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Das Xiaomi Pad 5 ist seit seiner Veröffentlichung vor fast 2 Jahren eines der besten Tablets, wenn man auf Preis-/Leistung wert legt. Mit dem Xiaomi Pad 6 stellt der Hersteller nun ein neues Modell vor, welches in die Fußstapfen des Vorgängers treten soll: Das Display hat eine höhere Bildwiederholungsfrequenz, der Prozessor ist leistungsstärker und das Design ist moderner geworden. In dem folgenden Test werden wir das Xiaomi Pad 6 genau unter die Lupe nehmen und überprüfen, ob auch dieses Modell das Potenzial zu einem Dauerbrenner hat. Zudem werden wir das Tablet mit seiner Pro-Version vergleichen, die exklusiv auf dem chinesischen Markt erschienen ist.
Xiaomi Pad 6 vs. Xiaomi Pad 6 Pro
Das Xiaomi Pad 6 wird das einzige Modell der neuen Reihe für den europäischen Markt bleiben. In China gibt es allerdings auch das Xiaomi Pad 6 Pro (zum Test), das in mancherlei Hinsicht noch mehr zu bieten hat. Zudem kann das Pro-Modell für rund 400€ in der 8/256GB Speicherversion inklusive aller Kosten importiert werden. Hier seht Ihr die Unterschiede der beiden Modelle:
Xiaomi Pad 6 | Xiaomi Pad 6 Pro | |
CPU | Snapdragon 870 | Snapdragon 8+ Gen 1 |
System | MIUI 14, Android 13, Deutsch als Systemsprache | MIUI 14, Android 13, nur Englisch als Systemsprache |
Kamera | 13MP, f2.2 + 8MP Selfie | 50MP, f1.8 + 20MP Selfie |
Akku | 8840mAh + 33W Ladeleistung | 8600mAh + 67 Watt Ladeleistung |
Speicherversionen | 6GB + 128GB, 8GB + 128GB oder 8GB + 256G | 8GB + 128GB, 8GB + 256GB, 12GB + 256GB, 12GB + 512GB |
Entsperrung | Kein Fingerabdrucksensor | Fingerabdrucksensor |
Das Xiaomi Pad 6 Pro ist leistungsfähiger dank des Snapdragon 8+ Gen 1, obwohl auch der SD870 der Standard-Version ein beeindruckend schneller Prozessor ist. Weiterhin ist dieses Tablet besser für die mobile Nutzung konzipiert. Es bietet höher auflösende Kameras, einen Fingerabdruck-Scanner und eine doppelt so hohe Ladegeschwindigkeit. Die restliche Ausstattung und auch das Design der beiden Tablets sind ansonsten gleich. Da zwischen der Global Version des Xiaomi Pad 6 und dem Xiaomi Pad 6 Pro im Import kein großer Preisunterschied besteht, werden wir am Ende des Tests noch einmal beleuchten, für welche Käufer, welche der beiden Versionen empfehlenswerter ist.
Design und Verarbeitung
Xiaomi hat sich beim Mi Pad 6 eindeutig von Apple inspirieren lassen. Dies ist allerdings nicht negativ aufzufassen: Die Verarbeitungsqualität des Xiaomi Pad 6 lässt keine Wünsche offen. Der eher scharfkantige Rahmen verfügt über eine leichte Abrundung auf der Rückseite, was das Halten des Geräts angenehm macht. Das Xiaomi Pad 6 liegt solide in der Hand und zeigt bei leichtem Klopfen keine Lücken zwischen Display und Gehäuse auf. Eine spürbare Kunststoffkante trennt allerdings das Panel vom Gehäuse. Das drei Millimeter hervorstehende Kameramodul auf der Rückseite führt dazu, dass das Tablet auf flachen Flächen leicht kippelt.
Mit Abmessungen von 254 x 165,18 x 7 Millimeter und einem Gewicht von 490 Gramm ist das Xiaomi Pad 6 beeindruckend dünn und trotz seines Metallrahmens und -rückseite erstaunlich leicht. Die angebotenen Farbvarianten – Schwarz, Blau und Gold – sollten jeden Geschmack abdecken, wobei unser Testmodell in Blau eher einen Grauton aufweist.
Beim Xiaomi Pad 6 befinden sich der Powerbutton auf der Oberseite und die Lautstärke-Tasten am rechten Rand. In der Pro-Version dient der Powerbutton auch als Fingerabdruck-Scanner. Im Xiaomi Pad 6 hingegen handelt es sich nur um einen gewöhnlichen Button. Somit bietet das Tablet zur Entsperrung nur Face-Unlock über die Frontkamera an, die allerdings nur eine 50% Trefferquote erzielt. Sollte man das Tablet mit einem Sperrcode sichern, ist man also gezwungen, diesen auch häufiger als gewohnt einzugeben.
Weder die Pro- noch die Standardversion des Xiaomi Pad 6 verfügen über einen SIM- oder MicroSD-Steckplatz. Auch ein 3,5mm-Anschluss für Kopfhörer ist nicht vorhanden. Wie auch beim Vorgänger gibt es vier Lautsprecher – zwei oben und zwei unten – und einen USB-C-Anschluss an der Unterseite. Eine angenehme Überraschung ist, dass der USB-Anschluss nun über USB 3 angebunden ist und somit eine schnelle Datenübertragung (5GBit/s) und den Anschluss an externe Monitore ermöglicht (Bildübertragung). Einen eigenen Desktop-Modus für das Arbeiten an großen Bildschirmen (wie etwa Samsung DeX) hat Xiaomi aber nicht im System integriert.
Das Xiaomi Pad 6 macht durch die tadellose Verarbeitung und das Metallgehäuse optisch und haptisch einen sehr Eindruck. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Xiaomi nun einen USB-3 Anschluss integriert hat. Kritik gibt es aber für das Fehlen des Fingerabdruck-Scanners und des Kopfhörer-Anschlusses. Bei einem Gerät dieser Preisklasse hätte Xiaomi wenigstens einen Fingerprint-Scanner integrieren können.
Lieferumfang, Stylus und Tastatur
Der Lieferumfang ist recht überschaubar: Die Packung enthält das Tablet, ein 33 Watt Netzteil und ein USB-A zu USB-C-Kabel. Eine Displayschutzfolie ist nicht von Werk aus angebracht und auch eine Hülle muss zusätzlich erworben werden, sofern man eine benötigt.
Wir hatten von unserem Test der Pro-Version noch das Zubehör der China-Version zur Verfügung, welches aufgrund des identischen Gehäuses auch perfekt zum Xiaomi Pad 6 passt. Die hier abgebildete Klapphülle beispielsweise wird von Xiaomi in China für rund 13€ verkauft und sollte zu einem ähnlich niedrigen Preis auch bald auf Aliexpress verfügbar sein.
Spannender ist natürlich die Erweiterung des Tablets durch einen drucksensitiven Stylus und eine Tastatur. In China stehen bereits Stylus und Tastatur zur Verfügung, wobei es sogar zwei verschiedene Keyboards mit Touchpad für 90€ und ohne Touchpad für 55€ gibt. Xiaomi versicherte uns, dass das Keyboard auch in naher Zukunft in Deutschland verfügbar sein soll und dann wohl auch ein QWERTZ-Layout (statt amerikanischem QWERTY) mitbringen wird. Ob die Version mit Touchpad oder ohne zu uns kommt, ist allerdings noch nicht klar.
Der Stylus unterstützt wie auch in der ersten Generation 4096 Druckstufen. Xiaomi wirbt aber damit, dass insbesondere die Akkulaufzeit und die Haltbarkeit der Stiftspitze verbessert wurden. Der Stylus-Akku bietet bis zu 150 Stunden Nutzungszeit und kann nach nur einer Minute Aufladung weitere 8 Stunden verwendet werden. Ganz genau konnten wir das nicht überprüfen, aber der Ladevorgang geht tatsächlich blitzschnell vonstatten. Der Stift besteht aus glattem Kunststoff, was ein angenehmes Handling ermöglicht. Zwei seitlich angebrachte Tasten bieten verschiedene Schnellzugriffe (Zeichnen, Screenshot, Textbearbeitung) und können bequem mit dem Daumen erreicht werden. Die Handhabung des Tablets mit dem Stylus funktioniert zuverlässig und die Latenz ist minimal.
Der Stylus wird durch magnetisches Andocken an der Oberseite des Tablets verbunden und aufgeladen, wobei er automatisch in die korrekte Position gezogen wird. Leider haben wir festgestellt, dass das Xiaomi Pad 6 nicht mehr mit der ersten Generation des Xiaomi-Stylus kompatibel ist. Hier schont Xiaomi weder die Umwelt noch den Geldbeutel seiner Nutzer. Wobei, wenn ihr ein Pad 5 mit Stylus habt, dann behaltet es einfach!
Display des Xiaomi Pad 6
Mit einer Displaydiagonale von 11 Zoll gehört das Xiaomi Pad 6 definitiv zu den sehr großen Tablets. Das Display hat im Vergleich zum Mi Pad 5 eine höhere Auflösung von 2880 x 1800 Pixel, was sich auch bemerkbar macht. Mit einer Pixeldichte von 309 Bildpunkten pro Zoll sind die meisten Augen nicht mehr in der Lage einzelne Pixel zu erkennen und selbst kleine Buchstaben zeigen keinen Treppeneffekt mehr. Man bekommt hier eine ebenso hohe Schärfe geboten, wie man es von Smartphone-Display gewohnt ist.
Anders als teurere Tablets nutzt das Mi Pad 6 jedoch ein konventionelles IPS-Display anstelle eines OLED-Panels. Xiaomi gibt die Helligkeit mit 550 Lux an, was wir so bestätigen können. Dies ist der gleiche Wert, den wir auch beim Xiaomi Pad 6 Pro gemessen haben. Die Nutzung im Freien ist damit prinzipiell möglich, solange man sich im Schatten aufhält. Unter direkter Sonneneinstrahlung ist es trotz der guten Helligkeit nicht mehr möglich, das Display gut abzulesen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDas Display-Panel hat zudem eine enorm hohe Bildwiederholrate von 144Hz, was für eine flüssige Darstellung der Inhalte sorgt. Der Unterschied zu 120 Hz im Xiaomi Pad 5 ist jedoch nicht wahrnehmbar. Es besteht die Möglichkeit, die Bildwiederholrate in den Einstellungen auf 60, 90 oder 144 Hz oder automatisch festzulegen. In der automatischen Einstellung stellen wir fest, dass das Xiaomi Pad 6 als globale Version eine bessere Einschätzung “westlicher” Apps vornimmt als das Xiaomi Pad 6 Pro. Chrome beispielsweise wird mit vollen 144Hz genutzt und bei YouTube regelt das Tablet auf bis zu 30Hz herunter, um Akku zu sparen. Ebenfalls wird die Wiederholrate blitzschnell gesenkt, wenn auf der Anzeige keine Bewegung stattfindet. Hier hat Xiaomi alles richtig gemacht, um den Akku zu entlasten.
Das Display des Xiaomi Pad 6 bietet insgesamt eine hohe Bildqualität mit nur wenigen Kritikpunkten. Die IPS-typischen Schatten an den Rändern sind zwar vorhanden, fallen aber im Alltag kaum auf. Die Farbwiedergabe ist angenehm natürlich und zeigt keine Farbstiche. Die Standardeinstellung ist eine intelligente Farbsteuerung, die das Display an die Inhalte anpasst. Zusätzlich gibt es weitere Einstellungen (lebendig, gesättigt) und die Möglichkeit, die Farben entsprechend dem Umgebungslicht einzustellen. Eine automatische Helligkeitssteuerung ist ebenfalls vorhanden und funktioniert zuverlässig. Der Beschleunigungssensor passt die Ausrichtung des Tablets so schnell an, dass das Display beim Drehen des Geräts sofort richtig ausgerichtet ist. Gorilla Glass 3 schützt das Display vor Kratzern. Ferner ist das Mi Pad 6 mit der Widevine L1-Zertifizierung ausgestattet, die hochauflösendes Streaming ermöglicht. Das Tablet unterstützt sogar HDR10 und HDR Dolby Vision.
Obwohl das Mi Pad 6 nur ein einfaches IPS-Display besitzt, kann es im Test überzeugen. Auch die flüssige 144 Hz-Anzeige überzeugt auf ganzer Linie. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln.
Leistung
Bei der Leistung gibt es den ersten großen Unterschied zwischen dem Xiaomi Pad 6 und der Pro-Version. Das Xiaomi Pad 6 ist mit einem Snapdragon 870 ausgestattet, während die Pro-Version mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 einen deutlich schnelleren und moderneren Prozessor hat. Bei dem Snapdragon 870 handelt es sich um einen 7 Nanometer Chip aus dem Jahr 2019 mit einem Octa-Core Prozessor (1 x 3,2GHz, + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz) und einem Adreno 650 Grafikprozessor. Wir kennen den Snapdragon 870 bereits aus mehreren Smartphones der gehobenen Mittelklasse, wie etwa dem Poco F4 (Zum Test) und auch dem alten Xiaomi Pad 5 Pro (zum Test). Von dem älteren Baujahr des Chips sollte man sich aber nicht verunsichern lassen. Für die Nutzung von Multimedia bringt der Prozessor ausreichend Leistung mit. Auch Games lassen sich mit dem Prozessor gut spielen.
Antutu (v9)Wie man sieht, liegt das Xiaomi Pad 6 über dem Xiaomi Pad 5 und unter dem Xiaomi Pad 6 Pro sowie dem OnePlus Pad. Die Pro-Version sowie das Konkurrenzprodukt von OnePlus bieten noch ein deutliches Plus an Leistung zu einem vergleichbaren Preis. Ob diese benötigt wird, hängt von den Präferenzen des Nutzers ab. Das Xiaomi Pad 6 navigiert schnell durch das System, hat kaum Ladezeiten bei Apps und stellt auch aufwendige 3D-Spiele flüssig dar. Lediglich bei sehr anspruchsvollen Titeln wie Genshin Impact muss die Detailstufe etwas reduziert werden. Die meisten Nutzer dürften mit dem Pad 6 also zufrieden sein. Es lässt sich aber nicht leugnen, dass Geräte wie das Xiaomi Pad 6 Pro oder das OnePlus Pad einfach noch einen Tick flotter sind und sich das System noch schneller anfühlt. Wer häufig auf dem Gerät zocken möchte oder aufwendige Anwendungen nutzt, wird hiervon definitiv profitieren.
Bei dem integrierten Speicher handelt es sich um UFS 3.1 und LPDDR5. Der interne Speicher erreicht mit 1650MB/s im Lesen und 770MB/s im Schreiben gute Werte, ist aber auch in diesem Punkt nicht so flott wie die Pro-Version. An Speicherversionen stellt Xiaomi 6GB + 128GB, 8GB + 128GB und 8GB + 256GB zur Verfügung.
Widmen wir uns noch der Leistung unter Volllast. Hier erweist sich das Xiaomi Pad 6 bei CPU Belastung wie erwartet nahezu komplett resistent gegen Leistungseinbrüche. Ebenso wie bei der Pro-Version sind hier auch die Stresstests perfekt.
System
Das Xiaomi Pad 6 verfügt über ein MIUI 14 System auf Android 13 Basis. Ein Update-Versprechen von Xiaomi gibt es für die Tablets bisher noch nicht, wir würden aber davon ausgehen, dass das Gerät mindestens 2 große Android-Updates erhalten wird.
Die Benutzeroberfläche ist natürlich von Werk aus deutschsprachig und auch der Google Playstore ist vorinstalliert. Das sind wohl die zwei größten Vorteile des Xiaomi Pad 6 gegenüber der Pro-Version. Das System läuft im Test absolut flüssig und ist – eine große Überraschung – komplett werbefrei und ohne jegliche Bloatware. Die “MIUI for Pad” Oberfläche hat ansonsten noch ein paar kleine Zusatz-Funktionen für die Nutzung der großen Bildfläche. So kann man sehr einfach Floating-Windows aus einzelnen Apps machen und diese in der Größe anpassen. Zudem gibt es natürlich einen Split-Screen Modus. Hier gibt es aber klare Kritik dafür, dass das Seitenverhältnis der beiden geöffneten Apps nicht angepasst werden kann. Ein nettes Zusatz-Feature ist, dass die untere Leiste neben den wichtigsten Apps immer auch die zuletzt genutzten Anwendungen enthält und einen einfachen Wechsel während der Benutzung ermöglicht. Zur Bedienung stehen wie immer On-Screen-Buttons und Wischgesten zur Verfügung.
Kameras des Xiaomi Pad 6
Das Xiaomi Pad 6 verfügt über zwei Kameras:
- Hauptkamera: Omnivision ov13b10 (13 Megapixel), f/2.2
- Selfie: Hynix hi846w (8 Megapixel), f/2.2
Die Qualität der beiden Kameras entspricht etwas der eines Einsteiger-Smartphones. Die Hauptkamera liefert etwas übersättigte und die Selfie-Kamera etwas blasse Farben. Allerdings gibt es keinen störenden Farbstich und auch kein übermäßiges Bildrauschen. Die Dynamik der Selfie-Kamera ist brauchbar, aber nicht besonders gut. Gleiches gilt für die Hauptkamera. Die Menge an Details über die Hauptkamera kann noch als gut bezeichnet werden. Die Selfie-Aufnahmen wirken aber etwas pixelig und weichgezeichnet. Videoaufnahmen können über beide die Hauptkamera in 4K 30FPS und über die Selfie-Kamera in Full-HD mit 30 FPS aufgenommen werden, wobei die Videos auch gut stabilisiert werden. Der Fokus bei Videoaufnahmen springt allerdings leicht und die Aufnahmen der Hauptkamera wirken generell etwas trüb.
Die Ton-Qualität ist gut und genügt problemlos für Videotelefonie. Hier gibt es zudem noch ein paar praktische Tools in MIUI, auf die wir im nächsten Abschnitt eingehen.
Insgesamt ist die Kamera-Qualität des Xiaomi Pad 6 brauchbar. Es gibt hier aber definitiv viel Luft nach oben und mehr als bei einem Einsteiger-Smartphone darf man nicht erwarten. Gerade für Video-Konferenzen wäre eine bessere Selfie-Kamera wünschenswert gewesen. Das Xiaomi Pad 6 Pro hingegen überzeugt mit seinem 50MP Sensor und guten, stabilisierten 4K-Videos schon deutlich mehr.
Konnektivität und Kommunikation
Was die Konnektivität angeht, so bietet das Xiaomi Pad 6 die Standard-Ausstattung ohne viele Extras. Am schmerzlichsten dürften wohl einige Nutzer einen SIM-Slot vermissen. Da ein solcher nicht vorhanden ist, muss man zum Surfen unterwegs auf die Hotspot-Funktion des Smartphones zurückgreifen. An drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten stehen ansonsten WiFi 6 und Bluetooth 5.2 zur Verfügung. Beides sorgte im Test für eine sehr stabile Verbindung mit hohen Datenraten und starkem Empfang über das WLAN. Bluetooth bringt laut Xiaomi die Audicodecs LHDC und LDAC mit. Zudem konnten wir aptX erfolgreich testen.
Für Konferenz-Apps wie Microsoft Teams oder Zoom gibt es ansonsten drei praktische Tools: In einem Einzelgespräch können Nebengeräusche über die Software unterdrückt werden. Zudem gibt es einen Konferenz-Modus, wenn das Tablet die Stimmen mehrerer Gesprächsteilnehmer übertragen soll. Und schließlich gibt es “Aufhellung”, wobei ein weißer Rand um die App gelegt wird, der das Gesicht in dunkler Umgebung etwas aufhellt. Die Geräuschunterdrückung haben wir getestet und können bestätigen, dass sie funktioniert. Ein praktisches Feature!
Das Tablet verfügt über einen Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, einen Hallsensor und einen Helligkeitssensor. Es fehlt jedoch ein elektronischer Kompass und auch der Xiaomi-typische Infrarotsender, der für einige Nutzer sicherlich praktisch gewesen wäre, ist nicht enthalten. Zudem gibt es keinen GPS-Empfang und kein NFC.
Die vier Lautsprecher an der Ober- und Unterseite gehören zu den hochwertigsten ihrer Klasse und liefern einen besseren Klang als so mancher Laptop-Lautsprecher. Im Vergleich zum Mi Pad 5 hat Xiaomi jedoch nicht an der Lautstärke gearbeitet. Das Vorgängermodell ist in den Höhen gelegentlich sogar noch etwas lauter. Der Klang ist nun aber ausgewogener und Verzerrungen treten auch bei maximaler Lautstärke seltener auf. Bei Dolby Atmos kann der Klang in den Einstellungen über verschiedene Equalizer angepasst werden.
Akkulaufzeit des Xiaomi Pad 6
- 60Hz
- 144Hz
Das Xiaomi Pad 6 hat mit 8840mAh einen geringfügig größeren Akku als die Pro-Version, allerdings nur mit der halben Ladegeschwindigkeit von 33 Watt. In unserem Test kann das Tablet eine gute Laufzeit erzielen. Selbst mit hoher Helligkeit lässt sich das Tablet gut und gerne sechs Stunden aktiv nutzen. Der Verbrauch bei intensiven Anwendungen wie 3D-Games liegt bei 15 bis 20% pro Stunde. Das Anschauen eines einstündigen YouTube-Videos mit 200 Lux verbraucht 9% Akku. Das sind allesamt gute Ergebnisse, die allerdings deutlich hinter denen des Xiaomi Pad 6 Pro zurückstehen. Das schlägt sich auch im PC-Mark Akkutest nieder:
PCMark Akku- 38%
- 70%
- 1:19h
- 1:30h
Aufgeladen wird das Xiaomi Pad 6 mit 33 Watt. Der Ladevorgang dauert erfreulicherweise nur 15 Minuten länger als beim Mi Pad 6 Pro mit 67 Watt. Nach einer halben Stunde hat man knapp 40% im Akku. Nach einer Stunde ist die Anzeige bei 70% und für die vollständige Ladung werden genau 1,5 Stunden benötigt. Damit ist das Mi Pad 6 in etwa auf einem Level mit dem OnePlus Pad und Mi Pad 6 Pro.
Testergebnis
Das Xiaomi Pad 6 kann im Test größtenteils überzeugen und knüpft an den Erfolg des Xiaomi Pad 5 (zum Test) an. Die Leistung genügt für eine hohe Systemgeschwindigkeit und Gaming, das Display liefert ein wunderbar flüssiges Bild und die Verarbeitungsqualität ist erstklassig. Zudem glänzt das Tablet durch seine Erweiterbarkeit mit Stylus und Tastatur und liefert auch aktuelle Konnektivität-Standards. Natürlich hat das Tablet keine High-End Performance und die Anzeige ist nicht so hell wie ein OLED-Display, aber über diese Punkte kann man gerne hinwegsehen, wenn man das Xiaomi Pad 6 in naher Zukunft für rund 350€ bekommt. Unabhängig vom Preis ist es jedoch schade, dass Xiaomi auf einen SIM-Slot, Speichererweiterung und Kopfhörer-Anschluss verzichtet hat.
Vor dem Kauf sollte man aber die Alternativen bedenken. Das OnePlus Pad (zum Test) und das Xiaomi Pad 6 Pro (zum Test) liefern beide eine deutlich stärkere Leistung. Überhaupt stellt das Xiaomi Pad 6 Pro als Import eine exzellente Alternative zur Global Version dar. Der Preis für die 8/256GB Pro-Version ist im Import sogar niedriger als der des Xiaomi Pad 6 8/256GB hierzulande. Dafür bekommt man neben der deutlich höheren Leistung einen Fingerabdruck-Scanner, eine deutlich bessere Kamera und eine bessere Akkulaufzeit. Dafür muss man aber mit einem englischen System zurechtkommen, wobei sämtliche Apps auf deutscher Sprache genutzt werden können.
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Zu dem letzten Satz habe ich eine Frage: Wie können auf einem englischen System alle Apps in Deutsch genutzt werden? Ich habe das beim MiPad 5 Pro schon nicht hinbekommen.
Servus Denis, hier einfach der Anleitung ab “Apps in deutscher Sprache nutzen” folgen: https://www.chinahandys.net/google-playstore-xiaomi-12-pro/
Beste Grüße
Jonas
Habt ihr auch getestet, ob das Mi Pad 6 & 6 pro die selben Probleme hat wie das 5 mit der Darstellung von Filmen & Serien, die in dunklen Orten spielen?
Mit dem Mi Pad 5 kann man sowas wie The Witcher quasi nicht gucken, weil man nichts erkennen kann. Soll wohl wegen HDR 10 sein, nen richtigen Fix gibts wohl auch nicht.
Wäre ja interessant zu wissen, ob das bei den 6ern auch so läuft, ohne Fix.
Bei den Nachteilen hat sich ein doppelter Eintrag eingeschlichen 🙂
Ist aber auch doppelt schlimm der fehlende Infrarot-Sensor 😅
danke für den Hinweis! 😉
Ich hoff, dass sie bald das QWERTZ Tastatur-Cover lieferfähig in Europa haben. Hab mir das 6 Pro erst mal ohne Cover geholt, weil ich deutsche Tastatur wollte 😀
Ich habe nachgefragt und es wird keine Qwertz Tastatur geben. Deswegen hab ich mir die Qwerty für mein Prob nachbestellt
Bei Amazon schreibt jemand das die Systemsprache auch auf deutsch ist bei dem Tablet.
Ja, sicher. Das ist die globale Version. Die hat Google Playstore und die deutsche Sprache vorinstalliert. Das ist beim Xiaomi Pad 6 PRO nicht der Fall, weil dieses Gerät nur in China auf den Markt gekommen ist.