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BoM Analyse Galaxy S23 Ultra – so viel kostet es in der Herstellung

Die Nachfrage nach Smartphones im Premiumsegment ist so hoch wie nie. Laut Analyse von Counterpoint Research erreichte der Anteil von Smartphones mit einem Großhandelspreis von über 600 Dollar im Jahr 2022 einen Höchststand von 21 % gegenüber günstigeren Preissegmenten. Noch beeindruckender ist der Beitrag zum Gesamtumsatz, welcher ganze 55 % betrug. Unter anderem dürfte diese Steigerung wohl daher rühren, dass sich die Verkaufspreise für High-End-Smartphones seit Jahren konstant steigern.

Global Premium Market Sales and Revenue Contribution

Anteil an Umsatz und Verkaufszahlen des Premiumsegments bis 2022 Quelle: Counterpoint Research

galaxy s23 ultra highlights colors green backDoch sind diese Preiserhöhungen gerechtfertigt und die Hersteller geben schlicht gestiegene Produktionskosten an die Verbraucher weiter? Oder liegt hier der schlichte Drang der Gewinnmaximierung zugrunde? Einen Anhaltspunkt für diese Fragen stellt die sogenannte BoM (Bill of Material) Analyse jedes Smartphone-Modells dar. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der BoM Analyse des Samsung Galaxy S23 Ultra, welche am 31. Mai dieses Jahres von Counterpoint Research veröffentlicht wurde.

Teuer erkaufte Rechenleistung

Die Materialkosten des Galaxy S23 Ultra in der Version mit 8/256 GB betragen insgesamt 469 Dollar. Anhand der anteiligen Kosten ergibt es Sinn, dass Samsung bereits mehrere Versuche unternommen hat, seine Exynos-CPUs als Alternative zu Qualcomms Prozessoren in Stellung zu bringen. Zusammen mit den Komponenten für Mobilfunk verursacht der Snapdragon 8 Gen 2 rund 35 % der Materialkosten. Das grandiose LTPO-Display des Galaxy S23 Ultra schlägt immerhin mit 18 % zu Buche. Dahinter folgen Kamera (14 %), Speicher (11 %) und das Gehäuse (8 %). Die übrigen Bauteile sind für circa 15 % der Materialkosten verantwortlich.

Kostenanteile bekannter Zulieferer

Die Komponenten für das Galaxy S23 Ultra bezieht Samsung von diversen Unternehmen. Neben Qualcomm ist Samsung selbst der größte Zulieferer an Bauteilen. Aus eigener Produktion stammen etwa das Display und der Flash-Speicher. Zudem sind die Frontkamera sowie die 200-MP-Hauptkamera aus eigenem Hause, während die restlichen Sensoren von Sony gefertigt werden. Konkret handelt es sich hierbei um Ultraweitwinkel-, Tele- und Periskop-Kamera. Selbstredend ist über dem Display Gorilla Glas Victus von Corning im Einsatz. Hierzulande eher unbekannt sind die Firmen Silicon Mitus (Japan) und Maxim Integrated (USA), welche die Schaltkreise für das Smartphone liefern, die immerhin 6 % der Gesamtkosten ausmachen.

Einordnung der Analyse

Stellt man die Materialkosten eines Galaxy S23 Ultra der unverbindlichen Preisempfehlung gegenüber, ergibt sich eine Differenz von 780 $. Damit ordnet sich das Galaxy S23 Ultra zwischen dem Galaxy S20 Ultra und dem Galaxy S21 Ultra (Snapdragon-Versionen) ein:

  • S20 Ultra: UVP: 1.399 $, BoM: 528 $, Differenz: 871 $
  • S21 Ultra: UVP: 1.199 $, BoM: 532 $, Differenz: 667 $
  • S22 Ultra: UVP: 1.299 $, BoM: keine Daten
  • S23 Ultra: UVP: 1.249 $, BoM: 469 $, Differenz: 780 $

Ersichtlich wird dabei, dass Samsung zum einen Produktionsprozesse optimiert zu haben scheint. Der BoM des Galaxy S23 Ultra fällt vergleichsweise gering aus, während man zum anderen versucht, über Preisanpassungen der Ultra-Generationen die goldene Mitte zwischen Absatz und Gewinn pro Stück zu finden. Erfreulicherweise dreht Samsung bei seiner Ultra-Serie die Preisschraube also nicht nur in eine Richtung. Wie so oft gilt hier wohl auch der Satz “Der Markt regelt”.

Quellen


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Lu_D
Mitglied
Mitglied
Lu D(@lu_d)
10 Monate her

Galileo hat doch damals das Poco F1 analysiert. Da kam irgendwas bei unter 200 Dollar raus. Ich vermute, ein Premium Gerät wie das Samsung Flagschiff, kann durchaus 100 Dollar mehr kosten. Fast 500 halte ich auch für zu viel. 150 allerdings auch zu wenig;-)

Shorty
Gast
Shorty (@guest_98315)
10 Monate her

Nie im Leben. Ein Smartphone kostet um die 50$ wenn es das Werk verlässt, die billigen für 150€ kosten rund 40$ und die für 1500€ kosten 60$ wenn sie das Werk verlassen.
iPhone hat ja auch einst einen Film dazu gemacht um zu zeigen wie teuer doch alles ist und nein wir zocken da keinen ab… und es gibt wirklich Leute die da täglich erneut drauf reinfallen.
Nochmal: 50$ und Punkt.

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
10 Monate her
Antwort an  Shorty

Jo Shorty, ich finde diese Schätzung ein bisschen unrealistisch. Wenn dann hätte ich gerne ein paar Quellen. Aber 50$ ist wirklich eine maßlose Untertreibung. Dann würden Konzerne wie Xiaomi auch wesentlich mehr Gewinn machen.

Zeno
Gast
Zeno (@guest_98329)
10 Monate her
Antwort an  Joscha

Vielleicht müssen wir zwischen den reinen Rohstoffkosten und den Kosten der Bauteile unterscheiden. Die verschiedenen Metalle die im Handy verbaut werden sind pro Handy meines Wissens nach tatsächlich recht günstig.

Jan
Gast
Jan (@guest_98334)
10 Monate her
Antwort an  Zeno

Wenn wir nur die Materialkosten nehmen – dann ist alles “günstig”. Daher gibt es Unternehmen / Martkwirtschaften die Material in Bauteile verwandeln und Samsung(über Bauteile Einkauf) am Ende baut daraus das Handy. Es geht hierbei um Bauteilkosten. Daher sehr realistisch. Auch wenn mir hierbei noch weitere Daten wie Reklamationsquote, Defekte in Produktion, Werbungskosten, Software und Lizenzen, Logistikkosten und *Entwicklungskosten* fehlen um die finalen Kosten darzustellen. Diese werden weit über dem “Bauteilepreis” liegen. D.h. der Gewinn pro Handy wird min. unter 50% des UVP Preises sein realistisch gesehen.

Mfg Jan

Zeno
Gast
Zeno (@guest_98349)
10 Monate her
Antwort an  Jan

Hallo Jan, ja du hast natürlich recht: aus Rohstoffen muss man erstmal die Bauteile herstellen können und das braucht Maschinen, Know-How, Arbeiter, Energie und das kostet alles. Ich finde die Rohstoffpreise an sich aber auch interessant weil die über die Zeit volatil sein können und sich daher die Frage stellt ob die Rohstoffpreise dann von Samsung an die Konsumenten weitergereicht werden. Wenn die Rohstoffpreise einen grossen Kostenfaktor des Handys darstellen dann wäre das auch für uns als Käufer wichtig, aber wenn die Rohstoffe nur einen kleinen Teil der Kosten ausmachen dann nicht.

neinDanke
Gast
neinDanke (@guest_98333)
10 Monate her
Antwort an  Shorty

Mensch Wahnsinn bei so fundierten Aussagen glaube ich dir sofort Shorty ! Da hat Experten Team von Counter Research wochenlang Analysen und Recherchen gemacht und die Kosten der Bauteile bis auf die einzelnen Chips der Platinen runtergebrochen von verschiedenen Zulieferern ermittelt. Aber völlig umsonst den Shorty kennt sich aus und weiß das “Iphone” einst dazu mal einen Film gemacht hat und er ist sich sicher das stimmt alles nicht sondern jedes Smartphone kostet 50$ und Punkt.

Munde
Gast
Munde (@guest_98335)
10 Monate her
Antwort an  Shorty

Stammtischgebabbel…

iwbtzf
Gast
iwbtzf (@guest_98351)
10 Monate her
Antwort an  Munde

Ist doch mittlerweile bekannt das shorty sehr viel Meinung hat und bei Praxis an den Arzt denkt.

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