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Der Frühling rückt näher und die Sonne zeigt sich immer öfter von ihrer besten Seite. Somit wird auch das Thema Balkonkraftwerke und Solarenergie wieder in den Fokus gerückt. Wer schon länger mit einer eigenen kleinen Solaranlage liebäugelt, kann in diesem Jahr wieder aus zahlreichen neuen Produkten wählen. Mit dem Zendure 210W flexible Solarpanel präsentiert der Spezialist für Solarspeicher nun auch eigene Solarmodule, die perfekt auf das Zendure Solarflow System abgestimmt sein sollen. Des Weiteren trumpft Zendure mit einer Produktgarantie von 12 Jahren und einer Leistungsgarantie von 25 Jahren für diesen Modultyp auf.
Dank flexiblem Aufbau und der Möglichkeit, die Module um bis zu 213° biegen zu können, ist sogar eine Befestigung an halbrunden Balkongeländern möglich. Die Solarpaneele werden von Zendure in Sets zu je zwei Modulen für rund 250€ verkauft. Somit kostet ein Modul etwa 125€. Ob die Zendure 210W Solarpaneele ihrem Leistungsversprechen gerecht werden und im Alltag überzeugen, erfahrt ihr im folgenden Test.
Lieferumfang des Zendure 210W flexible Solarpanel
In dem großen Karton befinden sich jeweils zwei Zendure 210W flexible Solarmodule, die durch einen Holzrahmen für den Transport geschützt sind. Im Lieferumfang befindet sich neben einer Kurzanleitung auch 24 Stahlflex Kabelbinder und zwei MC4 Y-Kabel mit einer Länge von 2 Metern. Die Y-Adapterkabel ermöglichen euch, jeweils 2 Solarpaneele bei Bedarf parallel zu schalten. Mithilfe der Stahlflex Kabelbinder lässt sich das Solarpanel bombenfest an jedem Balkongeländer befestigen. Einmal angezogen ist es kaum möglich, diese wieder zu entfernen. Sie sind so robust, dass es vorher eher die Öse aus dem Solarpanel reißt, bevor der Kabelbinder nachgibt.
Design und Verarbeitung
Mit einem Gewicht von nur 4,5 Kilogramm sind die Zendure 210W flexible Solarpanels dreimal leichter als vergleichbare stationäre Glas-Glas Module. Somit sind die Anforderungen an Statik und Befestigung weitaus geringer als bei starren großen Solarmodulen. Die Abmessungen von 108,3 x 110,4 x 0,25 Zentimeter werden viele Balkonbesitzer vor eine Herausforderung stellen. Ein Balkongeländer ist in Deutschland in den meisten Fällen 90 Zentimeter hoch. Das bedeutet, das Solarmodul ist schlicht und einfach zu groß für ein deutsches Norm-Geländer. Somit steht es entweder oben oder unten rund 20 Zentimeter über. Ihr solltet vorher also genau ausmessen, ob ihr es bestenfalls unten überstehen lassen könnt, ohne den Nachbarn unter euch zu verärgern oder den Wasserablauf des Balkons zu blockieren.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich um flexible Solarmodule, die bis zu einem Winkel von 213° gebogen werden können. Dabei geht man als Startpunkt von einer 180° Diagonalen aus. Somit lassen sich die Solarpaneele auch auf gebogenen Balkongeländern befestigen, oder auf Karosserieteilen vom Auto/Camper verkleben.
Mithilfe der Stahlflex-Kabelbinder und der insgesamt 12 Befestigungsösen könnt ihr das Zendure Solarpanel sicher an jedem Balkongeländer befestigen. Der Anschluss erfolgt über Standard MC-4 Stecker. Die Verarbeitungsqualität lässt allerdings etwas zu wünschen übrig. Wie man sehen kann, sind die Anschlusskästen der MC4-Stecker nicht vernünftig auf den Kleber aufgesetzt worden. Somit ist der Anschluss schief auf dem Solarpanel. Technisch ist das zwar okay und vermutlich auch dauerhaft wasserdicht, optisch allerdings eine Katastrophe. Es ist auch nicht nachvollziehbar, warum die Anschlüsse auf der Vorderseite des Solarpanels zu finden sind. Diese gehören neben der einfachen Verkabelung auch aus optischen Gründen auf die Rückseite. Die Oberfläche ist zudem recht anfällig für Kratzer. Im Anlieferungszustand sind an der Oberfläche bereits leichte Kratzer zu erkennen.
Leistungsabgabe des Zendure 210W flexible Solarpanels
Das Zendure 210W flexible Solarpanel arbeitet mit einer Spannung von rund 41V. Die Leerlaufspannung ohne Last, liegt bei fast 50V. Bei der Verwendung von mehreren Modulen an einem Eingang des Zendure Solarflow oder eines Mikrowechselrichters empfiehlt es sich daher, die Module parallel zu schalten. Wie bereits erwähnt, liefert der Hersteller das passende Y-Kabel für die Parallelschaltung gleich mit dazu.
Für die Messung der Ladeleistung haben wir eine EcoFlow River 2 Pro verwendet und das Zendure 210W Solarpanel mit unserem Anker 100W Referenzmodul verglichen.
Bei bewölktem Himmel und Nachmittagssonne lässt sich eine Ladeleistung von rund 35W erreichen. Das Anker 100W Modul erreicht bei halber Peak-Leistung zum Vergleich gerade einmal 12W Ladeleistung. Das Schwachlichtverhalten des Zendure 210W flexible Solarpanel ist weitaus besser als von unserem Anker Referenzmodul.
Bei vollem Sonnenschein und rund 5°C Außentemperatur erreicht das Anker-Referenzmodul seine 100W. Das Zendure Solarpanel zeigt sich ebenfalls von seiner besten Seite und erreicht Ladeleistungen von 200 bis 215W. Somit kann man festhalten, dass das Zendure 210W flexible Solarpanel seinem Leistungsversprechen gerecht wird.
Verschattung
Abschließens haben wir noch getestet, wie sich das Modul verhält, wenn einzelne Teilbereiche verschattet werden. Erfahrungsgemäß sinkt die Leistung von Solarmodulen für die Balkon- oder Dachmontage bereits bei minimaler Verschattung enorm stark. In Bezug auf die Ausrichtung haben wir die Seite mit den Anschlüssen als unten definiert.
Wir beginnen unsere Messung bei 160W ohne Verschattung. Wird das Modul zu 25% abgedeckt, sinkt die Leistung auf 21-23W. Interessanterweise wirkt sich eine weitere Verschattung nicht mehr auf die Leistung aus. Egal, ob 25/50/75%, die Leistung schwankt zwischen 20 bis 23W. Erst ab 80% ist gar keine Ladung mehr möglich.
Bei horizontaler Verschattung sieht das Verhalten nicht besser aus. Bei einer Abdeckung von 25% sind wieder die obligatorischen 20-23W vorhanden. Wird das Modul zu mehr als 30% abgedeckt, ist kein Ladevorgang mehr möglich.
| 0 % | 25 % | 50 % | 75 % | |
| vertikale Verschattung | 160 W | 20-23 W | 20-23 W | 20-23 W |
| horizontale Verschattung | 160 W | 20-23 W | 0 W | 0 W |
Preis-Leitungsverhältnis
Die neue Saison startet mit leicht veränderten, Preisen. Vor allem große stationäre Solarmodule sind in den letzten Monaten deutlich im Preis gefallen. Die Hersteller der flexiblen Module haben dementsprechend die Preise auch etwas nach unten angepasst. Bei Zendure kostet ein Watt Leistung rund 60 Cent. Damit reiht sich das Solarpanel im unteren Preissegment ein. Andere flexible Solarmodule liegen im Bereich 60-100 Cent pro Watt Leistung. Im Vergleich dazu kostet 1 Watt Leistung bei einem 440W Glas-Glas Modul rund 20-25 Cent.
Testergebnis
Der Hersteller komplettiert mit dem Zendure 210W flexible Solarpanel sein Produktportfolio und bietet neben seinen Speichersystemen nun auch Solarmodule an. Trotz der hohen Leistungswerte und der ausgezeichneten Befestigungsmöglichkeit am Balkongeländer sind uns doch einige Punkte negativ aufgefallen. Vor allem die unpassenden Abmessungen für den europäischen Markt werden viele Käufer abschrecken. Weiterhin sind die Verarbeitungsmängel für einen Hersteller, der normalerweise großen Wert auf Details legt, ein absolutes No-Go. Wer über die Defizite hinwegsehen kann, erhält für 250€ zwei Zendure Solarmodule, die viel Leistung und eine lange Garantie zu einem geringen Preisniveau bieten.
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