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Outdoor-Smartphones mit Wärmebildkamera: Modellübersicht & Einordnung

Outdoor-Smartphones genießen einen besonderen Stand in der Branche. Tatsächlich halten sich nämlich alle großen Hersteller aus dieser Nische heraus und überlassen kleinen Marken das Feld. Für Oukitel, Ulefone, Cubot und mittlerweile auch Umidigi ist das natürlich ein Geschenk, das gerne angenommen wird. Und tatsächlich bemühen sich die Produzenten weiterhin um Innovation – zuletzt sahen wir unter anderem vermehrt den Einsatz von Wärmebildkameras.

Teils sehen wir dieses Feature kritisch, teils als große Bereicherung. Einerseits sorgen solche Bauteile in verhältnismäßig geringen Stückzahlen dafür, dass die Preise der Modelle steigen. Andererseits können Wärmebildkameras im Alltag eine echte Bereicherung sein und in vielen Outdoor-Smartphones ist das Feature hervorragend umgesetzt. Oft gibt es zudem alternative Modelle ohne einen entsprechenden Sensor, die dann günstiger angeboten werden. Einen kurzen Abriss über die Funktionsweise und eine Übersicht mit allen derzeit erhältlichen und kommenden Outdoor-Smartphones mit Wärmebildkamera findet ihr in diesem Artikel!

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Outdoor-Smartphones mit Wärmebildkamera: die Technik von FLIR

Wenig überraschend entwickeln Ulefone und Co. nicht ihre eigenen Wärmebildkameras, sondern greifen auf Technik eines anderen Herstellers zurück. FLIR Systems ist ein Unternehmen aus Oregon in den Vereinigten Staaten. 1978 gegründet, konzentriert die Firma ihr Geschäft auf Messinstrumente und Kamerasysteme für die Industrie und öffentliche Abnehmer wie Streitkräfte und Sicherheitsorgane. Zudem produziert FLIR Robotersysteme, unter anderem zur Bombenentschärfung und Hubschrauberdrohnen, die auch von der Bundeswehr eingesetzt werden.

Ulefone Armor 9 TitelDie meisten Endkunden dürften noch nie etwas von FLIR gehört haben – immerhin konzentriert sich die Firma auf den Handel mit Geschäftskunden. Nun werden die auch in der Industrie beliebten Wärmebildkameras in verkleinerter Form in Smartphones eingesetzt. Dazu kommt in den meisten Fällen eine myFLIR genannte Anwendung zum Einsatz. Mithilfe dieser App können Fotos und Videos aufgenommen werden und sogar Livestreams auf YouTube sind möglich. Zudem verspricht das Feature eine hohe Präzision bei der Erkennung von Temperaturen. Der Funktionsumfang der Wärmebildkamera variiert von Smartphone zu Smartphone.

Tatsächlich bietet FLIR sogar Aufsätze für Android-Smartphones mit USB-C und iPhones an, mit denen eine Wärmebildkamera nachgerüstet werden kann. Diese kosten mindestens 200 Euro und maximal 400 Euro, weswegen die Outdoor-Handys mit integrierten Sensoren als Schnäppchen bezeichnet werden können. Auch die mobilen Wärmebildkameras für den Hausgebrauch ohne Smartphone-Anbindung kosten mehrere Hundert, teils sogar mehrere Tausend Euro.

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Outdoor-Smartphones mit FLIR-Wärmebildkamera im Überblick

Blackview BV9800 Pro

Anfang dieses Jahres wurde das Blackview BV9800 Pro vorgestellt. Es kommt mit einer ansehnlichen Ausstattung. Im nach den obligatorischen Standards IP68 und IP69K zertifizierten Gehäuses stecken ein Helio P70 von MediaTek, 128 Gigabyte interner Speicher und ein 6.580 mAh großer Akku. Das 6,3 Zoll große Display löst mit 2.340 x 1.080 Pixel auf, was in 409 Pixel pro Zoll resultiert. In der Einkerbung steckt eine 16 Megapixel auflösende Selfie-Kamera – auf der Rückseite kommt ein 48 Megapixel-Bildsensor zum Einsatz.

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Einer der vier Kamerasensoren des Blackview BV9800 Pro ist eine Wärmebildkamera. Genauer gesagt handelt es sich um den Lepton genannten Sensor von FLIR, der zwischen -10° Celsius und 140° Celsius sehr genaue Temperaturangaben machen soll. Auf dem Smartphone ist die myFLIR-App vorinstalliert. Blackview sieht die Einsatzgebiete der Wärmebildkamera in der Wildlife-Fotografie, um Wärmequellen im Haus zu identifizieren oder um Freunde selbst bei kompletter Dunkelheit wiederzufinden.

Das Blackview BV9800 Pro ist bereits erhältlich und kostet 349 Dollar (297 Euro) im offiziellen Online-Shop des Herstellers. Einen Testbericht findet ihr bei unseren Kollegen von Notebookcheck – alle technischen Daten gibt es bei uns in der Ankündigung. Ein ähnliches Modell ohne Wärmebildkamera gibt es bei Blackview in Form des BV9800.

Blackview BV9900 Pro

Mittlerweile gibt es bereits einen Nachfolger, der auf den Namen Blackview BV9900 Pro hört. Erneut gibt es ein ähnlich ausgestattetes Modell ohne Wärmebildkamera, das als Blackview BV9900 firmiert. Mit dem BV9900E gibt es diesmal ein noch etwas günstigeres Modell mit abgespecktem Funktionsumfang.

Im Innern des erneut wasserfesten und gegen Staub abgedichteten Gehäuse werkelt diesmal ein Helio P90 von MediaTek. Obendrauf gibt es acht Gigabyte Arbeitsspeicher und erneut 128 Gigabyte internen Speicher. Das von Gorilla Glas 5 geschützte Display ist auf 5,84 Zoll zusammengeschrumpft – es bleibt aber bei der Full-HD-Auflösung mit 2.280 x 1.080 Pixel. Die Hauptkamera auf der Rückseite kommt erneut auf 48 Megapixel und der Bildsensor stammt von Sony (IMX582).

Blackview BV9900 Pro Banner

Gegenüber dem Vorgänger geschrumpft ist nicht nur das Display, sondern auch der Akku. 4.380 mAh sind einem Outdoor-Smartphone schon fast nicht mehr würdig, sondern eher in einem regulären Modell der Mittelklasse zu erwarten. Immerhin wird mit 18 Watt aufgeladen, was ein solider Wert ist. Wieder mit dabei ist die Wärmebildkamera von FLIR. Soweit ich die Spezifikationen richtig interpretiere, gibt es technisch keine Änderungen zur Wärmebildkamera des Vorgängers.

Das Blackview BV9900 Pro ist bereits erhältlich und kostet 410 Dollar (347 Euro) im herstellereigenen Online-Shop. Das Blackview BV9900E geht für 280 Dollar (237 Euro) über die Ladentheke – dann natürlich ohne Wärmebildkamera.

Ulefone Armor 9

Der zweite Hersteller von Outdoor-Smartphones, der derzeit Wärmebildkameras von FLIR verbaut ist Ulefone. Das Armor 9 ist bereits Mitte des letzten Jahres erschienen und kostet als China-Import rund 350 Euro. Ihr könnt es natürlich auch für happige 600 Euro bei Amazon Prime bestellen – eure Wahl.

Technisch überzeugt das Modell mit dem Helio P90, acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher. Das IPS-Display misst 6,3 Zoll in der Diagonale und löst mit 2.340 x 1.080 Pixel auf. 6.600 mAh Akkukapazität sorgen für Laufzeiten von zwei bis drei Tagen im normalen Betrieb und gut 15 Stunden in unserem Akku-Benchmark.

Ulefone Armor 9
Vorteile / Nachteile
  • gute Wärmebildkamera
  • gute Akkulaufzeit
  • äußerst robust
  • frei belegbarer Sonderbutton
  • Benachrichtigungs-LED
  • Android 10
  • gute Leistung
  • gutes Display
  • lockere Buttons
  • langsame Ladezeit
Zusammenfassung
Das Ulefone Armor 9 ist ein wirklich gutes Outdoor-Smartphone geworden, das sich durch die Wärmebildkamera und den Anschluss für die Endoskop-Kamera von der breiten Masse abheben kann. Ungeachtet der zusätzlichen Features ist das Armor 9 bereits ein überzeugendes Outdoor Smartphone. Die Wärmebildkamera ist zudem ein sehr cooles Zusatzfeature. Die Endoskop-Kamera gibt es nur gegen Aufpreis, der verglichen mit anderen Kameras dieser Art...

In unserem Testbericht konnte das ehemalige Outdoor-Flaggschiff von Ulefone überzeugen und eine Bewertung von starken 87 Prozent einheimsen. Mathias hat im Test die ausgezeichneten Ergebnisse der Wärmebildkamera hervorgehoben. Neben dem Sensor von FLIR gibt es einen zweiten Bildsensor mit fünf Megapixel, der die Aufnahmen bei Bedarf mit Strukturen versieht. Außerdem könnt ihr so auf zwei Ebenen arbeiten und die farbig abgehobenen Temperaturdetails der Wärmebildkamera aktivieren und deaktivieren.

Ulefone Armor 11T 5G

Das Ulefone Armor 11 5G hat die Wärmebildkamera durch eine Infrarotkamera ersetzt, die als Nachtsichtgerät dient. Mit der Modellpflege kommt der FLIR-Sensor aber zurück – im Ulefone Armor 11T 5G. Entgegen allen anderen Outdoor-Smartphones auf dieser Liste unterstützt das rund 350 Euro teure Gerät den Mobilfunkstandard 5G.

Der Grund dafür ist der neue Prozessor – MediaTek Dimensity 800. Dieser kommt mit einem integrierten 5G-Modem und wird von acht Gigabyte RAM und großzügigen 256 Gigabyte Speicher begleitet. Das Display ist 6,1 Zoll groß, löst aber nur mit 1.520 x 720 Pixel auf. Das ist in dieser Preisklasse zu wenig. Der Akku hat eine Kapazität von 5.200 mAh.

Ulefone Armor 11T 5G
Vorteile / Nachteile
  • Wärmebildkamera als Highlight
  • sehr robuste Bauweise
  • 5G, viele Sensoren, NFC und Wireless Charging
  • gute Akkulaufzeit
  • großzügiger Speicher (256 GB intern, 8 GB RAM)
  • Custom Button
  • kein FullHD Display (nur HD)
  • nur ein Kamerasensor wirklich brauchbar
  • außer Wärmebild kein Vorteil zum Vorgänger
Zusammenfassung
Wie erwartet handelt es sich beim Ulefone Armor 11T 5G um einen Zwillingsbruder des Armor 11. Nahezu alle Daten und Eigenschaften stimmen überein. Lediglich die Wärmebildkamera ist neu und das aktuellere Android 11 ist vorinstalliert. Dafür gibt es keine Nachtsicht- und Ultraweitwinkelkamera. Insgesamt wird das Gerät daher seiner Preisklasse kaum gerecht, wenn man es nicht explizit auf die Wärmebildkamera abgesehen hat. Akku, Leistung,...

In unserem Testbericht lobt Michael die Wärmebildkamera und die insgesamt gute Ausstattung mit 5G, NFC, QI und vielen Sensoren. Auch die robuste Bauweise bewertet er positiv. Das mäßige Display und die ebenfalls unterdurchschnittliche Kamera sind als negative Punkte zu verbuchen. Mit dem Ulefone Armor 13 ist übrigens bereits der Nachfolger angekündigt worden – ohne Wärmebildkamera und ohne 5G.

Unser Fazit

Aktuell sind es nur Ulefone und Blackview, die in ihren Outdoor-Smartphones Wärmebildkameras von FLIR verbauen. Wir sind gespannt, ob die Konkurrenz demnächst nachzieht und ein ähnlich spannendes Feature anbietet. Im Vergleich zu den Aufsätzen, die allein schon mehrere Hundert Euro kosten, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Modelle mit integrierter Wärmebildkamera hervorragend. Inwiefern das Feature im Alltag sinnvoll ist, kommt unter dem Strich auf euren Alltag an. Ich würde die Funktion vermutlich selten oder gar nicht benutzen – bei einem Heimwerker mag das schon wieder ganz anders aussehen.

Quellen


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Linx
Mitglied
Mitglied
Linx(@linx)
2 Jahre her

Wie sind die CAT Handys mit Wärmebildkamera (z.B. das S61 oder das S62 Pro) einzuordnen?

Xinl
Gast
Xinl (@guest_105906)
1 Monat her
Antwort an  Linx

Die CatPhones sind Top, habe das S62 jetzt 2 Jahre und es hält mehr als es verspricht.

Vorallem ist es kein Chinahandy!

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