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Flashforge Adventurer 5M Pro im Test

Getestet von Jonas Schlag am
Vorteile
  • extrem einfacher Aufbau
  • einfacher Düsenwechsel
  • zuverlässige Lüftung + Filter
  • einsteiegerfreundlich
  • sehr hohe Druckgeschwindigkeit
Nachteile
  • fehlende App
  • Potenzial der Kamera nicht genutzt
  • properitäre Software
  • Lüfter läuft immer
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Weiter geht es mit den FDM Druckern der neuen Generation. Nachdem es längere Zeit bei den strangablegenden 3D Druckern eher inkrementelle Fortschritte gegeben hatte, entwickeln sich die Maschinen seit gut einem Jahr auf einmal wieder rapide weiter. Für uns war der erste Drucker dieser “neuen Generation” der AnkerMake M5 (zum Test). Zuletzt hatten wir dann den Creality K1 Max im Test, der für uns ziemlich gut alle Features zusammengebracht hat, die die neue Druckergeneration ausmachen. Nicht unerwähnt lassen wollen wir an dieser Stelle auch den Namen Bambu Lab. Deren Drucker haben das Neuaufleben der Innovationskraft im Bereich Consumer FDM Printing zumindest mitzuverantworten. Heute haben wir mit dem Flashforge Adventurer 5M Pro einen weiteren Drucker voll spannender Features im Test.

Der Flashforge Adventurer 5 Pro im Überblick

Creality K1 Adventurer 5M Pro
Aufbau Core XY Core XY
Größe 355 x 355 x 480 mm 380 × 400 × 453 mm
Gewicht 12,5 kg
Leistung 350 W 350 W
Bauvolumen 220 x 220 x 250 mm 220 x 220 x 220 mm
Filamentdurchmesser 1,75 mm 1,75 mm
Empfohlene Filamente PLA, ABS, PETG, TPU, CF gestärkte Filamente  PLA, ABS, PETG, TPU, CF gestärkte Filamente
Max. Geschwindigkeit 600 mm/s 600 mm/s
Standard Geschwindigkeit 300 mm/s 300 mm/s
Max. Beschleunigung 20.000 mm/s² 20.000 mm/s²
Bildschirm 4,3 Zoll Touchscreen 4,3 Zoll Touchscreen
Düsenmaterial Kupferlegierung
Kompatible Düsendurchmesser 0,2 mm, 0,4 mm, 0,6 mm, 0,8 mm 0,2 mm, 0,4 mm, 0,6 mm, 0,8 mm
Luftfilter Nein Ja
Extra Kühlventilator Ja Ja
Druckplatte Material Federstahl mit PEI Beschichtung  Federstahl mit PEI Beschichtung
Konnektivität USB, WLAN USB, LAN, WLAN
Auto Leveling Ja Ja
Stand-by Modus Ja Ja
Kamera Nein Ja
Lidar Nein Nein

Bambu Lab und Anker haben es vorgemacht, der Creality K1 es dann preislich noch einmal attraktiver gestaltet. Was genau? Kurz zusammengefasst: Den praktischen 3D Druck ohne große Lernkurve. Schauen wir auf den Flashforge Adventurer 5 Pro, scheint dieser ein gleichwertiges Paket bieten zu wollen. So teilt man sich mit voll umbautem Druckraum, Netzwerkanbindung per WiFi, eigener Software, hoher Druckgeschwindigkeit und CoreXY Design quasi alle definierenden Features der neuen 3D-Druck Generation mit den oben genannten Druckern. Dazu bietet der Flashforge Adventurer 5 Pro mit einem Schnell-Wechsel Feature für seine Düsen eine ganz besondere Funktion, die wir so noch gar nicht kennen! Wenn das nicht nach einem interessanten Drucker klingt! Preislich ruft Flashforge im eigenen Store 600€ für das Modell auf. Damit platziert man sich etwa auf einem Level mit dem Bambu Lab P1S und etwas über dem AnkerMake M5. Der Creality K1, den wir in diesem Test immer wieder als Vergleichsgerät heranziehen werden, ist mit 400€ inzwischen deutlich günstiger zu haben.

Aufbau und Lieferumfang

Hier scheinen die Hersteller sich regelrecht gegenseitig überbieten zu wollen und tatsächlich schafft Flashforge das ausgezeichnet. Der Aufbau des Flashforge Adventurer 5 Pro ist dann noch mal einfacher als bei den Konkurrenzdruckern.

Falshforge Adventurer 5M Pro Design

Den Karton geöffnet und ihr könnt die oberste schützende Schaumstoffschicht abnehmen und erhascht einen ersten Blick auf den Drucker. Anschließend könnt ihr diesen aus dem Karton heben. Gut geschützt durch Plastikfolie und noch mehr Plastikfolie steht er dann vor euch, der Flashforge Adventurer 5M Pro.

Öffnet ihr das obere Panel des Druckers, könnt ihr einen Blick in sein Inneres werfen. In viel Schaumstoff verpackt, findet ihr hier das Zubehör zum Drucker. Neben 250 Gramm PLA Filament in der interessanten Farbe “burned Titanium” umfasst das Zubehör einen USB A Stick, die klassische Kneifzange, etwas Schmierfett, Inbus-Schlüssel in drei Größen, einen Kreuz-Schlitz Schraubendreher und, man höre und staune, eine zweite Düse (0,6mm Durchmesser) inkl. Hotend – so notwendig für das Schnell-Wechsel-System.

Leider ist der ganze schützende Schaumstoff sehr kompakt in den Druckerinnenraum gepackt und dadurch nur mit ziehen und zerren zu entfernen. Meckern auf aller höchstem Niveau, aber sonst gibt es eben kaum etwas anzumerken. Ist das geschafft, kommt das eigentliche “Aufbauen”. Ihr müsst die vier Schrauben lösen, die das Druckbett beim Transport sichern und den Filamenthalter mit zwei Schrauben an der Rückseite des Adventurer befestigen, das war es auch schon. Das Kabel eingesteckt, Filament eingeführt und den Drucker eingeschaltet und der Spaß kann losgehen.

Hardware des Flashforge Adventurer 5M Pro

Wir sehen im FDM Druck vermehrt einen Umschwung hin zu voll umschlossenen Druckern. Das ist auch beim Adventurer 5M Pro der Fall. Ein großer Vorteil davon ist die Möglichkeit zuverlässiger Materialien, wie ABS drucken zu können. Flashforge lässt sich da etwas ganz besondere zu einfallen, dazu dann gleich mehr.

Gehäuse

Das Gehäuse des Flashforge Adventurer 5M Pro können wir an dieser Stelle positiv hervorheben. Man spart sich die getönten Glasscheiben eines Creality K1 und setzt stattdessen auf vollständig durchsichtiges Plexiglas, das in Form einer Klappe auf der Oberseite und einer Tür auf der Vorderseite verbaut ist. Deutlich praktischer als die frei aufliegende Glasplatte beim Creality K1. Die Übergänge zwischen Tür/Klappe und Gehäuse sind alle mit Schaumstoff gepolstert, gut für die Dichtigkeit des Gehäuses.

Ansonsten baut der Drucker auf ein Gestell aus Stahl und ein Plastikgehäuse rundherum. Keine sichtbaren Schrauben (außer an der Rückseite), das Display leicht angeschrägt oben an der Vorderseite des Druckers verbaut. Insgesamt sieht der Flashforge Adventurer 5M Pro sehr clean aus, macht sich super auf dem Schreibtisch und ist insgesamt exzellent verarbeitet. Großes Lob an Flashforge.

Druckkopf + Schnellwechseldüsen

Flashforge Adventurer 5M Pro Druckkopf 7

Ein ganz besonderes Feature des Flashforge Adventurer 5M Pro sind seine Schnellwechseldüsen. Um mal das Negative vorwegzunehmen: Ja, das bindet euch an Flashforge für einen Düsenwechsel, denn Düse und Hotend sind fest miteinander verbunden und somit zahlt ihr für einen Düsenwechsel 35€ und seit darauf angewiesen, dass die Hotends auch weiterhin über Flashforge verfügbar sind. Das ist der Preis für solch ein integriertes System.

Der große Gewinn ist, dass der Düsendurchmesser innerhalb von Sekunden angepasst werden kann. Filament heraus extrudiert, Hebel am Druckkopf bedient und schon kann das ganze Hotend aus dem Druckkopf gezogen und durch ein anderes ersetzt werden. Praktisch für alle, die viele Drucke mit variierender Präzision herstellen wollen.

Lüftung

Die Lüftung des Flashforge Adventurer 5M Pro gehört zu den komplexesten, die wir im FDM Bereich kennen. Das liegt an einem ausgeklügeltem Filtersystem. Zwei Lüfter werden für “interne Zirkulation” oder “externe Filtrierung” genutzt. Ersteres zieht minimal Luft von außen ein und zirkuliert ansonsten Luft innerhalb des Druckers. So wird die Temperatur im Druckraum hochgehalten und wenig Luft gelangt nach außen. Gut für das Drucken von ABS, das gesundheitsschädliche Gase bei hohen Temperaturen ausscheiden kann und beim Druck von hohem Temperaturen um das Bauteil herum profitiert.

Der zweite Modus zirkuliert bewusst Luft von außen um das Bauteil herum und wieder aus dem Drucker heraus. Das hilft etwa beim Druckern von PLA, bei dem sich der Druckraum nicht aufheizen soll. Ausgeschiedene Luft passiert HEPA und Aktivkohlefilter, um das Austreten gesundheitsschädlicher Dämpfe zu vermeiden (auch wenn das bei PLA und PETG eigentlich kein Problem ist, aber besser haben als brauchen 😄). Durchdacht gemacht die Belüftung, ich habe so in Absenz einer Werkstatt trotzdem guten Gewissens ABS drucken können!

Ein Lüfter fällt aber leider negativ auf und das ist der Netzteillüfter. Der läuft immer, außer man trennt den Drucker vom Strom oder schaltet ihn über den rückseitigen Powerschalter aus, was dann wiederum den vorn angebrachten Powerbutton ziemlich überflüssig macht.

Flashforge Adventurer 5M Pro Elektronik 2

Es geht immer noch weiter mit der Belüftung, denn der breite seitlich angebrachte Lüfter zum Kühlen der frisch gedruckten Schichten sei ebenfalls positiv hervorgehoben. Er deckt die ganze Breite des Druckbetts ab und sorgt so auch bei großen Drucken zuverlässig für Kühlung.

Druckbett

Mit 220 x 220 Millimeter ist das Druckbett des Flashforge Adventurer 5M Pro standardmäßig bemessen. Wie üblich setzt Flashforge auf eine Federstahlplatte mit PEI Beschichtung. Man entscheidet sich für eine texturierte Oberfläche. Deren Haftung ist mäßig. Die Texturierung ist stark ausgeprägt, sowohl bei PLA als auch PETG und ABS hatte ich Drucke, die sich von der Platte gelöst haben. Abhilfe schafft der beigelegte Klebestift. Auf der Gegenseite sind etwa Drucke aus PETG deutlich einfacher von der texturierten Oberfläche zu lösen als das bei der glatten Druckplatte des Creality K1 der Fall ist.

Flashforge Adventurer 5M Pro Druckbett

Zum einfachen Auflegen der Federstahlplatte versieht Flashforge das Druckbett an den beiden hinteren Ecken mit kleinen Aufhängungen. So ist die Platte stets perfekt ausgerichtet. Aufgeheizt ist das Druckbett in knapp drei Minuten auf 60C°. Das ist ein okayer Wert, ein Creality K1 Max mit seinen 1000 Watt ist noch mal deutlich schneller, kostet aber auch noch mal 100€ mehr. Das Aufheizen findet relativ gleichmäßig statt. Nach 5 Minuten Haltezeit messen wir 55C° an den Rändern und 57° in der Mitte, bei eingestellten 60C°

Display des Flashforge Adventurer 5M Pro

Flashforge Adventurer 5M Pro Display 1

Eingaben am Drucker könnt ihr über das 4,3 Zoll große Touchdisplay an der Front des Flashforge Adventurerer 5M Pro vornehmen. Das Display reagiert sehr zuverlässig auf Eingaben, es ist ein mattes, vergleichsweise hochwertiges Panel verbaut. Alle notwendigen Funktionen findet ihr im Menü, ich persönlich finde den Aufbau etwas gewöhnungsbedürftig, das ist aber eine Kleinigkeit.

Software

Ein eher ungern gesehenes Mitbringsel der neuen 3D-Drucker ist ihre proprietäre Software. Mit der mitgelieferten Netzwerkanbindung sieht man wohl seine Chance, Benutzern die eigene Software aufzuzwingen. Das macht dann natürlich abhängig von diesem Hersteller und der Qualität seiner Software. Obendrein kam in der Vergangenheit der Verdacht auf, Hersteller würde den Open-Source Code nutzen, um ihre eigene Software darauf aufzubauen, ohne sich selbst an die Open-Source Richtlinien zu halten.

App des Flashforge Adventurer 5M Pro?

Fangen wir mal bei dem, was der Flashforge Adventurer 5 Pro nicht an Software hat: Eine App. Sowohl Anker als auch Creality und Bambu Lab (und die Open-Source Lösungen rund um Klipper natürlich auch), liefern zu ihren Druckern eine App. Auch wenn die so ihre Schwierigkeiten haben, wenn man den Drucker mit einer Kamera ausstattet, dann doch auch bitte mit mobiler Anbindung. Von unterwegs mal eben den Status eures aktuellen Drucks prüfen geht bei Flashforge Adventurer 5 Pro leider nicht.

OrcaSlicer

Nach Anleitung bietet Flashforge zwei Optionen als Slicer für den Adventurer 5 Pro. Das sind OrcaSlicer und Flashprint. Flashprint ist Flashforges eigener Slicer, Orca Slicer eine Abwandlung von Bambu Labs Slicer, der wiederum auf Prusa Slicer beruht. OrcaSlicer ist momentan die neue Go-To Lösung für Open-Source Slicer und hat auch bei mir Cura als am häufigsten genutzten Slicer abgelöst. Das Programm ist auch für Anfänger übersichtlich gestaltet und bietet gleichzeitig im advanced Modus zahlreiche Möglichkeiten für fortgeschrittene Nutzer.

Ich kann einen Blick auf OrcaSlicer auf jeden Fall empfehlen! Profile für den Adventurer 5 Pro sind bereits in OrcaSlicer integriert oder können auf der Flashforge Seite heruntergeladen und dann importiert werden. Ich habe mich schon über die tolle Einbindung des Druckers in die Open Source Umgebung von OrcaSlicer gefreut, leider leider ist eine Netzwerkanbindung zwischen Drucker und Slicer aber nicht möglich.

Flashprint

Die zweite Slicer Lösung kommt direkt von FlashForge. Flashprint ist inzwischen in der 5. Version erhältlich und umsonst von der Flashforge Website zu beziehen. Im Aufbau finde ich den Slicer etwas unübersichtlich und auf MacOS stottert das Programm regelmäßig. Auf Windows läuft es hingegen flüssig. Mein größtes Problem mit Flashprint ist die fehlende Suchfunktion für einzelne Einstellungen. Kennt man sich in dem Programm nicht aus, sucht man sich wirklich tot, wenn man bestimmte Einstellungen in den Profilen verändern will.

Anbindung des Druckers über WiFi geht über Flashprint einfach. Ihr könnt dann Drucke einfach direkt aus dem Slicer heraus starten. Außerdem kann über Flashprint die Kamera des Druckers genutzt werden, um sich den Druckfortschritt live anzuschauen. Das war es dann aber auch schon. Die Temperaturen könnt ihr noch verändern, ansonsten habt ihr über das Netzwerk aber keinen Zugriff auf die Einstellungen des Druckers. Nivellieren, den Druckkopf bewegen und alle anderen Einstellungen müssen direkt am Drucker vorgenommen werden.

Ausblick und Zwischenfazit Software

Flashforge möchte, dass Flashprint mit dem Adventurer 5 genutzt wird, das macht exklusive WiFi-Anbindung über das Programm klar. Leider macht der Slicer schlicht keinen Spaß und es gibt, zumindest für mich, besser geeignete Alternativen. Die kann ich aber nicht nutzen, wenn ich den Drucker von meinem PC aus steuern will. Wie schon beim Creality K1 steht die Frage im Raum, ob Flashforge nicht insgeheim auf Klipper setzt und damit die Open-Source Lizenz der Software verletzt. Sollte dem so sein, hoffen wir, dass FlashForge zeitnah den Quellcode zum Adventurer 5M Pro freigibt. Erste Anzeichen finden sich in diese GitHub Anfrage. Flashforge scheint zumindest bereit zu sein, eine Netzwerkanbindung über OrcaSlicer möglich zu machen.

Praxiseinsatz mit dem Flashforge Adventurer 5M Pro

Hier seien einmal kurz unsere praktischen Erfahrungen mit dem Flashforge Adventurer 5M Pro eingeschoben, denn der Drucker hat so seine nervigen Eigenheiten. Vor allem ist das der seltsame Ein- und Ausschaltprozess. Hinten am Drucker sitzt der übliche Kippschalter genau dafür. Dazu kommt aber noch ein Powerknopf neben dem Display des Druckers. Dieser muss bedient werden, um den Drucker einzuschalten. Wer seine Drucker standardmäßig mit einem Smartplug ausstattet (was ich vor allem bei einem netzwerkfähigen Drucker nur empfehlen kann) merkt schnell, dass der Drucker darüber nicht zu bedienen ist, er muss physisch über den Powerbutton eingeschaltet werden. Nervig. Dazu kommt, dass der Adventurer 5M Pro über einen kleinen Lüfter verfügt, der durchgehend läuft. Nur, wenn der Drucker komplett vom Strom getrennt oder der Kippschalter hinten auf ausgestellt wird, geht der Lüfter aus. Das verbraucht Strom und ist einfach nervig. Und wirft natürlich die Frage auf, wofür des den vorderen Powerbutton überhaupt gibt. 

Flashforge Adventurer 5M Pro Display 3

Vorgeheizt für PLA (Druckbett 50°C, Hotend 150°C) ist der Flashforge Adventurer 5M Pro in etwa 3 Minuten, vorgeheizt für ABS (Druckbett 100°C, Hotend 250°C) in okayen 8 Minuten. Insgesamt dürfte der Drucker gerne etwas mehr Leistung haben. Schaltet sich beim Drucken von ABS der Bauteillüfter ein, zieht das die Temperatur des Druckbetts gerne mal 10 Grad nach unten, bis die 100°C wieder erreicht sind, dauert es einige Minuten.

Klasse gelungen ist die Beleuchtung des Druckers. Eine große LED Leiste leuchtet den Druckraum gut aus, auch durch die Plexiglasscheiben sind die Drucke gut zu erkennen. Wer will, kann die Lampe auch ausschalten. Weniger sinnig ist die verbaute Kamera. Ohne App fehlt die Möglichkeit, diese mobil für die Drucküberwachung zu nutzen. Eine Time-Lapse Funktion gibts auch nicht, insgesamt erscheint die Kamera somit nur für die Drucküberwachung vom PC aus sinnvoll.

Druckergebnisse

Die Druckergebnisse des Adventurer 5M Pro sind etwas Glückssache. Einige der Drucke des Hochgeschwindigkeitsdruckers sind exzellent. Das sich bereits auf dem Drucker befindende Benchy gelingt in rund 15 Minuten in einer absolut beeindruckenden Qualität. Gehört mit zu den besten Benchys, die ich je gedruckt habe. Das print-in-place Modell eines Planetengetriebes, ebenfalls bereits auf dem Drucker befindlich, gelingt auch ausgezeichnet. Gedruckt wurde beides mit Flashforges mitgeliefertem Filament.

Deutlich schlechter sieht es dann mit unserem Torture-Test aus. Die Präzision stimmt, auch der Test für den 0,2mm Spalt klappt mit etwas Nacharbeit mit der Zange gut. Positiv fällt auch die sauber gedruckte Oberfläche auf. Schlechter sehen die Unterseiten des Drucks aus. Schon bei einem Überhang von 30° sehen diese nicht mehr gut aus. Stringing zeigt der Druck ebenfalls und miserabel sieht es mit dem Tower aus, dessen Unterseite ist komplett gefloppt, könnte an den hohen Druckgeschwindigkeiten liegen, die im Slicer voreingestellt sind.

Oberflächen gelingen in den meisten Fällen erfreulich sauber, unsere Test-Vase gelingt schön, allerdings etwas undicht – nicht ungewöhnlich ohne Nacharbeit im Slicer. Insgesamt sind wir durchaus zufrieden mit den Druckergebnissen. Mit etwas Nacharbeit im Slicer sind die Ergebnisse auf ein sehr hohes Niveau zu bringen. Mit den Standardprofilen sind die Ergebnisse insgesamt mittelmäßig.

 

Testergebnis

Getestet von
Jonas Schlag

Der Flashforge Adventurer 5M Pro ist ein Drucker des verschenkten Potenzials. Die verbaute Hardware ist teils exzellent. Das fängt beim sehr einfachen Aufbau an und geht bei vielen durchdachten Entscheidungen weiter. Bei einigen anderen Punkten können wir aber nur den Kopf schütteln.

Wir mögen das Schnellwechsel-Feature für unterschiedliche Düsendurchmesser, den magnetisch verschlossenen Druckkopf und das Gehäuse mit seinen zwei Türen samt Scharnieren. Dazu kommt ein gut zu bedienendes Display, ein schickes Design und eine durchdachte Belüftung. Der verbaute Filter macht das Drucken von ABS angenehmer, der breite Lüfter an der Seite sorgt für zuverlässige Kühlung auf dem ganzen Druckbett.

Einige Hardwareentscheidungen sind dann durchaus nervig. Das Druckbett ist in Ordnung, braucht aber etwas Übung. Hardwareseitig wirklich negativ fallen zwei Punkte auf: Das Einschalten über einen dezidierten Knopf (macht das Fernsteuern per smart-plug unmöglich) und der konstant eingeschaltete Lüfter (zieht Strom und nervt).

Dazu gesellt sich die proprietäre Software. Flashprint ist definitiv nicht der beste Slicer und die Einstellmöglichkeiten über das Netzwerk sind mangelhaft. Das frustriert einfach, wenn es deutlich bessere Open-Source Alternativen gibt, aus denen der Hersteller einen ausschließt.

Sollte Flashforge noch Root-Zugriff auf den Adventurer 5M Pro freigeben, können wir dem Drucker eine Empfehlung aussprechen. Mit seinen zusätzlichen Convenience-Features rechtfertigt er durchaus seinen Aufpreis gegenüber QIDI oder Creality.

Ohne Root-Zugriff beschränken wir unsere Empfehlung auf Einsteiger. Die vielen praktischen Features, der einfache Aufbau und die begrenzende Software machen den Flashforge Adventurer 5M Pro zu einer sehr praktischen Premium-Option, um in den 3D-Druck einzusteigen. Wer dann aber irgendwann das volle Potenzial seines Druckers ausnutzen will, ist mit einem Creality K1 + Root (zur Anleitung) besser beraten. Wer überhaupt nicht den Anspruch hat in die tiefsten Tiefen des 3D Drucks abzutauchen, findet im Flashforge Adventurer 5M Pro einen sehr durchdacht zusammengestellten Drucker mit exzellenter Druckgeschwindigkeit und vielen praktischen Zusatzfeatures! 

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