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Mit dem Formovie Theater platziert nach Xgimi ein weiterer chinesischer Branchenriese seine Technik auf dem europäischen Markt. Die Firma steckt unter anderem hinter einigen Beamern unter der Xiaomi Marke und gehört damit ins berühmt-berüchtigte Ökosystem. Unter dem Namen Fengmi konnte man auch schon seit Jahren unterschiedlichste Kurzdistanzbeamer bei Banggood erwerben. Leider hat es ein solcher Beamer nie zu uns ins Testlabor geschafft. Überhaupt hatten wir bislang nur zwei Kurzdistanzbeamer im Test mit dem Xiaomi Mi Projector (Zum Test) ein 1080p Modell und mit dem Xgimi Aura (Zum Test) ein (4K-Pixel-Shift). Xiaomis Kurzdistanzbeamer hatten wir 2018 selbst gekauft und der ist bis heute im Einsatz. Aufgrund eines Umzugs bin ich vor genau 2 Jahren auf einen Fernseher umgestiegen. Vor 2 Monaten zog dann der Formovie Theater bei mir ein und projiziert seither auf eine 100 Zoll Leinwand vom gleichen Hersteller. Wie gut ein 3000€ teurer Beamer wirklich ist und welche Folgekosten unausweichlich sind, lest ihr in diesem ausführlichen Testbericht.
Einleitung zum Heimkino mit einem Kurzdistanzbeamer
Der Traum vom Heimkino mag den ein oder anderen auch heute noch umtreiben, aber bei mir löste der Formovie Theater nicht dieses Gefühl von 2018 aus. Damals wechselte ich letztendlich von einem 40-Zoll-LCD Fernseher auf eine 80 Zoll Projektion auf einer weißen Wand. Dort wurde in der WG damals gezockt und abends im Dunkeln auch mal ein Film geschaut. Jeder Gast war stets beeindruckt. Diesmal ging es von einem LG OLED 65 Zoll auf eine 100 Zoll Projektion. An der weißen Wand war ich zunächst enttäuscht, bzw. fehlte die Begeisterung für das “Heimkino”. Allerdings hatten wir auch schon eine ALR-Leinwand von Blitzwolf im Test und ich stellte fest, dass Formovie diese ebenfalls kostengünstig anbietet. Also nochmals 350€ in eine Leinwand investiert und die Formovie Fresnel 100 Zoll Leinwand (Zum Test) macht wirklich den Unterschied. Wenn nicht die Sonne direkt auf die Leinwand strahlt, dann kann man das Ganze auch mit einem Fernseher verwechseln. Man hat allerdings auch einen riesigen schwarzen Screen an der Wand hängen …
Kurzdistanzbeamer sind nach wie vor eine einfache Variante des Heimkinos. Sie werden direkt vor der Leinwand platziert und übernehmen entsprechend auch den Sound. Fernseher können kaum mit der Soundqualität dieser kleinen Monster mithalten. Also kurz den Beamer vor der Leinwand ausgerichtet und dann die Dolby Vision Demo in 4K gestartet und schon war der WOW-Effekt von 2018 auch beim Formovie Theater wieder da.
Lieferumfang des Xiaomi Mi Laser Beamer
Formovie Theater Laser Beamer wird in einem stinknormalen braunen Karton geliefert. Der ist außen mit etwas blauer Farbe versehen und im Inneren ist alles mit Styropor gut gesichert. Damit kann man den Kurzdistanzbeamer auch wunderbar transportieren und am Karton ist sogar ein Tragegriff angebracht. Geliefert wird letztendlich alles, was man für den Betrieb auch benötigt: Eine Fernbedienung samt 2 x AAA-Batterien, ein 1,50m langes Kaltgerätekabel (Mickey-Maus Stecker), ein Reinigungstuch, eine Bedienungsanleitung und ein Garantieheft.
Funktionen / Verarbeitung / Design
Der Formovie Theater misst 550 × 349.2 × 107,5 Millimeter und ist damit zumindest etwas kleiner als der Xgimi Aura. Auch beim Gewicht von knapp 10 Kilogramm unterbietet man den Konkurrenten deutlich. Der Xiaomi Mi Projektor 1080p ist dennoch deutlich kleiner (410 x 291 x 88 mm) und mit 7 Kilogramm auch nochmals leichter als das Modell von Formovie.
Da ich die Leinwand nicht so hoch hängen konnte, wie ich das eigentlich wollte, musste ich für den Test auf einen abenteuerlichen Aufbau aus mehreren Brettern zurückgreifen. Die Leinwand ist einfach zu groß und die nahende Dachschräge limitiert damit die Höhe. Ich muss allerdings sagen, dass ich in Kombination mit einem Liegesofa kein Problem mit der Höher hatte. Euer Fernsehtisch oder vielmehr Fernsehbank sollte also mindestens 33 cm tief sein, dass der Formovie Theater dort problemlos stehen kann.
Das Thema mit der Fernbedienung ist auch hier wieder etwas speziell. Denn ohne Fernbedienung kann man einfach gesagt gar nichts am Formovie Theater steuern. Einschalten lässt sich der Kurzdistanz-Projektor immerhin noch. Also ohne Fernbedienung hat man umgehend ein großes Problem. Auf der Rückseite ist der Formovie Kurzdistanzbeamer mit drei HDMI 2.1 Anschlüssen, zwei USB-A 2.0 Anschlüssen, einem Audioausgang (3,5mm Klinkenstecker), S/PDIF (optischer Ausgang) und ein LAN-Anschluss ausgestattet. Was an einem solch teuren Projektor USB 2 Anschlüsse zu suchen haben, ist durchaus fraglich. Wenn ihr da 4K HDR Material reinfeuert, wird das definitiv nicht genügen.
An der Verarbeitung haben wir trotz des vielen Kunststoff nichts zu beanstanden. Alle wirkt durchdacht platziert und nichts knarzt oder wackelt. Mit 10kg ist das Gerät auch ohne Metall schon schwer genug.
Bildqualität des Formovie Theater
Mit 2800 ANSI-Lumen ist der Formovie Theater zumindest auf dem Papier heller als der Xgimi Aura. Dass man diesen Unterschied von 400 ANSI Lumen allerdings wahrnehmen kann, wage ich zu bezweifeln. Mittels Pixel-Shift Technik werden durch den DLP-Laser-Projektor vier 1080p Bilder mit 240Hz nebeneinandergelegt. Das resultiert dann in einer 4K Auflösung (3840 x 2160) mit 60Hz. Je nach Abstand zur Wand kann man so ein scharfes Bild von 80 bis 150 Zoll erzeugen. Es geht natürlich auch weniger als 80 Zoll, aber dann sollte man sich wohl eher einen Fernseher kaufen. In meinem Fall sind es eher “kleine” 100 Zoll und die schaffe ich mit einem Abstand von 23cm und ich musste den Beamer um 37cm nach oben verlegen. Die genauen Abstände findet ihr in der Beschreibung, ich habe sie euch auch hier noch mal fotografiert.
An einer normalen Wand (weiß gestrichen – etwas rau) ist die Bildqualität bei Tag beeindruckend, aber der Kontrast wird durch normales Tageslicht schon deutlich gestört. Von direkter Sonneneinstrahlung gar nicht erst zu sprechen. Das änderte sich umgehend mit einer ALR Leinwand. Der Formovie Theater kann dann auch problemlos an hellen Tagen genutzt werden. Sonneneinstrahlung direkt auf die Leinwand wird natürlich nicht toleriert, aber das ist bei OLED-Fernseher nichts anderes. Die Farben wirkten mir etwas zu blass und nach etwa einer Stunde herumspielen in den Einstellungen, war ich ziemlich zufrieden. Das Thema HDR ist bei Beamern ein schwieriges Thema, da hohe Kontraste nicht gerade zur Stärke dieser Technik gehören. Mit ALR Leinwand kann man dem allerdings auf die Sprünge helfen. Jedenfalls unterstützt der Formovie Theater HDR10+ und Dolby Vision Inhalte, aber so richtig vom Hocker haute mich das nicht, verglichen mit Dolby Vision auf meinem OLED Fernseher. Der Vergleich mag nicht fair sein, aber ich will eure Erwartungen an HDR10+ und Dolby Vision einfach so gering wie möglich halten und ohne spezielle Leinwand kann man das beides getrost vergessen.
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Nachdem die Farben etwas kräftiger wurden und ich den Beamer mit entsprechenden 4K Inhalten gefüttert hatte, war die Bildqualität schlichtweg hervorragend. Zumindest, solange keine Schrift oder Logo in den oberen Ecken zu sehen war. Denn diese beiden Ecken werden egal mit welchen Einstellungen nie so richtig scharf und sind auch mein größter Kritikpunkt an der Bildqualität. Man muss allerdings auch sagen, dass so etwas bei Filmen unmöglich auffällt. Diese Unschärfe oben ist letztendlich ein technisch bedingtes Problem von Kurzdistanzbeamer, aber bei meinem Xiaomi Mi Projektor definitiv weniger ausgeprägt als hier.
System und Betrieb
Für eine lautstarke Untermalung des Bildes sorgen zwei 15-Watt-Lautsprecher der Marke Bowers & Wilkins. Die US-Firma ist ein Spezialist für Lautsprecher und fast ausschließlich im Hochpreissegment anzutreffen. Völlig unabhängig davon ist die Soundqualität des Formovie Theater sehr basslastig und gerade Actionfilme wirken ausgezeichnet. Auch die maximale Lautstärke ist beeindruckend für so ein Gerät. Eine Dolby Atmos Zertifizierung hat der Formovie Theater im übrigen auch noch. Im System könnt ihr noch unterschiedliche Soundprofile unter Klangverbesserung anwählen.
Das Betriebsgeräusch zu messen ist gar nicht so einfach, ohne einen abgeschirmten Raum. In meinem Wohnzimmer sind es 37dB(A) und sobald ich den Formovie Theater einschalte, ertönt ein Lüftergeräusch von knapp 38 dB(A) bei einem Meter Abstand zum Beamer. Also auf der Couch ist das Betriebsgeräusch schon nicht mehr wahrnehmbar und der Xiaomi Mi Projektor definitiv deutlich lauter. Was manch einen stören könnte, ist ein dezentes Spulenfiepen, das ich als störender empfinde als das eigentliche Lüftergeräusch. Sobald man allerdings nicht nur Bild, sondern auch den Ton aktiviert, kann man das Lüftergeräusch nicht mehr wahrnehmen. Im Sommer wird sich zeigen, ob die Lüfter auch noch lauter werden. Bislang war das jedenfalls nicht der Fall.
Sobald der Projektor startet, werden durchgehend 270-290 Watt verbraucht. Rechnen wir mal mit 3 Stunden pro Tag (in einer Familie durchaus möglich), dann kommen wir im Jahr auf 310 kWh an Verbrauch. Der Stand-by-Verbrauch ist mitunter 0,5W hier unerheblich. Bei aktuellen Stromkosten von etwa 35 Cent die kWh liegen wir dann bei etwa 110€ pro Jahr. Und dann schaut man glaube ich schon ziemlich viel fern.
System des Formovie Theater
Der Formovie Theater hat leider keine native Unterstützung für Netflix und das System ist auch nicht besonders schnell oder vielmehr richtig flüssig. Bei 3000€ würde ich das durchaus erwarten, dass man hier nicht beim Prozessor spart. Obendrein hatte ich auch noch Probleme, dass sich das System mal aufgehängt hat, wenn ich den integrierten Chromecast gestartet habe. Und das WLAN war nach längerem Stand-by auch nicht mehr verbunden und ich musste den Beamer neu starten. Das mag sich jetzt noch um Kinderkrankheiten handeln, aber bei diesem Preis muss ich das erwähnen.
Ich bin offen gesagt auch gar kein Fan von diesen herstelleigenen Benutzeroberflächen. Ein Chromecast, Amazon Fire-TV Stick oder eine TV-Box eurer Wahl in den HDMI 2.1 (einmal mit eARC) Eingang gesteckt und ab geht die Post. Sämtliche in Beamer und Fernsehern integrierte Systeme sind chancenlos gegen diese Lösungen. Den Beamer kann man bei jedem Einschalten auch einfach direkt auf den HDMI Eingang schicken und bekommt somit das “langsame” System nicht mehr vors Gesicht. Einzig für eine einmalige Einrichtung und farbliche Abstimmung ist das System des Beamers unverzichtbar, aber in diesem Fall mit Android TV 11 auch nicht irgendwie übersichtlich oder intuitiv. Eher das Gegenteil ist der Fall und die erste Einrichtung und farbliche Abstimmung war echt anstrengend. Gleiches gilt für die 4- oder 8-Punkt Trapezkorrektur und Fokuseinstellung. Man muss das nur einmal machen, aber es nahm hier beim Formovie Theater wirklich viel Zeit in Anspruch. Ganz zufrieden war ich letztendlich bis zum Schluss nicht, aber damit hängt natürlich auch die Ausrichtung des Beamers vor der Leinwand zusammen. Ich musste für den Test den Beamer natürlich auch noch öfter bewegen und danach schaffte ich es auch nicht mehr in genau die gleiche Position.
Testergebnis
Der Formovie Theater kombiniert die bekannten Vorteile eines Kurzdistanzbeamers mit einer abgefahrenen Bildqualität. Die Schärfe im Zentrum, die Farbtiefe, der Kontrast und die Lautsprecher sorgen in Kombination für echtes Heimkino. Um eine spezielle ALR Leinwand für solche UST-Beamer (Ultra Short Throw) kommt ihr allerdings nicht herum. Empfehlen können wir euch da das Modell von Blitzwolf oder eben von Formovie selbst. Wobei die Formovie Fresnel Leinwand nicht mehr als 400-500€ kosten sollte. Das System des Theater hat mich denkbar enttäuscht und die Unschärfe in den oberen beiden Ecken ist mir immer mal wieder bei Logos oder sei es nur in der Videosuche von YouTube negativ aufgefallen. Für den aktuellen Preis sind diese beiden Kritikpunkte in meiner Welt einfach schon zu viel. Eine Alternative gibt es bei XGIMI und auch bei Banggood kann man sich nach wie vor chinesische Modelle von Formovie (Fengmi) oder aber auch den Xiaomi Kurzdistanzbeamer in einer 4K Version deutlich günstiger importieren. Damit der bleibt der Formovie Theater der Beamer mit der wahrscheinlich besten Bildqualität auf dem Markt, aber ist aktuell einfach deutlich zu teuer.
Über Ostern bekommt ihr mit dem Gutscheincode “AFF-THEATER400″ zumindest 400 USD Rabatt und landet so final bei 3100 US-Dollar. Wenn ihr dann noch mit einer Kreditkarte ohne Fremdwährungsgebühren zahlt, bekommt ihr den Formovie Theater für 2850€. Ein Schnäppchen ist das Gerät damit aber noch nicht.
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Hallo Jonas, wird 3D unterstützt?
Servus, das wird nicht unterstützt.
Beste Grüße
Jonas
Danke für die Info.