. Defacto wird die Hertzzahl auf 60 reduziert, sobald ein paar Sekunden keine Bewegung auf dem Display registriert wird. Die Anpassung wird zudem App-spezifisch vorgenommen, wobei die China-ROM hier einige “westliche” Apps wie YouTube nicht korrekt erkennt und die 120Hz Einstellung verwendet. Der Stromverbrauch ist mit 60Hz dennoch nur unwesentlich niedriger. Bei Nutzung von Apps und Social Media wird mit 60Hz etwa 20% weniger Akku verbraucht. Dies ist es eigentlich nicht wert, auf das Feature zu verzichten.

Insgesamt genügt die Akkulaufzeit für 8 bis 10 Stunden Zeit mit eingeschaltetem Display über den Tag verteilt. Dies sollte auch für Zocker genügend Reserven bis zum Abend bereitstellen. Ich bin mit dem Redmi K40 Pro auf zwei Tage Laufzeit mit durchschnittlich 3 Stunden aktiver Nutzung am Tag gekommen. Ein angemessenes Ergebnis, wenngleich etwas schlechter als beim alten Akku-Champoin Poco F2 Pro.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Aufgeladen wir das Redmi K40 Pro mit bis zu 33 Watt und ein passendes Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. Da es sich um eine China-Version handelt, muss natürlich ein Adapter für EU-Steckdosen verwendet werden, den zumindest Tradingshenzhen auch gleich mitliefert. Nach 15 Minuten Laden steigt die Kapazität von 0 auf 37% und nach 30 Minuten sind bereits 70% im Akku. Der vollständige Ladevorgang nimmt insgesamt 50 Minuten in Anspruch, womit das Redmi K40 Pro nur 8 Minuten langsamer ist als das Xiaomi Mi 11 mit 55 Watt. Wireless-Charging wird von dem Redmi K40 Pro allerdings nicht unterstützt.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Das Redmi K40 Pro liefert zu einem Preis von 350€ in China eine grandiose Preis-/Leistung in den meisten Bereichen. Das AMOLED-Display mit 120Hz lässt jedenfalls keinen Wunsch offen und in diesem Preisbereich eine absolute Seltenheit. Gleiches kann über den Snapdragon 888 Prozessor gesagt werden, wobei hier der Mehrwert zu einem Snapdragon 865/870 fraglich ist. Und schließlich gibt es als Sahnehäubchen noch eine astreine Verarbeitung, einen ausdauernden Akku mit Schnellladefunktion und volle LTE-Unterstützung für Deutschland. Lediglich bei der Kamera schafft es das Redmi K40 Pro nicht, sich von der Mittelklasse abzuheben.

Was die Euphorie zudem etwas bremst, ist der hohe Import-Preis für das Redmi K40 Pro. Mit CECT-Shop und Tradingshenzhen gibt es zwar zwei erstklassige Import-Shops mit deutschem Service und zollfreiem Versand, aber beide verlangen einen saftigen Aufpreis zum Preis in China. Sollte sich dies in naher Zukunft ändern, steht einer Kaufempfehlung eigentlich nichts im Weg. Aber bis dahin heißt es abwarten.

Und wer weiß? Vielleicht bringt Xiaomi das Redmi K40 Pro ja als Poco F3 Pro nach Europa. Wir zumindest halten dies für sehr wahrscheinlich.


Gesamtwertung
90%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
100 %
Leistung und System
100 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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Stefan
Gast
Stefan (@guest_78550)
2 Jahre her

Weiß nicht warum ihr die China-Versin habt. Meins am 28.04. bestellt (CECT), am 14.05 mit Deutscher ROM bekommen.
399,00€
29,93€ Zoll
10,80€ Versand

Poco F3 gibt es schon und hat nur ein aufgebohrten 865 (870G) und kostet zwischen 299,00 – 319,00€, außerdem wird es Android 10 ausgeliefert.

Günter
Gast
Günter (@guest_76739)
3 Jahre her

Xiaomi k40 pro. Ich bin sehr an diesem Smartphone interessiert , und würde es mir bei CHCT Shop bestellen . Da ich aber überhaupt keine Ahnung von unlocked / bootloader habe ( dies würde von CHCT durchgeführt ) meine Frage hierzu . Ist das Smartphone in einem Zustand , der dem des vom Werk aus installiertem deutschen Betriebssystem gleichkommt d.h. es funktioniert genauso und hat dieselben Specs ( z.b. NFC , Google Play Store ) und anderes ? . Wenn ich darauf eine Antwort bekommen könnte , wäre meine Entscheidung einfacher . Vielen Dank im voraus .
Mfg. Günter

DaniSelk
Gast
DaniSelk (@guest_76486)
3 Jahre her

“Das Redmi K40 Pro läuft mit einem MIUI 12.5 System auf Android 11 Basis. Das neu angekündigte MIUI 12.5 Update hat es also bisher noch nicht auf das K40 Pro geschafft, was sich aber bald ändern sollte.” Hier und da haben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen, trotzdem vielen Dank für den Test. Ich hätte noch ein paar Fragen: Ist Ihrer Meinung nach das Kamera Setup des K40 pro dem des K40 deutlich überlegen? Haben Sie schon GCAM Ports ausprobieren können? Bricht das Redmi K40 Pro den Wild Life Stresstest ab, ähnlich wie beim Mi11? Und zum Schluss auch von… Weiterlesen »

DaniSelk
Gast
DaniSelk (@guest_76507)
3 Jahre her
Antwort an  Joscha

Vielen Dank für die Informationen.
Wünsche ihnen und ihrer Familie schöne Feiertage.
LG

Boris
Gast
Boris (@guest_76459)
3 Jahre her

Aber überleg dir mal – 800.000er Antutu! Ist das nicht ein Grund woruber man sich unterhalten kann oder womit man angeben kann? Und immer auf dem neuesten Stand zu sein ist sowieso ein Muss.

Tades75
Gast
Tades75 (@guest_76444)
3 Jahre her

Guter Test, wie immer. Auch wenn mich Xiaomi mittlerweile in den Wahnsinn treibt bei dem Versuch, Übersicht zu bewahren.

Aber das Wichtigste:
Herzlichen Glückwunsch zur Vaterschaft!
Der Kleine ist wirklich zum Knuddeln süß
🙂

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