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Anker Nebula Capsule Testbericht

Getestet von Christian Amend am
Vorteile
  • Super kompakt
  • 360°-Lautsprecher
  • WiFi, Bluetooth und USB-OTG
  • Android-Betriebssystem
Nachteile
  • Störender Lüfter
  • Geringe Auflösung & Helligkeit
  • Schwacher Play Store-Ersatz
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Mobile Beamer sind keine neue Erfindung. Bis vor kurzem waren sie aber meistens an Geschäftskunden gerichtet und außerdem trotzdem ziemlich sperrig. Seit einiger Zeit gibt es auch Geräte, die auf das Streamen von Videos aus dem Internet oder vom eigenen Smartphone zugeschnitten sind und auf Android als Betriebssystem setzen. Als Alternative zum heimischen TV sind diese aber nicht geeignet: dafür braucht es wenn dann schon den Xiaomi Mi Projector

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Das durch preiswertes Elektronikzubehör bekannte Unternehmen Anker tümmelt sich seit Beginn des Jahres unter der Marke Nebula mit zwei Geräten in diesem Markt. Wir wollen euch hier die Anker Nebula Capsule vorstellen, die der Hersteller vielleicht passender Nebula “Can” hätte taufen sollen – sie ist nämlich 1:1 so groß wie eine Coladose. Ob das Gerät überzeugen konnte und für wen es wirklich geeignet ist, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.

Lieferumfang

Der Mini-Beamer wird in einer hochwertigen Verpackung mit Magnetverschluss geliefert. Drinnen ist natürlich das Gerät selbst, aber auch noch einiges an Zubehör. Da der Beamer einen Micro-USB-Anschluss hat, liegt natürlich ein passendes Kabel zum Laden bei. Für das Ladegerät müsst ihr aber selbst sorgen, denn Anker hat leider keines beigelegt.

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Der USB-Port dient aber nicht nur zur Stromversorgung, sondern kann mit dem enthaltenen OTG-Adapter auch zur Übertragung von Bildern, Videos oder Apps (als .apk) genutzt werden. Außerdem liegt eine Mesh-Tasche und ein Mikrofasertuch bei. Die letzte Dreingabe ist die Fernbedienung, mit der ihr die Nebula Capsule auch ohne Smartphone steuern könnt. Leider setzt Anker hier auf Infrarot und nicht Bluetooth, weswegen wir euch empfehlen, stattdessen die Capsule Control-App zu benutzen. Die setzt auf Bluetooth und bietet wesentlich mehr Funktionen als die Hardware-Fernbedienung.

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Alles in allem ein solides Gesamtpaket, wenn wir uns für den Preis auch über ein Ladegerät und vor allem ein richtiges Case gefreut hätten. Das muss man nämlich für einen stolzen Preis von $40 dazukaufen und ist aktuell in Deutschland noch nicht einmal erhältlich. Einen Ladeadapter (Gearbest) oder ein Ladegerät von Anker sollte man am besten bei der Bestellung gleich mit besorgen.

Specs & Features

Anker Nebula Capsule Testbericht 12Anker hat eine eindrucksvolle Menge an Hardware in das 120 x 68 mm große und 470g schwere zylinderförmige Gehäuse gepackt. Zusätzlich zur Projektoreinheit, die ein bis zu 100“ großes Bild mit einer Auflösung von 854*480 und einer Helligkeit von 100 Lumen erzeugt, wurde ein 360°-Lautsprecher mit 5W Leistung und ein 5200mAh großer Akku verbaut. Der kann per Quickcharge 2.0 geladen werden und hielt bei Videostreaming etwa drei Stunden durch. Verwendet ihr ein ausreichend starkes Ladegerät, wird die Capsule sogar im Betrieb (langsam) geladen. USB-OTG, WiFi a/b/g/n auf 2,4 und 5,0 GHz, Bluetooth 4.0 und ein HDMI-Anschluss in normaler Größe machen in Kombination mit dem installierten Android-Betriebssystem das Übertragen und Streamen von fast jeder erdenklichen Quelle möglich. Screen-Mirroring und Videoübertragung per Miracast und AirPlay ist auch verfügbar. Da es sich nicht um einen “dummen” Beamer handelt, ist natürlich noch einiges an umfunktionierter Smartphone-Hardware verbaut.

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Der Qualcomm Snapdragon 210/212 in Verbindung mit einer Adreno 304-GPU und 1 GB RAM ist zwar im Vergleich mit den aktuellen Flagships von Huawei, Xiaomi & Co. ziemlich schmächtig, für Video-Streaming reicht die Leistung aber völlig aus. Solltet ihr unterwegs mal ohne Netz sein, könnt ihr die eingebauten 8GB Speicher nutzen, um die Offline-Features von Netflix & Co. einzusetzen oder auch einfach um abgespeicherte Video-Files abzuspielen. Wie in „normalen“ Beamern, wird der Anker Nebula Capsule von einem Lüfter gekühlt. Wer schon einmal einen PC selbst gebaut hat, wird wissen, dass kleinere Lüfter durch ihre höhere Drehzahl deutlich lauter sind als große. Genau das ist hier auch der Fall. Im direkten Vergleich mit dem XGIMI CC Aurora, der durch seine höhere maximale Helligkeit auch mehr Wärme produziert, ist die Capsule trotzdem deutlich stärker wahrnehmbar.

Bild- und Tonqualität

Als wir den Beamer in Coladosengröße das erste Mal in den Händen hielten, waren wir sehr skeptisch, wie ein so kompaktes Gerät ein vernünftiges Bild, vor allem mit einer Größe von bis zu 100“, erzeugen soll. Projektionsverhältnis:

  • 100 Zoll (2,54m) bei 3,08 Metern Entfernung
  • 80 Zoll (2m) bei 2,46 Metern Entfernung
  • 60 Zoll (1,52m) bei 1,73 Metern Entfernung
  • 40 Zoll (1m) bei 1,15 Metern Entfernung

Man darf definitiv kein Heimkinoerlebnis erwarten – die Capsule kommt definitiv nicht an den XGIMI CC Aurora oder gar an einen richtigen Fernseher oder festinstallierten Beamer heran. Die Auflösung von 854*480 und die maximale Helligkeit von 100 ANSI Lumen ist einfach nicht genug, aber dazu ist der Kompaktprojektor ja auch gar nicht gedacht. In den meisten Situationen, in denen man ihn einsetzen würde, wäre nämlich nicht der große 55“ Fernseher die Alternative, sondern ein Smartphone oder Tablet. In der Fotografie sagt man, die beste Kamera sei die, die man dabei habe. Genau so ist es auch hier. Wenn das Zimmer abgedunkelt ist, macht der Videokonsum wirklich Spaß. Das Gerät ist dann ausreichend hell (auch im Akkubetrieb) und die Farben sind kräftig. Gerade tagsüber machen sich die knappen 100 Lumen Maximalhelligkeit aber schon deutlich bemerkbar. Wenn Ihr plant, den Beamer häufig unter diesen Bedingungen einzusetzen, solltet ihr euch auch darauf vorbereiten, den Raum stets abdunkeln zu müssen.

Beim Ton haben wir abseits des Lüftergeräusches angesichts der Größe des Geräts nichts zu meckern. Auch hier kann man aber keine Wunder erwarten, die Lautstärke und Qualität ist etwa mit der einer günstigeren Bluetooth-Box zu vergleichen. Denen hat die Capsule aber voraus, dass der Ton in alle Richtungen gleichmäßig abgestrahlt wird. Das erleichtert das Aufstellen des Geräts, etwa in einem Hotelzimmer, ungeheuer. Die Capsule kann außerdem als Bluetooth-Lautsprecher mit eurem Handy gekoppelt werden.

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Natürlich gibt es Alternativen mit besserem Bild und Ton, die sind dann aber bei weitem nicht so klein und handlich sind wie die Nebula Capsule. Zuhause wird man das Gerät sicher nicht seinem normalen Setup vorziehen, gerade aber gegenüber Hotel-TVs mit schlechter Bildqualität und nicht vorhandenen Anschlussmöglichkeiten für Chromecast, Fire TV Stick und Co. sieht das schon wieder ganz anders aus.

Software

Genau wie die beliebten Streaming-Sticks und Boxen verschiedener Anbieter kommt auch bei der Capsule Android als Betriebssystem zum Einsatz. Auf unserem Testgerät lief Version 7.1, wie gut die Updatepolitik Ankers darüber hinaus aussieht, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Leider sind die Google Play-Services nicht installiert und damit z.B. auch kein Einloggen in der über den vorinstallierten Aptoide TV-App Store geladenen YouTube App möglich. Zumindest das lässt sich aber leicht durch Alternativen wie Smart YouTube TV beheben. Da es ohne weiteres möglich ist, APKs direkt über USB-OTG zu installieren, haben wir uns daher stattdessen einfach bei APKMirror bedient und so unsere Lieblingsapps installiert. Abgesehen vom schwachen Play Store-Ersatz bekommt ihr hier ein relativ durchschnittliches Android-Erlebnis, das sich nicht groß von den bekannten TV-Sticks und Boxen unterscheidet.

Testergebnis

Getestet von
Christian Amend

Anker zeigt mit der Nebula Capsule, was mit heutiger Technik so alles möglich ist. Die relativ geringe Auflösung und Helligkeit sind durch den kompakten Formfaktor zu entschuldigen. Wer auf HD nicht verzichten kann, muss aber wohl oder übel auf ein größeres Gerät zurückgreifen. Die Software hingegen bleibt hinter dem zurück, was möglich gewesen wäre, insbesondere bei diesem Preis. Es ist aber trotzdem einwandfrei möglich, seine Lieblingsserien und Filme von allen großen Anbietern zu streamen, Content vom Smartphone zu übertragen oder per HDMI Geräte anzuschließen.
Ihr erhaltet mit der Capsule ein für seine Größe und Gewicht solides Produkt, mit dem ihr beim richtigen Verwendungszweck viel Spaß haben könnt. Der Capsule ist aber, wie so oft im Leben, selbstverständlich ein Kompromiss. Wenn ihr auf etwas Portabilität verzichten könnt, bekommt ihr mit dem XGIMI CC Aurora oder dem Wowoto T8E mehr Beamer für ähnliches Geld. Für Vielreisende bietet die Nebula Capsule aber ein gutes Gesamtpaket für einen noch akzeptablen Preis.


Gesamtwertung
85%
DESIGN UND VERARBEITUNG
100 %
BILDQUALITÄT
70 %
SYSTEM UND BEDIENUNG
90 %
AKKULAUFZEIT
80 %

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