Puppyoo R6 Testbericht

Getestet von Joscha am
Vorteile
  • LDS Navigation
  • gute Akkulaufzeit
  • zuverlässige Reinigung
  • brauchbare Wischfunktion
Nachteile
  • App ist eine Datenkrake
  • unausgereifte App-Oberfläche
  • fehlerhafte Sprachausgaben
  • keine besonders hochwertige Verarbeitung
  • vergleichsweise teuer
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Die chinesische Firma Puppyoo ist schon ein paar Jährchen im Staubsauger-Business aktiv und versucht, den großen chinesischen Konkurrenten Xiaomi, Roborock, Viomi und Co. ein Stück vom Kuchen abzunehmen. Mit dem Puppyoo R6 haben wir nach einigen Handstaubsaugern nun auch einen Staubsaugroboter der Firma im Test. Der Puppyoo R6 beherrscht sowohl das Wischen als auch das Saugen und kann zudem mit einer intelligenten Laser-Navigation für sich werben. Dafür verlangt der Hersteller aber auch einen recht stolzen Preis von über 300€. Hat der smarte Helfer wirklich das Zeug, sich mit den Platzhirschen zu messen? Im folgenden Testbericht gehen wir dieser Frage nach.

Puppyoo R6 Navigation 1

Design und Verarbeitung

Der Puppyoo R6 folgt in puncto Design nicht dem Einheitsbrei. Ob man das nun gut oder eher schlecht findet, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Jedenfalls sind das farblich abgehobene LDS-Modul mit dem Hunde-Logo und die Abdeckung für den Staubbehälter  ziemlich auffällig.

Die Kunststoff-Verkleidung hat eine grau-silberne Farbe, was vielleicht etwas an Metall erinnern soll. Haptisch übermittelt die glatte Plastikoberfläche keinen besonders hochwertigen Eindruck, wirkt aber auch nicht allzu billig. Mit einem Durchmesser von 34cm, einer Höhe von 10cm (inklusive Laser-Modul) und einem Gewicht von 3,5kg liegen die Maße im Durchschnitt. Aufgrund der Erhöhung für das LDS-Modul sollte man überprüfen, ob der Saugroboter unter die Couch passt, das gilt aber für alle Saugroboter mit diesem Feature.

Auf der Unterseite befinden sich zwei Bürsten und eine Rolle. Die Räder haben eine Federung und helfen dem Roboter beim Überwinden von Gegenständen bis zu 2cm Höhe. Den Staubbehälter kann man auf der Oberseite entnehmen, indem man auf den mittigen Button drückt. Der HEPA-Filter lässt sich natürlich austauschen und auch auswaschen. Im Innern unter der Abdeckung befindet sich zudem ein On-/Off Switch, mit dem man den Saugroboter komplett ausschalten kann (dieser ist bei Auslieferung auf Off). Ansonsten gibt es an der Oberseite noch zwei Buttons zum Starten der Reinigung und zur Rückkehr zur Ladestation.

Lieferumfang des Puppyoo R6

Im Lieferumfang des Saugroboters ist folgendes Zubehör enthalten:

  • Ladegerät
  • Bedienungsanleitung (schlechte Übersetzung)
  • Netzteil mit EU-Stecker
  • Reinigungsbürste
  • 2 x Wischtuch
  • Schraubendreher
  • 2 x HEPA-Filter
  • 4 x Seitenbürste

Reinigung, Navigation & Wischfunktion

Der Puppyoo R6 hat eine Lasernavigation an Board. Erfreulicherweise hat Puppyyoo hier gute Arbeit geleistet, denn die Navigation ist zuverlässig. Im folgenden Video sieht man, wie sich der Sauger kurz im Raum orientiert und danach zuverlässig alle Bereiche des Raumes abfährt. Zur Reinigung stehen drei Saugstärken zur Verfügung. Ich würde dazu raten, bei leichter Verschmutzung die mittlere Stufe zu wählen und ansonsten die stärkste. Die schwächste Stufe hat nicht genügend Saugkraft. Was das Einsammeln von Staub und Krümeln angeht, macht der Puppyoo mit seinen 2000pa ansonsten einen guten Job. Schmutz wird zuverlässig aufgesaugt. Auch die Teppich-Reinigung ist zufriedenstellend, wenngleich ich bei meinen Teppichen keinen Boost der Saugleistung erkennen konnte. Probleme hat der Saugroboter lediglich mit Krümeln, die sich sehr nah an einer Wand befinden. Staub wird hier zwar noch zuverlässig aufgesaugt, gröbere Schmutzpartikel jedoch nicht. Der eingesammelte Schmutz wird zuverlässig im Schmutzbehälter aufgefangen. Dieser ist mit einem Volumen von 250 ml aber nicht besonders groß und sollte am besten nach jeder Reinigung entleert werden. In unserem Test saugte der Staubsaugroboter auch mit vollem Schutzbehälter noch einige Zeit weiter, bis er endlich zum Ausleeren aufforderte.

Die Wischfunktion ersetzt wie immer das gelegentliche Wischen mit einem Wischmop nicht. Allerdings ist die Funktion durchaus ausreichend, um den Boden von leichten Verunreinigungen wie ausgeschüttetem Kaffee zu bereinigen, solange dieser nicht allzu fest eingetrocknet ist. Den frisch verschütteten Kaffee konnte der Roboter zumindest komplett entfernen, die eingetrocknete Milch jedoch nur zum Teil.

App

Die Puppyoo App für Apple und Android wartet im Playstore mit einer verlockenden Bewertung von 2,1/5 auf den Nutzer. Die Einrichtung erfordert eine E-Mail Adresse (oder Telefonnummer), wer möchte kann hier natürlich eine Wegwerf E-Mail Adresse benutzen. Nach der Einrichtung erfragt die App sogleich Berechtigung, um auf die Telefonfunktion, den Standort und die Dateien des Handys zuzugreifen. Hier sollte man einfach ablehnen. Die App funktioniert auch so.

Die Oberfläche der App ist optisch nicht besonders ansprechend, aber immerhin funktional. Man hat die Möglichkeit Reinigungspläne zu erstellen und bestimmte Areale der Wohnung direkt oder mit Zeitplan zu reinigen. Die zu reinigenden Bereiche kann man einfach mit dem Finger auf die letzte Karte einzeichnen. Wer den Saugroboter immer die gleiche Etage reinigen lässt, kommt damit gut aus. Eine Kartenverwaltung für mehrere Etagen ist aber nicht vorhanden. Natürlich kann man auch einfach den Saugvorgang starten, sich über den Akkustand informieren oder Firmwareupdates für den Sauger herunterladen. Auch bekommt man eine Anzeige über die Abnutzung der austauschbaren Bestandteile, wie etwa den Bürsten oder dem Filter. Selbige kann man dann auch direkt über die App im Aliexpress Store von Puppyoo bestellen.

Die Oberfläche der App ist wie bereits erwähnt noch nicht optimal. Die Darstellung ist teilweise verpixelt und ich wurde auch einige Male ungewollt aus der App ausgeloggt. Zudem ist die Oberfläche nur in englischer Sprache verfügbar. Wer viel Wert auf eine gute App legt, ist bei Xiaomi, 360 oder Roborock definitiv besser beraten.

Sprachausgaben des Puppyoo R6

Die Sprachausgaben des kleinen Roboters verdienen einen eigenen Abschnitt, einfach toll wie sie das schöne China-Shopping Feeling von vor 5 Jahren wiederaufleben lassen. Die Ausgabe ist nämlich nicht nur teilweise fehlerhaft (Cleaning wird z.B. häufig als Charging bezeichnet), sondern manchmal auch ganz unverständlich. „Dustbin removed“ heißt zum Beispiel „dusdedi remude“, aber hört einfach mal selbst rein. Hat mich köstlich amüsiert:

Akku und Ladestation

Die Ladestation ist mit Maßen von 16x 13x 8,2cm relativ kompakt. Wie auch der Staubsaugroboter erweckt die Kunststoffverkleidung keinen besonders hochwertigen Eindruck. Geliefert wird der Puppyoo R6 direkt mit einem EU-Netzteil, das seitlich in die Station eingesteckt werden kann. Ein Kabel-Management auf der Rückseite ist aber nicht vorhanden. Wenn man Holzboden in der Wohnung hat, sollte man sich noch eine Matte besorgen, da der Wischlappen natürlich auch nach dem Saugen noch etwas Feuchtigkeit abgibt. Der Hersteller empfiehlt übrigens, die Station mit einem Abstand von einem halben Meter seitlich sowie 1,5 Meter nach vorne zu platzieren. Im Test war dies aber nicht nötig.

Der Puppyoo R6 soll ein richtiger Dauersauger sein. Mit einem Akku von 6400mAh ist er im Vergleich zur Konkurrenz jedenfalls überdurchschnittlich gut bestückt. Die Laufzeit auf mittlerer Saugstufe lag bei 160 Minuten, wobei anzumerken ist, dass der Roboter schon bei 15% Restakku den Dienst quittierte und sich auf den Weg zur Ladestation machte. Alles über 2,5 Stunden ist aber trotzdem ein guter Wert und genügen für eine Wohnung von etwa 180qm. Gleichzeitig ist die Laufzeit auch lange nicht so beeindrucken wie die Herstellerangabe von 5 Stunden. Besagte Angabe bezieht sich also scheinbar auf die niedrigste Saugstufe unter Laborbedingungen. Aufgeladen ist der Puppyoo R6 an der Station in drei Stunden.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Der Puppyoo erledigt seine Hauptaufgabe gut. Zum Reinigen und Wischen ist der Saugroboter definitiv geeignet. Dank der intelligenten Laser-Navigation gelingt auch das Saugen von größeren Wohnungen noch effektiv und gründlich. Allerdings hat der Saugroboter durchaus noch Verbesserungsbedarf. Um mit den BigPlayer namens Roborock, Xiaomi und 360 mithalten zu können, muss der Hersteller den Preis entweder auf unter 250€ senken, oder die Kinderkrankheiten wie die dürftige App und die falsche Sprachausgabe beseitigen. So ist der Newcomer aktuell eigentlich keine Empfehlung wert, da die Konkurrenz es zum gleichen Preis einfach besser macht!

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