Es ist kaum abzustreiten, dass die Haartrockner, wie etwa von Laifen, gute Arbeit leisten und auch einen Mehrwert gegenüber einem klassischen Modell bieten, wenn man bereit ist, einen gehobenen Preis zu zahlen.
Wer das Ganze allerdings etwas günstiger haben will, landet schnell wieder bei der älteren, lauteren und wärmeren Geräten. In diese Lücke wollen die Chinesen nun mit dem Xiaomi Mijia High-Speed Hair Dryer H501, der auch mit negativen Ionen arbeitet und viel günstig ist. Wir klären in diesem kurzen Test, ob es Unterschiede zu den Konkurrenzprodukten gibt und ob sich der Xiaomi Mijia Föhn trotzdem lohnt.
Design & Verarbeitung
Auch diesmal habe ich wieder auf meine langhaarige bessere Hälfte zurückgegriffen, um eine adäquate Einschätzung zu erhalten. Natürlich habe ich den Xiaomi Mijia H501 Föhn auch selbst benutzt, aber meine Haare werden auch ohne Orkanböe eines Hightech Haartrockners recht schnell trocken.
Xiaomi gibt übrigens ebenfalls an, mit negativen Ionen zu arbeiten, um das Haar schneller zu trocknen, weniger elektrostatisch aufzuladen und mehr Glanz zu erzeugen. In der Tabelle seht ihr, dass sich das Modell von Xiaomi im Wesentlichen kaum von den Laifen Trocknern unterscheidet.
| Model | Xiaomi Mijia H501 | Laifen Swift | Laifen Retro | Dyson Supersonic | Xiaomi Soocas H5 |
| Motor (RPM) | 110.000 | 110.000 | 110.000 | 110.000 | 20.000 |
| Leistung (W) | 1600 | 1600 | 1600 | 1600 | 1800 |
| Luftstrom (m/s) | 22 | 22 | 22,3 | 20 | 7,4 |
| Besonderheit | 200 Millionen negative Ionen / alternierende Temperatur /Aufsätze gesteckt | 200 Millionen negative Ionen / alternierende Temperatur /Aufsätze magnetisch | 200 Millionen negative Ionen / alternierende Temperatur /Aufsätze magnetisch | Negative Ionen / Aufsätze magnetisch | 30 Millionen negative Ionen / alternierende Temperatur / Aufsätze gesteckt |
| Lautstärke (dB) | 59 | 59 | 59 | 77 | 76 |
| Temperaturregelung | 3 Stufen (80 °C, 57 °C, 20 °C) | 3 Stufen (80 °C, 50 °C, 20 °C) | 3 Stufen (80 °C, 50 °C, 20 °C) | 4 Stufen (100 °C, 80 °C, 60 °C, 28 °C) | 2 Stufen (57 °C, 23 °C) |
| Geschwindigkeitsregelung | 2 Stufen | 2 Stufen | 2 Stufen | 3 Stufen | nein |
| Gewicht (g) | 503 | 547 | 409 | 659 | 525 |
| Größe (H x L x B cm) | 24,6 x 9 x 6,9 | 27,7 x 8,9 x 7 | 27,7 x 8,9 x 7 | 28,8 x 9,7 x 7,8 | 24,3 x 13,8 x 7,5 |
| Zubehör | Ein Styling Aufsatz | Ein Styling Aufsatz (Swift) / Drei Styling Aufsätze (Swift Special) | Ein Styling Aufsatz (Retro) / Zwei Styling Aufsätze (Retro Special) | Fünf Styling Aufsätze / Rutschfeste Matte | Zwei Styling Aufsätze / Reisebeutel / Rutschfeste Matte |
| Preis (€) | 65 | 150 | 200 | 400 | 60 |
Zwei Dinge fallen auf, zum einen der Preis, der vor allem im Vergleich zum Dyson, aber auch zu den beiden Laifen sehr niedrig ist, und zum anderen die angegebene Luftgeschwindigkeit, die bei 62 m/s liegen soll. Letzteres halte ich für stark übertrieben. Ich kann den Luftstrom nicht messen, aber ich kann ihn mit dem Laifen, den ich habe, vergleichen und da gibt es keine riesigen Unterschiede.
Ansonsten ähnelt der Xiaomi Mijia H501 den Modellen von Laifen schon recht stark. So haben wir eine glatte Kunststoffoberfläche wie beim Swift und auch die Abmessungen sind mit 90 x 69,5 x 246,7 Millimeter (T x B x H) sehr ähnlich. 200 Millionen negative Ionen sollen es auch bei Xiaomi sein, die von dem im Griff untergebrachten Motor mit bis zu 110.000 Umdrehungen pro Minute in die Luft geblasen werden.
Das Gerät von Xiaomi Mijia kann auf den ersten Blick mit einem geringeren Gewicht punkten. Xiaomi selbst gibt 345 Gramm an, misst aber ohne Aufsatz und Kabel. Ohne Kabel zu messen, ist natürlich Quatsch und so landet man am Ende bei 503 Gramm (25 Gramm gehen auf das Konto des Adapters) und liegt damit nur knapp vor der Konkurrenz.
Am unteren Ende des Griffs sitzt auch beim H501 die Ansaugung und damit der feinmaschige Alufilter. Xiaomi entscheidet sich bei der Kappe für die Rillen, die wir vom Laifen Retro (zum Test) kennen. Wie auch schon bei den anderen Geräten, sammeln sich hier recht zügig erste Flusen an, die in der Regel aber einfach abgewischt oder abgebürstet werden können. Größere Mengen Wasser sollte man lieber vom Gerät fernhalten.
Hier zeigen sich auch die ersten Einsparungen. Während bei Laffen die Aufsätze und Kappen magnetisch miteinander verbunden sind, muss beim Xiaomi Mijia H501 der Aufsatz aufgesteckt und die Kappe eingehakt werden. Das tut der Funktion oder der Bedienung grundsätzlich keinen Abbruch, sieht aber weniger elegant aus.
Schön bei Xiaomi ist der Einsatz von LEDs. Statt eines Rings wird die komplette Rückseite des Föhnkopfes beleuchtet. Blau steht wiederum für kalte, Orange für lauwarme und Rot für heiße Luft. Es gibt auch einen Modus, bei dem sich heiß und kalt abwechseln.
Während beim Kabel nicht gespart wird und 1,8 Meter zur Verfügung stehen, ist unser Gerät mit einem chinesischen Stecker ausgestattet und bisher scheint es auch keine Alternative zu geben. Viele Händler legen aber einen passenden Adapter bei. Bei einem Gerät mit so viel Watt ist das durchaus ein Sicherheitsrisiko.
Xiaomi bietet den Mijia High Speed Hair Dryer H501 in drei Farben an. Weiß, Anthrazit und Lila. Ein kräftiges Blau oder Rot wären aber meiner Meinung nach auch nicht verkehrt gewesen. Wir hatten das Modell in Lila im Test, was auf sehr viel Anklang bei der testenden Person stieß.
Lieferumfang des Xiaomi Mijia High Speed Hair Dryer H501
Xiaomi legt nicht mehr oder weniger Ausstattung bei, als Laifen. So erhält man neben dem Föhn nur einen Aufsatz zum Haare glätten, eine Bedienungsanleitung und eine Garantiekarte. Die Verpackung fällt üppig aus, ist aber an sich nichts Besonderes. Die Farbe des Geräts ist aber auch schon auf der Verpackung sichtbar.
Handhabung und Leistung des Xiaomi Mijia H501
Etwas leichter, aber sonst fast identisch, lautet auch die Devise, wenn es um die Handhabung geht. Im Vergleich zu einem normalen Haartrockner fällt wiederum die geringere und auch insgesamt angenehmere Lautstärke auf. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten mit ähnlichem Design ist der Unterschied jedoch gering. Allerdings kommt es hier sehr auf die Individualität des Gehörs an. Für den einen sind die hohen Töne des H501 angenehm, der andere mag eher das tiefe Brummen eines normalen Haartrockners.
Jedenfalls habe ich den Test bei geschlossener Badezimmertür wiederholt und bleibe dabei, dass ein H501 weniger durch die Wände dringt als etwa ein Xiaomi Soocas H5.
Im Vergleich zu vielen herkömmlichen Modellen wirkt der Luftstrom immer noch zielgerichteter und kräftiger. Erfreulich ist die zweistufige Luftmengenregulierung. Die niedrigere der beiden Stufen ist im Vergleich zu den Lufttrocknern etwas sanfter und gefiel der Testkandidatin besser als der Turbomodus. Dementsprechend ist aber auch der Sprung auf die stärkere der beiden Stufen etwas größer.
Etwas schlechter leitet das Xiaomi die Wärme aus dem Gerät ab. Zwar besteht auch hier keine Verbrennungsgefahr, aber der Kopf des Haartrockners heizt sich dennoch ordentlich auf. Positiv hervorzuheben ist aber wieder die kurze Abkühlzeit des Xiaomi Mijia H501.
-
- kalt
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- lauwarm
-
- heiß
Rein vom Design her ist die Ansaugung am Griff immer noch besser als am Kopf des Haartrockners. Die Haare werden seltener eingezogen und wenn, dann wickeln sie sich nur um die Außenhülle des Filters. Nach dem Ausschalten des Geräts fallen sie von selbst wieder ab oder lassen sich leicht lösen.
Bleiben die negativen Ionen des Xiaomi Mijia H501. Natürlich wirbt Xiaomi auch damit. 200 Millionen Ionen sollen pro Minute abgegeben werden. Wie bei den anderen Modellen soll primär die elektrostatische Aufladung der Haare reduziert werden. Soweit scheint es sich also nicht um reines Marketing zu handeln. Etwas schwieriger ist der Hinweis auf glänzenderes Haar. Hier kommt es nicht nur auf die Haarstruktur, sondern auch auf das individuelle Empfinden an, sodass das Ergebnis schwer zu bewerten ist.
Die Ionen bzw. deren Anzahl sollten jedoch kein Kaufkriterium darstellen, da die Wirkung, insbesondere im Hinblick auf die Pflege, einfach zu wenig messbar ist.
Testergebnis
Xiaomi hat mit dem Mijia Haartrockner H501 einen guten Föhn im Sortiment, der den Modellen von Laifen in nichts nachsteht. Was, offen gesagt, wohl daran liegt, dass es sich um ein fast baugleiches Modell handelt. Ein bisschen Farbe, ein paar Gramm weniger Plastik hier und schon hat man seinen eigenen Föhn.
Was man Xiaomi in diesem Fall aber nicht absprechen kann, ist der deutlich fairere Preis. Für rund 65 Euro kann man den Mijia High-Speed Hair Dryer H501 in seinen drei Farben bereits erwerben. Bei Laifen geht es erst ab 100 € los und Dyson als Premiumkonkurrent ist ohnehin weit weg von einer nachvollziehbaren Preisgestaltung.
65 € sind für mich immer noch viel Geld für einen Haartrockner. Schließlich gibt es auch Geräte, die 20 bis 30 € kosten und dann auch ein paar Jahre halten. Aber ich denke auch, dass dieser Preis viel besser zu vertreten ist als 100 € oder mehr. Zumal die allgemeine Verarbeitungsqualität nicht gelitten hat.
Der einzige wirkliche Wermutstropfen ist der Stromanschluss. Das H501 kann derzeit nur mit einem Adapter betrieben werden. Kleinere Abstriche gibt es bei den Magneten, deren System durch normale Steckverbindungen ersetzt wurde. Alles in allem würde ich aber sagen, dass diese Punkte hier weniger ins Gewicht fallen als der niedrigere Preis. Und so würde ich den Xiaomi Mijia H501 nicht nur empfehlen, sondern auch den Modellen von Laifen vorziehen.
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Warum hat Joscha den nicht getestet?
Weil man Dauerwelle nich föhnt, das weiß man doch…
Der ist leider nicht stark genug für Joschas brutalen Haarwuchs auf dem Kopf 🤣🤣