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Xiaomi MiReader für Ebooks vorgestellt – Kampfansage an Kindle und Co!

Xiaomi hat heute ein Gerät vorgestellt, auf das ich persönlich lange gewartet habe: Einen Ebook Reader! Der neue “MiReader” wird in den nächsten Tagen auf Xiaomis Crowdfunding Plattform vorverkauft und in den kommenden Wochen für 77€ (600 yuan) seinen Weg in die Regale finden. In der folgenden Ankündigung werden wir einen Blick auf die Features und Daten des eBook Readers werfen und ihn einem Vergleich zum Amazon Kindle unterziehen.

Design

Xiaomi Mireader version

Das Design des Ebook Readers ist funktional. Ähnlich wie beim Kindle und anderen Ebook Readern gibt es relativ dicke Ränder, damit man das Gerät bequem in der Hand halten kann. Unterhalb des Displays befindet sich der Modellname “MiReader” und auf der Rückseite gibt es ein Xiaomi-Logo. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Mit Maßen von 159 x 116 x 8,3mm und einem Gewicht von 178g ist der MiReader vergleichbar mit dem Kindle (160 x 113 x 8.7mm, 174g). Eine positive Überraschung gibt es schließlich auf der Unterseite. Hier befindet sich ein aktueller USB-C Anschluss und nicht mehr der alte Micro-USB.

Xiaomi Mireader usb

Display

Xiaomi Mireader display

Das wichtigste Feature eines eBook Readers ist natürlich das Display. Wie nicht anders zu erwarten, kommt auf dem MiReader ein E-Ink Display zum Einsatz. Die Displaytechnik dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein: Das Bild sieht ausgeschaltet aus wie Papier, Bildwechsel sind langsamer als bei Smartphone-Displays und wenn die Anzeige sich nicht ändert, wird auch keine Energie verbraucht. Das Display hat eine HD-Auflösung und erreicht damit eine Bildpunktdichte von 212ppi. Für einen eBook Reader liegt der MiReader damit im Mittelfeld. Der normale Kindle 2019 hat 167ppi und der Kindle Paperwhite 300ppi. In der Praxis sind die 212ppi ausreichend für ein angenehmes Lese-Erlebnis beim Buchlesen, einen deutlichen Unterschied wird man wahrscheinlich eher bei Comics oder Mangas feststellen können. Das Display hat eine Hintergrundbeleuchtung mit 24 Helligkeitsstufen.

Leistung und System

Der Xiaomi MiReader hat einen Allwinner B300 Prozessor, der speziell für Ebooks entwickelt wurde. Diesem steht 1GB RAM und 16GB Speicher zur Seite. Im Vergleich mit einem Smartphone ist das natürlich sehr wenig, für einen Ebook Reader ist der Wert aber gut: Im Kindle stecken nur 512MB RAM und 4GB Speicher in der Standardversion. Hinsichtlich des Festspeichers von 16GB sollte man jedenfalls nicht so schnell an seine Grenzen stoßen, da ein Ebook nur etwa 1 bis 3 Megabyte groß ist. Mit dabei ist auch 2,4GHz Wifi und Bluetooth 4.0.

Xiaomi Mireader design

Eine Überraschung gibt es beim System: Hier kommt Android 8.1 zum Einsatz, was dem Nutzer einen gigantischen Vorteil zu anderen Ebook-Readern verschafft. Da Android ein offenes System ist, kann man sich jede beliebige eBook Reader App herunterladen und hat auch keine Einschränkungen beim Dateiformat. Der MiReader versteht sich mit PDFs, Mobi, Epubs und allen möglichen Office Dokumenten. Der Kindle hingegen kann nur Mobi-Dateien und ich persönlich bin als Kindle-Nutzer das ständige Konvertieren auch wirklich leid.

Einen Google Playstore wird man auf dem chinesischen Gerät mit Sicherheit nicht vorfinden. Dies ist allerdings nicht so schlimm, denn Apps kann man sich einfach als APK-Datei oder mit einem alternativen Playstore wie Aptoide installieren – Übrigens auch die Kindle App ;-). Interessanter ist da schon die Frage, ob sich der Ebook Reader auf Englisch stellen lässt. Dies wäre für eine angenehme Nutzung schon ziemlich wichtig, denn auf chinesische Schriftzeichen in den Einstellungen hat sicher niemand Lust.

Der Akku misst 1800mAh. Wie lange sich der Reader damit nutzen lässt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings kaum beurteilen. Der Kindle Paperwhite hat jedenfalls einen 1600mAh Akku und hält damit bis zu 26 Stunden aktiver Nutzung durch.

Unsere Einschätzung

Der Xiaomi MiReader ist mit einem Verkaufspreis von 77€ eine echte Kampfansage an die Konkurrenz. Bei dem hierzulande günstigsten Ebook Reader Kindle gibt es für diesen Preis nur 4GB Speicher, eine niedrigere Displayauflösung und übelst penetrante Amazon-Werbung (“Spezialangebote”), die man für 10€ abschalten kann. Zudem ist das System des MiReaders als offenes Android viel nutzerfreundlicher als die an Amazon gekettete Benutzeroberfläche des Kindles.

Fraglich bleibt nur, wann es der MiReader über Onlineshops wie Gearbest und Banggood nach Deutschland schafft. Zudem wird eine kritische Frage das System sein. Lässt es sich auf Englisch oder gar Deutsch einstellen oder nur Chinesisch?

Wir halten Euch bezüglich des MiReaders auf dem Laufenden und werden auch versuchen, zeitnah einen Test zu liefern.

Wer auf der Suche nach einer Ebook Reader Alternative ist, kann übrigens auch mal einen Blick auf das Hisense A5 werfen. Hier wurde ein Handy-Ebookreader-Hybrid geschaffen, der definitiv einen Blick wert ist.

Quellen


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Henning
Gast
Henning (@guest_57281)
4 Jahre her

Moin, gibt es Neuigkeiten zu dem Mireader was die Spracheinstellungen angeht? Das Gerät selbst ist wohl schon für rund 100€ verfügbar.

CECT_Shop
Mitglied
Mitglied
CECT Shop(@cect_shop)
4 Jahre her

Unseres Wissens nach, ist der Xiaomi MiReader lediglich mit der chinesischen Sprache verfügbar, aus welchem Grund wir den E-Book Reader bis dato auch noch nicht bei uns im Online-Shop gelistet haben. Alternativ kann man sich in diesem Fall dann natürlich auf das HiSense A5 Smartphone freuen. Grüße Shenzhen, euer CECT-Shop Team – Since 2006.

Tobias#1
Gast
Tobias#1 (@guest_56238)
4 Jahre her
Antwort an  CECT Shop

Sehr enttäuschend. Wobei die aktuellen Preise auf diversen Seiten sicht nicht gerade als Alternative zu Kindle und Co. beweisen.

Tobias#1
Gast
Tobias#1 (@guest_56098)
4 Jahre her

Scheint als hätte man hier die Displays des 1. Generation Paperwhite aufgekauft. Die 77€ sind anfangs, sofern es bei banggood und gearbest verfügbar sein wird, keinesfalls realistisch. Ebenso lässt sich die Werbung bei den vergünstigten Kindle über eine nette Anfrage beim Amazon Kundenservice deaktivieren. Lediglich interessant finde ich an dem Gerät das “offene” Android als OS, sowie den etwas größeren Akku (wobei das wahrscheinlich OS bedingt keinen bemerkbaren Unterschied machen wird. Hätte mir hier eher ein 300ppi Display wie bei den aktuellen Paperwhites gewünscht. Sollte der Preis in Richtung 50€ wandern, werde ich das Teil womöglich trotzdem mal ausprobieren oder… Weiterlesen »

Stefan
Gast
Stefan (@guest_56075)
4 Jahre her

Ich kann nicht nachvollziehen wieso es als Negativ ausgelegt wird das das Kindle an Amazon gebunden ist für mich ist das ein Plus! Amazon hat doch alles dazu noch Kindle Unlimited Prime Reading und sogar völlig Kostenlose eBooks und was bieten andere Anbieter? Ich sehe jedenfalls keinen Mehrwert

jom_tien
Gast
jom tien (@guest_61921)
3 Jahre her
Antwort an  Joscha

Natürlich kann tolino mit Amazon mithalten. Zumindest in Deutschland hat man bei tolino eine große Auswahl an Shops und Leihbüchereien. Sinnvoller als ein tolino-Gerät ist meiner Meinung nach ein original Branding Kobo Reader. Mein Favorit ist der Kobo Libra H2O. Leider ist er mit ~200€ recht teuer. tolino vertreibt ihn für etwa 50€ weniger als Tolino Vision 5, allerdings mit der Einschränkung das man keine “günstigen” Bücher darauf speichern kann. Der Mi Reader ist meiner Meinung nach kein lohnenswerter Kauf. Einziger Pluspunkt ist das Betriebssystem. Das Uralt-Technik-Display mit geringer Auflösung und dem ärgerlichen “ghosting” (Sichtbarkeit der Inhalte voriger Seiten) ist… Weiterlesen »

Leslie
Gast
Leslie (@guest_56068)
4 Jahre her

Wird spannend, ob der Reader nebst europäischen Sprachen auch mit Onleihe-Angeboten nutzbar ist, die mit Adobe-ID / DRM arbeiten.
Dann wäre dieses Gerät durchaus ein echter Knaller!

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