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Master & Dynamic MH40 Wireless Kopfhörer im Test – ein Geheimtipp?

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • schickes, zeitloses Industrial-Design
  • Materialauswahl dem Preis entsprechend hochwertig
  • USB-C, Bluetooth 5.0 mit aptX
  • hohe Lautstärke
  • toller Sound mit druckvollen Bässen
  • sehr gute Akkulaufzeit
Nachteile
  • eher niedriger Anpressdruck
  • kein aptX HD, aptX Adaptive oder LDAC
  • nur passive Geräuschunterdrückung
  • Auflösung und Präsenz der Hochtöne ausbaufähig
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Master & Dynamic ist eine auf Audio spezialisierte Marke aus New York. Die Firma wurde erst 2013 gegründet und ist damit einer der frischen Player auf diesem Markt, besonders im Vergleich zu Unternehmen wie Bang & Olufsen und Sennheiser, die auf eine fast 100 Jahre respektive 80 Jahre alte Firmengeschichte zurückblicken können. Mit dem MW65 hatten wir bereits ein Modell des Herstellers im Test, das mich trotz des sehr hohen Preises durchaus überzeugen konnte. Seit einigen Wochen nutze ich nun den Master & Dynamic MH40 Wireless nahezu täglich – hier teile ich meine Erfahrungen mit euch!

Willkommen in der ChinaHandys.net HiFi Corner! Ich bin Benjamin Kalt, Sie kennen mich vielleicht aus Beiträgen wie dem Testbericht zum Xiaomi Mi 10 Lite 5G oder zur wunderschönen Doogee-Handyhülle fürs iPhone 11. Spaß beiseite – neben Smartphones ist Audio eine meiner größten Interessen und im Team bin ich der bekennende Snob, wenn es um hochwertige Bluetooth-Kopfhörer geht. Im HiFi Corner schreibe ich über alle möglichen Audio-Produkte, die mir so in die Finger geraten.

Bisher sind in dieser Serie folgende Artikel erschienen:

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Design & Verarbeitung des Master & Dynamic MH40 Wireless

Der Master & Dynamic MH40 Wireless basiert lose auf dem Master & Dynamic MH40, der keine Bluetooth-Funktion bietet. Die Optik beider Kopfhörer ist ähnlich, aber nicht identisch. Auch bei den Farben gibt es einige Unterschiede. Dauerhaft wird der MH40 Wireless in fünf verschiedenen Farbkombinationen angeboten.

Master & Dynamic hat uns freundlicherweise die Variante Black Metal / Black Coated Canvas für einen Test zur Verfügung gestellt. Neben der braunen und der blauen Version finde ich diese besonders schick – insgesamt gefällt mir das industriell angehauchte Design enorm gut. Und auch bei der Materialauswahl gibt es eigentlich nichts zu meckern. Der Bügel ist dünn mit Kuhleder überzogen, könnte aber ein bisschen mehr gepolstert sein. Die Ohrmuscheln sind abnehm- und austauschbar und mit Kalbsleder übergossen. Ja, das sollte eine Twix-Anspielung sein.

Die Haptik der Kopfhörer ist wie schon beim teureren großen Bruder grandios. Das kühle Metall fasst sich ausgezeichnet an und das weiche Leder macht ebenfalls einiges her. Einzig der Mechanismus an den Ohrmuscheln, der zum Verstellen der Größe gedacht ist, ist für meinen Geschmack etwas zu schwergängig und hat auch nicht sonderlich viel Hub. Der ohrumschließende Master & Dynamic MH40 Wireless misst 205 x 202 x 71 Millimeter und ist mit 276 Gramm etwas schwerer als der MW65.

Mit im Lieferumfang sind übrigens ein Kabel von USB-C auf USB-A, eines von 3,5mm-Klinke auf USB-C und eine Transporttasche aus Leinen und Leder.

Zusammenfassung

Bis auf die eine oder andere Kleinigkeit besticht der Master & Dynamic MH40 Wireless mit einem schicken Design, toller Verarbeitung und einer in dieser Preisklasse einzigartigen Haptik. Die große Farbauswahl gefällt mir ebenso gut wie das Industrial-Design, das auch schon dem großen Bruder eine sehr einzigartige Note verpasst. Mehr Premium kann in dieser Preisklasse eigentlich nur Bang & Olufsen – der Beoplay H4 2nd Gen fühlt sich insgesamt noch ein Quäntchen hochwertiger und robuster an, was sicherlich auch an der besseren Polsterung liegt.

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Tragekomfort

Wie schon vorhin kurz erwähnt – mit der Polsterung am Bügel hat Master & Dynamic ein wenig gegeizt. Der Bügel liegt beim Tragen aber (wenn überhaupt) nur ganz leicht auf dem Kopf auf, weswegen das für den Komfort überhaupt kein Problem darstellt. Der Anpressdruck ist, wie beim Topmodell, ziemlich niedrig. Daraus resultiert ein wenig sicherer Sitz – Sportkopfhörer sind die hier aber sowieso nicht. Der große Vorteil ist natürlich, dass sich der Master & Dynamic MH40 Wireless auch über lange Zeiträume sehr angenehm tragen lässt.

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Sound & Abstimmung des Master & Dynamic MH40 Wireless

Wie immer möchte ich euch ans Herz legen, nicht auf die subjektiven Höreindrücke irgendwelcher Tester zu vertrauen. Probiert Kopfhörer vor dem Kauf unbedingt aus und macht euch selbst ein Bild. Manch einer mag eine bestimmte Klangsignatur, manch anderer mag genau diese Abstimmung überhaupt nicht.

Der Master & Dynamic MH40 Wireless hat mich im ersten Moment überrascht. Dieser Kopfhörer hat eine unglaublich hohe maximale Lautstärke über Bluetooth – das habe ich so wirklich noch nie erlebt. Dennoch konnte ich während der Wiedergabe nie irgendwelche Verzerrungen erkennen, das Klangbild ist unglaublich sauber und brillant, aber dennoch warm und soft.

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Danach hat mich der MH40 Wireless gleich nochmal überrascht. Der Bass ist enorm präzise, die Kicks unglaublich präsent und druckvoll. Verglichen mit dem MW65 hat der MH40 Wireless die kraftvollere Basswiedergabe, was vor allem Pop- und Elektro-Musik zugute kommt. Gleichzeitig bietet er ähnlich hochauflösende Mitten – hier unterscheidet sich der MH40 Wireless von Mainstream-Kopfhörern von Bose oder B&O. Stimmen werden sehr warm wiedergegeben und drängen sich immer ein Stückchen mehr in den Vordergrund, als bei Konkurrenzmodellen.

Zurückstecken muss der Kopfhörer dann bei den Hochtönen – hier hat der große Bruder merklich mehr Brillanz und Dynamik. Im direkten Vergleich fällt das besonders auf, aber auch so merkt man bei einigen Stücken, dass es dem MH40 Wireless nach oben hin an Power fehlt. Das ist natürlich Kritik auf einem hohen Niveau – bei Pop- und Rockmusik fällt das sowieso nicht sonderlich auf. Unter dem Strich hat der Master & Dynamic MH40 Wireless ein angenehm ausgewogenes Klangbild mit starken Bässen und Mitten, einer hohen Dynamik und wunderbaren Wiedergabe von Zwischentönen und eine mittelgroße Bühne.

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Ein paar Beispielsongs…

Die letzten Wochen über war ich im Umzugsstress, deswegen bin ich gerade ziemlich froh, ein paar schöne Beispielsongs herauszusuchen und anzuhören. Also zurücklehnen, die Kopfhörer einschalten, Tidal anwerfen und los geht’s!

Pop

Blurred Lines von Robin Thicke, T.I. und Pharrell Williams – veröffentlicht im März 2013, das ist wirklich schon über sieben Jahre her… Die Stimmwiedergabe ist angenehm vordergründig und warm. Die Basslinie brummt kontrolliert durch die Gegend und die höchste Lautstärke ist mir bei diesem Song tatsächlich zu hoch. Das kommt sonst wirklich bei keinem anderen Kopfhörer vor! Schauen wir doch mal, wie der MH40 Wireless mit hohen Tönen klar kommt – Bleeding Love von Leona Lewis. Unten rum kommt hier weniger, das liegt aber einfach an dem Lied. Der im Hintergrund herumfliegende Synthesizer hüllt mich total ein, stört aber dennoch zu keinem Punkt die Wiedergabe der Stimme. Leone Lewis klingt, wie sie klingen sollte.

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Nochmal eine Runde Deutschrap? Warum nicht! Diesmal hören wir Roller von Apache 207 – das Teil hat einfach 100 Millionen Aufrufe auf YouTube. Wahnsinn! Und ebenfalls Wahnsinn – macht das Teil Spaß! Normalerweise bin ich absolut kein Fan von diesen Trap-Beats, aber dem Lied steht es einfach. Und dem Kopfhörer steht das Lied ebenfalls überraschend gut!

Rock & Metal

Hotel California von den Eagles als Tidal Master (MQA). Als ich vor einigen Jahren mal in Portugal war, habe ich regelmäßig einen katholischen Radiosender gehört – Rádio Renascença. Auf der einen Seite habe ich die Jingles vor und nach den Nachrichten total abgefeiert, auf der anderen Seite war die Musikauswahl schlicht ausgezeichnet. Besonders im Kopf geblieben sind mir dabei I Will Survive von Gloria Gaynor und eben Hotel California. Ersteres, weil ich das Lied vorher noch nicht kannte und letzteres, weil ich es etwas ironisch fand, dass ein Radiosender im Besitz der Katholischen Kirche ein Lied über Nutten spielt.

Genug davon und zurück zum Master & Dynamic MH40 Wireless. Besonders positiv fällt mir bei Hotel California die Wiedergabe des Schlagzeugs auf – es drängt sich nicht in den Vordergrund, ist aber auch nicht zu dezent. Trotz der lauten Gitarren verlieren die Drums nicht an Dynamik. Der Song ist aber auch wirklich sehr gut abgestimmt, der MH40 Wireless kostet das auch aus. Selbiges gilt für Rockin’ All Over The World von Status Quo. Bei klassischen Rocksongs sind die Dynamik und die Bühne des MH40 Wireless einfach genau richtig. Und die Gitarren zirpen wegen der ein wenig gedämpften Höhen nie im Ohr – ob das nun ein Vorteil oder ein Nachteil ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Jazz

Heute hören wir mal Jazz im klassischen Sinne und kein Fusion. Doxy von Miles Davis und Sonny Rollins als Tidal Master (MQA). Frei heraus – dieses Stück klingt auf dem MW65 besser als auf dem MH40 Wireless. Der große Bruder bietet mehr Brillanz, mehr Auflösung und ein noch ausgewogeneres Klangbild mit stärkeren Hochtönen. Besser als auf Beats klingt es natürlich trotzdem. 😉

Orchester

Le Sacre du Printemps: Part 1 “Adoration of the Earth”, Spring Rounds von Igor Stravinsky – ein tolles, treibendes Stück mit einer bedrohlichen Atmosphäre, bei dem ich mich zugegebenermaßen nach ungefähr anderthalb Minuten ziemlich erschrocken habe. Die Aufnahme ist von überraschend guter Qualität, die Instrumente werden vom MH40 Wireless ausgezeichnet separiert, ohne das Orchester als ganzes zu zerstören. Auch hier gilt aber: Wer solche Musik oft hört und das nötige Kleingeld hat, sollte im Idealfall zum MW65 greifen.

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Akkulaufzeit des Master & Dynamic MH40 Wireless

Der Akku des MH40 Wireless braucht ungefähr 70 Minuten zum vollständigen Aufladen und bei moderater bis hoher Lautstärke ungefähr 18 Stunden zum vollständigen Entladen. Bei durchgehender Wiedergabe auf maximaler Lautstärke geht dem Kopfhörer sicherlich schon nach 14 bis 15 Stunden der Saft aus. Meiner Meinung nach ist das dennoch vollkommen ausreichend und da das Laden angenehm schnell geht, kann man an der Steckdose relativ flott nachtanken.

ANC, Features und sonstige Eindrücke

Im Vergleich zum großen Bruder muss man hier einige Abstriche machen. So bietet der Master & Dynamic MH40 Wireless keine aktive Geräuschunterdrückung, kein Google Fast Pair und keinen Google Assistant. Auch bei den Codecs ist man auf SBC und aptX beschränkt – der MW65 funktioniert auch mit aptX HD. Insgesamt ist das ein wenig schade und viele Kopfhörer in dieser Preisklasse bieten ANC – die klingen dann aber auch nicht so gut.

Für mich persönlich wäre der Master & Dynamic MH40 Wireless vermutlich sogar die bessere Wahl als der MW65. Das günstigere Modell hat eine etwas poppigere Abstimmung und ANC benutze ich eh nicht. Dafür spart man immerhin 300€, davon kann man sich dann 30 Monate Spotify Premium oder 15 Monate Tidal HiFi leisten. Wer auf Geräuschunterdrückung und andere Premium-Features steht, muss aber leider zum Topmodell greifen.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Der Master & Dynamic MH40 Wireless ist ein sehr gelungener Kopfhörer, der seinen Preis von 200€ absolut wert ist. Der warme, analoge Sound wird eigentlich nur durch die etwas abwesend erscheinenden Hochtöne getrübt. Das wird durch den überaus druckvollen Bass und die hohe maximale Lautstärke wieder wettgemacht. Bei den Features ist sicherlich ein bisschen Nachholbedarf vorhanden – da muss man dann wohl zum mehr als doppelt so teuren großen Bruder greifen. Insgesamt ist der Master & Dynamic MH40 Wireless dennoch eine absolute Kaufempfehlung für alle, die einen eleganten Kopfhörer für Pop, Rock und elektronische Musik suchen und nicht gleich mehrere Hundert Euro ausgeben wollen.


Gesamtwertung
80%
Design & Verarbeitung
85 %
Tragekomfort
90 %
Sound & Abstimmung
85 %
Akkulaufzeit
75 %
ANC, Features & Sonstiges
65 %

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