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Xiaomi SU7 – endlich ist das Elektroauto offiziell

Lange Zeit wurde spekuliert und zuletzt war bestätigt, dass Xiaomi an einem Elektroauto arbeitet. Jetzt ist das Fahrzeug mit dem Namen Xiaomi SU7 sogar offiziell für das kommende Jahr angekündigt worden. Bekanntermaßen kommt es bei Elektroautos besonders auf die Software an – Tesla macht es vor, indem man zuerst die Software fertigstellt und anschließend das Auto um die Software herum baut. In diesen Zeiten ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr Software-Unternehmen eigene Autos auf den Markt bringen. Neben Xiaomi munkelt man auch, dass Apple in den nächsten Jahren ein Elektroauto auf den Markt bringen werde. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Xiaomi SU7, dessen Hersteller eigentlich durch Smartphones und sämtliche Heimgeräte bekannt geworden ist.

Xiaomi SU7 Banner 2

Technische Daten des Xiaomi SU7

Beim Xiaomi SU7 handelt es sich um eine Limousine, die auf Augenhöhe mit dem Nio ET7, Tesla Model S oder Porsche Taycan spielen soll. So belaufen sich die Abmessungen auf 4,997 Meter Länge, 1,96 Meter Breite und 1,45 Meter Höhe. Das Gewicht soll bei 1980 Kilogramm liegen. Zunächst soll die Elektro-Limousine mit Heckantrieb und einem 300 PS starken Motor auf den Markt kommen. In Verbindung mit einer Leistung von 400 Newtonmeter soll eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h innerhalb von 5,28 Sekunden möglich sein.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll schließlich ein größerer Motor mit Allrad, 673 PS und 838 Newtonmeter auf den Markt kommen, mit welchem das Auto innerhalb von 2,67 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt werden kann. Dieses Model trägt aller Voraussicht nach dann den Namen SU7 Max und bringt eine Leistung von 475 kW auf die Straße. Der kleinere Motor mit einer Leistung von 220 kW soll eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h ermöglichen, während beim größeren Motor sogar 265 km/h möglich sein sollen.

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Die Batterie des Xiaomi SU7 soll Herstellerangaben zufolge auf einer 800 Volt-Hochspannungsplattform aus Siliziumkarbid sitzen. Auf welche chemische Zusammensetzung man bei der Batterie setzt, ist jedoch bisher nicht bekannt. Bekannt ist, dass es sich beim SU7 Max um eine 101 kWh große Batterie handelt, die eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer ermöglichen soll. Diese Angabe basiert aber auf der chinesischen CLTC-Norm, die erheblich optimistischer ist als die hierzulande übliche WLTP-Norm. Innerhalb von 5 Minuten Ladezeit sollen bereits 220 Kilometer Reichweite möglich sein – nach 15 Minuten sogar 510 Kilometer. Bisher hat Xiaomi noch keine Angaben zu der Batteriegröße des normalen SU7 genannt – hier ist lediglich bekannt, dass die Reichweite nach CLTC bei maximal 668 Kilometern liegen soll.

Exterieur des Xiaomi SU7

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„Schicke Limousine.“ – das war so ziemlich das Erste, was mir durch den Kopf ging, als ich das Auto zum ersten Mal auf Bildern gesehen habe. Dass Autos aus Fernost schön aussehen können, haben Nio, BYD und Co. längst bewiesen. Und auch Xiaomi hat sich hier meiner Meinung nach viel Mühe gegeben. Man hat sich bei der Front offensichtlich an existierenden Designs orientiert, aber dennoch etwas Neues geschaffen. Die Motorhaube mit den erhöhten Kotflügeln an den Seiten erinnert stark an Porsche, was durch das mittig auf der Motorhaube sitzende Logo nochmals untermauert wird. Abgerundet wird die Front von einem dezenten Diffusor, der unter der Nummernschild-Halterung sitzt. Die Matrix-ADB Frontscheinwerfer laufen spitz nach vorn zu und sollen eine „intelligente Lichtanpassung“ bieten.

Obwohl die Karosserie harmonisch und aus einem Guss wirkt, kommt es zwischen Front und den beiden Vordertüren zu einem härteren Cut. Hier wirkt es ein wenig, als hätte man die Front einfach an das restliche Fahrzeug geklebt. Weil die Türen nach innen gewölbt sind und nicht nach außen wie die Kotflügel, wird die Umwelt im Lack anders reflektiert, als man es erwarten würde. Was im ersten Moment etwas ungewöhnlich erscheint, macht das Design aber interessanter. Nach hinten verläuft die Karosserie wie für eine Limousine typisch – die Heckklappe bietet sogar Platz für einen ausfahrbaren Spoiler. Interessant sind auch die Rücklichter. Diese bestehen aus einem einzigen LED-Band, welches sich in einem Oval über die Breite des Fahrzeugs erstreckt. Unterbrochen wird diese durch den „Xiaomi“-Schriftzug. Das Heck wird von zwei großen, sportlich wirkenden Diffusoren abgerundet. Der Xiaomi SU7 wird in drei verschiedenen Farben erhältlich sein und wird von BAIC in Peking gefertigt.

Interieur des Xiaomi SU7

Xiaomi SU7 Interieur

Das Interieur des Xiaomi SU7 erinnert stark an Tesla, was nicht zuletzt an dem riesigen Bildschirm liegt, der mittig am Armaturenbrett prangt. Anders als bei Tesla gibt es zusätzlich aber auch ein Display zur Instrumentenanzeige hinter dem Lenkrad. Das Innere des Fahrzeugs wirkt insgesamt sehr erwachsen und wenig verspielt. Sämtliche Oberflächen sind mit Leder überzogen. Der Bildschirm in der Mitte ist 16,1 Zoll groß und löst mit einer scharfen 3K-Auflösung auf. Die Mittelkonsole ist durchgängig hoch und bietet Stauraum für Getränke und sonstige Gegenstände. Zudem kann hier das Smartphone in einer Ladeschale geladen werden.

Xiaomi SU7 Display

Neben dem riesigen Bildschirm in der Mitte und der Instrumentenanzeige verfügt das Fahrzeug auch über ein Head-up-Display. An die Rückenlehnen der Vordersitze können zusätzlich noch Xiaomi-Tablets befestigt werden, welche schließlich auch mit dem Autosystem verbunden sind und als erweiterte Bedienoberfläche fungieren können. Es scheint auch möglich zu sein, iPads zu verknüpfen.

Xiaomi SU7 Interieur Tablet

Software

Während Nio aus dem Autobau kommt und dieses Jahr das Nio Phone (zur Ankündigung) vorgestellt hat, macht Xiaomi es genau umgekehrt. Eigentlich ist man auf Smartphones spezialisiert, bringt jetzt aber auch ein Elektroauto auf den Markt. Dadurch liegt es natürlich nahe, dass man versucht, die eigenen Geräte so gut wie möglich miteinander zu verknüpfen und das eigene Auto in das bestehende Ökosystem integrieren möchte. Die Software im Xiaomi SU7 hört auf den Namen HyperOS – so wie mittlerweile auch die Software in sämtlichen Xiaomi-Smartphones. So können also auch Anwendungen vom Mobiltelefon auf das Auto-Display verschoben werden und das Smartphone über das Auto steuern. Das ist ähnlich zu Android Auto, Xiaomi scheint zumindest in China ausschließlich auf die eigene Software zu setzen.

Xiaomi SU7 HyperOS

Worauf man ein besonderes Augenmerk gerichtet haben möchte, ist die Bedienbarkeit und besonders die Bediengeschwindigkeit des Systems. Das System soll also besonders stabil und flüssig laufen. Zudem sollen OTA-Updates schnell und einfach von der Hand gehen.

Hardware

Xiaomi SU7 Sensoren

Die Software funktioniert natürlich nur dann gut, wenn sie auch auf zuverlässige Daten der Hardware zugreifen kann. Auch hier hat Xiaomi keine halben Sachen gemacht und hat neben einer Vielzahl an hochauflösenden Kameras auch viele LiDAR-Sensoren verbaut. Verarbeitet werden die Daten schließlich von zwei rechenstarken Nvidia Drive Orin Chips, die zusammen eine Leistung von 508 Billionen Operationen in der Sekunde ausführen können.

Xiaomi SU7 005m

Durch die Verknüpfung der Hardware mit Software soll eine Hinderniserkennung auf mindestens 0,05 Meter genau erfolgen können und dank der Kameras ist es dem Fahrzeug möglich, bis zu 250 Meter in die Ferne zu schauen. Das ist besonders auf Autobahnen nützlich, da das Auto somit deutlich besser auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren kann, indem es abbremst oder die Spur wechselt. Leider schweigt sich der Hersteller noch dazu aus, inwiefern das Fahrzeug autonomes Fahren unterstützt.

Xiaomi SU7 Hinderniserkennung

Interessant ist aber die Hinderniserkennung und -Identifizierung, die Xiaomi schon jetzt angeteasert hat. Die Bilder wirken eindrucksvoll und lassen Tesla dagegen ziemlich alt aussehen.

Unsere Einschätzung

Xiaomi SU7 Gruen1

Chinesische Autobauer mischen den Markt immer weiter auf und üben Druck auf die etablierten Hersteller aus. Xiaomi hat es – so scheint es jedenfalls – aus dem Stand geschafft, ein konkurrenzfähiges Fahrzeug vorzustellen. Natürlich bleibt es abzuwarten, wie die reelle Umsetzung letztlich gestaltet ist, schon jetzt lässt sich aber festhalten, dass die Konkurrenz Xiaomi auf jeden Fall auf dem Schirm haben sollte.

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Den Marktstart hat Xiaomi mit Anfang 2024 angegeben. Wann wir den Xiaomi SU7 auch auf europäischen Straßen finden werden, ist weiterhin nicht bekannt. Vorerst startet man den Verkauf nur in China und auch Preise sind leider nicht bekannt. Etwa 250.000 RMB (ca. 32.000€) wären ein normaler Preis in China für so ein Auto von der etablierten Konkurrenz. Sollte Xiaomi seinem Grundgedanken mit “Viel Hardware für wenig Geld” auch bei Autos treu bleiben, könnte sich der Preis auch in Richtung 25.000€ bewegen. Wenn Xiaomi auf dem E-Auto-Markt erfolgreich wird und irgendwann auch nach Europa kommt, dann kann man gut und gerne mit dem doppelten Preis rechnen. Alle chinesischen Hersteller passen sich rigoros dem bei uns üblichen Preisniveau an.

Quellen


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guest
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Jürgen
Gast
Jürgen (@guest_103845)
3 Monate her

Noch eine Luxus-E-Limousine. Gähn. Was auf dem deutschen Markt fehlt sind erschwingliche Klein- und Kompaktwagen sowie Kombis mit E-Antrieb. Da ist zum Beispiel Tesla auch ganz nackig.

Petunia
Gast
petunia (@guest_103847)
3 Monate her
Antwort an  Jürgen

Erschwinglich ist relativ, aber mit dem Citroen e-C3 ist jüngst ein Kleinwagen auf den Markt gekommen, das nur 23k kostet und deutlich sinnvoller ist als ein ähnlich bepreister Dacia Spring. Wer mehr Platz braucht, kann ja einen Minivan wie den die elektrischen Varianten von Toyota Proace, Citroen Belingo, Opel Combo, etc. holen (sind ja quasi auch alle die gleiche Fahrzeuge). Oder wenn es ein Kombi sein soll, gibt es den Opel Astra Touring oder den MG 5. Inzwischen gibt es im Gegensatz zu früher ne breite Auswahl an sinnvollen und praktischen PKWs. Es kommen auch zunehmend günstige Fahrzeuge auf den… Weiterlesen »

Loach
Gast
Loach (@guest_103838)
3 Monate her

“Hier hat Xiaomi meiner Meinung nach viel Mühe gegeben.” (Design)
Also wenn der Autor hier meint, dass die ganz schön die Design-Elemente von Porsche mit etwas Tesla gemischt haben, dann schon 😀
Schön wurde es auf jeden Fall, nur Kreativität sucht man hier leider vergeblich.

faceX
Gast
faceX (@guest_104096)
3 Monate her
Antwort an  Loach

finde ich auch, ein wenig noch die Scheinwerfer von mclaren drunter gemischt und fertig, irgendwie etwas sehr einfallslos.

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