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Kameravergleich: Poco F2 Pro vs. OnePlus 7T / 8

Im Grunde ist es wieder nur der Sony IMX586 48MP Sensor gegen den neuen Sony IMX686 64MP Sensor – die alte Leier, das Ergebnis kennen wir schon, eigentlich. So darf der Preis-Leistungs-Kracher schlechthin, das Pocophone F2 Pro, gegen das OnePlus 7T beziehungsweise OnePlus 8 ran!

Xiaomi Mi 10 vs OnePlus 8 7T Kameravergleich

Wieso „beziehungsweise“? Das aktuelle OnePlus 8 ist zwar teurer geworden wegen des Snapdragon 865 und 5G, die Kamera wurde aber nicht besser: so kommt eine kleinere Blende beim Hauptsensor zum Einsatz und der Telephotosensor mit optischem Zoom wurde ebenfalls gestrichen. Das OnePlus 7T hat ebenfalls schon die aktuelle Kamerasoftware erhalten.

Beide Flagships konkurrieren im Budget-Flagship Bereich und haben ihre Vorteile – den Preisvorteil sichert sich dennoch das Poco. Den größten Unterschied macht wohl das Display aus: Das Poco F2 Pro hat zwar nur ein AMOLED Display mit 60Hz, dafür aber Full-Screen ohne Notch dank der Pop-Up Selfiecam. Das OnePlus 8 setzt dafür auf ein kleineres AMOLED Panel mit 90Hz Bildwiederholungsrate.

Oder vielleicht ja die Kamera? Neben dem Hauptsensor bietet das Pocophone F2 Pro noch Ultraweitwinkel- und Telemakrosensor sowie einen Tiefensensor für Bokehs. Bei OnePlus ist der Hauptsensor durch einen OIS stabilisiert, dazu kommt ein Ultraweitwinkelsensor sowie ein Makrosensor beim OnePlus 8 oder Telefotosensor beim OnePlus 7T. Die Setups der zwei bzw. drei Smartphones im Vergleich:

Pocophone F2 Pro

POCo F2 Pro Titelbild

OnePlus 8

OnePlus 8 Testbericht opener 2

OnePlus 7T

OnePlus 7T blau

Hauptkamera: Sony IMX686: 64MP, 1/1.7’’ Sensorgröße, ƒ/1.89, 1.6μm 4-in-1 Super Pixel, AF, 6P Linse Hauptkamera: Sony IMX586: 48MP, f/1.75, 1.6μm 4-in-1 Super Pixel, OIS, 6P Linse Hauptkamera: Sony IMX586: 48MP, f/1.6, 1.6μm 4-in-1 Super Pixel, OIS, 7P Linse
Ultraweitwinkel: Omnivision ov13b10, 13MP, FOV 123°, ƒ/2.4, 5P Linse Ultraweitwinkel: 16MP, f/2.2, FOV 116° Ultraweitwinkel: 16MP, f/2.2, FOV 117°
Telemakrokamera: Samsung s5k5e9: 5 Megapixel, 1.12μm Pixelgröße, f/2.2, AF (3–7cm), 4P Linse Makrokamera: 2MP, f/2.4 Telephoto: 12MP, f/2.2, 2x optischer Zoom
Tiefensensor: gc02m1: 2MP, f/2.4
Selfiesensor: Samsung s5k3t2: 20MP Selfiesensor: Sony IMX471, 16MP, f/2.45 Selfiesensor: Sony IMX471, 16MP, f/2.0

Und zu guter Letzt, das OnePlus 7T kann noch auf einen Telephotosensor mit zweifach optischem Zoom zurückgreifen, während das OnePlus 8 und Poco F2 Pro dies am besten im nativen 48MP bzw. 64MP mit nachträglich digitalem Zoom bewerkstelligen.

Die Aufnahmen wurden dabei mit dem 1+7T aufgenommen, das 1+8 stand nicht zur Verfügung, sollte allerdings nahezu identische Ergebnisse liefern. Rechts seht ihr immer die Aufnahmen vom Pocophone F2 Pro und links die Bilder des OnePlus 7T.

Tageslicht

Die einfachsten Bilder werden doch am häufigsten gebraucht. Bricht man es auf den Sensor und den Kameravergleich zwischen dem Redmi K30 und Xiaomi Mi 9 herunter, kann man schonmal festhalten, dass es hier kaum Unterschiede gibt: Mit den 64MP des Sony IMX686 werden mehr Pixel festgehalten, als es für den 48MP Sony IMX586 im OnePlus möglich ist. Sichtbar werden diese Details allerdings erst beim übermäßigen Reinzoomen am PC oder einem großen Bildschirm.

Es entscheidet also erstmal die Software. Das Pocophone F2 Pro neigt teilweise zur Überbelichtung und zu hellen Darstellung von Farben. Kleiner Hinweis auf den nächsten Vergleich: Der GCam Mod kann auch hier nachhelfen. Das OnePlus 7T nimmt die satteren Farben auf und lässt sich von Sonnenschein weniger stark beirren. Schon seit einigen Generationen typisch entsteht ein hoher Dynamikumfang – muss dem Auge gefallen.

Geht man aus der Sonne in den Schatten, zeigt das Poco F2 Pro im Vergleich geringfügig höheres Rauschen bei Strukturen und lässt sich von dem Lichtspiel mehr beeindrucken – dunkle Bereiche verlieren dadurch an Details.

HDR hat sich schon lange als „Aufhübscher“ etabliert und beide Smartphones schalten bei „Auto-HDR“ gerne in den Modus um. Hier übertreibt es das Poco F2 Pro allerdings gerne ein bisschen zu sehr: Farben, die in echt nicht so aussehen. Hier fährt man besser, wenn man es beim Poco deaktiviert lässt. Bei OnePlus verleiht es den Aufnahmen ein plus an Dynamik, was natürlich gefallen muss.

Insgesamt muss man festhalten, dass OnePlus mit vermeintlich schlechterem Sony IMX586 das Poco F2 Pro mit dem IMX686 keinesfalls wegziehen lässt und die beiden auf Augenhöhe agieren. Bei Xiaomi / Poco muss die Software öfter eingreifen und die Farben sind eher kühl / blass gehalten – auf der Habenseite steht die höhere Auflösung. Das OnePlus 7T zeigt die schöneren Farben und einen angenehmen Dynamikumfang.

Nachtaufnahme

Der Sony IMX686 im Poco F2 Pro ist auf den ersten Blick etwas lichtstärker, erreicht dies aber über eine höhere ISO und dadurch mehr Rauschen. Auch verhaspelt er sich beim selben Motiv gerne mal mit der Belichtung. Der Vorteil durch die höhere Auflösung geht bei Nacht im Vergleich zum IMX586 mit 48MP verloren.

Den Nachtmodus kann Xiaomi dann aber wieder besser als OnePlus. Beim Poco F2 Pro eine dezente Aufhellung des Bildes, mit mehr eingefangenen Details, ohne Farben zu verfälschen. Beim OnePlus 7T sollte man erst in den Nachtmodus schalten, wenn wirklich wenig Licht zur Verfügung steht. Bei den Testaufnahmen kurz nach Sonnenuntergang hat sich ein gehöriger Blaustich mit reingemogelt.

Nahaufnahme

Wer gerne die eigenen Haustiere, die Flora des Gartens oder allgemein Motive aus der Nähe aufnimmt, fährt mit dem Poco F2 Pro ein gutes Stück besser. Bei den Testaufnahmen hatte ich das Gefühl, dass der Fokus hier ein Stück zackiger den richtigen Punkt setzt und klar werden mit 16MP (Pixel Binning) Strukturen schöner festgehalten. Auch werden die etwas kühlen Farben durch den optionalen AI / KI Modus gut ausgeglichen.

Makroaufnahme

Klar hat das Pocophone F2 Pro mit seiner Zoom-Kamera hier einen Vorteil, weil man tiefer in das Objekt reinzoomt. OnePlus löst dies einfach über die Software und stellt auch so einen Makromodus bereit.

Beim OnePlus 7T muss man sich mit der Entfernung zum Motiv reinfinden, sonst wird es unscharf. Persönlich würde ich den Telemakrosensor nicht vermissen, aber die Kamera erledigt im Poco seine Aufgabe sehr gut und das F2 Pro gewinnt klar diese Kategorie.

Ultraweitwinkel

Einen besonders guten Ultraweitwinkelsensor bekommt man in der Preisklasse noch nicht, aber situativ kann man durchaus zum größeren Bildausschnitt greifen. Während das Pocophone F2 Pro eine größere Field of View hat, löst das OnePlus höher auf.

Schön beim Poco F2 Pro ist die akkurate Farbdarstellung und gute Schärfe in der Bildmitte. Leider hat man zum Rand hin einen unscharfen Rahmen. Steht dem Ultraweitwinkelsensor des Poco F2 Pro weniger Licht zur Verfügung, z.B. in der Dämmerung, fällt die Qualität stark ab. Farben werden zu Dunkeln und am ganzen Rand rauscht es zu stark.

Dem OnePlus 7T würde ich ankreiden, dass Farben zu grell ausfallen im Vergleich zum Hauptsensor. Dafür fällt die Unschärfe zum Rand hin nicht so stark ins Auge und hier wurde klar der bessere UWW-Sensor verbaut.

Portraits

Die Ergebnisse der Hauptkamera, was die Farbdarstellung und Schärfe betrifft, finden sich auch bei den Bokeh-Shots so wieder. Die Trennung zwischen dem Motiv und Hintergrund klappt mit der Software einwandfrei.

Beim OnePlus 7T hat man daneben noch die Wahl, ob automatischen rangezoomt wird. Steht man etwa 1,5m entfernt, hat man den perfekten Ausschnitt für ein Portrait, schaltet man um, passen auch mehrere Personen drauf. Das Poco F2 Pro speichert dafür die Daten und man kann den Grad der Unschärfe auch im Nachhinein anpassen.

Selfie

Eindrucksvoll, auf Wunsch mit Sound- und Lichteffekt, erhebt sich die Pop-Up-Selfiecam des Poco und liefert auch bei den Selfies besser ab. Nicht nur, dass der 20MP Sensor mehr Details aufnehmen kann, auch wird der Hintergrund so stark verwaschen. Deutlicher wird der Unterschied bei wenig Licht: das OnePlus 7T verliert sich hier leider wegen ISO-Rauschen. Zwar sind auch hier die Farben etwas blasser, einen Unterschied bei der Qualität macht das aber nicht.

Über die Software ist es bei beiden Flagships kein Problem, Bokehs mit der Frontkamera aufzunehmen. Hinsichtlich der Trennung von Gesicht- und Hintergrund gibt es bei beiden kein Problem. Das Poco F2 Pro kann bei Selfie-Bokehs aber den Grad der Unschärfe auch einfach nachträglich verstellen.

Videos

Von der höheren Auflösung profitiert das Poco F2 Pro hier nicht mehr, OnePlus aber von der größeren Blende und dem Hauptsensor, der durch ein OIS stabilisiert wird. Dies macht sich bei 4K / 30fps in einer ruhigeren Stabilisierung bemerkbar. Auch hat man beim OnePlus 7T den Vorteil, dass man während der Aufnahme zwischen den Sensoren wechseln kann – dem Poco F2 Pro bleibt diese Funktion verwehrt. Hinsichtlich Farben und Schärfe sind beide Smartphones auf Flagshipslevel mit einem schnellen Autofokus. Die Frontkamera nimmt bei beiden Smartphones mit maximal 1080p / 30fps auf, ein EIS stabilisiert beim Oneplus 7T aber die Aufnahmen.

Fazit

Wir haben schon vorher festgestellt, dass der neue Sony IMX686 mit 64MP im Vergleich zum Vorgänger mit 48MP besser ist. Gerade bei Tag werden noch mehr Details eingefangen, die man beim starken Reinzoomen auch sehen kann.

Den IMX686 hätte ich deshalb auch gerne im neuen OnePlus 8 gesehen – Aber nein, ist bei dem „Budget“ nicht drin. Denn hinsichtlich der Software holt OnePlus beim 1+7T, und auch beim 1+8, mehr aus dem Kamerasensor raus und kann doch ordentlich mit dem Poco F2 Pro konkurrieren. Farben, Bilddynamik und Sättigung wissen bei OnePlus doch mehr zu gefallen.

Welche der Fotos haben Euch besser gefallen? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!


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IgorB
Gast
Igor (@guest_66062)
3 Jahre her

Mir haben die Fotos des OP 7T besser gefallen, liegt wohl daran das das OP 7T das bessere Gesamtpaket hat.
Schade finde ich das der Video Test garnicht vorhanden ist bis auf ein Stück Text.
Dabei macht der Video Bereich die Hälfte der Kamera aus.
Da solltet ihr etwas nachbessern.

Martin g
Gast
Martin g (@guest_66060)
3 Jahre her

Poco f2 pro macht wesentlich schlechtere Fotos als das realme 5 pro welches den imx586 Sony Sensor nutzt.
Fotos des f2 pro sind sehr oft unscharf, vor allem die gesichter. Außerdem wirken die Farben sehr blass und bieder. Ansonsten ein tolles Gerät aber für Fotos mmn unbrauchbar. Realme 5 pro für 180€ macht um Welten bessere Fotos. Denke das es eher an der Xiaomi Software liegt und nicht am neuen imx686 Sony Sensor des f2 pro. Lg

Robbi
Mitglied
Mitglied
Robbi(@robbi)
3 Jahre her

Danke!

Susi
Gast
Susi (@guest_66033)
3 Jahre her

Sehr schöner Vergleich!
Alles im allem, scheinen die Sony-Sensoren einen extrem guten Job zu machen (im Gegensatz zu den Samsung Sensoren) und man sieht wieder: auf die Pixelanzahl kommt es nicht an!

Mike
Gast
Mike (@guest_66031)
3 Jahre her

Ich finde eure Vergleiche super. So kann man wirklich die einzelnen Handys bzw. ihre Kameras in Relation zu einander setzten. Macht zwar etwas Arbeit, aber wenn man sich alle Vergleiche anguckt, so ergibt sich doch ein relativ gutes (noch nicht ganz vollständiges) Gesamtbild und man erhält eine Einstufung der einzelnen Handys. Was cool wäre, wäre ein Vergleich mit einem älteren Handy. Z.b. dem Redmi Note 7, das war ja (zumindest meiner Meinung) das erste Redmi was eine tolle Cam hatte und ohne Umwege mit gcam optimierbar war. Sowas gegen eine Redmi Note 9s oder Pro würde für viele die noch… Weiterlesen »

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