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Anker PowerHouse 555 – 1024 Wh Powerstation im Test

Getestet von Michael am
Vorteile
  • hochwertig verarbeitet
  • 1000 W Dauerleistung AC 230V
  • 3 x USB-C 1x100 W/ 2x60 W
  • in den meisten Situationen Lautlos
  • Aufladen über USB-C
Nachteile
  • Ablesbarkeit des Displays im Freien eingeschränkt
  • keine App Anbindung
  • keine Schnellladestandards
  • externes Netzteil (200W)
  • wackeliger Ladeanschluss
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Der Hersteller Anker sollte für viele von euch ein guter alter Bekannter sein. In den Bereichen Ladetechnik, Smartphone-Zubehör und Powerbanks hat sich der Hersteller zu einem wahren Giganten entwickelt, der durch hervorragende Qualität und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen weiß. Es ist also wenig verwunderlich, dass Anker auch im Bereich der Powerstations immer aktiver wird und inzwischen eine sehr umfangreiche Produktpalette im Angebot hat.

In dem heutigen Test schauen wir uns die Anker PowerHouse 555 einmal genauer an.


Anker Powerhouse 555 Produktbild

Sie bietet eine Kapazität von beachtlichen 1024 Wh und kann eine Dauerleistung von 1000 W bereitstellen. Zudem bietet der Hersteller eine 5-jährige Garantie auf die 1200 Euro teure Powerstation an.

In unserem Testparcours haben wir die Anker PowerHouse 555 auf Herz und Nieren geprüft und zeigen auf, ob sie Ihrem Leistungsversprechen gerecht werden kann.

Design und Verarbeitung

Die PowerHouse 555 präsentiert sich in einem schwarzen, schlichten Kofferdesign. Anker nennt es selbst “Stoßfestes Unibody Design”, was auch ziemlich zutreffend ist. Insgesamt wirkt sie robust und wie aus einem Guss. Die Abmessungen betragen 35 x  29,5 x 18,8 Zentimeter bei einem Gewicht von 13,1 Kilogramm. Damit ist die Powerstation alles andere als ein Leichtgewicht. Dennoch gelingt der Transport dank des großen Tragegriffes und der schlanken Tiefe recht problemlos.

Die Powerstation besteht vollständig aus einem hochwertigen schwarzen Kunststoff, der der optisch durch die blauen Schriftzüge und die weiße LED Leiste ergänzt wird. An den Seiten sehen wir die Lufteinlässe der Powerstation. Hinter diesen befinden sich insgesamt vier Lüfter. Davon sind 3 Stück auf der linken Seite verbaut, wovon die zwei unteren dem Akku frische Luft zu fächern und der obere der Kühlung der Leistungselektronik dient. Der eine Lüfter auf der rechten Seite saugt die warme Luft der Leistungselektronik ab und unterstützt damit die Luftzirkulation.

Alle Power-Anschlüsse und das Display befinden sich auf der Vorderseite der Powerstation. Auf der Rückseite findet sich lediglich der Ladeanschluss der Powerstation. Dabei setzt man auf einen 8 mm Hohlkammerstecker vom Typ DC7909.

Anker Powerhouse 555 DC In

Dieser wird sowohl für das mitgelieferte Netzteil verwendet als auch mittels Adapter zum Anschluss an die KFZ Buchse oder die Solarmodule. Im Test ist uns aufgefallen, dass dieser Hohlkammerstecker extrem locker in der Buchse sitzt. Schon leichtes Ziehen am Kabel oder das Hochheben der Powerstation kann dazu führen, dass dieser aus der Ladebuchse rutscht. Normalerweise wird der Stecker durch kleine Federkontakte sicher in der Buchse gehalten. Auf diese wird hier unverständlicherweise verzichtet. Unter der Ladebuchse befindet sich noch ein sehr kleiner Reset-Button, der in dem Gehäuse versenkt ist. Möchtet ihr die Powerstation einmal komplett zurücksetzen, müsst ihr diesen laut Anker mittels einer Nadel betätigen.

Die verbaute LED Leiste erstreckt sich über die gesamte Breite der Vorderseite. Durch einmaliges Drücken des daneben befindlichen Tasters erstrahlt diese in einem sehr angenehmen Gelb-Warmweiß. Wird der Taster 2 Sekunden gehalten, schaltet sie sich auf ein SOS Blinksignal um. Eine Regulierung der Helligkeit ist leider nicht möglich.

Lieferumfang der Anker PowerHouse 555

Die Powerstation wird sicher verpackt in einem schlichten weiß blauen Karton geliefert. Nach dem Auspacken präsentiert sich das umfangreiche Zubehörpaket.

Neben der Powerstation sticht sofort das große Netzteil ins Auge. Dieses ist mit 18,4 x 7,4 x 3,0 cm recht sperrig und liefert eine Ladeleistung von 200 W. Ungünstigerweise hat Anker das Netzteil nicht direkt integriert. Möchte man die Powerstation über die haushaltsübliche Steckdose aufladen, muss dieses also stets mitgeführt werden.

Weiterhin im Lieferumfang finden wir einen XT 60 auf 8 mm Hohlkammerstecker (DC7909). Dieser wird benötigt, um Solarmodule mit dem Ladeanschluss der Powerstation zu verbinden. Möchte man gleich zwei Solarmodule verwenden, liegt auch ein Adapter von einem XT60 auf zwei XT60 Buchsen bei. Mittels dieses Adapters werden die Module parallel verschalten. Dabei bleibt die Modulspannung gleich, aber der Strom verdoppelt sich im besten Fall. Möchte man die Anker PowerHouse 555 im Auto laden, wird der Adapter von KFZ Stecker auf den 8 mm Ladeanschluss benötigt.

Um das Gesamtpaket abzurunden, finden wir auch eine ausführliche Bedienungsanleitung in deutscher Sprache, die uns in die wichtigsten Funktionen und technischen Daten einweist. Lediglich ein USB-C zu USB-C Kabel würden wir uns an dieser Stelle noch wünschen, um die Powerstation selbst und auch mobile Geräte möglichst schnell laden zu können.

Anschlüsse

Die Anker PowerHouse 555 verfügt über insgesamt 8 Ausgänge, um eure Geräte mit Strom zu versorgen. Diese befinden sich alle auf der Vorderseite und sind entsprechend gut zu erreichen.

Neben den zwei Wechselstromsteckdosen, die eine Dauerleistung von bis zu 1000W liefern können, finden wir gleich 3 USB-C-Anschlüsse. Zwei davon können eine Leistung von bis zu 60W bereitstellen, während Nummer drei sogar bis zu 100 W liefern kann. Somit können gleich drei mobile Geräte gleichzeitig über PowerDelivery sehr schnell geladen werden. Wenn es etwas langsamer sein darf, können auch die zwei USB-A Buchsen verwendet werden. Diese liefern allerdings nur 2,4 Ampere (12 W) und bieten keine modernen Schnellladestandards. Da hätten wir vom Ladegerätespezialisten Anker mehr erwartet. Zu guter Letzt finden wir noch eine KFZ Ladebuchse, die bis zu 120 W (12V/10A) bereitstellen kann.

Hier nochmal alle Anschlüsse im Überblick:

  • 2 x AC 230V Steckdose mit maximal 1000 W
  • 1 x 12V/10A KFZ-Anschluss 
  • 2 x USB-A 5V/2,4A (12W)
  • 1 x USB-C PowerDelivery 100W
  • 2 x USB-C PowerDelivery 60W

Die Anschlussvielfalt fällt somit bei der Anker geringer aus als bei anderen Herstellern. Neben der KFZ Buchse würde der ein oder andere zusätzliche 12 V Ausgang sowie ein Ladepad für induktives Laden gut in das Gesamtkonzept passen.

Bedienung und Display der Anker PowerHouse 555

Die Bedienung der Powerstation erfolgt durch lediglich 3 Tasten, die sich direkt neben den jeweiligen Ausgängen befinden.

Anker Powerhouse 555 Bedienung6

Weiterhin finden wir noch einen Schiebeschalter, der für die Funktion des Energiesparmodus zuständig ist. Wird dieser aktiviert, leuchtet im Display ein kleines grünes Symbol auf. Die Powerstation prüft jetzt, ob an den jeweiligen Ausgängen Geräte angeschlossen sind und Strom verbrauchen. Ist dies nicht der Fall, werden die jeweiligen Ausgänge nach einer bestimmten Zeit deaktiviert. Solltet ihr Verbraucher mit einer sehr geringen Last angeschlossen haben, empfiehlt es sich, den Energiesparmodus abzuschalten. Ansonsten kann es passieren, dass die Ausgänge getrennt werden, weil die Last zu niedrig ist.

Der Taster für die LED Leiste ist direkt in selbiger integriert. Ein kurzes Drücken genügt, und schon aktiviert sich die Leiste. Haltet ihr den Taster für etwa 2 Sekunden gedrückt, schaltet das Licht auf ein SOS Blinksignal um. Möchtet ihr den 12 V KFZ Anschluss in Betrieb nehmen, reicht ein kurzer Klick auf den darunter liegenden Taster und schon ist dieser einsatzbereit. Die Aktivierung wird durch eine weiße Beleuchtung des jeweiligen Tasters signalisiert. Bei den 230V AC Steckdosen ist das Prozedere komplett identisch. Hier gibt es allerdings noch eine kleine Besonderheit. Möchtet ihr die Netzfrequenz von 50 Hz auf 60 Hz oder umgekehrt umstellen, müsst ihr den Taster für 3 Sekunden gedrückt halten. Dies wird aber nur in den wenigsten Anwendungsfällen nötig sein. In der Mitte der Powerstation findet ihr noch einen Taster, der mit “Display” beschriftet ist. Nach nur 30 Sekunden geht das Display der Powerstation in den Ruhemodus und schaltet sich ab. Möchtet ihr es wieder aufwecken, genügt ein kurzes Drücken des oben genannten Tasters.

Eine Steuerung der Powerstation mittels einer App bietet Anker leider bei diesem Model nicht an. Für viele Nutzer wird es zunehmend wichtig, alle Parameter der Powerstation stets im Blick zu haben und die Ausgänge entsprechend steuern zu können. Wird dies in einer guten App sinnvoll umgesetzt, kann dies ein Kaufkriterium und Alleinstellungsmerkmal werden.

Display

Nimmt man die Powerstation in Betrieb, strahlt einen sofort das 104 x 43 mm große Display an. Es leuchtet dabei in einem hellen Blau-weiß und zeigt euch die wichtigsten Parameter auf einen Blick an.

Ihr erhaltet Informationen über Akkustand, Restlaufzeit, Eingangs und Ausgangsleistung, Netzfrequenz, angeschlossene Geräte (AC oder DC), Fehlermeldungen und ob der Energiesparmodus aktiviert oder deaktiviert ist.

Wie man auf den Bildern gut erkennen kann, spiegelt das Display sehr stark. Das ist in Innenräumen überhaupt kein Problem. Die Ablesbarkeit ist von allen Seiten trotzdem ausgezeichnet. Befindet sich die Powerstation allerdings an einem höheren Ort als man selbst, ist die Ablesbarkeit von unten eingeschränkt. Dies könnte etwa der Fall sein, wenn sie in einem Regal erhöht steht. Dieses Verhalten haben wir schon bei einigen Powerstations beobachten können. Nutzt man die Powerstation draußen, bei Tageslicht, wird die Ablesbarkeit teilweise sehr schwierig. Durch die starken Spieglungen und die mäßige Helligkeit kann man teilweise nur sehr wenig erkennen. Zumindest aber der Akkustand ist durch die große Darstellung noch gut ersichtlich.

Akkutechnik

Anker setzt bei seiner kompletten Produktpalette auf Akkuzellen des Typs Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePo4). Diese Akkutechnik etabliert ich bei vielen Herstellern zum Standard, da sie einige Vorteile gegenüber den bisherigen Lithium-Ionen-Akkus (NCM) bietet. Zum einen sind LiFePo4 Akkus wesentlich unempfindlicher gegenüber mechanischen Beschädigungen und bieten auch eine sehr hohe Sicherheit im Bereich der Explosionssicherheit und des Brandschutzes. Kommt es hier zu einem Fehlerfall, kann es natürlich trotzdem zu einer großen Hitze und Rauchentwicklung kommen. Im Regelfall führt dies aber nicht zu einem Feuer oder gar zu Explosionen. Auch bei der Anzahl der möglichen Ladezyklen sind diese modernen Akkuzellen klar im Vorteil. Während NCM Zellen nach 500-800 Ladezyklen noch eine Restkapazität von 80 % aufweisen, sind es bei LiFePo4 Zellen bis zu 3000 Ladezyklen. Man kann also bei täglicher Nutzung der Powerstation davon ausgehen, dass diese selbst nach 10 Jahren noch über ausreichend Akkureserven verfügt.

An dieser Stelle sollte man aber auch nicht verschweigen, dass LiFePo4 Zellen in der Fertigung teurer sind. Dies schlägt sich natürlich im Produktpreis wieder. Auch die Energiedichte fällt niedriger als bei NCM Zellen aus, was sich in einem höheren Gewicht bei gleicher Kapazität widerspiegelt.

Leistung der Anker PowerHouse 555

Inzwischen hat sich die Überprüfung des Ausgangssignals der 230 V Schuko Steckdosen als fester Bestandteil unseres Tests etabliert. Anker wirbt hier mit einem reinen Sinus Signal. Dieses ist wichtig, um empfindliche Elektronik wie Computer, Router oder medizinische Geräte sicher versorgen zu können.

Wie man sehen kann, verspricht Anker hier nicht zu viel. Das Signal ist bis auf minimale Verzerrungen sauber und sieht sogar besser als das Wechselspannungssignal unseres heimischen Stromnetzes aus. Hier liefert der Hersteller ein ausgezeichnetes Ergebnis ab.

Die PowerHouse 555 wirbt damit, Geräte bis zu einer Leistung von 1000 W versorgen zu können. Natürlich haben wir in unserer Werkstatt entsprechend durchsucht, um euch eine kleine Auswahl zu präsentieren.

Alle hier getesteten Geräte ließen sich völlig problemlos versorgen. Mit der Säbelsäge wurde gleich noch ein kleines Holzbauprojekt umgesetzt, welches schon länger in Planung war. Der Staubsauger, der eigentlich eine höhere Nennleistung hatte, lief aufgrund des hohen Anlaufstromes sehr zögerlich an, funktionierte dann aber völlig normal, nachdem er seine Drehzahl erreicht hatte.

Aus Neugier haben wir auch versucht, Geräte mit deutlich höherer Leistung zu betreiben. Zum einen eine Handkreissäge mit 1500 W Anlaufleistung, einen Wasserkocher mit 2000 W und einen Heizlüfter mit 2000 W. Bei allen Geräten schaltete die Powerstation die AC Ausgänge innerhalb weniger Sekunden ab. Eine Fehlermeldung im Display gibt es dabei nicht. Der Überlastschutz arbeitet dementsprechend zuverlässig.

Insgesamt kann man festhalten, dass Anker PowerHouse 555 seinem Leistungsversprechen absolut gerecht wird. Die 1000 W Dauerleistung stehen in jedem Fall bereit und auch höhere Anlaufströme bringen die Powerstation nicht aus der Ruhe.

Leistungsausbeute über AC

Um zu überprüfen, welche Kapazität ihr tatsächlich aus dem 1024 Wh großen Akku entnehmen könnt, haben wir uns ein Gerät zur Kapazitätsmessung geschnappt und ein paar Tests durchgeführt.

Zum einen haben wir die Powerstation komplett geladen und dann mittels einer geringen Last komplett entladen. Für diesen Low-Watt Test kam der oben bereits erwähnte Luftentfeuchter mit 250 W zum Einsatz. Nach etwa 4 Stunden war der Akku komplett entleert und 933 Wh standen auf dem Messgerät. Natürlich wollten wir auch wissen, wie sich die Powerstation bei einer großen Last verhält. Für den High-Watt Test wählten wir einen Heizlüfter der mit 780W auf Stufe 1 betrieben wird. Nach etwas mehr als einer Stunde und einer Erhöhung der Raumtemperatur um 2 °C schaltete die Powerstation ab. Das Messgerät zeigte hier, 922 Wh an. Gemittelt ergibt dies einen Wert von 927,5 Wh, was 90 % der Werkskapazität von 1024 Wh entspricht. Im Vergleich zur Konkurrenz liegt die Anker Powerhouse 555 damit auf einem sehr guten Niveau.

Leistungsausbeute über DC

Um die tatsächliche Kapazität im Gleichspannungsbetrieb zu bestimmen, haben wir unser USB-Multimeter gestartet und die dazugehörige elektronische Last auf eine Leistung von 12 W eingestellt. Dabei handelt es sich auch um die maximale Leistung, die die Powerstation über USB-A ausgeben kann.

Anker Powerhouse 555 DC Test1

Der Test dauerte rund 70 Stunden und ergab eine nutzbare Kapazität von 852 Wh. Dies entspricht 83 % der Werkskapazität von 1024 Wh. Damit liegt die Powerstation auf einem durchschnittlichen Niveau.

Um zu testen, wie effektiv die 12 V Spannungswandlung arbeitet, haben wir den Test nochmals mit einer großen elektronischen Last wiederholt. Dabei wurde die KFZ Buchse mit der Maximalleistung von 120 W belastet.

Anker Powerhouse 555 DC Test2

Bei Testende konnten wir nach rund 8 Stunden eine Kapazität von 920 Wh messen. Das entspricht 90 % der Werkskapazität. Hier liegt die Powerstation auf einem sehr guten Niveau.

Messungen im Vergleich

In der folgenden Tabelle sehr Ihr die Daten der Powerstation im Vergleich mit der Konkurrenz. Ihr seht die Kapazität der Akkuzellen (Rot), sowie die effektive nutzbare Kapazität über USB/DC (Blau) und die AC-Steckdose (Orange).

Kapazität und nutzbare Energie

Wie man anhand der Ergebnisse sehen kann, schlägt sich die Anker PowerHouse 555 sehr gut beim AC-Output und durchschnittlich bei der Leistungsausbeute über USB.

Temperaturen und Lautstärke

Die Temperaturen der Powerstation bewegen sich in allen Anwendungsbereichen auf einem sehr niedrigen Niveau. Lädt man die Powerstation über das mitgelieferte Netzteil, wird sie maximal handwarm. Selbst nach einer halben Stunde bei 900 Watt Last, kann man keine übermäßige Wärmeentwicklung feststellen. Die Raumtemperatur betrug bei der Messung 20 °C

Die eigentlichen Akkuzellen befinden sich im unteren Bereich in der Powerstation. Wie man auf dem Wärmebild sehen kann, werden diese kaum wärmer als die Umgebung. Lediglich die Leistungselektronik des Wechselrichters produziert merkliche Abwärme. Wir konnten hier eine Oberflächentemperatur von 31 °C messen. An den Lüfterauslässen stieg die Temperatur dabei auf 35 °C.

Für den Test der Lautstärke wurde der Schalldruckpegel in einer Entfernung von 1 Meter gemessen. Wirklich überrascht hat uns die Lautstärke der Powerstation. Anker verbaut hier wie oben bereits erwähnt insgesamt 4 Lüfter. Zwei der Lüfter sitzen unten vor den Akkuzellen, um diese mit frischer Luft zu versorgen. Während unseres kompletten Tests liefen diese Lüfter nicht ein einziges Mal. Vermutlich wird sich dies im Sommer oder bei sehr hohen Umgebungstemperaturen ändern. Aber auch die oben verbauten Lüfter, die zur Kühlung der Leistungselektronik verbaut sind, bleiben meistens still. Bei der Ladung der Powerstation über Wechselstrom und Solar lief der Lüfter bei unserem Test ebenfalls nicht an. Bei vielen Powerstationen auf dem Markt laufen die Lüfter mit Inbetriebnahme der Wechselstromsteckdosen automatisch mit an. Nicht so bei der Anker PowerHouse 555. Hier kann es je nach Last gut 5-20 Minuten dauern, bis sich diese sich mit ca. 40 dB(A) bemerkbar machen. Unter Vollast drehen diese dann bis auf beachtliche 49 dB(A) hoch. Dabei war die Powerstation nicht nur recht laut, sondern schwankte je nach Last auch mit der Lüfterdrehzahl, was als ziemlich nervend empfunden wird.

Glücklicherweise tritt diese Maximallautstärke nur sehr selten auf. Die meiste Zeit war die Powerstation absolut still und hat uns damit wirklich überzeugt.

Aufladen der Anker PowerHouse 555

Anker bietet vier verschiedene Lademöglichkeiten an, um die Powerstation wieder mit neuer Energie zu versorgen.

Am häufigsten sollte wohl das mitgelieferte Netzteil zum Einsatz kommen. Dieses lädt die Powerstation mit 200 W und sorgt dafür, dass der Akku nach 5-6 Stunden wieder voll geladen ist. Für eine vollständige Ladung werden insgesamt 1177 Wh aus dem Netz bezogen. Damit liegen die Ladeverluste bei 153 Wh, was rund 15 % entspricht.

Auch im Auto lässt sich die Powerstation problemlos mit dem dazugehörigen Adapter aufladen. Dieser ist glücklicherweise im Lieferumfang enthalten und so versorgt die KFZ Buchse die Powerstation mit rund 120 W. Damit dauert der Ladevorgang etwa 10 Stunden.

Wer über ein USB-C Ladegerät mit PowerDelivery Standard verfügt, kann dieses ebenfalls nutzen, um die Powerstation direkt über den USB-C Port aufzuladen. Das ist bei so großen Powerstations eher eine Seltenheit und insofern definitiv ein Pluspunlt. Hier lassen sich Ladeleistungen von bis zu 100 W erreichen. Ein entsprechendes Netzteil eines HP Laptops lieferte problemlos 60 W. Zudem lässt sich diese Lademöglichkeit auch mit dem Netzteil oder Solar kombinieren. Nutzt ihr also die 100 W über USB-C und die 200 W des Netzteils gleichzeitig, lädt die Powerstation mit 300 W. Damit ist der Akku in nur 4 Stunden wieder gefüllt.

Zu guter Letzt dürfen wir natürlich das Laden über Solar nicht vergessen. Passend zu der Powerstation liefert Anker eigene faltbare Solarmodule mit einer Leistung von 100 W aus. Das Anker 625 100W Solarpanel befindet sich gerade in unserem Testparcours. Sobald dieser Test abgeschlossen ist, wird er hier mit verlinkt. Mittels Adapter, welcher auch im Lieferumfang enthalten ist, können sogar zwei dieser Module parallel angeschlossen werden. Damit ist eine Ladung über Solar mit bis zu 200 W möglich. Bei einem kurzen Test mit nur einem Anker 625 Solarmodul bei bestem winterlichen Dezemberwetter konnten wir eine Ladeleistung von 82 W erreichen.

Anker Powerhouse 555 Ladung Solar

Natürlich wollten wir für euch auch testen, ob die maximale Ladeleistung von 200 W problemlos erreicht werden kann. Dafür haben wir die Powerstation an ein Labornetzteil (300 W) angeschlossen und die Ladeleistung an verschiedenen Spannungen getestet. Die Powerstation besitzt einen eingebauten MPPT Tracker, der das Lademanagement übernimmt. Dieser versucht immer, die maximale Leistung aus der angeschlossenen Spannungsquelle zu entnehmen. Liefert eurer Solarmodul beispielsweise 20V Spannung und 5 Ampere Strom, dann regelt der MPPT solange den Strom hoch, bis die 5 Ampere erreicht sind und die Spannung minimal einbricht. Damit weiß der Regler, dass hier das Leistungsmaximum erreicht ist. Dieser Prüfvorgang wiederholt sich in bestimmten Zeitintervallen oder wenn die Leistung nachlässt (Wolke am Himmel) immer wieder. Damit wird sichergestellt, dass stets die maximale Leistung aus den Solarmodulen entnommen werden kann.

Am Labornetzteil lässt sich dieses Regelverhalten gut beobachten. Bereits bei 11,5V arbeitet der Laderegler fehlerfrei und regelt den Strom auf etwa 6 Ampere. Somit werden bereits an dieser niedrigen Spannung 66 W Ladeleistung erreicht. Bei typischen Autobatteriespannungen von 12,5-14,4V wird bis zum maximalen Strom von 10 Ampere hochgeregelt. Die Ladeleistung liegt entsprechend bei 110 – 130 W.

Das Leistungsmaximum wird bei einer Spannung von etwa 22V und 9,8 Ampere erreicht. Hier lädt die Powerstation mit 200 W. Rechnerisch liegt hier eine Leistung von 215 W an. Die restlichen 15 W werden als Ladeverluste in Form von Wärme abgegeben. Durch den breiten Spannungsbereich von 11,5 – 28 V lässt sich so ziemlich jedes faltbare Solarmodul auf dem Markt verwenden, insofern es über einen XT60 Anschluss verfügt.

Die Anker PowerHouse 555 bietet also zahlreiche Möglichkeiten, den Akku wieder mit Energie zu versorgen. Einzig die lange Ladedauer an dem mitgelieferten Netzteil hat uns ein wenig gestört. Die Konkurrenz schafft hier mittlerweile Ladezeiten von unter einer Stunde.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Anker liefert mit der PowerHouse 555 eine grundsolide Powerstation ab, die sich keine wirklichen Schwächen erlaubt. Leistungen bis 1000 W sowie das Aufladen von bis zu drei Geräten über USB-C sind für sie gar kein Problem. Dazu kommt eine erstklassige Verarbeitung, ein optisch ansprechendes Äußeres, der meist lautlose Betrieb und eine Garantie von 5 Jahren. Natürlich gibt es auch Anlass zur Kritik. Die Ladegeschwindigkeit fällt mit 200 W sehr dürftig aus und auch das große externe Netzteil stört uns im mobilen Einsatz. Andere Hersteller schaffen es bei ähnlichem Gewicht das Netzteil zu integrieren. Das die USB-A Ports keine Schnellladestandards unterstützen hat uns bei einem Hersteller der mit Ladetechnik groß geworden ist, doch sehr überrascht. Auch die fehlende App Anbindung hat uns in der Preisklasse jenseits von 1000 Euro gestört.

Wer eine leise, zuverlässige mobile Powerstation von einem Hersteller mit jahrelanger Erfahrung im Bereich der Lade und Akkutechnik sucht, wird mit der Anker PowerHouse 555 in jedem Fall glücklich werden.

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