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Innocn hat sich auf Displays aller Art spezialisiert. In unserem letzten Test konnte der chinesische Hersteller mit seinem 144Hz 40 Zoll Gaming Monitor schon ein angemessenes Ergebnis erzielen. Dieses Mal haben wir einen 27 Zoll IPS-Monitor mit 4K-Auflösung im Test. Der Innocn 27C1U richtet sich an anspruchsvolle Office-Nutzer, Webdesigner und Video- und Fotoeditors. Um seinen Preis von rund 450€ zu rechtfertigen, bietet er zudem Bildübertragung über USB-C.
Für Laptop-Nutzer ist das natürlich sehr praktisch, da das Notebook mit einem einzigen Kabel verbunden und geladen werden kann. In unserem Test findet Ihr heraus, wo die Stärken und Schwächen des Innocn 27C1U Monitors liegen.
Verarbeitung & Aufbau
Der Monitor wird in einer riesigen Box geliefert, in der das Display in Styropor verpackt und gesichert ist. Im Lieferumfang ist folgendes Zubehör vorhanden:
- Monitor-Ständer
- Monitor-Halter
- USB-C 3 Kabel
- DisplayPort Kabel
- USB-B auf USB-A Kabel
- Netzteil mit EU-Anschluss
- Bedienungsanleitung
- Kalibrierungsbericht
- USB-C Kabel
- DisplayPort Kabel
- Kaltgeräte Kabel
- Kalibrierungsbericht
- Bedienungsanleitung
- Netzteil
Sämtliches Zubehör ist gut verpackt und kam ohne Beschädigungen an. Positiv zu erwähnen ist, dass das Netzteil mit einem 1,80m Netzkabel und einem 1,40m Kaltgeräte-Kabel sehr lang ist. Auch halten wir es für gut, dass Innocn sowohl ein DisplayPort, als auch ein USB-C 3 Kabel mitliefert. Die Bedienungsanleitung ist ebenfalls überraschend ausführlich. Ob der Kalibrierungsbericht korrekt ist, werden wir im weiteren Verlauf des Tests noch beurteilen.
Der Monitor-Ständer und -Halter sehen zwar aus, als würden sie aus Metall bestehen, es handelt sich allerdings nur um Kunststoff. Immerhin gibt es aber auf der Unterseite des Ständers und in der Innenseite der Halterung ein Metallelement. Zudem ist auf der Rückseite der Halterung ein Loch fürs Kabelmanagement.
Der Aufbau ist kinderleicht zu erledigen und benötigt kein Werkzeug. Man dreht einfach die Schraube mit Drehkopf auf der Unterseite des Ständers in den Halter. Danach befestigt man den Monitor mit der VESA-Halterung (75 x 75).
Die Höhe des Monitors kann zwischen 6cm bis 19cm über der Unterlage angepasst werden. Zudem kann man den Monitor um 45° in beide Richtungen seitlich drehen und nach vorn und hinten neigen. Auch ein Drehen in den Pivot-Modus ist theoretisch möglich, allerdings schrammt der Monitor dann an dem Ständer. Das wirkt nicht sonderlich durchdacht…
Das Gehäuse des Monitors besteht ebenfalls komplett aus schwarzem Kunststoff. Der Monitor misst 61 x 36 x 6 Zentimeter bei einem Gewicht von 16 Kilogramm. Damit handelt es sich um einen recht schlanken Monitor. Der Ständer misst 23,5 x 19 x 1,5cm. Per se wirkt der Ständer in mattem Schwarz optisch recht ansprechend. Etwas seltsam ist allerdings, dass am vorderen Rand ein Zentimeter-Maß (0 bis 20cm) und bei der Monitor-Halterung ein Grad-Maß (-45° bis 45°) angebracht wurde. Als Tester von kleinen Gegenständen und für den Büro-Alltag mag das für den ein oder anderen ganz praktisch sein, ein komplett cleanes Design hätte uns aber besser gefallen.
Ansonsten hat der Monitor eine ansprechende Optik. Das Hersteller-Logo wurde dezent in der Mitte der Vorderseite untergebracht. Die Ränder mit 1,8mm unten, 0,8mm seitlich und oben sind angenehm gering, auch wenn sie bei Weitem nicht so dünn sind, wie auf den Werbebildern.
Anschlüsse des Innocn 27C1U Monitors
Sämtliche Anschlüsse sind auf der Rückseite angebracht. Hier gibt es von rechts nach links:
- 2 x USB-A 3
- USB-B 3
- 2 x HDMI 2.0
- DisplayPort 1.4
- USB-C 3 Anschluss mit PowerDelivery 65W
- 3,5mm Klinke-Anschluss
- DC-Anschluss
Für den Nutzer ist also eine maximale Vielfalt an Anschlüssen vorhanden. Die fortschrittlichste Methode ist hierbei natürlich, den Monitor über das USB-C Kabel mit dem Laptop oder Desktop zu verbinden. Mit angeschlossenem USB-C Kabel fungiert der Monitor dann gleichzeitig als Hub und ermöglicht dem Nutzer, Geräte wie eine Festplatte oder ein Maus-Dongle an die beiden USB-A Ports anzuschließen. Zudem wird der Laptop über den PowerDelivery-Standard mit 65 Watt geladen. Somit sind für ein vollständiges Desktop-Setup nur zwei Kabel notwendig: Das Stromkabel im Monitor und das USB-C Kabel im Laptop.
Das Laden des Laptops in unserem Test auch problemlos und sorgt zudem für einen aufgeräumten Schreibtisch mit nur einem Kabel für Strom- und Datenübertragung im Laptop.
Dieser Punkt ist wohl das größte Alleinstellungsmerkmal des INNOCN 27C1U 27 Zoll Monitors, denn bei den bekannten Marken zahlt man für Bildübertragung via USB-C meistens einen heftigen Aufpreis. Die Bildübertragung war sowohl unter MacOS als auch unter Windows konstant und fehlerfrei.
Wer keinen Laptop mit USB-C zur Bildübertragung verwendet, kann natürlich auch auf die älteren Standards DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0 zurückgreifen. Beide Standards ermöglichen die Bildausgabe in 4K mit 60Hz und stellen insofern keine Einschränkung dar. Jedoch sind über DP oder HDMI natürlich keine USB-Eingänge nutzbar. Deswegen legt der Hersteller ein USB-B auf USB-A Kabel bei, das die Verbindung zum PC oder Laptop herstellt.
Auf der Rückseite gibt es zwei Speaker mit 5 Watt. Die Speaker sind brauchbar und haben in etwa das Volumen eines guten Laptop-Speakers. Wirklich viel Bass ist nicht vorhanden und auch höchster Lautstärke übersteuert der Lautsprecher etwas. Für Videos und Skype ist der Klang aber ein Upgrade gegenüber den meisten Laptop-Lautsprechern. Insofern kann man hier von einem Mehrwert sprechen.
Bildqualität
Kommen wir zum wichtigsten Teil des Tests: der Bildqualität. Zunächst einmal ist hier zu betonen, dass es sich um einen Monitor mit 4K-Auflösung handelt. In dem klassischen 16:9 Format mit 3840 x 2160 Pixel auf der 27 Zoll Diagonale ergibt das eine Pixeldichte von 163 Bildpunkten pro Zoll. Im Vergleich zu einem Full-HD Monitor ist das Bild viel schärfer und einzelne Bildpunkte lassen sich nur erkennen, wenn man unnatürlich nah an den Monitor herangeht.
Gegenüber einem 1080p Monitor bekommt man hier also einen immens höheren Komfort bei der Nutzung. Weiterhin arbeitet das Display mit IPS-Technik, was ebenfalls zu einer guten Farbdarstellung und Blickwinkel-Stabilität führen sollte. Die für IPS-Panels typischen Lichthöfe sind allerdings auch vorhanden. Insbesondere in der unteren Ecke ist das Panel minimal heller. Im Alltag fällt dies aber nicht störend auf. Die Bildwiederholungsfrequenz liegt leider beim Standard von 60Hz. In dieser Preisklasse sind bisher keine Monitore mit 27 Zoll, 4K und höherer Bildwiederholungsfrequenz vorhanden. Insofern kann ich das dem Innocn 27C1U nicht wirklich vorwerfen.
Der Hersteller verspricht eine Abdeckung der Farbräume von 100% bei sRGB und 98% DCI-P3 und eine Helligkeit von 400 Lux. Diese Angaben und mehr haben wir mit der ColorData Spyder X Pro überprüft und kommen zu folgenden Ergebnissen:
Unsere Messung weicht leicht von der Herstellerangabe ab und es werden “nur” 96% des P3-Farbraums abgedeckt. Schön zu sehen ist aber, dass sRGB tatsächlich zu 100% abgedeckt wird und sogar 94% des AbobeRGB Farbraums. Bei so guten Werten wundert man sich fast, dass Innocn die gute AdobeRGB Abdeckung nicht prominenter beworben hat. In jedem Fall ist der Monitor auch für professionelle Anwender geeignet. Das ist wirklich ein überraschendes und allemal hervorragendes Ergebnis!
Auch die Werkskalibrierung des Monitors ist ausgezeichnet. Unser kalibriertes Profil vom Datacolor Spyder könnt Ihr Euch hier herunterladen. Außer einem etwas wärmeren Weiß und gedämpfterem Rot verändert sich aber kaum etwas.
Der Gamma-Wert kann über das OSD-Menü zwischen 1.6 und 2.6 festgelegt werden. Bei einer Einstellung von 2.2 stellen wir im Test eine leichte Abweichung mit einem Messergebnis von 2.1 fest. Eingestellt auf 2.0 bekommen wir aber eine gute Gamma-Kurve mit Messergebnis 2.2. Es sollte also gegebenenfalls der Gamma-Wert auf 2.0 eingestellt werden, um an nächsten an Gamma 2.2 zu kommen.
Die Helligkeit des Panels liegt bei nicht allzu niedrigen 70 Lux in niedrigsten Einstellung und sehr guten 492 Lux bei maximaler Helligkeit. Der Kontrast ist bei einer mittleren Helligkeit von 200 Lux (45% Helligkeit im OSD-Menü) mit 1060:1 ebenfalls gut.
Laut Hersteller-Website wird der Monitor mit AMD Freesync beworben. Auf Amazon.de findet sich dieser Hinweis nicht mehr und auch im Test ist Freesync nicht vorhanden. Dieses Feature sollte also nicht auf Eurer Wunschliste stehen. Ansonsten zeigt der Monitor bei schnellen Bewegungen kein auffälliges Tearing. Wie hoch die Latenz ist und ob sich der Monitor auch für anspruchsvolle Action-Games eignet, können wir nicht beurteilen.
Insgesamt überzeugt der Innocn 27C1U Monitor mit einem guten Kontrast, einer starken Helligkeit und einer ausgezeichneten Farbraumabdeckung. Hinsichtlich der Bildqualität haben wir mit dem Preis im Hinterkopf absolut nichts auszusetzen.
Bedienung des Innocn 27C1U Monitors
Der Innocn 27 Zoll Monitor verfügt über ein OSD-Menü, das über 5 Tasten unten rechts bedient wird. Es gibt eine Einschalttaste, eine Home- und Bestätigungstaste, eine Zurück-Taste und zwei Tasten zum Navigieren durch die Menüs. Das Layout reicht für eine ausreichende Bedienung des Monitors aus, ist aber nicht besonders intuitiv. Das Menü ist in die folgenden Kategorien unterteilt: Professionell, Bildeinstellungen, PiP/PbP, OSD-Einstellungen und sonstige Einstellungen.
In den Profi- und Bildeinstellungen kann die Anzeige angepasst werden. Hier gibt es Einstellungen für Farbtemperatur, Gamma, Schwarzwert, Farbtöne und Sättigung. Außerdem gibt es Bildmodi, die auf dem sRGB- oder Adobe-RBG-Farbraum basieren und natürlich kann die Helligkeit in 1%-Schritten angepasst werden.
Unter dem Menüpunkt PIP/PBP verbergen sich die Einstellungen für Bild im Bild oder Bild nach Bild. Mit PBP können zwei Eingangssignale auf die beiden Hälften des Monitors aufgeteilt werden. Zusätzlich gibt es hier einen Smartphone-Modus, bei dem etwa ein Fünftel des Monitors zur Spiegelung eines Smartphone-Displays genutzt werden kann. Im Picture-in-Picture-Modus schließlich kann man die Größe und Position des zweiten Eingangs einstellen.
Unter dem Menüpunkt “Sonstiges” können Sie das Eingangssignal auswählen, die Lautstärke einstellen und den Monitor zurücksetzen. Unter dem Menüpunkt “OSD” kann die Position des Menüs eingestellt werden. Zudem kann das Menü auf Deutsch eingestellt werden, wobei die Übersetzung tatsächlich in Ordnung ist.
Testergebnis
Mit dem Innocn 27C1U hat der chinesische Hersteller ein Produkt auf den Markt gebracht, das wir an dieser Stelle wirklich sehr gerne empfehlen. Das Display hat eine ausgesprochen hohe Farbraumabdeckung und eignet sich daher auch für professionelle Anwender. Zudem kann der Monitor über USB-C betrieben werden und den Laptop gleichzeitig aufladen. Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend in Ordnung. Ein Pluspunkt sind die USB-Anschlüsse auf der Rückseite und die brauchbaren Speaker. Kritikpunkte an dem Produkt sind das etwas umständliche OSD-Menü und die leichte Abweichung beim Gamma-Wert. Auch ist es nicht sehr durchdacht, dass der Monitor im Pivot-Modus an dem Ständer schrammt. Letztendlich sind das aber nur kleine Punkte an einem wirklich sehr preisleistungsstarken Monitor.
Hinweis: Auf Amazon.de gibt es oftmals Rabatt-Aktionen, im Zuge derer der Preis des Innocn 27C1U stark reduziert wird. Häufig finden diese Rabatte im Zuge von Blitzdeals oder Rabatt-Gutscheinen auf der Produktseite statt. Wenn man den Monitor für um die 350€ bekommt, hat man ein echtes Schnäppchen gemacht. Aktuell könnt Ihr den Preis auf der Produktseite um 90€ reduzieren und bekommt mit dem Gutschein “D8PA6YM2” (8.3. 14 Uhr bis 8.12 24 Uhr) noch mal weitere 30€ Rabatt. So kommt Ihr auf einen Endpreis von 329€, was wirklich ein starker Deal ist.
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Hallo Joscha, vielen Dank für deinen Testbericht. Ich habe mir heute obigen 4 K Monitor mit einem 50 € amazon Rabatt für 269 € gekauft. Ich möchte ihn hauptsächlich für die RAW-Fotobearbeitung benutzen. Da ich natürlich keine 269 € in den Sand setzen möchte und mir auch der China-Hersteller bisher nicht bekannt war, hoffe ich inständig, das der Monitor tatsächlich taugt und nicht nach kurzer Zeit kaputt geht. Ich habe auch keine Angabe zum Energieverbrauch des Monitors gefunden und auch das Netzteil macht mir keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Benutzt Du den Monitor noch und wenn ja, wie sind deine Erfahrungswerte… Weiterlesen »
Hallo Dieter, Joscha hat mir den Monitor vermacht, deswegen antworte ich eben:
Der Monitor ist seit dem Test quasi jeden Tag mit Freude im Einsatz. Bildfehler, tote Pixel oder ungleichmäßige Beleuchtung kann ich weiterhin nicht erkennen. Auch das Netzteil verwende ich einfach so und Spulenfiepen hört man nicht.
Selbst nutze ich das Display für die Arbeit bei Chinahandys, insbesondere für Photoshop (mit dem kalibrierten Farbprofil, das im Test verlinkt ist).
Beste Grüße und ein schönes Wochenende